Angstfaktor: nachts auf der Straße - und nicht allein...

Ich wünsche mir, dass der Mann sich in meine Lage versetzt und ich versuche mich in seine Lage zu versetzen. So möchte ich die Problematik besser verstehen und kann nachvollziehen, wenn ein Mann sich unwohl fühlt, weil ich bei seinem erscheinen Angst bekomme.

Da die Angst nicht rational erklärt werden kann , ist das Keine Unterstellung.

Wenn nun ein Wolf heult , die Frau vor diesem unheimlichen Geräuch Angst hat ,
unterstellt sie dem Wolf auch etwas?

Das ist doch albern.
Spinnenphobie, Angst vor engen Räumen, alles Unterstellungen?

Die Angst ist beim Mann und beim Wolf nicht irrational, dass ist doch der Mist bei der Sache. Ob ich Räumen etwas unterstellen kann? Nicht wirklich.

Menschen und Tieren schon, weil ich Angst habe, dass etwas passiert, weil es passieren könnte. Ich weiß in dem Moment nicht, dass der Mann eventuell nicht an Frauen interessiert ist und der Wolf krank und gesch. und keine 2 Meter mehr gehen kann.

Am Anfang war das hier schön. Da haben beide Seiten nicht auf ihren Standpunkt beharrt, sondern haben Verständnis für einander.

Der Mann ist vielleicht mit seinen Gedanken ganz woanders, ahnt nicht im geringsten, dass vor sich, im Kopf der Frau , die schlimmsten Szenarien abspielen.
Hätte ich solche Ängste, würde ich in die Offensive gehen, sprich die Straßenseite wechseln, stehen bleiben.
Grundsätzlich würde ich versuchen, solche Situationen zu vermeiden, wenn ich zu Angst neigen sollte. Sprich, ich lasse mich abholen, oder Taxi. Suche mir eine Begleitung.

Sicher, eine gute Maßnahme , wenn Frau immer solche Angst hat.
War aber nicht die EF.

Nun, wo Männer wissen, dass es Frauen Angst machen könnte, wenn sie hinter einer Frau nachts laufen,
Könnten sie doch darauf reagieren?
Nur das war doch die Frage?

...rein mal praktisch: Ich bin Nachts auf dem Heimweg. Vor mir läuft eine Frau, alleine. Wie erahne ich, dass ich in ihr mulmige Gefühle erwecke? Ok, wenn sie
sich mehrfach umschaut, sie ihren Schritt beschleunigt, dann sollte es erkennbar
sein. Aber sonst... ?

Du merkst es an ihrem Verhalten. Die Handtasche wir zum Beispiel enger gezogen. Der Körper spannt sich an und natürlich beim Blick über die Schulter.

@*******elle , da ich kein Mann bin, weiß ich auch nicht, wie er sich verhalten soll.
Wäre ich in der Situation, würde ein Seitenwechsel helfen von ihm.
Wie gesagt, am besten solche Situationen vermeiden, wenn man besonders ängstlich ist.

Ich erzähle mal, was für mich so der allererste Moment war, in dem ich realisierte, dass da irgendwas schief läuft...
und zur Entwicklung meiner oder weniger diffusen Angst beigetragen hatte, als einer von vielen lächerlich klitzekleinen Bausteinen:
Ich war in den 1970ern Kind, und zum Glück nicht in einer Großstadt, sondern hatte, damals noch 8n Trappstadt und Erlangen, relativ freie Hand (war auch dort schon keineswegs unbelästigt/ belastet).
Ich durfte immer, alleine auf meinem Klapprad, die - ländliche- Umgebung erkunden.
Irgendwann dann, nicht von meinem Vater! der Kommentar:
"Ah, Pferde. Dir ist aber schon klar, dass Mädchen, die so jung anfangen zu reiten,
O- Beine bekommen?
Ich kann dir nur sagen: X- Beine wirken günstiger, wenn man es mit Männern zu tun hat..*kicher*"

Shice- ich war 7 oder 8.

Meinen Vater musste ich ein paar Jahre, mit ca. 12 und dem Umzug nach Hamburg (von ihm und sonst niemandem gewollt) später einfach fragen, wie zur Hölle ich Menschenkenntnis entwickeln soll, wenn ich nur begrenzt raus darf.

Dies nur, weil zwischendurch die Frage aufkam, warum Frauen misstrauisch sein können, Dinge irgendwie sitzen, was als irrational abgespeichert ist/ sein könnte.
Und es gibt bestimmt noch mehr Beispiele, was Mädchen mit "auf den Weg" gegeben wird.
Bei Jungs gibt es da auch viel Elend, halt nur anders.
Finde ich genauso erschreckend.

Ja da gebe ich dir Recht.
War aber im EP von besonders ängstlichen Frauen nicht die Rede.
Kommt auch sicher darauf an, wo man wohnt.

Ich lebe praktisch am Feldrand, letzte Siedlung.
Bin immer um 22.00 Uhr im Stockdunklen mit dem Hund ums Feld. Taschenlampe 🔦 und gut.

