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Um Zuneigung/Nähe kämpfen, betteln (= sich selbst aufgeben?)

*****alt Mann
4 Beiträge
Zitat von **********nit_A:
Um Zuneigung/Nähe kämpfen, betteln (= sich selbst aufgeben?)
...Ich weiss nicht, ob dieser Beitrag für euch nachzuvollziehen ist und mir ist bewusst, dass ich keine konkrete Frage stelle (wüsste auch nicht mal welche), trotzdem freue ich mich über Gedanken und Anregungen dazu.

Mir geht es leider oft ähnlich, allerdings sind die Geschlechter bei uns anders herum, und zum Glück ist es nicht ganz so heftig wie eure Situation. In sofern kann ich dir leider gar nicht helfen, sondern dir nur sagen, du bist nicht alleine mit deinen Gefühlen und den Problemen. Ich hoffe es kommen wieder bessere Zeiten.
Nähe bringt Distanz und Distanz bring Nähe.
Was täglich greifbar ist wird schnell zur Gewohnheit und dadurch uninteressant.
Gebt euch mehr Raum und konzentriere dich mal mehr auf dich und signalisiere ihm dadurch, dass dein Glück nicht von ihm abhängig ist.
Glaube mir, wenn er plötzlich merkt, dass er nicht mehr dein Lebensmittelpunkt ist, dann macht das psychologisch viel mit einem Menschen. Wenn du ihn auf einem Thron hebst, regiert er von oben herab und nimmt dich nicht mehr wirklich auf Augenhöhe wahr, aber wenn er plötzlich sieht er ist nicht mehr in deinem Fokus, dann kann sich das auch schnell wieder ändern.
**********nit_A Frau
47 Beiträge
Themenersteller 
Hallo ihr Lieben

Es ist etwa ein Jahr her, seit ich dieses Thema eröffnet hatte und ich dachte, ich schreibe hier mal ein Update. Vielleicht ist das für Andere, die in einer ähnlichen Situation sind, interessant.
Wir hatten damals nur noch ganz wenig Nähe und fast gar keinen Sex mehr (tatsächlich liess er sich in einem ganzen Jahr an einer Hand abzählen *snief*

Über den Sommer habe ich versucht eine Paartherapie zu inizieren, mein Freund hat dem auch zugestimmt, jedoch 2 Versuche nach recht kurzer Zeit abgebrochen. Er fühlte sich von den Paartherapeuten missverstanden bzw. verletzt. Er war über mehrere Monate sehr wütend, abweisend, aber auch traurig und sehr erschöpft. Ich habe gemerkt, dass sämtliche Annäherungsversuche bei ihm abprallten und so etwas wie ein Gemeinschaftsgefühl gar nicht mehr vorhanden war. Wir sprachen auch über eine mögliche Trennung, haben die Beziehung aber nie konkret beendet. Es gab auch immer wieder Streit und oft ist es wegen Kleinigkeiten sehr heftig geworden (emotional). (Ich vermute, ich habe mich zurückgewiesen gefühlt und er hat sich bedrängt/ eingeengt gefühlt).

Ich hatte zeitweise sogar den Eindruck, dass er mich als Feindin oder Bedrohung sieht, was sehr schwer auszuhalten war.

Ich habe dann immer wieder versucht, ihm zu sagen, dass ich auf seiner Seite bin, dass ich es gut mit ihm meine usw. Es war wahnsinnig, wie sehr das an ihm abgeprallt ist. Ich hatte das Gefühl gar nicht mehr zu ihm durchzudringen und war ziemlich verzweifelt.

Im Herbst habe ich dann zum Einen meine Selbstfürsorge noch einmal stark intensiviert (habe mir selbst immer wieder innerlich gut zugesprochen, habe liebevolle E-Mails an mich selbst geschrieben, mich umarmt und gestreichelt - ohne das wäre ich vermutlich eingegangen wie eine Pflanze ohne Sonnenlicht!)

