Räusper – in der Situation (nur Richtung dominanter Sharer) war ich auch schon. Bei mir ging es so halbgut aus. Mehr dazu gerne auf Anfrage oder in einem nächsten Post.
Das Wichtigste vorab: niemand kann und sollte Dir einen Ratschlag geben. Denn Du alleine musst mit den Konsequenzen leben. Und die Frage, ob sich das Risiko lohnt, kann Dir keiner beantworten. Wir kennen ja noch nicht mal das Ergebnis. Und Du wirst von 20 Personen 40 Meinungen hören.
Aber ja, abhängig von dem, wie Du Dich entscheidest, kann es von der Erfüllung Deiner Träume mit Deiner Frau zusammen, über die Akzeptanz und das passive Miterleben zu einer offenen, sexuell erfüllten, aber ggf. auch sexuell und emotional abgestumpften Beziehung führen, aber auch zu einem weiterhin unterdrückten sexuellen Wunsch, der, so kann ich Dir von mir berichten, nicht geringer wird. Oder es führt zur Trennung. Und auch hier sind die Möglichkeiten Deines Lebensglücks unendlich. Von Du findest Deine Erfüllung, denn Du findest eine neue Frau, mit der Du glücklich wirst und Dich ausleben kannst, oder einen Mann oder ein Paar oder viele Personen, bis hin zu dem größten Unglück Deines Lebens und Du verfluchst alles.
Nicht einfach, ich weiß, aber es macht das Leben auch spannend. Doof, das wir uns im Leben immer weiterentwickeln und ein Status Quo mit Mitte 20 in vielen Hinsichten nicht hält. Ich wollte bis ca. Mitte 20 nur eine treue, monogame Partnerin. Heute kann ich damit gar nichts mehr anfangen.
Übrigens bist Du nicht alleine. Wie gesagt, ich war in gleicher Situation (in sexuellen Momenten wurden meine Offenbarungen als „das kannst Du nicht ernst meinen“ bis hin zu „Du bist doch pervers“ gustiert). Und mit wie vielen Frauen ich geschrieben habe, die mit „braven“ Männern zusammen waren und mit ihnen auch zusammen bleiben wollten (soziales Gefüge, „ansonsten perfekt“, etc.), aber eigentlich lieber als devote Schlampe von jemandem geführt und anderen zur Benutzung zur Verfügung gestellt werden wollten, kann ich gar nicht mehr zählen.
Dies alles zusammengenommen, sind aus meiner persönlichen Sicht daher auch Anmerkungen „Frau nicht vor den Kopf stoßen“, „Du schaffst das auch noch die nächsten 40 Jahre“, „alles sollte so bleiben wie es ist“ wirklich albern. Ich meine, wir alle sind hier auf dem Portal, um unsere sexuelle Erfüllung zu finden. Es ist einfach, wenn man erfüllt und damit geerdet, innerlich ruhend ist und man das hat, was man will. Aber wenn nicht, dann ist es eine Qual. Bis hin, dass Du Dich in Deine Fantasien flüchten musst, um zu kommen, während Du mit Deiner Frau zusammen bist. Gut, hier extrapoliere ich von mir auf Dich – muss nicht so sein, kann aber… 😉
Wenn Du mich fragst, dann macht es sich Deine Frau sehr einfach. Sie verdrängt einfach Deine Versuche, mit ihr ernsthaft darüber zu reden. Das was ihr (vielleicht momentan, vielleicht auch absolut und immer) nicht passt, darf nicht sein. Und genau das ist der Knackpunkt. Du nimmst Rücksicht auf ihre Ansichten und Wünsche, aber sie ist nicht bereit, Dir gegenüber Offenheit zu gewähren? Wie sehr liebt sie Dich, wenn sie nicht zuhören will, was Dich wirklich bewegt. Welche Leidenschaften Du hast und Dich beschäftigen? Leider sind wir in unserem Alter noch sehr von der alten Gesellschaftsansicht geprägt. Und dort ist Toleranz und Offenheit oft nur ein Lippenbekenntnis. Ich empfinde, dass dies auch heute noch für viele der Fall ist (ich zitiere ein sehr gutes Motto von einem wunderbaren Paarprofil: „Jeder will tolerant sein, aber wehe, jemand ist anders!“), aber das ist nicht Gegenstand dieser Fragestellung. Genauso wenig wie mein Anprangern, dass diese ach so moderne, jedoch aus meiner Sicht an vielen Stellen scheinheilige Gesellschaft zwei essentielle Themen tabuisiert: Sex und den Tod. Aber wenn ich schon mal die Bühne eines Forumposts habe, dann kann ich nicht widerstehen 😉 Ebenso moralische Zeigefinger, obwohl man doch erst mal vor seiner eigenen Haustüre kehren sollte. Und Intoleranz hat nur einen Selbstzweck, nämlich gegen sich selbst. Dabei sind aber lebensbeeinflussende und -einschränkende Maßnahmen für andere Personen mit einbezogen. Denn auch sie sind „intolerant“. Schwierig, aber das ist so…. allerdings wird es hier philosophisch.
Zurück zu Dir und Deiner Frau: frage Dich einfach „what if“…. Was passiert, wenn Du so weiterlebst? Wie sehr Dich Deine Lust und Dein Wunsch nach anderem innerlich beschäftigen, ja unglücklich machen wird? Oder was ist, wenn Deine Frau in 10-15 Jahren jemand anderen findet und sich trennt und Du diese Zeit vertan hast? Wie wirst Du hierüber reflektieren, wenn Du auf Deinem Totenbett liegst? Wie sehr wirst Du Dich nach Deiner Beziehung und dem jetzigen Status Quo verzehren, wenn Deine Offenbarung die Beziehung zerstört? Wie sehr wirst Du einfach durchatmen können, weil Du Dich befreit fühlst? Natürlich hängen auch noch solche Faktoren wie Kinder, Haus, Auto, finanzieller Status und Abhängigkeiten an Deiner Entscheidung. Aber mit Verlaub und aus meiner Brille: alles bis auf die Kinder zählt eher wenig im Vergleich, seine Erfüllung zu finden. Aber hey, es bleibt alles Deine Entscheidung!
Hmmm, nicht sicher, ob ich den Nagel wirklich auf den Kopf getroffen habe. Aber ich drücke Dir beide Daumen…..
Wenn Du mehr wissen willst, gerne PN. Good luck!
P.S.: sorry, meine Ausführungen sind lang geraten mit dessen Ausdruck man den Rest der Artenvielfalt erschlagen könnte… 😉