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Um Zuneigung/Nähe kämpfen, betteln (= sich selbst aufgeben?)

*********hmied Mann
31 Beiträge
Zitat von **********nit_A:
Um Zuneigung/Nähe kämpfen, betteln (= sich selbst aufgeben?)
Hallo zusammen

Ich bin neu hier, dies ist mein erster Beitrag und man möge mir bitte verzeihen, falls mein Thema am falschen Ort oder schon 1001 Mal besprochen wurde.
....

Hallo La_isla_bonit_A,

dein Beitrag hat mich wirklich berührt – man spürt, wie viel dir an dieser Beziehung liegt und wie tief die Sehnsucht nach echter Nähe und Verbundenheit ist. Dass du das Bedürfnis nach Zuwendung so offen teilst, zeigt, wie wichtig dir eine stabile, liebevolle Partnerschaft ist, selbst wenn es gerade schwierig ist. Ich verstehe vollkommen, wie es sich anfühlt, die eigenen Bedürfnisse zurückzustellen, um die Beziehung zu schützen. Diese Art von Achtsamkeit gegenüber den eigenen Gefühlen ist so wertvoll und zeigt, dass du bereit bist, dich mit deinen eigenen Mustern auseinanderzusetzen – eine Seltenheit und eine Stärke.

Gerade das Thema, wie viel Nähe oder Selbstaufgabe man in einer Beziehung zulässt, und ab wann es sich nach Abhängigkeit anfühlt, ist unglaublich spannend. Vielleicht stellst du dir auch die Frage, ob dieses Streben nach Nähe irgendwann an den eigenen Grenzen rüttelt. In einem anderen Gespräch hier ging es kürzlich darum, wie wir eigene Anteile und Verhaltensmuster, wie zum Beispiel das Bedürfnis nach Bestätigung, als unseren „inneren Narzissten“ erkennen und annehmen können – ohne uns selbst oder andere damit zu überfordern. Es kam auch die Frage auf, ob ein humorvoller, vielleicht sogar ironischer Blick auf solche Schattenseiten uns helfen kann, Abstand zu gewinnen und die Dinge mit etwas mehr Leichtigkeit zu sehen. Denn oft wirken Verhaltensweisen, die mit der Zeit unbewusst zu Mustern werden, in Beziehungen weiter – und das Schöne ist, dass wir durch diesen ehrlichen Blick auf uns selbst neue Wege finden können, Nähe und Abgrenzung so zu gestalten, dass wir authentisch bleiben, ohne uns selbst aufzugeben.

Vielleicht findest du diese Perspektive interessant, da sie das Thema der Selbstannahme in einem anderen Licht betrachtet. Es ist ein Ansatz, der einen spielerischen Raum schafft, um uns in diesen inneren Balanceakt zu üben – ohne erhobenen Zeigefinger und ohne Selbstverleugnung. Besonders spannend fand ich dabei die Überlegung, dass wir oft unbewusst Dynamiken in Beziehungen wiederholen, die wir mit einem wohlwollenden Blick auf uns selbst durchbrechen können.

Für deine Reise nach Paris wünsche ich dir Zeit und Raum für dich selbst, um zu spüren, was dir langfristig guttut – unabhängig davon, was dein Partner in diesem Moment denkt oder fühlt. Du verdienst jemanden, der dir dieselbe Zuwendung und Wertschätzung entgegenbringt, die du bereit bist zu geben. Vielleicht kann dir die Distanz auch helfen, aus einer neuen Perspektive auf die Beziehung zu schauen, ohne das Gefühl, das eigene Glück an eine einzige Person knüpfen zu müssen.

Falls du dich für die Balance zwischen Selbstreflexion und humorvollem Umgang mit Schattenseiten interessierst, könnte dir der Austausch in unserem Thread „Narzissmus, Selbstreflexion und die Kunst der Ironie“ in der Gruppe Spiritualität gefallen. Ich finde es faszinierend, wie dieser Austausch einen Raum für genau solche Themen eröffnet.

In jedem Fall wünsche ich dir viel Kraft und Klarheit und freue mich, wenn unser Austausch hier dir neue Impulse geben kann.

DerGoldschmied
****p35 Mann
8.076 Beiträge
@*********hmied Um Zuneigung/Nähe kämpfen, betteln (= sich selbst aufgeben?)
Ist es denn Narzissmus, sich nach Zuneigung und Nähe in der Liebespartnerschaft zu sehnen?
Ein (narzisstisches) Bedürfnis nach Anerkennung oder Bestätigung sehe ich davon total different.
Die Extremform der NPS verwechselt ja sozusagen genau diese Aspekte: Liebe und Anerkennung.
*********hmied Mann
31 Beiträge
genau! aber ein Narzisst würde ja nicht behaupten er kenne das Gefühl von Liebe nicht und denkt er handelt aus ihr heraus. Ich möchte Dir keineswegs Narzissmus unterstellen. Ich würde einfach allgemein die Frage aufwerfen, ob es nicht der Narzissmus ist, den jeder ein Stück weit in sich trägt, der eine emotionale Verbindung braucht um sich wahrzunehmen und wertgeschätzt zu fühlen?

