Das Finale
Was hätt ich gegeben,wenn der schöne Teil der Oper
früher angefangen hätt.
So sitz ich hier
und hab die Tragödie hinter mir.
All die tiefen Klänge,
die starken Kontraste,
die dunklen Farben
und all der Wandel.
“Wofür?”
hab ich mich oft gefragt
und gedacht,
dass ein Ende kommen mag,
ein Irrtum,
ein Fehlschlag.
Hätt ich zu hoffen gewagt,
dass es so kommen mag
wie ichs jetzt seh,
dann hätt ich vielleicht
allem entsagt -
gewagt ,
aber zu viel.
Tragödie vorbei,
dennoch ists tiefe Nacht,
es ist net das Licht
was es anders scheinen lässt,
es ist einfach nur der Blick
der die Sicht weiten lässt.
Ich seh Umrisse,
die ich niemals sah,
Schönheit ,
in der Qual,
Leichtigkeit
im Verzagen,
Kraft,
im Schmerz.
Geb ich mich hin,
lass ichs geschehn?
Ein Gefühl,
ein Sehnen.
Das was ist,
das was sein kann,
zusammen
und doch allein,
geborgen
und doch verloren,
daheim in den Wogen,
weggeflogen,
angekommen -
im Nirgendwo.
Jetzt seh ich die Szene,
auch ohne Pläne
konnte es niemals etwas anderes ergeben.
Zwei Liebende
sich in den Armen liegen.
Ein Atem,
zwei Blicke.
Ein Liedschlag,
der Moment fast vorbei,
gerade waren wir ganz oben,
jetzt sind wir am Boden.
Der Augenblick ist vorüber,
kopfüber,
im Chaos der Kuss
und alles kommt zu einem Schluss.