@********brav
@*****_54
Der Sohn ist heute 33, lebt in seiner eigenen Wohnung 500 km entfernt und hat relativ traditionelle Ansichten bezüglich Ehe und Familie. Er identifiziert sich sehr mit dem Namen seiner Eltern, fühlt sich als in der Tradition der Familie stehend, was u.a. auch durch den gemeinsamen Familiennamen Ausdruck findet. Die Mutter hat einen Doppelnamen, bestehend aus ihrem Geburts- sowie ihrem Ehenamen, und hat diesen auch nach der Trennung so beibehalten, ursprünglich u.a. auch, um es dem damals noch jugendlichen Sohn auch auf dieser äußeren Ebene besser begreiflich zu machen, dass sie eine Familie sind und bleiben, auch wenn die Eltern sich getrennt haben und er mit der Mutter zusammen nun woanders wohnte (bewußt in einer Wohnung in fahrrad- und ÖPNV-tauglicher Distanz, damit der Sohn jederzeit unkomplizierten Umgang mit beiden Elternteilen haben konnte).
Mein Partner und seine Ex sind bis heute gut befreundet, auch ich komme gut mit ihr aus, gelegentlich unternehmen wir, wenn er zu Besuch ist, Dinge zu viert gemeinsam (z.B. Ausstellungsbesuche) und Familienfeiern finden inzwischen immer gemeinsam mit uns allen statt. Aktuell ist der Sohn bezüglich des Namens in Auseinandersetzung mit seiner Freundin. Die beiden wollen heiraten, sie möchte ihren Namen behalten, er möchte, dass sie seinen annimmt oder"wenigstens" einen Doppelnamen führt. Ihm ist es wichtig, sich auch nach außen zu ihr und einer zukünftigen eigenen Familie zu bekennen und Verantwortung zu übernehmen.
Ich denke, er hätte große Schwierigkeiten, falls sein Vater und ich in unserem fortgeschrittenen Alter (73 u. 78) doch noch heiraten und er dann meinen Namen annehmen würde, das wäre für ihn gleichbedeutend mit einer Verleugnung der existierenden Familiengeschichte und des Lebensabschnittes, in dem mein Partner und der Sohn gemeinsam Teil der damals glücklichen Kleinfamilie waren, bzw.mit einer Art Verleugnung seiner Vaterschaft ex post, und dafür habe ich durchaus ein gewisses Verständnis. Die Ablegung des Familiennamens würde in meinen Augen eine unnötige Verletzung für den Sohn, den ich ebenfalls mag und schätze, darstellen, auch wenn sein Vater oder ich selbst das anders empfinden.
Und da wir beide als Paar darin übereinstimmen, keine Schwierigkeiten damit zu haben, unsere jeweiligen Namen zu behalten, wird das voraussichtlich die für unsere spezifische Konstellation passende Lösung sein.