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Verändert das Internet das Verhalten von User:innen im Web?

Verändert das Internet das Verhalten von User:innen im Web?
Kontakte und Erfahrungen die wir im Web sammeln, haben auch realen Gehalt.

Beleidigungen, böse Kommentare, Bilder müssen im realen verarbeitet werden und mitunter können diese fataler sein, als Äußerungen abseits der digitalen Welt.

Es gibt auch positives, dass User:innen offener auf andere zugehen, dennoch auch die Schattenseite.

Kommentare zu überlesen ist mitunter nicht einfach, weil sie zunächst gelesen und demnach real verarbeitet werden, was geschrieben wurde.

Kommentarloses Ignorieren trifft zunächst auf Unverständnis.

Im realen wird ein bissiger Spruch anders aufgefasst, als in der digitalen Welt ein bissiger Kommentar, obwohl beides von Fremden kommen kann.

Ungeachtet dessen, wird wohl immer noch im Umgang zwischen digital und real unterschieden.

Wie ist das bei euch?
Macht ihr euch darüber Gedanken, dass am anderen Ende ein Mensch sitzt, der das im realen verarbeitet?
Seid ihr online anders, als in der Welt da draußen?
******h15 Paar
2.818 Beiträge
Guter Beitrag, meine Liebe 😊

Aaalso.. ich persönlich halte mich ganz klar daran, auch bei digitalen Kontakten plattformunabhängig von einem echten Menschen auszugehen, der von mir genau wie im Real Life mit Respekt behandelt wird.

Leider kenne ich aber auch zu gut die typischen Halbstarken, die sich online anonym fühlen und deshalb verbal um sich schlagen, als gäbe es kein Morgen.
Inzwischen kann ich das meist mit Humor sehen, denn ebendiese Menschen haben meist plötzlich ein sehr kleines Mundwerk, wenn sie in persona vor einem stehen.

Manchmal hätte ich da gute Lust, meine IT Kenntnisse auszupacken und ihnen mittels IP Logger ihren aktuellen Aufenthaltsort zu präsentieren - aber ich bin ja nett und mache so einen Mist aus Prinzip nicht. *engel*

Liebe Grüße,
Sie vom Paar 🌷
*********son73 Frau
37.781 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Seid ihr online anders, als in der Welt da draußen?
Nein, wieso auch spätestens beim realen Treffen würde es auffliegen und wäre mir zu anstrengend was anderes zu sein wie ich bin.

Zitat von *******eyn:
ht ihr euch darüber Gedanken, dass am anderen Ende ein Mensch sitzt, der das im realen verarbeitet?
Ja auch wenn virtuell es nicht immer einfach ist im Austausch, immer dran denkend das da auf der anderen Seite genau so wie ich ein Mensch ist *g*
******usB Mann
718 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Wie ist das bei euch?
Macht ihr euch darüber Gedanken, dass am anderen Ende ein Mensch sitzt, der das im realen verarbeitet?
Seid ihr online anders, als in der Welt da draußen?

Klar bin ich anders. Im Netz viel vorsichtiger als wenn mir eine echte Person gegenüber sitzt.
Ich kann deutlich direkter und klarer in der Aussage sein als hier. Ich sehe hier nicht, wie die Person das aufnimmt.

Mir sind jedoch Menschen relativ egal, die ich nicht persönlich kenne. Daher muss ich auch nichts verarbeiten, was hier passiert. Ich werde nie verstehen, wie Menschen "angegriffen" sein können, von Menschen, die Sie nie gesehen haben.
*****ide Frau
396 Beiträge
Ich gebe mich im virtuellen Raum fast so wie im realen Leben. Da gibt es zwei Ausnahmen: derbe und/oder ignorante Anmachen per CM ignoriere ich meist, das ist real nicht unbedingt möglich, kommt aber auch selten vor, dass mich jemand so unhöflich anbaggert. Zum anderen schreibe ich digital tatsächlich zur Kontaktanbahnung Leute an, real spreche ich niemanden an, höchstens um nach dem Weg zu fragen *lach*
Für mich hat das nichts zu tun, mit nichts sehen. Ich kann aber zum Beispiel auch von einem Buch ergriffen sein, alleine weil ich die Wörter lese.

