Wo fängt für euch Fremdgehen an?

Sagt man bei einem neuen Partner nichts, so gilt die Annahme, dass beide nach dem Treue-Motto leben wollen, sollen...

Will man eine offene Beziehung, Poly, in Swingerclubs usw. oder was auch immer, muss man das gleich zu Anfang deklarieren, sonst gilt es als Fremdgehen, wenn einer mit einer Anderen...

Ganz einfach:

Fremdgehen fängt da an wenn sich Frau oder Mann mit jemanden trifft, und der Ehepartner weiss es nicht.

Wer sich im Kopf mit dem Gedanken beschäftigt, hat seine Frau im Kopf schon betrogen.
Wehret den Anfängen.
Und ja es gibt Menschen für die zählt der Gedanke nicht, da zählt es erst ab der Tat.
Aber belogen und geplant wurde das ja schon vorher.

Stell dir mal eine Rechtssprechung auf dieser Basis vor
Da säße ich aber sowas von im Knast...

Gottseidank sind die Gedanken frei.

Stimmt, wenn das aufs Strafrecht umgelegt wird...ja, ich hätte ein ernsthaftes Problem.
Da man als denkender Mensch aber noch den Unterschied zwischen legal und illegal kennt, und entsprechend in der Hinsicht einige Dinge bei der Phantasie belässt, ist Fremdgehen nicht strafrechtlich relevant. Entsprechend ist da der Weg vom Gedanken zur Tat wesentlich kürzer. Und viele Helden denken wohl auch, da kommt der Partner eh nie drauf, oder sehen es als Kavaliersdelikt.

Von daher würde ich da den Gedanken auch kritischer sehen.

Wenn Gedanken schon Betrug wären, wäre ich auch eine Betrügerin, bei meiner lebhaften Fantasie.

Zum Glück kann ich sehr gut zwischen Fantasie und Realität unterscheiden. Mir kommt es bei Betrug allein auf die Realität an und die Gedanken eines anderen möchte ich nicht mal ansatzweise kontrollieren

Um Missverständnise zu vermeiden:
Ich meine nicht die Gedanken an den Akt, sondern das reelle in Betracht ziehen, oder gar eine Planung durchspielen.

@*****Ink
Das sind Grenzwerte. Gedanken durchspielen kann man schlecht unterdrücken, es wäre für mich zumindest ein Alarmsignal.
Aber die reale Planung rückt schon eindeutig in Richtung Betrug. Auch wenn es nicht dazu kommen sollte, ein Anfang ist gemacht und eine reale Fortsetzung wahrscheinlich.

Alles, was nur im Kopf geschieht, ist insofern unbedenklich, da die Gedanken frei sind
Beziehungsexperten wissen (und kommunizieren das auch), dass jeder Kopfkino und Fantasien hat, das ist völlig normal. Für manchen bringt das auch schon genug frischen Wind in die eigene Partnerschaft.
Über unsere Gedanken sind wir niemandem Rechenschaft schuldig, nicht einmal uns selbst.

Ich (wir ) sehen das ganz einfach.

Fremdgehen fängt an wenn etwas heimlich gemacht wird und abgesprochen Grenzen überschritten werden.

Es ist doch bei jedem Paar unterschiedlich.
Bei einigen ist es schon das tickern oder erst der Sex.

Mein Frau darf knutschen flirten oder so wies sie möchte.

wenn Sie es heimlich tun würde, wäre es fremdgehen. (zumindest bei uns)

So definieren es wohl die meisten.
Mich interessiert, wo nun aber der eigentliche Unterschied liegt, wenn sie es doch darf, ob man(n) nun weiß, dass sie es tut und mit wem, oder ob man es nicht weiß.
Freiheit und Toleranz genehmigen "fremd" also im Prinzip.
Wieso braucht sie dann noch die extra Genehmigung, das Wissen des Mannes?

Diese Frage ist ernst gemeint, denn man liest das ja bei vielen. Geht es dabei nicht um Besitz und Kontrolle? Das ist meins und ich entscheide mit. Ich passe auf, dass es nur körperlich bleibt.

Ich mag in Sachen Logik und Konsequenz extrem sein, aber wenn man sich fremd generell erlaubt, auch einzeln, ob nun nur der fremden Haut wegen oder anderer Spielarten, und wenn man dann Zeit ohnehin nicht miteinander verbringt/ verbringen möchte, dem anderen seine Freizeit lässt, dann müsste es doch auch egal sein, wie und mit wem der andere diese Zeit verbringt, also wenn man seine Beziehung schon so offen lebt.

Sehe ich auch so.

wie manche sich selbst in die tasche lügen, der knaller...
die frage ist ja vielmehr: sieht seine frau das genauso? & - beware! - sähe er das immer noch so, wenn seine frau sich von anderen männern lecken ließe?

Bei George Orwell " 1984 " von 1948,
hieß es dann Gedankenverbrechen und musste entdeckt bzw bestraft werden durch den
' Großen Bruder'.

Beziehungsähnliche Aktivitäten mit anderen ohne Absprache, Sex oder viele Unternehmungen... kurz: erheblich weniger Zeit miteinander zu haben.

Das macht für mich eine Beziehung aus - selbst in poly-Konstellationen: Gemeinsame Zeit.

