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1. Ich kann es leider nicht leugnen, dass mich andere Frauen reizen. Meine arme Freundin, ich weiß. Ich flirte nicht, suche keinen Blickkontakt, mache absolut nichts. Ich habe meine Taten vollständig unter Kontrolle, aber die Lust wäre definitiv da. Mein Vater war leider auch so, nur schlimmer. Vielleicht bin ich genetisch etwas vorbelastet? Möchte die Verantwortung aber keineswegs von mir schieben und meinem Vater zuspielen.
Die Verurteilung deines Vaters überrascht mich jetzt überhaupt nicht. Du bist aber nicht genetisch vorbelastet, du bist einfach nur sein Sohn. Das reicht, um in einem Konflikt aus Imitation und Rebellion zu stecken. Schau dir mal an, woher du diese Verurteilung bekommen hast, dann weißt du auch, wem du es gerade recht machen willst. Und so kann es gut sein, dass du deine Mutter irgendwie unbewusst mit an Bord deiner Beziehung hast und dir deine Partnerin genau deshalb ausgesucht hast - sie wird deinen Vater vermutlich auch verurteilen oder würde es, wüsste sie, was du weißt?
Und natürlich wirst du mit so viel Gepäck deiner Partnerin gegenüber immer unbewusst manipulierend auftreten um in ihren Augen niemals mit den Attributen deines Vater wahrgenommen zu werden. Das riecht sie von weitem und gegen Manipulation blockt man ab. Ich weiß, ich rate da ein wenig ins Blaue, aber die Mechanismen sind immer die selben und sehr einfach, sobald man seinen blinden Fleck einem sieht.
„Mich reizt das Unbekannte einfach. Ich würde auch niemals zweimal an den selben Ort reisen, weil ich einfach immer wieder neue Eindrücke und Erfahrungen brauche.
Du kannst getrost davon ausgehen, dass das jeden reizt. Aus der tiefsten biologischer Ebene. Wegdenken können wir das Gefühl, aber da ist es bei jedem. Da kann man verschiedene Ebenen aus Angst, Abwägung, Sicherheit, Vernunft blabla ausmachen. Die körperliche Wahrheit darunter ist eine andere.
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Wäre ich glücklicher, wenn ich meine Reize ausleben könnte, dafür aber meine Beziehung aufgeben würde? Ich kann es nicht sagen. Beides lässt sich nicht vereinen und mir ist auch bewusst, dass man nicht alles haben kann. Ich habe mich für die Beziehung entschieden.
Wenn du zu dieser Entscheidung stehen kannst, ist alles gut. Problematisch ist es, wenn da so etwas mitschwingt, das von außen kommt. Es kann sehr subtil sein und wird trotzdem ständig Groll ansammeln, was die Beziehung auf Dauer mit Ansage gegen die Wand fahren wird. Die Beziehung hat praktisch keine Chance, wenn du hier unbewusst einen Kuhhandel eingehst.
„Kommunikation kann helfen, aber wenn jemand sportliche Aktivitäten nicht mag, dann hilft reden auch nicht viel.
Ja ,wenn einer keinen Sport will, hilft reden nichts. Versuchts mit tanzen
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3. Ich denke die meisten Leuten geben sich im Leben mit einem „ganz okay“ zufrieden... Ich will am Sterbebett nicht sagen, dass mein Leben, meine Beziehungen, meine Freundschaften ganz okay waren.
Es gibt Menschen, die laufen am Leben vorbei, weil sie immer etwas finden werden, das ihnen fehlt. Was man in sich selbst nicht findet, wird man da draußen auch nie finden. So ist die Sache mit dem Sterbebett natürlich eine innerlich dramaturgisch sehr wirksame Waffe gegen sich selbst, aber im Grunde sollte zählen was jetzt ist. Am Sterbebett hast du wahrscheinlich andere Sorgen, als die Anzahl deiner heißen Affären.
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Die Wahrheit ist nicht immer angenehm und vielleicht sind mir einige Dinge sogar schon bewusst, aber ich möchte sie nicht wahrhaben.
Zumindest gibt es dann keinen Weg zurück