Das Geschriebene wird in der real gelesen.

Gut, ich sehe den anderen nicht, das mag den Anschein erwecken, als wäre der Mensch nicht da.
*****ite Frau
9.566 Beiträge
Im Netz .... ich lass da nichts mehr an mich rankommen. War aber auch ein Lernprozess.

Menschen sind so wie sie sind. Die meisten sind wohlwollend, aber es sind auch immer wieder ein paar Exemplare dabei, die sind einfach nur bösartig. Oder dumm. Oder beides. Die meinen nicht mich wenn sie mich angreifen. Die meinen ihr eigenes armseliges Leben.
*****976 Paar
18.023 Beiträge
In der echten Welt würde ich einen Raum verlassen, wenn beim Betreten eine "unangenehme" Stimmung herrscht. Wenn ich mich nicht willkommen fühle, gehe ich einfach wieder, ohne mir die Laune verderben zu lassen.

Ich bin sehr harmoniebedürftig.


In Foren und Gruppen bin ich, um mich über Sachthemen wie BDSM auszutauschen, da lasse ich mich nicht vertreiben.
Hier verweise ich gerne auf meinen Lieblingssuperhelden Rorschach, aus Watchman:

"Ich bin hier nicht mit euch eingesperrt, ihr seid hier mit mir eingesperrt!" *lol*

Lg. M (Er)
*****_54 Frau
11.795 Beiträge
Zwischen Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung klafft manchmal ein großer Spalt, das gilt real genau so wie im Net.

Vom Inhalt her, also bei dem, was ich sage oder schreibe, gibt es eine sehr hohe Übereinstimmung zwischen offline und online.
Da ich aber etwas "südlicher" sozialisiert wurde, und von klein auf gewohnt bin, nicht nur mit Worten, sondern mit dem ganzen Körper, mit Stimmlage, Sprechpausen, Stirnrunzeln und Lächeln uvm. zu kommunizieren, kommt einiges real freundlicher, manches leidenschaftlicher oder aber auch unfreundlicher rüber.

Es gibt hüben wie drüben Menschen, die mich nerven oder denen ich selbst auf die Nerven gehe.
In beiden Welten, der virtuellen und der realen, nehme ich das als 'normal' zur Kenntnis.
Virtuelle Ablehnung schlägt mir allerdings nicht aufs Gemüt, weil ich weiß, dass sowieso von allen Personen online nur ein Bruchteil rüber kommt. Schlaflose Nächte habe ich dadurch nicht.
In der Realität nehme ich Ablehnung nur von Menschen, die mir nahe stehen, zu Herzen.

Wenn ich erfahre, dass sich jemand in einem reinen Diskussionsforum von mir angegriffen fühlt, ist mir das unangenehm und tut mir leid. Wenn ich tatsächlich achtlos war, entschuldige ich mich.
Andererseits weiß ich auch, dass so manches Empfänger-Problem nicht undbeding am Sender liegen muss. Und jeden Schuh mag ich mir dann auch nicht anziehen.

Im Großen und Ganzen: Nein, das Internet hat mein Verhalten nicht wesentlich verändert.
**q Mann
971 Beiträge
Immer wieder amüsant, dass die Menschen zwischen Internet und realer Welt unterscheiden.

Schon zu IRC Zeiten war es bei uns afk und nicht offline, weil uns klar war, dass beides real ist und nur dieser Weg der Kommunikation ein anderer ist.
Mit moderner Technik ist diese Grenze noch deutlich mehr verschmolzen.


Ich bin daher hier nicht anders als sonst. Und was ich hier schreibe, würde ich den Menschen auch genau so ins Gesicht sagen.
*********ubana Paar
513 Beiträge
Sie schreibt:

Ich zieh mich gerade sehr zurück, weil ich merke, dass es mir nicht mehr gut tut und der gesuchte Austausch zu gewissen Themen leider nicht möglich bzw. zu intim.
****az Mann
4.490 Beiträge
Ich bin ja damit aufgewachsen. Dementsprechend kenne Ich die allermeisten Pros und Kontras des Internets und dem digitalen Austausch.

