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digitales Kommunikationsdefizit

******tar Frau
4.835 Beiträge
Themenersteller 
digitales Kommunikationsdefizit
Harte Lektionen in Sachen Kommunikation: Es lässt sich besonders im Polyamorykontext nicht genug kommunizieren, niemals (!!) und ganz besonders, so stark ich mich fühle, wenn es um eine gute Kommunikation von Angesicht zu Angesicht geht, so ausgeprägt ist mein Defizit in der digitalen Kommunikation, da habe ich manchmal einfach kein Stopp mehr.

Ich bin ein viel-/intensivfühlender Mensch mit nicht unbedingt wenig Temperament, ein wenig HSP vermutlich, ich mag nur diese Schubladen nicht, ich bin ich. Wenn ich mein Gegenüber sehe oder höre, kann ich auch sehr weich kommunizieren, auf die Metaebene gehen, selbst wenn Gefühle in mir toben. Habe ich nur Buchstaben bzw. lass mich während Sprachnachrichten laufen, kanns problematisch werden. Da musste ich danach schon öfters wieder Situationen kitten.

Ich hatte in der Vergangenheit ein Stop-Smiley als Idee probiert, dass wenn ich mit meinen Gegenüber in diese digitale Falle rutsche, wir diesen anwenden. wenn einer von uns merkt, es wird roter Bereich, und wir die Kommunikationsebene wechseln, kurz noch absprechend, wann wir telefonieren oder persönlich darüber sprechen können.

Funktionierte nicht.

Bislang sonst keine Idee, wie ich das, für mich alleine (!) gelöst bekomme, also mich dahingehend nicht von meinem Gegenüber abhängig mache.

Kennt ihr das Problem? Habt ihr Ideen/Möglichkeiten, die euch geholfen haben?

Alternativ schmeiß ich einfach alle Messenger von einem Handy, aber das kann nicht die endgültige Lösung sein...

*nachdenk*
********er68 Frau
2.751 Beiträge
Puh, ein weites Feld. Bei mir zwar nicht auf Polyamorie bezogen, aber allgemein auf meine Sensibilität, meine tausend Antennen, mein Gegrüble. Das steht mir im Schriftlichen, sei es hier auf der Platform oder über Messenger, oft im Weg.

Ich habe Humor, auch schwarzen. Ich mag Hintergründigkeit, Subtilität, das "Zwischen-den-Zeilen-Befindliche". Genauso hasse ich es aber auch. Manchmal kommt es einfach nicht an, wie es der andere meint, ich bin pikiert, wo der andere nur einen Spaß machen wollte, nehme vieles für bare Münze.

Das Schriftliche kann eine Falle sein, eine Emotionsfalle. Ich schreibe gern und viel, aber oftmals fühle ich mich sehr ambivalent dabei. Eine Hassliebe eigentlich......

Warum antwortet der andere nicht, ist ihm etwas zugestoßen, weshalb ist er plötzlich so launisch, liegt es an mir, mit was bin ich ihm zu nahe getreten, mag er mich nicht mehr, passt ihm was nicht etc......ich bin da sehr "wundanfällig" in meinem Mindset.

Eine Lösung nur für mich, ohne sich vom Gegenüber abhängig zu machen....schwierig.
Ich kann bisher auch nur ansprechen, es thematisieren beim anderen, offen nachfragen, fragen, wie dies und jenes gemeint sei... nur für mich alleine kann ich das nicht lösen. Das Gedankenkino wird immer anbleiben, so bin ich halt. Vielschichtig und mit dem 6. Sinn ausgestattet, der oft eher Fluch als Segen ist. Zwischendrin mal auf dem Messenger eine Sprachnachricht entschärft oft, das habe ich festgestellt. Die Stimme zu hören macht viel aus.....

Klar prägt einen die Erfahrung, trotzdem bleibt die Grundstruktur, sensibel zu sein, erhalten. Die seelische Hornhaut ist bei mir einfach nicht so dick wie die an den Füßen.....

Man kann nur immer wieder froh sein, wenn man Menschen trifft, die verstehen, wie man tickt, und die das Dilemma mit Humor und Gelassenheit nehmen. Und einen möglicherweise gerade dafür mögen, auch wenn es mal kabbelig wird.
******eek Frau
5.628 Beiträge
Was genau sorgt denn deiner Meinung nach dafür, dass du bei persönlicher Kommunikation nicht diese Schwierigkeiten hast, dass deine Gefühle entgleisen würden?

Ich kenne das so nicht unbedingt, aber ich kenne auch, dass es schriftlich manchmal leichter ist, Dinge zu benennen.
Ich merke allerdings auch deutlich, wenn ich mich selbst in etwas hineinsteiger (was auf jedem Kommunikationsweg passieren kann) und kann entsprechend selbst stoppen. Oder zumindest bin ich reflektiert genug, mich hinterher zu entschuldigen.

Ich glaube nicht, dass Messenger deinstallieren die Lösung ist *zwinker*
Zumal du damit ja auch automatisch die andere Person ihrer Kommunikationsmittel mit dir beraubst. Wichtiger wäre, dass du nochmal schaust, was dich in die Spirale triggert. Das mit dem Stopp und dem Wechsel des Mediums finde ich an sich gut. Das Problem ist aber, dass vermutlich nicht jede*r gerade genau in diesem Moment Zeit/Gelegenheit hat, zu telefonieren, man aber ein emotional aufgeladenes Thema auch gern geklärt hätte.
Ich denke auch, dass Stopp muss von dir kommen. Du bist schließlich gerade in deinen extremen Gefühlen, das kann ein*e Gesprächspartner*in nicht unbedingt von Außen einschätzen.
****na Frau
1.278 Beiträge
Wann immer ich mit jemandem mehr als Terminabsprachen/Fakten via Messenger kommuniziere, nutze ich die Funktion der Sprachnachricht. Da fehlt zwar immer noch die Mimik, aber immerhin sind Stimme und Inhalt verbunden und tragen die Nachricht zum Empfänger. Die Möglichkeit des Missverständnisses ist dadurch deutlich reduziert. Bei zeitsensiblen Angelegenheiten telefoniere ich oder treffe mich mit der Person.
Zitat von ******tar:
digitales Kommunikationsdefizit

Wenn ich mein Gegenüber sehe oder höre, kann ich auch sehr weich kommunizieren, auf die Metaebene gehen, selbst wenn Gefühle in mir toben. Habe ich nur Buchstaben bzw. lass mich während Sprachnachrichten laufen, kanns problematisch werden. Da musste ich danach schon öfters wieder Situationen kitten.
(...)
Ich hatte in der Vergangenheit ein Stop-Smiley als Idee probiert, dass wenn ich mit meinen Gegenüber in diese digitale Falle rutsche, wir diesen anwenden. wenn einer von uns merkt, es wird roter Bereich, und wir die Kommunikationsebene wechseln, kurz noch absprechend, wann wir telefonieren oder persönlich darüber sprechen können.
Kennt ihr das Problem? Habt ihr Ideen/Möglichkeiten, die euch geholfen haben?

Alternativ schmeiß ich einfach alle Messenger von einem Handy, aber das kann nicht die endgültige Lösung sein...

Danke, ein schönes Tummelfeld für Gedanken *g*

Ja, ich kenne das Problem aus verschiedenen Situationen, die allesamt nichts mit Polyamorie zu tun haben, sondern einfach mit Menschen...

Die Lösung ist in meinen Augen nicht, die Messenger rauszuschmeissen, sie sind für mich in vielen Situationen echt nützlich, noch einen Stopp-Smiley zu verwenden, den würde man wohl meist zu spät verwenden, dann wenn die Schieflage schon da ist ... denn der Austausch auf diesen Geräten entwickelt auch eine rasante Dynamik ...

sondern dieses Werkzeug nur dort einzusetzen, wo es wirklich passt: reine Infos zu übermitteln, die selbst bei Fehlinterpretation keine Katastrophe auslösen würden

Bei vielem andern brauchen wir, denk ich, mehr Sinne und Interaktion, um uns möglichst frei von Fehlinterpretation austauschen zu können, die non-verbalen Anteile im Austausch machen nicht umsonst mehr aus, als die verbalen. Und sobald es auch nur in die Nähe von 'wichtig' kommt, bin ich für zumindest Sprachnachrichten, aber noch eher für Telefonanrufe, Videocalls .. und bei allem wirklich wichtigen für 1:1 Begegnungen in einem guten Rahmen. Kommunikation ist für mich viel zu essentiell, als dass man sie so einem Teil überantworten darf, finde ich.
*******961 Mann
42.284 Beiträge
Liebe TE, Du beziehst mE das Kommunikationsproblem viel zu sehr auf dich.
Ich sehe das eher als generelles Problem, siehe hier im Forum!
Wie viele Threads werden hier schnell unschön, weil Jemand das gelesene Wort anders interpretiert, als es der Verfasser beim texten gemeint hat.
Wir haben nicht Grundlos die Sprachbegabung mitbekommen. Beim schreiben bzw. lesen fehlt uns die Gestik, Mimik und der Tonfall des Gegenübers, dadurch entstehen viel zu viele Missverständnisse.
Experten prophezeien, das die Kinder noch lange Probleme haben werden, weil sie 2 Jahre lang Unterricht nur mit Maske hatten, weil die Mimik von Lehrer und der anderen Kinder nicht erkannt werden konnten.
********te68 Frau
162 Beiträge
Ich kenne das nur zu gut. Nur Text und Sprache und vllt mal ein Videotelefonat ist sehr störanfällig. Ständig kommen Missverständnisse auf und es besteht Erklärungsbedarf. Das ist ganz furchtbar. Für mich als kommunikative und auch sehr gefühlvolle und temperamentvolle Frau ist es besonders schlimm wenn mein Partner wenig Zeit hat und einfach das Telefonat beendet oder auf Texte gar nicht reagiert oder nur eine von 2 Fragen beantwortet.
Es geht nichts über ein persönliches Treffen mit Blicken, Gerüchen, berühren und schmecken. Da lassen sich aufkommende Missverständnisse sofort klären. Ich brauche und will Nähe und Zärtlichkeiten.
*******uld Mann
2.171 Beiträge
Zitat von ******tar:
digitales Kommunikationsdefizit
...
Ich bin ein viel-/intensivfühlender Mensch mit nicht unbedingt wenig Temperament, ...
Das gerade Zitierte ergibt für mich das "Warum" der Probleme:
Das, was Dir vermutlich sehr wichtig in der Kommunikation ist, ist genau das, was über reinen Text am wenigsten bzw. schwierigsten transportiert wird: Gefühle, Temperament, ...
Damit bleibt für Dich möglicherweise die Kommunikation schnell unvollständig, fad, platt.

Ich in der Meinung, dass jeder selbst für sich herausfinden muss, welcher Kommunikationsart im wo was bringt und wo er die Kommunikationsart besser wechselt. Auch was er jeweils über welchen "Kanal" mitteilt.

Ich sehe Kommunikation per Text nicht so problematisch für mich. Aber das ist auch nur meine Sicht, wie es mir persönlich geht.
Auf andere Menschen ist das meiner Meinung nach nicht so einfach übertragbar und eine gleiche Sicht deshalb nicht zu erwarten.
*******070 Frau
1.144 Beiträge
Digitales kommunizieren beschraenke ich im alltag auf notwendige kurznachrichten.
Z.b zug faellt aus, wird halbe h später.
Guten morgen, starte gut in den tag.

Alles andere besprech ich gern direkt. Ein anruf ist tausendmal besser denn geschriebenes oder sprachnachricht.
Und ist am ende kein mehr an zeitaufwand aber einfach schöner.

Ich bin nicht der , der brieffreunde unterhält. Das hab ich als teenager per post klassusch gehabt.