Zum Anderen habe ich angefangen, dass ich ihm nicht mehr sage, dass ich auf seiner Seite bin, sondern es ihm zeige. Ich habe mich ihm immer wieder zugewandt, habe ihn gehalten (emotional, physisch war nicht möglich) und habe mich selber so gut reguliert (bzw. befürsorgt), dass ich ihm vermitteln konnte, dass ich für ihn da bin und auf "seiner Seite" bin. Das war ebenfalls noch einmal eine sehr anstrengende Zeit, da ich das gegen meinen inneren Impuls und gegen seine Missmutigkeit und Ablehnung gemacht habe. (Tatsächlich hatte ich damals zeitweise selbst nicht mehr daran geglaubt, dass unsere Beziehung "überleben" wird).

Aber tatsächlich hat es dann nach mehreren Monaten offenbar gefruchtet und im Februar geschah für mich etwas, was sich fast wie ein Wunder angefühlt hat. Mein Freund hat sich plötzlich öffnen können und kam emotional und physisch wieder auf mich zu.
Wir haben dann auch darüber gesprochen, weil ich anfangs auch skeptisch war, ob dieser für mich sehr plötzliche Sinneswandel auch anhält. Er meinte dann, dass er plötzlich realisiert habe, dass ich es ja eigentlich gut mit ihm meine. Ich war völlig perplex, aber auch wahnsinnig erleichtert, dass ich ihm das irgendwie vermitteln konnte (verbal war das davor ja nicht möglich gewesen). Er meinte dann auch, dass er sehr hoffe, dass diese Erkenntnis nun nicht zu spät komme. Und er hat mir zum ersten Mal nach einem Jahr gesagt, dass er in sich klar spüre, dass er mit mir zusammen bleiben möchte.

Seither hatte ich auch immer wieder Angst, dass wir in die Krise des letzten Jahres zurück rutschen könnten. Und natürlich gibt es auch jetzt noch ab und zu Streit, stressige Situationen oder Unstimmigkeiten. Und der Wunsch nach Nähe ist bei mir nach wie vor stärker ausgeprägt, was immer mal wieder schwierig für uns beide ist.
Aber wir haben wieder sehr viel Nähe, sehr sehr schönen Sex und viele Berührungen. Und wir können überraschend gut über eigene Gefühle, Missstimmungen oder Bedürfnisse sprechen. Das ist sehr schön und geniessen wir beide (denke, dass ich in dem Fall für uns beide schreiben kann).

Ich wollte das mit euch teilen, weil ich mich natürlich sehr darüber freue und auch um zu zeigen, dass es sich manchmal lohnen kann trotz sehr schwieriger Beziehungssituation dran zu bleiben. *top*
******978 Paar
2.155 Beiträge
Sie schreibt; liebe TE, meinen Respekt für fein Durchhalten hast du und das kann sicher auch eine kleine Vorbildfunktion haben.

Danke für dein Update und alles Liebe euch Beiden. ❤️
@**********nit_A

Sehr gut gemacht, ich wünsche viel Glück und Liebe für die Zukunft.
*******iron Mann
9.150 Beiträge
JOY-Angels 
Ich wünsche euch Beiden viel Glück *vielglueck*
*****tta Frau
1.134 Beiträge
Viel Glück - und Danke für Deine Strategie, die funktioniert hat. *blumenwiese*

Ich hab das "mein Tanzbereich - Dein Tanzbereich" auch gerade wieder im Kopf. Wenn der andere ständig zurückgeht, und man folgt, fehlt wohl der Raum, dass er selbst vorangeht (wenn er nicht weiß, dass ihm das möglich wäre oder ihm zusteht).
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Wow! Ein Update, das berührt, Danke fürs Teilen. Du hast eine starke Ader gezeigt, das ist voll schön, zu lesen.
Alles Gute Euch weiterhin! *vielglueck*
**********nit_A Frau
47 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****tta:
Viel Glück - und Danke für Deine Strategie, die funktioniert hat. *blumenwiese*

Ich hab das "mein Tanzbereich - Dein Tanzbereich" auch gerade wieder im Kopf. Wenn der andere ständig zurückgeht, und man folgt, fehlt wohl der Raum, dass er selbst vorangeht (wenn er nicht weiß, dass ihm das möglich wäre oder ihm zusteht).

