Kein Orgasmus, kein Problem? Oder brauchst du ihn unbedingt?

Sex ohne Orgasmus ist für mich n u r in einer Beziehung okay. Dann reicht mir auch seine Nähe, sein Duft und seine Küsse.
Ansonsten will ich schon zu meinem Orgasmus kommen, immer!

Als Mann bin ich es von Kindheit an gewohnt, ohne Probleme einen Orgasmus zu haben. Und seit ich gemerkt habe, dass ich ihn auch mal ganz unterdrücken kann, hat der Sex nochmal eine andere Bedeutung für mich gewonnen und an Ichbezogenheit verloren. Einfach mal nur für sie dasein, den Sex an sich genießen, das Zusammensein, das Miteinanderverbundensein, hat mir eine neue Dimension eröffnet.

Tatsächlich stößt das dann schonmal auf Unverständnis und es kommt die Frage, "Bist du denn schon (oder: noch gar nicht) gekommen?" Und wenn ich dann antworte, "Nein, aber das macht nichts, ich genieße es so.", spüre ich eine Art von Bedauern oder sogar Schuldgefühle bei ihr.

Also, unsere Welt, unser Sexleben ist schon ganz schön orgasmusfixiert, muss ich sagen. Warum eigentlich?

@**********ucher

Ich denke, jeder Mensch ist da anders.
Ich als Frau muss beim Sex nicht meinen Orgasmus unterdrücken, weil ich unendlich viele Orgasmen bekommen kann, also stellt sich für mich die Frage nicht.
Ich habe auch Männer erlebt, die auch sehr viele Orgasmen hintereinander bekommen konnten, also konnten sie den Sex geniessen, ohne an den Orgasmus zu denken.

@***up

Ok, das ist auch ne Variante. Ich meinte ja eher Sex ohne Orgasmus. Früher dachte ich gar nicht, dass das (bei mir) geht und seit ich es entdeckt habe, finde ich es spannend.

@**********ucher
Ach so.
Nein, Sex ohne Orgasmus ist nichts für mich.

Orgasmusdruck hatte ich persönlich nie...wenn dann von außen. Es gab doch tatsächlich mal einen Mann, der zu mir sagte:"Also wenn du nicht zum Orgasmus kommst, brauchen wir gar keinen Sex haben." Wow... Denn bevor ich 30 war hatte ich beim Paarsex nie einen Orgasmus und es hat mich nicht gestört. Denn ich hatte sehr viel Spaß & und sehr viel Lust!
Ich esse ja auch nicht die Pizza, nur um satt zu werden, sondern weil ich beim Essen den Geschmack und die ganze Pizza genieße.
So ist es für mich auch beim Sex. Ich bin ein Genussmensch

Es gibt vereinzelnd viele Männer die damit ein Problem haben, wenn sie wissen das die Frau nicht zum Orgasmus kommt. Wahrscheinlich aus dem Grund ,weil sie dann denken sie bringen es nicht im Bett. Was Teils ja manchmal auch passen mag,weil diese nicht an die Frau denken dabei sondern Ihren eigenen Ding machen.
Orgasmus wird meist gleichgestellt mit "Gute Arbeit"!! "Job erfolgreich erledigt"!!

Mir persönlich ist der Orgasmus egal. Ich will spaß beim Sex haben und genießen. Das ist m ir wichtiger. Ein Orgasmus kann man auch durch lecken besorgen

Hm...durch alleinige Penetrantion zwar nicht möglich, aber ich finde es schon fein, auch einen Orgasmus zu genießen.

Sicherlich kein Muss und so manches Mal ist klar, es wird nichts, denn obwohl der Herr bemüht ist, zielt er immer am Lustpunkt vorbei... wenn ich jetzt ständig nachnavigiere ist meine schön aufgebaute Lustkurve futsch. Da hab ich mehr davon zu genießen, was da ist.