Aber bis auf ein Forum, in dem egtl eh nur getrollt wird, umgebe Ich mich einfach nicht mit irgendwelchen Kreaturen, die meinen, sie müssen eine schlechte Atmosphäre erzeugen oder andere beleidigen.
Falls Ich sowas hier lese, überlese Ich das eben, und vermerke mir in Gedanken, dass Ich diesen User in Zukunft fast immer ignorieren kann.

Ungeachtet dessen, hab Ich manchmal schon den Eindruck, dass Ich online anders rüber komme als Ich real bin. Zumindest bei Dates oder Stammtischen, etc.
*****_54 Frau
11.795 Beiträge
Nachsatz:
In einigen Dingen bin ich aber im Netz weniger offen: Gewisse intime Details, die mich mit nahen Personen verbinden, gebe ich online nie preis.
Mir behagt es nicht, wenn eine große anonyme Menschenmenge Dinge von mir erfährt, die ich nur mit denen teilen mag, mit denen ich eine enge Verbindung habe.
Mich verwirrt es öfters, da unter anderem etwas Gesucht wird, dann zu sagen, Menschen im Internet sind mir egal. Wenn mir Menschen egal sind, warum möchte ich mich dann ggf mit ihnen treffen?
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.716 Beiträge
Zitat von *****ite:
Im Netz .... ich lass da nichts mehr an mich rankommen. War aber auch ein Lernprozess.

Das unterschreibe ich mit Brief und Siegel.
Es ist nicht nur ein persönlicher subjektiver Lernprozess für mich gewesen sondern eine gewisse psycho-soziale Entwicklung, die der hiesigen Moderation geschuldet ist.

Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, klar und dezidiert meine Meinung zu sagen.

Leider gibt es - besonders in den letzten Jahren mit einer immer größer werdenden Gemeinde von Usern im Internet - eine wachsende Population von Teilnehmern aus allen Schichten der Bevölkerung.

Vielen - gleichgültig mit welchem Hintergrund - fällt es schwer

A) eine subjektive Meinung als solche zu erkennen

B) subjektive Äußerungen anderer als deren Meinung zu verstehen und stehen zu lassen

C) eigene Meinungen, moralische oder ethische Wertvorstellungen, Erfahrungen als subjektive Wahrnehmung hinzunehmen und nicht als absolute Wahrheit darstellen zu wollen, die ein Gegenüber gefälligst zu teilen hat

D) komplexe Sachverhalte zu verstehen

E) verstehend zu lesen

F) sprachliche Stilmittel wie Ironie oder Sarkasmus zu erkennen.

Geschuldet den zahlreichen Hinweisen der Moderation - meine „Lieblingskritik“ an meiner Art zu schreiben lautete „Bjutifool, du nutzt deine Intelligenz und Eloquenz dazu, andere herabzusetzen!“

Nein - eigentlich nicht.
Ich sage, was ich denke.
Dies erfolgt mit den mir eigenen Mitteln.
Wer mich miss_verstehen will, wird dies tun/hat das in der Vergangenheit getan, gleichgültig, wie sehr ich mich bemühen msg, niemandem auf die Füße zu treten.

Was ich inzwischen allerdings tunlichst zu vermeiden suche ist, auf persönliche Anfeindungen einzugehen oder hier zum Thema pseudo-psychologischer Analyse zu werden.

Früher fühlte ich mich immer zu einer Rechtfertigung gezwungen und zu erklären , dass mein Gegenüber mich falsch verstanden hätte; gelegentlich ließ ich mich hinreißen, auf Provokation einzusteigen.

Für die selbsterklärten Feinde meiner Person, war dies immer ein Fest, denn den Ärger für eine systemische Eskalation bekam oft ich.

Menschen sind so wie sie sind. Die meisten sind wohlwollend, aber es sind auch immer wieder ein paar Exemplare dabei, die sind einfach nur bösartig. Oder dumm. Oder beides. Die meinen nicht mich wenn sie mich angreifen. Die meinen ihr eigenes armseliges Leben.

Ach - einige meinen schon mich als Person, wenn sie mich direkt angehen.

Ich überlasse die Regelung dieser Konflikte inzwischen ausschließlich dem Support und belaste mich und mein Leben nicht mit den Launen anderer.

