Angstfaktor: nachts auf der Straße - und nicht allein...

Lieber TE,

ich fürchte ich hätte die Frau nichtmal bemerkt. Wenn ich in Gedanken versunken bin, nehme ich die Umgebung nicht mehr wahr. Auch die Gefühle anderer Menschen sind mir oftmals ein Rätsel.


Mich hat mal jemand angesprungen, ich habe mich nur geschüttelt und ihn gefragt ob er Hilfe braucht, da lief er weg, bevor ich die Situation überhaupt verstanden hatte.

Lg. M (Er)

Ich bin kein so sehr ängstlicher Mensch, auch öfter mal nachts allein unterwegs und denke, ich würde im Falle eines Angriffs mich so wehren und Theater machen, der Typ würde am Ende eher vor mir flüchten

Sehr empathisch lieber TE
Vielleicht würde es wirklich am meisten helfen, wenn möglichst viele Männer für das Thema sensibilisiert werden, denen das gar nicht so bewusst ist. Auch viele gute Dinge, wie möglichst weit Abstand halten, Straßenseite wechseln, alles was desinteressiert und gleichgültig wirkt, zB. mit dem Handy beschäftigen, wurden schon genannt

Danke.

Zurückfallen lassen, Straßenseite wechseln, telefonieren... All das würde meinem Gefühl helfen.

Und sich eben erstmal bewusst sein, dass Männer so eine Wirkung haben, ob sie es wollen oder nicht, ob sie noch so harmlos sind oder nicht.

Letztlich ist es vor allem gut, dass du dich in die Frau hineinversetzen konntest @****_MS.
Und dann eben zB sich zurückfallen lassen, Straßenseite wechseln ect., damit ist es ja zumeist schon getan, um die Situation zu entschärfen. Denn: längere Zeit kurz hinter her gehen ist eben genau das, was Angst erzeugt. Was ja bei uns Männern nicht groß anders wäre, wenn bei einem längen Weg nachts hinter uns zB 3 Männer hergingen, die immer den gleichen Abstand hielten.

Dankeschön für den Thread und diese Einblicke.
Auch dieses Gefühl ist mir bisher fremd gewesen, hätte mir nicht's dabei gedacht.

Lg. M (Er)

Ich wohne auf dem Land und wenn ich hier nachts allein unterwegs bin, treffe ich eher einen Fuchs als einen Menschen und wenn sind das Nachbarn.
Wenn mich tatsächlich ein Fremder verfolgen würde, würde ich hier im Dorf beim nächstbesten klingeln und mich dort verstecken.

Mir ist es einmal passiert das ich auf einer Dienstreise relativ spät in einer Großstadt zu Fuß unterwegs war. Es waren nur noch sehr wenige Menschen unterwegs und realtiv dicht hinter mir liefen drei Männer. Auch wenn sie in ihr Gespräch vertieft waren, war die Situation für mich irgendwie unangenehm. GHätten die irgendetwas zu meiner Beruhigung gesagt, hätte es mein ungutes Gefühl noch verschlimmert, auch wenn es nur ein Mann gewesen wäre.

Die Idee dass er ein (gefaktes) Telefongespräch mit einer (imaginären) Freundin führt, finde ich besser. Dass würde auf mich beruhigend wirken. Aber Abstand schaffen oder die Straßenseite wechseln ist wohl die beste Lösung.

Ich finde es sehr positiv, dass sich auch Männer Gedanken darüber machen wie sie als vermeintliche Verfolger solche Situationen entschärfen können. Vielen Dank dafür

@*****976 Auch Männer können Opfer von Überfällen werden, zB bei einem Raub oder zB in einem Hass-Verbrechen (gegen politisch andersdenkende, etc.). Es ist nur so, dass das statistisch seltener passiert, als dass Frauen sexuell belästigt werden. Jede Frau hat das mehrfach in ihrem Leben erlebt, und ich habe von Frauen gehört, die allein im dunklen zB die Bahnhofsgegend meiden, weil sie die Erfahrungen gemacht haben, dort fast jedesmal irgendwie bedrohlich verfolgt oder angesprochen worden zu sein. Das erleben Männer üblicherweise nicht und nur wenige haben erlebt, wie sie ohne eigene Aggression in gefährliche Situationen geraten sind. Daher ist die Wahrnehmung von Männern hier oft anders und ein wenig "Sichineinversetzen" hilft.

Ich denke schon, dass es helfen kann, aktiv auf die Situation zuzugehen.

Man könnte, wenn man dann doch zu nah dran ist die Frau daran erinnern, bitte ruf jemanden an, ich möchte aber nur an dir vorbei. Das Gefühl der Angst kommt meistens, weil keiner in der Nähe scheint, der ggf. eingreifen könnte.

Straßenseite wechseln geht nur, wenn es auch eine andere Seite gibt. Zurück fallen, ist für mich meist eine Sache, der Abstand kann schnell wieder aufgeholt werden.

Wenn es eine andere Straßenseite gibt, frühzeitig wechseln, oder wenn die Situation da ist, dann auch der Frau dies anbieten.