Ich glaube von den Tanzbereichen habe ich auch schon gelesen - ein sehr passender Vergleich! Und ein sehr anschauliches Bild, was mir auch helfen könnte, mir im Beziehungalltag die Dynamik zu vergegenwärtigen. *top*

@****p35 Danke auch die für deine vielen Inputs. Das Schreiben und Lesen hier, hat mir unter anderem auch geholfe, dran zu bleiben und nicht aufzugeben.
****ne Frau
11.000 Beiträge
Bewundernswert, Chapeau❣️
Ich bin ganz anders gestrickt und es war interessant mal völlig andere Versuche zu lesen. Wenn mich jemand anbetteln würde, obwohl ich nicht kann oder will, würde mich das gewaltig abtörnen. Schnell würde ich jegliches Interesse verlieren, weil mir die Augenhöhe fehlen würde (also dann jemand zum Übersehen). Und umgekehrt, wenn ich ein Auge auf eine wichtige Zielperson gelegt hätte, die nur mehr wenig Wert auf mich legt, bin ich übermorgen in dieses spannende Leben neu unterwegs. Ich würde mich nicht einmal umdrehen, dort steht doch jemand mit dem Rücken zu mir.
So eine endless Love trage ich noch immer in meinem Herzen, Jahrzehnte später jetzt haben wir uns zufällig getroffen und uns bei nettem Geplauder neben unseren Ehegesponsen suchend tief in die Augen geschaut…
Mit dem Ergebnis für mich zu wissen, dass es besser so ist wie es ist. Das gibt mir ein ruhiges, gutes Gefühl heute.
********edel Frau
324 Beiträge
Zitat von ****ne:

So eine endless Love trage ich noch immer in meinem Herzen, Jahrzehnte später jetzt haben wir uns zufällig getroffen und uns bei nettem Geplauder neben unseren Ehegesponsen suchend tief in die Augen geschaut…
Mit dem Ergebnis für mich zu wissen, dass es besser so ist wie es ist. Das gibt mir ein ruhiges, gutes Gefühl heute.

Ich kenne das auch bei zwei Personen. Sie sind bis heute ein wichtiger Teil meiner Vergangenheit und immer in meinem Herzen. Aber beim Zusammentreffen habe auch ich nach all den Jahren gemerkt: es ist und bleibt Vergangenheit.