An dem Punkt, an dem ich merke, dass mir das Forum allgemein mit seinem immer rauer werdenden Klima, Inhalte der laufenden Diskussionen, einzelne Personen oder Dynamiken der SchwarmNichtIntelligenz hier nicht gut tun, ziehe ich mich aus dem Forum zurück.
Gleiches gilt, wenn ich selber aus unterschiedlichen Gründen missgestimmt bin - und meine Empfindlichkeiten hier auszutragen drohte.
****az Mann
4.490 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Mich verwirrt es öfters, da unter anderem etwas Gesucht wird, dann zu sagen, Menschen im Internet sind mir egal. Wenn mir Menschen egal sind, warum möchte ich mich dann ggf mit ihnen treffen?
Weil damit die Allgemeinheit der Menschen, sprich die Menschheit, gemeint sein kann, aber die Person eben trotzdem die ein oder andere Ausnahme kennenlernen möchte, die ihr nicht egal ist.
Das wirkliche Ich online wiederzugeben, ist fast unmöglich.
Die Mimik, die Stimmlage, der Ausdruck in den Augen, die Gestik, das Lachen all das kann ich online nicht transportieren und hin und wieder kommt es vor, das mich user missverstehen aber so ist die Onlinewelt.

Meiner Meinung nach wird der Mensch online vielmals anders eingeschätzt.
Ein Bild im Kopf wird sich zurecht gelegt und sollte es zu einem realen Treffen kommen, sind dann nicht wenige überrascht.

Natürlich kann man anhand von Schreibstyle/Inhalt erkennen wie die jeweilige Person eventuell tickt aber für mich fehlen einfach die körperlichen Gesten um einschätzen zu können, wer mein Gegenüber ist.
*******exe Frau
5.152 Beiträge
Ich bin wie ich bin, real, authentisch, offen und ehrlich. Egal, ich habe die Kommunikation im Www immer als Erweiterung und Bereicherung gesehen. Leider scheint mein Verhalten als Naiv und Blauäugig zu gelten und ich habe schon ein paar Tiefschläge abbekommen.
Zudem bin ich der Meinung das ein vorspiegeln falscher Tatsachen
immer ans Licht kommt.
*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Verändert das Internet das Verhalten von User:innen im Web?

Natürlich. Allerdings ist die Frage an sich für mich schon ein Hendiadioyn.

Zitat von *******eyn:
Kontakte und Erfahrungen die wir im Web sammeln, haben auch realen Gehalt.

Ja, es werden bestimmt Elektronen angeschubst und fließen durch Leitungen. 🙂

Zitat von *******eyn:
Beleidigungen, böse Kommentare, Bilder müssen im realen verarbeitet werden und mitunter können diese fataler sein, als Äußerungen abseits der digitalen Welt.

Ist das so? Wenn ja: Warum? Wenn ich jemandem ins Gesicht brülle, dass er ein dummes Arschloch ist, dann dürfte er viel wütender auf mich sein, als wenn ich das einfach nur so schreibe. Wenn ich das mit einem sarkastischen Tonfall sage, dürfte er gar nicht wütend sein, als wenn ich es nur schreibe.

Ich denke, die Wirkung eines geschriebenen Inhalts ist immer Abhängig von der Interpretation des Rezipienten - und damit sehr viel Abhängiger von dessen internen Vorgängen, als von einem externen Inhalt.

Zitat von *******eyn:
Kommentarloses Ignorieren trifft zunächst auf Unverständnis.

Ist das so? Ich deabonniere hier z. B. die meisten Themen fast sofort, weil ich weiß, dass die Leute sich eh wieder zerfleischen und die meisten Kommentare einfach auf negativer Interpretation oder Dekonstruktion des gesagten basiert. Es wird mir also meist ziemlich schnell zu dumm, um weiter mit zu lesen - das könnte man auch als "kommentarloses Ignorieren" interpretieren. Ob das auf Unverständnis trifft, kann ich nicht sagen. Ich bekomme davon ja nichts mehr mit. 😅

Zitat von *******eyn:
Im realen wird ein bissiger Spruch anders aufgefasst, als in der digitalen Welt ein bissiger Kommentar, obwohl beides von Fremden kommen kann.

Joa. Siehe oben. Es ist in sehr weiten Teilen eine Frage der Interpretation.

Zitat von *******eyn:
Ungeachtet dessen, wird wohl immer noch im Umgang zwischen digital und real unterschieden.