Aber dennoch macht es mich manchmal fast schon sauer, dass der Sex bei vielen Herren selbstverständlicher Weise nach ihrem Orgasmus zu Ende ist...
Und dass es meist die Frauen sind, die sich in Techniken und Sexpratiken reinlesen und sehr gut darauf eingehen können welchem Herrn was gefällt.

Ich möchte hier nichts pauschalisieren. Aber es ist keine unglaubwürdige Statistik, die aufzeigt, dass ein viel größerer Teil an Frauen ohne O zurückbleibt und das liegt meiner Meinung immer noch daran, dass die Herren oftmals einfach auf Ihren Zauberstab setzten.

Schade, denn wie viel schöner könnte es sein wenn sich diese Herrem durch Gespräche, Bücher oder Tutorials ein wenig ins Thema reinfuchsen. Aber nein: ich brauche ja kein Navi. Das ist dann die Mentalität dazu... und dass soviele Frauen damit ihren Frieden haben, ist schon bisschen traurig.

Es gibt auch eine andere Statistik, dass nämlich bei lesbischen Paaren die Orgasmushäufigkeit annähernd gleich hoch ist wie bei Männern in Hetero-Partnerschaften.

@**********Sally
Dass ständiges "Nachnavigieren" keinen Spaß macht, kann ich sehr gut verstehen.
Das törnt total ab und ich weigere mich mittlerweile, mehr als eine einzige Nachhilfestunde zu geben.

@**********Sally da hast Du vollkommen recht..nur liegt es auch oft daran das wir Frauen, wie dämliche Kühe gerne mit allem zufrieden sind was uns hingeworfen wird. Kuscheln uns womöglich noch unbefriedigt an ihn ran und hoffen und glauben das es besser wird das nächste mal. Warum ist es denn immer noch in so vielen Köpfen drin dass man nichts dazu sagt?? Es ist doch wichtig das beide einen schönen Orgasmus haben. Es hilft keinem es nicht zu erwähnen das es schlecht war!
Gerade in einer Beziehung muss es doch möglich sein das man weiß wie man den Partner verwöhnen kann und was ich so lese ist es in Partnerschaften öfter ein Problem:( wirklich sehr schade!

Die letzten beiden Posts sind interessant, für mich aber nur teilweise stimmig, da zu pauschalisierend.
Ich schrieb ja vorher schon, dass ich vor 30 nicht beim Paarsex zum O kam - was ganz sicher nicht daran lag, dass ich ausschließlich schlechten Sex hatte ICH konnte mich nicht genug hingeben, fallen lassen, den Kopf ausschalten... und übernehme da auch gern die Eigenverantwortung.
Sicherlich mag es auch Partner geben, die sich nur um sich kümmern, aber das habe ich glücklicherweise nur selten erlebt.
Und ich kann für mich nur sagen, dafür, dass ich nicht in der Lage war, mich in jüngeren Jahren richtig fallen zu lassen, so hatte ich trotzdem großen Spaß am Sex und für mich war da nichts schade dran. Und tadaaa.. seitdem ich Mutter bin, hat sich meine Beziehung zu meinem Körper nochmal komplett (positiv) weiterentwickelt und seitdem klappts auch mit der Hingabe

Ich verstehe was du meinst und pauschalisieren kann man es wirklich nicht. Das hab ich auch geschrieben.

Allerdings habe ich für mich persönlich auch mal überrascht feststellen müssen: wenn es der Herr wirklich "draufhat", muss ich mich weder konzentrieren noch fallenlassen. Nein, da läuft es... und ich kann mich noch nicht mals dagegen wehren zu kommen. Und der Herr, der mich damals so überrascht hat meinte im Nachhinein trocken, er hätte halt ein Buch gelesen. Ahso... dachte ich mir nur... das war ne gute Idee, könnten gern mehr Männer machen.

Daher glaube ich (mittlerweile), dass es auch eine Frage der Technik ist.

Aber ich kann natürlich nicht von mir auf andere schließen und will hier auch gar nicht pauschalisieren... Eigveranwortung zu übernehmen find ich immer gut. Keine Frage. Dies tun nur reflektierte Menschen und die mag ich. Allerdings scheint auch das trauriger weise, mehr ein Frauending.