Zitat von Tom_Zarah:

Das ist eine Variante einer offenen Beziehung, hat aber mit der Situation des Fremdgehens - einer einseitigen, heimlichen Aufkündigung einer bislang geltenden Monogamie - nichts zu tun.

Heimlichkeit im Rahmen des Fremdgehens damit zu begründen, man wolle dem anderen ob der eigenen Affäre angeblich Leid ersparen, finde ich sogar besonders niederträchtig, weil man den eigenen Egoismus mit Ritterlichkeit zu kaschieren versucht.

𝑉𝑖𝑑𝑎𝑟𝑖𝑢𝑠

genau das, danke! "don't ask, don't tell" ist durchaus ein konzept, aber das spricht man halt vorher ab. das obige ist auch in meinen augen einfach nur unter aller kanone. man belügt die person, die man (vorgeblich) liebt, & auch sich selbst, damit man sich nicht damit auseinandersetzen muss. vor allem aber nimmt man der anderen person jede handlungsmöglichkeit, vermutlich damit sie bloß keine für einen selbst unangenehmen konsequenzen ziehen kann.

Grenzen müssen NICHT immer definiert werden.
Manches sollte mit gesundem Menschenverstand einfach mal selbstverständlich sein.

Wenn ich hier eine Grenze festlege, da wäre wohl eher im Vorfeld schon etwas zu klären.
Und zwar die Art der Beziehung

Bei einer offenen Beziehung müssen sicherlich diese Grenzen festgelegt werden, aber in einer klassischen monogamen Beziehung empfinde ich Treue als eine Selbstverständlichkeit, was als Grenze NICHT festgelegt werden muss.

Im Umkehrschluss müsste ja dann auch die Liebe an sich definiert werden, wie weit diese gehen darf. (Sarkasmus Modus wieder aus geschaltet)
Also nee - irgendwo hört einfach mal die Gleichgültigkeit für treuloses Verhalten auf.

Ich gehe ja auch nicht irgendwo auf die Straße und schneide jemanden die Haare, weil er kein Schild umhängen hat, wo draufsteht, bitte nicht die Haare schneiden.
Zugegeben, ein dummes Beispiel und nur sinnbildlich zu verstehen
....

Also, wenn in der Definition Porno-Schauen schon Fremdgehen sein soll...
Ist dann ein Masturbator mit einer Kunstmuschi oder gar ein Dildo in XXL dann nicht auch schon ein Fremdgehen, wenn der Schwanz des Partner zu klein ist?

Mit dem Bewegen auf einer Dating Plattform stimme ich auch ganz nicht zu, dass dies ein Fremdgehen bedeutet.
Hier sage ich - dass da in der Beziehung etwas nicht stimmt, wenn mein Partner oder gar ich selber sich nach anderes umschaut.
Aber zwischen Vorsatz und der tatsächlichen "Tat" liegen schon riesige Welten.

Also nein - Pornos schauen ist kein Fremdgehen.
Masturbatoren oder Dildos sind kein Fremdgehen
Dating Plattformen sind kein Fremdgehen, hier gilt ja .... aber....
... bei der Frage, ob dies verletzend sein kann, würde ich dies jedoch mit einem "Ja" beantworten, insbesondere, wenn die Dating Plattform als "Tatwerkzeug" genutzt werden soll, aber das anmelden und bewegen auf diese ist noch kein Fremdgehen. Eher ein Warnschuss.

Die Gedanken sind frei, wer zur Tat schreitet, in dem Wissen das der andere diese Handlung verletzen, missbilligen würde, wäre für mich Fremdgehen.

Was uns beim Thema Fremdgehen immer wieder bestürzt ist die Tatsache, dass …

… selbst das vehementeste Ablehnen und Verdammen von „Fremdgehen“ keinen Schutz davor bietet, es selbst zu erleben.

Egal nun ob in der passiven oder aktiven Rolle.

Wir selber haben da eher Angst vor dieser trügerischen Hoffnung als vor einem Fremdgehen selbst.




Tom & Zarah

Was ist die Alternative? Lebt der besser und glücklicher, der bei allem von vornherein vom Negativen ausgeht, davon, dass er definitiv von dem ihm nahestehendsten Menschen beschissen werden wird, nur um einer trügerischen Hoffnung nicht zu unterliegen, obwohl es nur eine mögliche Option ist? Oder lebt der besser und glücklicher, der zunächst einmal einen Vertrauensvorschuss gibt, bis ihm das Gegenteil bewiesen wird - möglicherweise nie? Ich bevorzuge da eher die zweite Variante.

oder aber, an ist realstisch, dass es passieren kann, aber halt nicht zwingend den weltuntergang bedeutet.

Wir schließen beim Fremdgehen ja noch nicht einmal den Fall aus, dass es einem passiv ereilt - sprich, dass man selbst zum Fremdgänger/-geherin wird….

Könnten wir das wirklich ausschließen? Also jeder für sich? Wir für uns können das nicht, vielleicht wollen wir das im Unterbewusstsein auch gar nicht.

Auch eine Variante.




Tom & Zarah

im grunde reicht doch ein blick in die statistiken zum thema. schon allein das sollte einem klar machen, dass die wahrscheinlichkeit gegeben ist, dass es einen - in welcher art auch immer - ereilen kann.
aber das eigene ego sagt natürlich "MIR/UNS passiert das niemals, unsere liebe ist einzigartig".