Natürlich wird es das. Die Kommunikationsmöglichkeiten sind ja auch stark eingeschränkt. Hier gibt es beispielsweise nur ein Textfeld. Alles was hier stattfinden kann, ist Text. Ich könnte auch eine Audiodatei irgendwo hochladen und verlinken - dann hätte man eine Art kleinen Podcast und könnte an meiner Stimme hören, ob ich etwas ironisch gemeint habe oder nicht.
Es gibt hier auch keine Echtzeit-Kommunikation - alles was geschrieben wird, wird zu einem beliebigen Zeitpunkt nachgelesen. Ich bekomme teilweise "Likes" für Beiträge die ein Jahr alt sind. Die Kommunikationsmittel sind eingeschränkt, die Zeit ist relativ zum Rezipienten... natürlich muss man das unterscheiden.

Zitat von *******eyn:
Wie ist das bei euch?
Macht ihr euch darüber Gedanken, dass am anderen Ende ein Mensch sitzt, der das im realen verarbeitet?

Nein - oder zumindest sehr selten. Meistens beziehe ich mich auf den Inhalt des Beitrags und nicht auf die Person, die den Inhalt verfasst hat. Letzteres wäre für mich zu viel ad hominem und damit wäre das, was ich antworte, ein genereller Fehlschluss.

Zitat von *******eyn:
Seid ihr online anders, als in der Welt da draußen?
@*******tia bin ich irgendwie anders? 😁
Sagen wir: Ich habe Online gelegentlich mehr Zeit, um darüber nachzudenken, was ich sagen will. In Wirklichkeit bin ich viel direkter.
Bestes Beispiel:
Wir gehen essen. Ich gucke auf die Karte und sehe Canadian Fries unter den Beilagen. Ziemlich teuer für meinen Geschmack.
Ich frage also: "Wie groß ist die Portion eigentlich?"
Bedienung: "Naja, nicht all zu groß... satt wird man davon nicht... Warum?"
Ich: "Naja, wenn's so viel kostet wie ein Hauptgericht, hätte ich auch die Portion eines Hauptgericht erwartet..."

War tatsächlich ein sehr kleines (vier oder fünf dicke Fritten mit Käsesoße) Portiönchen.
Der Mann meiner Freundin starrte mich mit riesigen Augen an:
"Das kannst du doch nicht sagen!" *oha*
Ich: "Aber warum? Es war doch wahr?"
Er: "Ja aber trotzdem... sowas sagt man doch der Bedienung nicht. Wer weiß, was die dir jetzt auf den Teller spuckt... ich hätte mich das nicht getraut..."

Also - keine Ahnung. Ich bin in Wirklichkeit vermutlich einfach noch viel ehrlicher und direkter als hier. Hier hab' ich (gelegentlich) zumindest die Möglichkeit über "das sagt man so nicht"-Regeln zu reflektieren. In Wirklichkeit bin ich dafür meist zu schnell mit dem, was ich für eine "simple Wahrheit" halte.
Es geht für mich nicht immer darum, dass etwas gleich persönlich genommen wird.

Der Punkt für mich ist, dass egal was wir lesen, dass real verarbeiten, es aber oft als nicht vorhanden abgetan wird. Fremde im Netz, die lasse ich nicht an mich ran, ist zum Beispiel auch eine reale Handlung.

Ein Thema nicht zu verfolgen, ist eine bewusste Tat, weil es mich zu Beispiel nervt, ich verarbeite das Real.

Wenn mir jemand sagt „Du bist hässlich“ verarbeite ich das real.

Aber genau weil die Mimik und die Tonlage fehlt, kann solch eine Aussage fataler sein, als wenn ich einen sarkastischen Unterton dazu hätte.

Ich habe nur öfters mittlerweile das Gefühl, dass gar nicht beachtet wird, dass das im Realen einen Menschen erreicht und vielleicht mitunter ein Mensch online böser ist, als Face to Face.
*****ite Frau
9.566 Beiträge
Zitat von *******eyn:
und vielleicht mitunter ein Mensch online böser ist, als Face to Face.

