@********n_84
ja und nein. Nach der offiziellen Kriminalstatistik stimmt deine Aussage. Allerdings nimmt die Studie Bezug auf das Problem, wie bei Männern Gewalt definiert wird und zwar von der Gesellschaft.
"Die „normale“ Erwartung, dass Männer sich zur Not mit den
Fäusten verteidigen können, dass sie also Schläge austeilen und (klaglos) einstecken,
wurde bislang nicht in Frage gestellt; andere Formen wie psychische und sexuelle Gewalt
werden kaum wahrgenommen"
In der weiteren Ausarbeitung wird Bezug genommen auf die nicht vorhanden Daten, aufgrund der gesellschaftlichen Meinungen (auch bei den Strafverfolgungsbehörden)
"...Werden Jungen von Frauen missbraucht, dann gibt es drei Geschlechtsstereotype,
welche einer Wahrnehmung im Wege stehen:
1. Frauen können Opfer, nicht aber Täterinnen sein.
2. Jungen können von Frauen grundsätzlich nicht vergewaltigt werden.
3. Jungen /Männer wollen (immer) Sex.
Deswegen ist eine Bewältigungsstrategie
von Jungen, die durch Frauen oder ältere weibliche Jugendliche missbraucht wurden,
das Erlebte als „sexuelle Erfahrung“ umzudeuten. Vergleicht man die Dunkelfeldzahlen zur Täterinnenschaft von Frauen mit den deliktspezifischen Zahlen der weiblichen Tatverdächtigen innerhalb der polizeilichen Kriminalstatistik und der Strafverfolgungsstatistik, dann ist zu vermuten, dass dieses geschlechtsstereotypisierende Verdrängungsmuster auch im Hilfe und Rechtssystem noch wirksam und mit ein Grund dafür ist, dass Täterinnen noch deutlich seltener als Täter erkannt und zur Rechenschaft gezogen werden..."