„Vor 30 Jahren gab es gar keine Influencer.
Es gab DISCO 74ff. Ein dürrer Spacken sagte an, was auf dem Cover stand, falls von Interesse, und wie die nächste Band (Interpreten) hiess und zu welchen Lied (Song) sie die Lippen bewegten.
Frisuren gabs auch. Frauenfrisuren waren i.d.R. nach innen bzw. ins Gesicht gefönt und Herrenfrisuren wurden nur mit Koteletten oder VoKuHiLa genehmigt.
In der Wartezeit zwischen 2 DISCO-Folgen gab es Partys mit Angrabschen und SpeedSaufen. Stoffhosenträger mit Marlboro im T-Shirt-Ärmel brachten die "Fotzen" genannten Mädchen Respekt davor bei, wieviel Stonsdorfer ihre Zukünftigen saufen konnten, ohne kotzen zu müssen. Der Gewinner vögelte dann seine Auserwählte vor den Augen der Klasse, bevor er sie, meist sogar nur mit kleinen harmlosen Kratzern und wild verwuschelten Haaren Zuhause wieder abgab.
Er: "Du wolltsches doch! Nänä so net! Du warsch jo selver zu wie enn Ähmer."
Die Söhne der solventen Mittelschicht verehrten sich gegenseitig für Charles Bronson und . Top-Frisur: FoKuHiLa-Halblang mit Stirnlocke.
Platz 2: Das Zigaretten verschenkende Opfer "Opferette" Cordhose, Pollunder, langer Spitzkragen, Frisur: Seitenscheitel Links.
Ich selbst orientierte mich an Zappa-Alben, bwohl Bartwuchs kaum vorhanden. Die Haare bis zum Arsch. Steffie (Meine Schwester) flechtete mir Zöpfe.
Jede Woche von Klaus Baumann, Jens Holler, Edi und Ewald Kurz und Roland Meffert aufgelauertund beklaut.
Die ZDF Hitparade stand für solide Haarspray-Frisuren. Wenn ich mit der kleinen Conny hinter dem Altholz-Stapel knutschte, dann knirschte ihr Haar vor lauter Kleber. MIr war das egal. Ich schätzte Conny wegen ihrer lockeren Art, ihrer Verschwiegenheit und ihrer Lust, die Beine breit zu machen. Wer wollte da ernsthaft Frisuren diskutieren?
Ich wollte gar nicht so viel schreiben. Naja . . . dann . . .