@*****_54

Ui, weißt du noch, wo du diese Statistik gelesen hast?

Als Lesbe weiß ich aus meinem Praxiserfahrungen, seit ich vor 10-15 Jahren angefangen habe, auch mit bisexuellen und „eigentlich heterosexuellen“ Frauen Sex zu haben, dass es kaum etwas „Leichteres“ gibt, als Frauen, die vorwiegend Sex mit Männern haben, im Bett zu beeindrucken (bzgl. Orgasmusmöglichkeiten, Einfühlsamkeit, Vielfalt an Praktiken, Ausdauer, körperliche Attribute, Kommunikation usw.). Wenn diese Frauen mich bei für mich Selbstverständlichkeiten bereits mit großen Augen anschauen und mir später Geschichten über ihre bisherigen Erfahrungen mit Männern erzählen, macht mich das trotz des indirekten Kompliments für mich immer traurig. Oder wenn im Swingerclub deren Männer mit großen Augen danebenstehen und mich danach nach „Techniken“ befragen, obwohl sie vielleicht einfach mehr auf die Signale ihrer Frau achten und darauf eingehen und mitschwingen könnten…

Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass ich durchaus auch schon Sex mit bisexuellen Frauen hatte, die auch schon sehr geilen Sex mit Männern hatten.

Der Vollständigkeit halber sei auch gesagt, dass ich schon Sex mit gestandenen Lesben hatte, die sich null für meinen Orgasmus interessiert haben, sondern nur schnell über mich drüberrutschen wollten, sich angezogen haben und nach Hause gefahren sind.

Nein, leider nicht.

Das, was du über deine sexuellen Erfahrungen mit anderen Frauen schreibst, unterstützt diese Statistik ja auch sehr einleichtend.


Wow - das gibt es also auch?

@*****_54
Eine lesbische Freundin hatte mir auch mal erzählt, dass auch unter Lesben Frauen gibt, die Orgasmusschwierigkeiten haben - also beim Sex zwischen Frauen keinen Orgasmus kriegen.

Ja, das wird so sein, @***up, das wäre in der tat unglaubwürdig.
Es war ja auch nicht die Rede von einer 100% Orgasmusrate, soweit ich mich erinnere.
Jedenfalls war die Häufigkeit deutlich höher als bei Frauen in Hetero-Beziehungen.

Als ich Studentin war, hatten wir mal in einer kleinen (Hetero) Frauengruppe darüber gesprochen.
Fast alle Frauen, die damals ca. Mitte 20 waren, erzählten von ihren Orgasmusfreien Beziehungen bzw. Ehen. Das war wirklich erschreckend.

Als Single ist für mich der einzigste Grund zu vögeln einen Orgasmus zu haben während ein Schwanz in mir ist.

Sex ohne meinen Orgasmus ist für mich absolut unbefriedigend!

In einer Beziehung ist's wieder was anderes.

Das sehe ich ganz genau so.

Also, schon darüber schreiben zu müssen, zeigt das Problem. Es wird überbewertet, total. Es geht doch immer um guten Sex, den möchte jeder. Leidenschaft, Karusell im Kopf, Kribbeln zwischen den Schenkeln und Hitze im Brustkorb, die Lungen leer, alles ganz frei und angenehme Erschöpfung danach und doch denkt man schon an das nächste Mal. Dieses Lächeln auf den Lippen, Leuchten in den Augen... und man ist schnell bereit, von tiefen Gefühlen zu sprechen. Und nun soll man diese im Idealfall hocherotische Session, sage mal, von 3 Stunden inkl. Gesprächen in Kuschelatmosphäre, Sekt und sonstigen Spielen auf diese 10 Sekunden Orgasmus reduzieren? Bitte, Leute, wie doof wäre das denn? Also: ich brauche ihn nicht unbedingt, was ich aber niemals missen möchte ist, dieses Gefühl, wie betrunken zu sein vor Lust, Erregung und das Gefühl danach in der Vagina, als sei er noch drin. Das darf gerne als absolutes Hoch noch am nächsten Tag zu spüren sein