Meine handinr haben aber auch nur sehr sehr wenige. Der rest hat meine festnetz nummer und erreicht mich wenn ich zuhause bin.
Textet mich jmd ewig zu, so fällt er aus der kontaktliste , da es eben nicht meine art der gesprächskommunikation ist.
Wenn ich jmd was zu sagen habe: da gibts das hörersymbol. Viel aufschlussreicher
*******elle Mann
176 Beiträge
mir fällt dazu unter anderem ein: langsamer werden, eben nicht sofort antworten, nicht alles auf die Goldwaage legen, mich nicht so wichtig nehmen, aus dem tierischen Ernst immer mal wieder in humorvolle leichte Distanz gehen,....
vielleicht auch mal wieder richtige Briefe schreiben, wo du auf die Antwort eben mal locker 2 wochen warten mußt... wieder Geduld lernen, mit mir , mit dem Anderen, mit dem Leben mit...,
mich nicht terrorisieren lassen von dieen neuen Medien, langsamer werden, langsamer werden, langsamer werden, ...sich treffen, reden und sich tief in die Augen schauen, telefonieren, ja, auch Sprachnachrichten, und,.......immer wieder... langsamer werden, mir erlauben,auch mal nicht gleich zu
antworten, ... Tiefsinniges nicht unbedingt hier oder in messenger-apps plazieren, oder dabei mir im Klaren sein ,dass ich auch mißverstanden werden kann, bei und mit alllem,.., Missverständlisse nicht zu tragisch nehmen, sie sind in der menschlichen Kommunikation immanent immer vorhanden... auch im direkten Gespräch, wo ich den anderen sehen und riechen und fühlen kann,...Worte, Sprache an sich ist vieldeutig, selbst der Tonfall kann mißverständlich sein,...selbst das "ich liebe dich" ist meist auch mit Missverständnissen behaftet, weil jeder aus seiner eigenen inneren Welt 100000 Kleinigkeiten, die unterschiedlich sind, anderes damit verbindet...
usw, usf.
und immer wieder: uns als Menschen ernst, aber nicht zu ernst, wichtig, aber nicht zu wichtig nehmen ,humorvolles Wohlwollen pflegen, liebevolles Verzeihen, der eigenen und der Schwächen der anderen,... selbstkritisch, ja, aber nicht zu sehr, fremdkritisch, gerne auch ,aber mit grundsätzlichem Wohlwollen,...wir sind alle Menschen und fehlbar,...
und jetzt höre ich auf, weil es zu beliebig und allgemein-weise wird...eine schönes Wochenende euch Allen!
*****rrz Mann
262 Beiträge
Zitat von *******elle:
mir fällt dazu unter anderem ein: langsamer werden,

In meinen Augen ein ganz wichtiger Punkt. Wenn man nur schnell eine Textnschricht am Handy verfasst, kann natürlich vieles verloren gehen.

Ich drücke mich bspw. schriftlich klarer und offener aus - wenn ich mir auch die Zeit dazu nehme, meine Gedanken erst sortiere.

Das gelingt mir von Angesicht zu Angesicht sehr viel seltener - außer, in dedizierten Situationen mit Wechselgespräch und Ich-Botschaften o.ä. , für die es aber nicht immer Gelegenheit gibt.

So gesehen liegt es vor allem an der Zeit, die man sich nimmt, und nicht so sehr am Medium für die Kommunikation.
*********Seil Paar
620 Beiträge
Zitat von ******tar:
Kennt ihr das Problem?

Ja.

Zitat von ******tar:
Habt ihr Ideen/Möglichkeiten, die euch geholfen haben?

Leider nicht oder nur teilweise.

Die digitale Kommunikation zwischen uns Beiden haben wir von Anfang an auf den zwingend notwendigen Minimum gehalten, z.B. um Termine zu vereinbaren oder anderes Zeugs, was eben sofort mitgeteilt werden muss.
Alles Andere nur im persönlichen Gespräch, insbesondere wenn Probleme geklärt werden müssen.
Das funktioniert ganz gut so, aber eben auch nur, weil wir zusammen leben.

Die digitale Kommunikation mit (ehemaligen) Spielpartnerinnen ist im Grunde jedes Mal ab einem gewissen Punkt komplett entglitten.
Gerade wenn man sich nur für BDSM-Sessions trifft und das gesamte emotionale "Aftercare" und die "Beziehungspflege" zwischen den Treffen digital stattfindet, da fehlt einfach der Aspekt der nonverbalen Kommunikation und gleichzeitig ist zu viel Zeit, jedes einzelne Wort auf die Goldwaage zu legen, die eigenen Unsicherheiten zwischen die Zeilen und in die Kommunikatonslücken zu interpretieren oder sich in irrelevanten Detailfragen zu ergießen, bei denen man im direkten Gespräch schon ab dem 2. Satz gemerkt hätte, dass man den Anderen emotional verloren hat.
Keine Ahnung was da die Lösung gewesen wäre, mit den Spielpartnerinnen war das jedes Mal das Ende.

Zitat von *******elle:
mir fällt dazu unter anderem ein: langsamer werden

... birgt das Risiko, als Schmollen oder "den Anderen hinhalten" ausgelegt zu werden.
*****169 Frau
6.194 Beiträge
Zitat von *********Seil:

... birgt das Risiko, als Schmollen oder "den Anderen hinhalten" ausgelegt zu werden.
Das "langsamer werden" sollte man in einem gewohnt schnellen Austausch vorher besprechen und in der Situation dann nochmal mitteilen z.Bsp. mit *tipp* "Antwort kommt später", "Kommi folgt" etc

Oder eben von Anfang an ned gleich die sek-Taktung mitmachen.
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