Man muss akzeptieren, wenn etwas zu Ende ist und auch wenn der andere nicht diese Empfindungen hat, die ich habe.
Nur dann kann man auch selbstbewusst seinen Weg weiter gehen!
******_73 Mann
2.538 Beiträge
Vielleicht als Hilfsmittel für die Zukunft.
Ein Therapeut hatte meiner damaligen Freundin und mir empfohlen, mal in Gesprächen Sätze mit "Ein Teil von mir" zu beginnen. Also, ein Teil von mir fühlt... ein Teil von mir glaubt..., ein Teil von mir möchte...
Klingt etwa komisch, verändert aber die gesamte Perspektive. Und es signalisiert auch, durch die Absprache, dass es gerade nicht darum geht, den anderen fertig zu machen, sondern man das Ziel hat, sich verständlich zu machen und sich auszudrücken sucht. Natürlich in der Hoffnung, Verständnis und letztlich eine Lösung zu finden.
********ness Mann
710 Beiträge
Ich hatte mal eine Zeit, da habe ich selbst gebettelt um Sex. Hatte aber auch schon Frauen, darunter eine meiner Ehefrauen, die um Sex gebeltelt und gefleht hatten, das fand ich aber immer sehr erregend und ganz und gar nicht abturnend. Im Gegenteil ich habe es evoziert, durch Nichtbeachtung ihrer erotischen Reize und manchmal auch durch ein konsequentes Masturbations- und Pornoverbot.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
@********ness Um Zuneigung/Nähe kämpfen, betteln (= sich selbst aufgeben?) klar, Nichtbeachtung kann ein Mittel der Machtspielchen sein und dabei helfen, sich sein ohnehin schon nach Aufmerksamkeit bettelndes Gegenüber recht gefügig zu machen, aber mal ehrlich, aber empfehlenswert finde ich so ne Minderschätzigkeit nicht ernsthaft.
********ness Mann
710 Beiträge
Die Missachtung der Sub, solange kein absolutes Masturbationsverbot erteilt wird, für diese auch angenehme Seiten,
Trotz ihrer Traurigkeit und Angst vor weiterer Nichtbeachtung kann sie sich ausgiebig mit sich selbst spielen und an die geilen Stunden mit ihrem Herrn denken
********ness Mann
710 Beiträge
Sie muss aber immer eine Perspektive haben
Gemäß dem Titel des Threads sollte sie sich dabei so aufreizend verhalten, dass ihr Herr sich wieder ihrer annimmt.Hätte sie diese Perspektive noch, sollte dies kommuniziert werden, um die bettelnde Sub nicht durch die Ungewissheit zu sehr quälen
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Zitat von ********ness:
Die Missachtung der Sub [...] [hat] für diese auch angenehme Seiten, Trotz ihrer Traurigkeit und Angst vor weiterer Nichtbeachtung kann sie sich ausgiebig mit sich selbst spielen und an die geilen Stunden mit ihrem Herrn denken
Um sich selbst zu beglücken und an ihren Herrn zu denken braucht eine sub mE keine Missachtung.
[...] Gemäß dem Titel des Threads sollte sie sich dabei so aufreizend verhalten, dass ihr Herr sich wieder ihrer annimmt. [...]
Sag ich ja, Machtspiel zum "gefügig machen" - nix, was halt mich antörnt; aber jeder, wie er kann/mag/soll...
********ness Mann
710 Beiträge
Das hängt auch von den Subs ab
Eine schüchterne sub muss nicht auch noch betteln, aber bei selbstbewussten nach außen dominanten Frauen macht es schon Spaß sie betteln zu lassen
Insbesondere wenn sie sexuell hörig sind
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Zitat von *********ness:
[...] bei selbstbewussten nach außen dominanten Frauen macht es schon Spaß sie betteln zu lassen
Insbesondere wenn sie sexuell hörig sind
Sexuelle Hörigkeit ist weder das, was ich anstrebe, noch etwas, das ich aus dem EP herauslese und insofern nix, was ich hier im Thema vertieft diskutieren will. Wenn Du darüber reden willst, würde ich nen separaten Thread empfehlen, allerdings dürfte dies schwierig werden mit der Joy-Genehmigung, denn Hörigkeit ist nunmal kein echter Konsens. -.
****87 Frau
4.685 Beiträge
Ich würde niemals um Sex oder noch viel weniger um Zuneigung betteln.
Wenn ich mich von jemandem nicht begehrt fühle, hab ich auch kein Bedürfnis nach Sex mit dieser Person.
Und wenn mir eine Person keine Zuneigung zeigt, dann hab ich noch nicht mal Lust mit dieser Person Zeit zu verbringen.

Und rational betrachtet....mich persönlich stößt es total ab, wenn jemand um Sex bettelt.
Man kann versuchen den Anderen zu verführen aber man sollte dann auch akzeptieren wenn die Lust nicht erwidert wird. Bedrängen, Druck machen, Jammern sind ein riesen Abturner.
*******elle Frau
35.878 Beiträge
Mir käme das auch nicht in den Sinn.
Was soll ich mit einem Partner, der mich nicht will? *nixweiss*
Profilbild
*********hmidt
1.683 Beiträge
Was für ein Story-Twist, liebe @**********nit_A...!

Vielen Dank, dass du ihn hier mit uns teilst...!

💜💙💚💛🧡*herz*
Profilbild
*********hmidt
1.683 Beiträge
@******_73

Das klingt, als wäre das ein kluger Mann gewesen...!

(Sagt zumindest ein Teil in mir...)

*zwinker*
***ke Paar
18 Beiträge
Eine Idee noch aus der Perspektive von Männern:

das häufig besser ausgeprägte Geschick der Emotionalen Führung der Frau
kann einen Mann gelegentlich in eine Enge bringen,
in der er sich selber nicht mehr sehen kann
und nur noch mit Rückzug und Missmut reagieren kann...

besonders dann, wenn diese Enge schon bei dem Jungen von seiner Mutter geherrscht hatte.
Mir scheint, dass er in eine Depression gerutscht ist ...
So eine ähnliche Situation kenne ich aus einer früheren Beziehung.
Ich habe mich immer mehr wertlos gefühlt.
Wenn er Dir nicht gut tut, kannst nur Du Deine Situation für Dich ändern.
Eine Trennung tut weh, ist aber alle Mal besser, als sich ständig nach dem Partner zu richten und zu leiden, weil man keine Liebe, keinen Sex, keine Wertschätzung erfährt.
Am besten Loslassen.
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