Ich kenne die Situation und ich finde es toll, wie hier reagiert wird, sehe mich aber selbst auch ein wenig darin, die Situation zu entschärfen. Wenn ich die Straßenseite wechsle fühle ich mich auch sicher, wenn er mir nicht folgt.

Das Thema ist gut.

Hinterrufen ist keine gute Idee. Ich hätte noch mehr Angst bekommen. Mittlerweile bin ich abends und nachts nicht mehr alleine unterwegs. Nur noch in Begleitung oder via Bolt/Uber. Keine Öffis, nicht allein auf der Straße.

Jetzt wo Du es schreibst, am Welser Hauptbahnhof hat uns mal in der Nacht eine Frau angesprochen, weil sie sich von drei Burschen verfolgt fühlte, ob sie sich zu uns stellen kann. Ich erinnere mich wieder.

Lg. M (Er)

Würde mal behaupten, fast jeder Mensch hat ein ungutes Gefühl, wenn er in der Nacht Schritte hinter sich hört. Bei einer Frau sollte es selbstverständlich sein, dass man die Distanz vergrößert oder eben die Straßenseite wechselt.

ach, so süß alles hier
schade, dass nicht irgendein triebtäter seine ansicht dazu schreibt

Also, ich hätte es super gefunden, wenn du gerufen hättest: "Keine Sorge, ich habe nur den gleichen Heimweg wie Sie."

Ich hatte mal so eine Situation beim Joggen. Ne, die ganze Zeit die Keucherei hinter mir, kein Mensch im Wald außer ich mit ihm dahinter. Ganze Filme zogen vor meinem geistigen Auge vorbei. Ich hatte keine Waffe dabei und Schuhe mit dicker Dämpfung ... Kurz, bevor ich anhalten wollte, um mir den vermeintlich losen Schnürsenkel zu binden, rief er dann: "Hey, keine Angst, ich bin Sportstudent und trainiere für die Prüfung." Fand ich voll cool und ließ ihn dann auf dem schmalen Weg an mir vorbeiziehen.

Diese Situation wird es in meinem Leben nicht wieder geben.

Sollte mein Sohn demnächst flügge werden, dann werde ich nachts aufstehen und ihn holen, egal wann er mich anruft.
Sollte er ein Mädel haben, dann diese mit bzw. wenn sie nach Hause will, dann werde ich dafür Sorge tragen, dass sie da sicher hinkommt. Und zwar nicht alleine. Und die Begleitung wird nicht eher fahren, als dass sie im Haus ist.
Und da kann sie hundertmal schon 18 und so groß sein....und mich dafür hassen.

Ich weiss warum.

Unsere Zeitungsbotin - hier am Land - hat ein gesundes Selbstvertrauen, gestärkt durch einen entsprechenden Gürtel. Sie bedient auch auf der Wiesn. Und - wir sind das letzte Haus ihrer Tour - sie weiss, dass sie klingeln / rufen kann. (Anlieferzeit 4.30 bis spätestens 5.45Uhr je nach Wetter).

Ich kenne die Situation auch und versuche dann entweder die Straßenseite zu wechseln oder zu überholen.

Zu überholen. Also das würde ich nicht machen. Dann denkt die Frau ja der Typ will erst recht was von ihr wenn er immer schneller naeherkommt

Ja ne ist klar....

Dabei trampel ich aber so laut, dass klar ist, dass ich wirklich vorbei will. Davon abgesehen bin ich immer schnell unterwegs.

Okay, ich erzähle ne Kurzgeschichte von Triebtäterin C.....a, die mich vom Stadtfest 2022 in W....n, nach Abschluss der Party verfolgt hat und über mich ganz triebhaft hergefallen ist. Konnte mich nicht wehren oder wollte es auch nicht...geht beides.

Nächsten Tag sagte sie: " Ich wusste gestern sofort, daß ich dich noch küssen werde!"

Früher bin ich immer alleine durch den Park nach Hause. Als das Freunde mitbekommen haben, habe ich ziemlich Ärger bekommen und sie sind immer einen Umweg gegangen, damit sie mich nach Hause bringen konnten.

Ich denke, beiderseitige Berücksichtigung angebracht. Ja, es kann was passieren, von daher sehe ich zu, dass ich nicht mehr alleine irgendwo im Dunkeln nach Hause gehe (außer das eine mal, als ich ausgesetzt wurde).

Ansonsten trinke ich nicht und fahre noch, oder lasse mich holen, seitdem ich auf dem Land wohne.

ich kann dir meine Sicht schildern, als ich überfallen wurde, hilft das auch?

Ich würde noch den Blinker setzen um den Überholvorgang anzukündigen

Na ja, je nach Verletzung hätte ich eben einen Zahn zugelegt um die Situation schnell zu beenden oder wäre einfach so weiter gegangen.

Sie hat ja ihr Problem gut gelöst.

Apropos Fuchs..... das man nachts im ländlichen Gebiet eher ihm begegnet als Menschen, die noch unterwegs sind.
Der Fuchs hat jetzt Verstärkung bekommen, die ist etwas größer und kräftiger gebaut.
Dem möchte ich wahrlich nicht allein begegnen wollen.