Dieser Mensch zeigt sich dann im Netz "realer" als face to face.
Beides ist real. Nur digital fehlt die Maske. Digital bekommt man gleich ungefiltert den Charakter zu sehen. Ich find es praktisch und gut.
*****a_S Mann
8.148 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von *****ite:
Zitat von *******eyn:
und vielleicht mitunter ein Mensch online böser ist, als Face to Face.
Dieser Mensch zeigt sich dann im Netz "realer" als face to face.

Ist auch nicht immer so. Es gibt nicht wenige Internettrolle, die nur im Internet krass sind und real schüchtern und auch lieber, weil die für sich innerlich moralisch unterscheiden, dass das im Netz ja nicht so schlimm, nicht real ist.

Das ganze gilt ja zB auch im Joy, was Fremdgehen angeht. Es gibt nich wenige Joyclubber*innen, die wollen nur virtuelles Kopfkino aber niemanden real treffen, weil sie eigentlich eine treue Beziehung führen. Die trennen klar zwischen Internet und Realität und sagen sich: Ich geh ja nicht wirklich fremd.

Und auch wenn es stimmt, dass sie ja nicht realen Sex haben, ist die Denkweise aber problematisch, denn hier gibt es eben auch viele Leute, die denken, dass man hier ganz anders Menschen kennenlernt als "in der Realität".
Real würden sie niemals das Kennenlernen einer Frau gegenüber eröffnen mit "Geile Titten, hier schau mal mein Schwanz, ich stell mir vor, ich machs dir hart!" Aber sie denken ernsthaft, hier sei das zielführend, weil online und Erotik-Community.

Und @****75 ich denke nicht, dass das also "ihr wahres Gesicht" ist, sondern eher, dass es ein falsches Denkschema ist, so übertrieben zwischen online und real zu trennen. Ein falsches Denkschema, weil es eben auch nicht zielführend ist.
*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Ich habe nur öfters mittlerweile das Gefühl, dass gar nicht beachtet wird, dass das im Realen einen Menschen erreicht und vielleicht mitunter ein Mensch online böser ist, als Face to Face.

Ich habe das Gefühl, dass immer mehr negativ interpretiert wird. Egal was es ist, es kommt irgendwo eine negative Unterstellung, Vermutung oder Interpretation. Diejenigen, die ein Thema veröffentlichen, das sie gerade bewegt, werden mit Schimpf und Schande überzogen, statt sie erstmal anzuhören und auf sie einzugehen.

Nicht selten trifft dieses beobachtbare Verhalten auf eine Gruppendynamik, in der sich diejenigen gegenseitig bestärken - und so wird eine Negativ-Spirale erzeugt.

Aber das ist einer der Gründe, warum ich Themen meist nur noch sarkastisch betrachte oder sehr schnell deabonniere.

Ich könnte auch einfach schreiben "Warum müsst ihr blöden Napfsülzen eigentlich immer alles negativ auslegen, euch persönlich angegriffen fühlen, obwohl ihr gar nicht gemeint seid, eure angeblich ach so hohen moralischen Werte an jeder kleinen Ecke so hoch hängen, als würde eure Existenz davon abhängen und alle sofort abwerten, die nicht eurer Meinung sind. Ihr Vollpfostet könntet auch einfach anerkennen, dass es mehr als nur eure Meinung gibt, dass zwischen "richtig" und "falsch" ein großes "vielleicht" liegt und dass ihr mit eurer hochtrabenden, verletzenden, abwertenden, geradezu niederträchtigen Art und Weise viel mehr Schaden anrichtet, als der Fragenstellende mit seinem ganz individuellen Problem..."

Aber das würde dann auch nur in den Strudel der Dekonstruktion geraten, absichtlich nicht verstanden werden und hätte keine Wirkung erzielt. Zumindest hätte es diejenigen, die alles immer negativ auslegen nicht zum Nachdenken gebracht, sodass sie von ihren Interpretationen ablassen - oder einfach mal gar nichts dazu sagen.
Ich habe zwei TE bei solch einem Thread gefragt, ob sie überhaupt noch mitlesen, als sie verstummten. Beide haben geantwortet:

„Es ist zu viel was ich erst einmal verarbeiten muss“ weil ihnen zum Teil ziemlich boshaft begegnet wurde.

Das hat mich mitunter auch auf dieses Thema gebracht.
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