Bis hier dieser Mann getötet wurde. Nun laufe ich durch die Siedlung.
Mehr Häuser, mehr Laternen , mehr Menschen unterwegs.

Die einzige Lösung ist meiner Meinung nach, die Männer für die Brisanz der Situation zu sensibilisieren und zu hoffen, dass er eine Rücksichtnahme an den Tag legt, die die Anspannung der Situation verringert.

Für mich wäre die Lösung eine allgemeine Rückkehr zur Rücksicht.
Das Bewusstsein dafür, andere generell nicht stören zu wollen, weil man selber auch nicht gestört werden will.
Und das erstreckt sich mEn auf inzwischen so verdammt viele Bereiche, dass ich sie gar nicht alle aufzählen könnte und wöllte.

Kant, abgewandelt:
Handle stets so, dass du anderen, von denen du klar nicht wissen kannst, wie ihr Innenleben gerade aussieht, möglichst nicht auf den Sack/ die Eizellen/ die Nerven gehst.

Ich verstehe die Sache mit der Gleichberechtigung nicht so wirklich.
Fakt ist, dass eine Frau in den meisten Fällen schwächer ist als der Mann - Fakt!
Gibt jetzt die Gleichberechtigung dem Mann das Recht, der Frau z.B. eine Überzubraten, weil wir ja Gleichberechtigung wollen . Gleichberechtigung bedeutet ja nicht, dass Frauen jetzt Männer sein wollen .

Und wenn Frauen endlich gleich bezahlt würden wie Männer, dann... ja dann könnten sie sich vll auch ein Taxi leisten

Ach herrje, jetzt wird aber ganz weit ausgeholt

Und ich dachte ich hätte das Thema

Gibt es ein gutes Argument die Straßenseite zu wechseln?

Fakt ist, dass der mit weitem Abstand größte Teil von Opfern körperlicher Gewalt männlich ist.


Echt jetzt? Was meinst du, wie ich den Taxifahrer bezahle? In Naturalien? Was soll dieses dumme, pauschalisierende Geschwätz. Nicht jede Frau ist mittellos.

seineS

Die Statistiken die das zeigen würd ich gerne sehen 🤔.

Viele Männer melden keine häusliche Gewalt bzw würden es nie zugeben deswegen gibt es kaum verlässlich Studien. Zumal häusliche Gewalt bei Männer oft eher mit Mobbing, fertig machen ect einher geht und seltener mit körperlicher Gewalt

Mein Moment, aus "beobachten" das Häkchen zu nehmen und die Straßenseite zu wechseln.

https://weisser-ring.de/gewaltopfer-mann

Es war aber nicht nur von häuslicher Gewalt die Rede, sondern die Aussage war, körperliche Gewalt

Nun, ich könnte mir schon vorstellen ,
dass es zB.alleinerziehende Frauen gibt , die nach den Kosten fürs Ausgehen, das Essen, Getränke, oder Kino, Öfami, und den Babysitter, sich die Kosten für ein Taxi echt nicht mehr gut leisten können.

So ganz abwegig finde ich das nun nicht.

Und dann noch die Tatsache, dass es mit einem Mann etwas macht, wenn er sich bei häuslicher Gewalt von Seiten seiner Frau gegen ihn selber nicht zur Wehr setzen kann - darauf kämen die meisten nicht, weil sie schon Angst hätten, als Schläger dazustehen. (Seid mal ehrlich)
Dass es etwas mit ihm macht, wenn ihm das keiner glaubt (Was Frauen, welch mal in ähnlicher Lage waren, wahrscheinlich selber gut wissen)
Dass es mit ihm etwas macht, wenn er entweder als Schläger oder als Waschlappen gilt und dass ihm keiner hilft, keiner unterstützt und keiner ihn in seiner Not versteht.
Dass es etwas mit ihm macht, wenn es als Relativierung weiblicher Gewalterfahrungen angesehen wird, wenn man drüber spricht (Sogenannter Whataboutism)
Dass es etwas mit ihm macht, am Ende macht- und hilflos zu sein, weil jeglicher einfachster Mittel beraubt und das meist schon von frühester Kindheit anerzogen, manches wie Ohrfeigen von Mädchen oder hysterische Anfälle klaglos hinzunehmen und sich am Ende nicht mal abgrenzen darf.

Sollte Frauen in so ähnlicher Lage alles bekannt vor kommen, denke ich. Denn die fühlen sich im Grunde genau so, wie Männer in der Lage...

Darüber kann sich mal die fucking Gesellschaft auch mal auseinandersetzen.

Nämlich, dass es scheißegal ist, WEM etwas passiert oder WELCHES GESCHLECHT da rumbaumelt oder nicht, sondern, dass denen geholfen wird und dass sie Unterstützung und Verständnis kriegen - alle!

Von Frauen
Dann hast du wohl den Thread nicht ganz gelesen. Es wurde geschrieben, dass Frauen sich doch gefälligst ein Taxi nehmen sollen, wenn sie Angst haben, allein durch die Straßen zu laufen

Das Bundeskriminalamt hat für 2021 beispielsweise folgende Zahlen erfasst: