Ich lebe
in einer recht komplizierten Beziehung.
ER seit 30 Jahren mit seiner Frau zusammen,ich Single.Ich bin also die Frau des 2. Lebens.Mir bleibt also gar nichts anderes übrig als"teilen" zu müssen.Sicherlich ist bei mir schon desöfteren der Wunsch aufgekommen,ich sei die Frau des 1.Lebens,was aber aus vielen,nachvollziebaren Gründen indiskutabel ist.
Als wir unsere Beziehung begannen,war es eine Affaire.Ich hatte nebenbei noch meinen Spaß,wollte mich nicht festtackern,auf die Rolle der "klassischen Geliebten",ich hatte einen kleinen,aber feinen Harem von insgesamt 4 Männern,einer eben gebunden,die anderen 3 nicht.Alle wußten voneinander selbstverständlich und konnten damit gut leben.
Es bestand die Absprache,dass wenn Gefühle von einer Seite aufkommen,sei es von Seiten der Männer oder aber von mir,würde es beendet werden.So weit so gut,das Ganze ging etwa ein halbes Jahr lang so.
Dann passierte aber Folgendes:
Mein gebundener Geliebter und ich verliebten uns zum gleichen Zeitpunkt so heftig ineinander,wie nur irgendwas.Es entwickelte sich nicht nur Verliebtheit,sondern eine tiefe Liebe zueinander.
Wir tanzten wochenlang umeinander rum.bis wir der Tatsache,wir haben uns ineinander verliebt s,tellen und uns das gegenseitig "gestehen" konnten,denn jeder hatte Angst,es ginge ihm alleine so und der andere würde es dann beenden.
Wir beschlossen,trotz der nun mehr komplizierter gewordenen Beziehung zusammen zu bleiben.
Und mit der Liebe zog Eifersucht ein,in unseren kleinen Microkosmos.
Ich stelte fest,ich würde es nicht ertragen,wenn er zusätzlich zu mir noch andere Liebschaften hätte.Ihm ging es ähnlich,wenn auch nicht so extrem wie mir.Große Verlustängste kamen bei uns beiden gleichzeitig zu Tage.Und wir merkten: Wir wollen gar keine Nebenkriegsschauplätze mehr,weil wir uns selber genug sind.Der Sex ist so erfüllend,durch unser großes "Einander Begehren",da kommt eh niemand dran.Wir beendeten alle "Nebenkriegsschauplätze ,nicht weil der andere es verlangte etwa,sondern weil jeder es selber so nicht mehr wollte und konnte.
Nach einigen Monaten jedoch fing ich an zu leiden.Ich war nun die klasisische (heimliche) Geliebte,die nur noch von Date zu Date lebte,zwar viel Kontakt zwischen den Dates,täglich,aber eben nur virtuell.
Ich find an,dass zu vermissen,was ich mit ihm niemals haben kann,da es seiner Frau und seiner Familie gehört und er es auch nicht aufgeben kann und will:
Den Alltag.
Das Sich-sehen-können,wann immer man möchte.Gemeinsame spontane Unternehmungen an den Wochenenden.Statt heimlicher Treffs die mühselig organisiert werden müssen.
Das dies für viele Menschen aus ihrer Sicht moralisch verwerflich ist,
überhaupt eine heimliche Beziehung zu haben,Betrug im Spiel ist,darüber brauchen wir nicht zu disskutieren.Und dafür werde ich mich auch nicht rechtfertigen.Wo die Liebe hinfällt,da bleibt sie liegen und man kann es sich dann nicht aussuchen,weil man Sklave seiner Emotionen ist.
Jedenfalls habe ich für mich beschlossen,um nicht daran zu Grunde zu gehen,an dem was ich mir erträume,aber niemals bekommen kann,die Reißleine in der Form zu ziehen,dass ich mir wieder einen kleinen,aber feinen (diesmal platonischen) Harem aufbauen werde,für das ,was mir fehlt.Und das ist derzeit nicht Sex,der interessiert mich nicht mehr mit anderen Männern,ich schließe ihn zwar rein theoretisch nicht zur Gänze aus,aber mein Körper reagiert eh nicht auf andere Männer,dass habe ich bereits ausprobiert und mußte es bereits nach einem intensiven Kuß abbrechen,ging gar nicht,denn meine Gefühle sind bei ihm,nicht bei einem anderen Mann.Kuscheln ist Balsam für die Seele,mehr aber nicht machbar.
Für mich ist er der Einzige.Der Einzige den ich liebe.Und daher ist es für ihn,der möchte,dass es mir in unserer besonderen Konstellation gut geht,und ich nicht darunter leide,selbst dann okay,sollte es dennoch zu Sex kommen.
Ich kann mich dafür damit arrangieren,das er 3-5 mal im Jahr mit seiner Frau Sex hat.Denn das ist seit 20 Jahren bereits der Status Quo ihrer Ehe,und der Grund für sein Fremdgehen überhaupt,wenn es auch in anderen Bereichen harmoniert und er dieses nicht aufgeben will,weil er auch seine Frau noch liebt,irgendwie,wenn auch auf eine gänzlich anderen Ebene als mich.
Jeder ist seines Glückes Schmied.Ich habe mich für diesen Weg zugunsten der Liebe meines Lebens entschieden und mache das Beste daraus.
Denn in unserem Mikrokosmos bin ich seine Nr.1.Und das läßt er mich tagtäglich auf mannigfache Art und Weise spüren.
Und ja,dass ist mir sehr wichtig.Das ich an dieser Stelle seine einzige Nr.1 bin.