Meine These: Je mehr man das in sich bereit ist zu reflektieren, desto eher kann man für sich davon ausgehen, keine Scheinwelt zu brauchen um sich die eigene Person schön - oder den Partner schlecht zu reden, um von sich alle Schuld und Scham abzuwenden.

Ich denke das Gefühl kann jeder ein Stück weit nachvollziehen, weil es nicht schön ist Schuld und Scham zu spüren…

Je narzisstischer jemand ist desto weniger lässt er diese Gefühle zu und flüchtet oder greift an, um das von sich auf andere zu projizieren, damit er der unschuldige bleibt.

Das nur mal so allgemein zum Thema Narzissmus. Ich weiß nicht ob du da was für dich rausziehen magst was dich weiter bringt aber dein Beitrag hat mich irgendwie dazu inspiriert dir das hier zu schreiben.

alles gute weiterhin und bis bald. 🫶
*****tta Frau
1.141 Beiträge
Selbst renommierte Psychiater bezeichnen ein gewisses Maß an gesundem Selbstbezug und Selbstfürsorge auch als gesunden Narzissmus. So wie Du es bezeichnest - das Konzept der Abwertung anderer oder Abschätzigkeit - ist eine ungesunde Variante. Und ungesund wird es auch, wenn ein solches Gegenüber in der Beziehung ein Teil ist - weil die Abwertung erst ausgeglichen werden muss, um dann überhaupt wertgeschätzt und geliebt zu werden. Ein ungutes, nicht erfüllbares oder erfüllendes Konstrukt.

Die Imbalance rührt von früher her, wo auch Eltern nach falschen Parametern "be- und abgewertet" haben, statt geliebt. Oder Wertschätzung nicht gelebt wurde.
*******iron Mann
9.186 Beiträge
JOY-Angels 
Ehrlich? Eigenverantwortung sich gegenüber, Selbstliebe Selbstbezug, Selbstfürsorge,
würde ich nicht mit einem Krankheitsbild wie Nazismus zusammen in einen Hut werfen wollen.

Klar ist kein Mensch perfekt.
Und ja wir bemühen uns um andere Menschen die wir lieben und deren Zuneigung.
Ja wir tuen das auch aus einem kleinen Prozentsatz aus eigen liebe.

Ich würde aber nicht so weit gehen das Nazismus zu nennen.
*****tta Frau
1.141 Beiträge
Zitat von *******iron:
Ehrlich? Eigenverantwortung sich gegenüber, Selbstliebe Selbstbezug, Selbstfürsorge,
würde ich nicht mit einem Krankheitsbild wie Nazismus zusammen in einen Hut werfen wollen.

Klar ist kein Mensch perfekt.
Und ja wir bemühen uns um andere Menschen die wir lieben und deren Zuneigung.
Ja wir tuen das auch aus einem kleinen Prozentsatz aus eigen liebe.

Ich würde aber nicht so weit gehen das Nazismus zu nennen.

Narzissmus ist per se kein Krankheitsbild, sondern beschreibt diese Verhaltensweisen abgeleitet von der Geschichte des Narziss.

Pathologisch / Krankheitsbild is im ICD10 F60.8 definiert (für die, die es interessiert - https://flexikon.doccheck.com/de/Narzisstische_Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung )
****p35 Mann
8.076 Beiträge
@*********hmied Um Zuneigung/Nähe kämpfen, betteln (= sich selbst aufgeben?) Keine Sorge, ich nehm diesen kleinen Exkurs über Narzissmus nicht persönlich, bin dbzgl total im Reinen mit mir & Umwelt, dazu sehr reflektiert.
@*****tta Um Zuneigung/Nähe kämpfen, betteln (= sich selbst aufgeben?) Ja, Narzissmus an sich ist noch kein Krankheitsbild, muss eben nicht zwingend zur (narzisstischen) Persönlichkeitsstörung führen... aber: Narziss (also die Sagenfigur) wollte Liebe und bekam nur Anerkennung... sowas ist jetzt auch nicht gerade grundsätzlich gesund. Die Selbstfürsorge hat da keine 2 Gesichter. Der Volksmund (um mal nicht nur renommierte PsychiaterInnen zu bemühen, die sich nicht ganz einig scheinen darüber) spricht aus meiner Sicht nicht unpassend eher vom gesunden Egoismus.
Zitat von *********hmied:
[...] Frage [...] ob es nicht der Narzissmus ist, den jeder ein Stück weit in sich trägt, der eine emotionale Verbindung braucht um sich wahrzunehmen und wertgeschätzt zu fühlen? [...]
Würde ich so nicht sagen, nein: Liebe/Wertschätzung und Anerkennung sind zwei völlig unterschiedliche Dinge (s. o.).
***on Mann
294 Beiträge
Jawohl! Liebe, Wertschätzung/Anerkennung sind grundsätzlich verschiedene Dinge. Liebe hat zwar etwas mit Wertschätzung und Anerkennung zu tun, aber Wertschätzung und Anerkennung nichts mit Liebe.
Beispiel aus der Natur: Eine Blume ist immer eine Pflanze, eine Pflanze aber nicht immer eine Blume!
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