„ Ich denke die meisten Leuten geben sich im Leben mit einem „ganz okay“ zufrieden. Wenn ich merke, dass mir etwas fehlt, möchte ich Lösungen, damit es besser wird. Ich will am Sterbebett nicht sagen, dass mein Leben, meine Beziehungen, meine Freundschaften ganz okay waren. Deswegen möchte ich etwas an der aktuellen Situation verändern.
Was ist denn an einem "Ganz okay" auszusetzen? Ich möchte und muss ich mich an meinem Sterbebett sicher nicht mit einem "Hervorragend 1A+++" verabschieden. Ich werde zufrieden sein, weil ich immer schon zufrieden war mit dem was ich aus den mir gegebenen Möglichkeiten gemacht habe.
Mit dem "Streben nach Perfektionismus" der Suche nach Lösungen gehe ich völlig mit, das war und ist auch in meinem Leben ein wichtiger Antrieb. Das Ziel sollte immer etwas höher angesetzt werden als das was man tatsächlich erwartet, aber realistisch bleiben. Die Schwelle zur Zufriedenheit dagegen sollte ommer um einiges niedriger angesetzt werden.
Dazwischen liegt der Bereich in dem ich agieren kann um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, ohne mich zu sehr unter Druck zu setzen und ohne am Ende doch unzufrieden zu bleiben. Perfektionismus bedeutet für mich genau diese Balance im Leben zu finden.
"Ganz okay" reicht mirin vielen Bereichen. Ich habe bereits fast alle Kontinente gesehen ... bis auf einen. Das ist ganz okay. Ich bin beruflich und finanziell erfolgreich, aber kein Überflieger. Ich hätte mehr erreichen können, aber in der Gesamtheit meiner Work-Life-Balance finde ich das ganz okay.
Ich habe mein ursprüngliches Ziel, mit meiner ersten Frau alt zu werden, deutlich verfehlt. Sexuell gesehen war das bereits eine perfekte Beziehung, aber wir haben uns in weltanschaulicher Hinsicht verloren. Meine zweite Frau ist mit 46 gestorben. Mit meiner dritten Lebensbeziehung haben wir heute noch ein tolles Verhältnis. Sie konnte unsere beidseitigen sexuellen Erwartungen irgendwann selbst nicht mehr mittragen und hat das Feld meiner Spielbeziehung überlassen.
Diese anfängliche "Spielbeziehung" hat sich zu meiner vierten und mutmaßlich letzten Lebensbeziehung entwickelt. Wir ergänzen uns sehr gut und haben einige wesentliche Dinge und Hobbys gemeinsam, die ein Zusammenleben rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr ermöglichen.
Insbesondere passt der sexuelle Bereich nahezu perfekt. Der war ja auch Gegenstand der Spielbeziehung. Insofern habe ich dieses Pferd vielleicht von hinten aufgezäumt, aber es läuft gut.
Wir veranstalten gerne eigene BDSM-Playpartys und haben uns ein Zuhause geschaffen in dem wir diese auch durchführen können. Wir besuchen gerne ebensolche Veranstaltungen und wir beschäftigen uns gerne mit chillen und entspannen.
Alles in allem war mein leben bis hierhin nicht perfekt, aber ganz okay!
Dein Problem lieg m.E. hauptsächlich darin, dass du es hauptsächlich zu deinem eigenen machst und auch versuchst es alleine zu lösen. Du solltest deine Situation nicht hier im Joy, sondern mit deiner Partnerin kommunizieren. Du solltest im Leben mehr pragmatische Entscheidungen treffen, anstatt darüber nachzudenken.
Du bist ein "Sensation Seeker", dir fehlt aber der Mut, dich tatsächlich aus der Bequemlichkeit zu lösen. Mach deine Freundin zu deiner Geliebten oder such dir alle paar Monate eine neue.
Dich reizt das Unbekannte. Die für dich größte Unbekannte liegt m.E. regelmäßig neben dir im Bett.
LG, BoP (m)