@*****_54

An das Thema anschließend: bin gerade über eine kleine Kolumne gestolpert, in der vom Orgasm Gap und Gender-Leck-Gap die Rede ist. Die Autorin macht schlussendlich den Vorschlag, dass Männer sich mit einem Hankey Code (ähnlich wie in der Schwulenszene seit Jahrzehnten bekannt), mit zum Beispiel Stirnbändern, kennzeichnen, ob sie eine Frau gerne lecken (man könnte es auch ummünzen in: die sich gerne auf die Bedürfnisse einer Frau einlassen und denen auch der Orgasmus der Frau wichtig ist).

Wäre auf jeden Fall eine interessante Vorstellung…

In Swingerclubs gibt es ja auch zu allem möglichen verschiedene Leuchtbänder. Im Grunde ist das auch nichts anderes. Sexuelle Vorlieben im Swingerclub im Vorfeld schon am Gegenüber ablesen zu können, fände ich oftmals ziemlich praktisch…

https://taz.de/Gender-Leck-Gap/!5890450/

Hier gibt's, logisch, sehr viele Damenbeiträge
Nun mal n Männerbeitrag.
Der O-Punkt, so denke ich mal, ist für Frauen wie Männer gefühlmässig ziemlich ähnlich. Klar, ich kann mich nicht in Frauen "hineindenken". Trotzdem.
Problem ist/scheint in der Praxis zu sein, dass Männer kaum Problemen haben, Frauen manchmal um so mehr.
Meine These:
• erstens, die 68er Freiheit ist in der Breite bei den Frauen manchmal noch immer nicht überall angekommen
• zweitens, auch bei manch Mann (weitaus nicht allen) gibt's noch viel, ich nenne es mal so, Egoismus.

Ich bin ein Kind der 68er, aufgewachsen in der Amsterdammer Welt und damalige Umgebung. Denke und lebe auch jetzt noch so. Obwohl dies inzwischen gar etwas verpönnt ist.

Mir ist immer wichtig, dass sowohl Mann wie Frau (oder auch jegliche andere Partnerschaft) beiden alles heraus holen können was wichtig ist, natürlich auch O beidseits.

Nötig ist aber immer n vertrauensvollen Partnerschaft (für ne Stunde oder so los lassen (Arbeit, Kinder, usw. gar Prinzipien) ist schon ziemlich wichtig).
Und dann: erstens mal etwas Zeit, und dann Finger, Lippen, usw mit hineinbeziehen. dann lösen sich gar größere Hemnisse.
Meine Absicht (habe ich natürlich niicht immer geschaft) waar immer mit oder nach meine Partnerin zu kommen. Bis dahin habe ich versucht tunlischst mitzuhelfen, dass es für zwei toll wird.

„Gender Leck Gap“ made my day ⭐️

Sie:
Sehr wichtig! Extremst wichtig !
Und am sichersten in Kombi mit

Er:
Nicht so wichtig, ihrer ist viel wichtiger
Muss nicht bei jedem Sex auch kommen, Sex kann ich auch ohne Orgasmus sehr genießen

Wenn man schon keinen Partner hat dann braucht man einen orGasmus umso mehr. Idealer Weise ist ja dann auch noch wenn es nicht inflationär gebraucht wird richtig gut. So dass man sich fragt ob man dieses ganze drumherum überhaupt noch braucht.

Wenn man zu dem immer wieder das Glück hat an bindungsunwillige Männer zu geraten die sich einen Scheißdreck um den Orgasmus ihrer Partnerin oder ihrer Bett Gefährtin kümmern dann ist man mit dem Solo Sex alle Mal besser bedient.

Ich würde für meinen Teil gerne all die typen postwendend noch einmal aus meinem Bett treten die sich null die Mühe gemacht haben mich sexuell zu befriedigen. Und ich würde ums verrecken nicht noch einmal mich auf sowas einlassen.