Zitat von **********nit_A:
„Um Zuneigung/Nähe kämpfen, betteln (= sich selbst aufgeben?)
Hallo zusammen
Ich bin neu hier, dies ist mein erster Beitrag und man möge mir bitte verzeihen, falls mein Thema am falschen Ort oder schon 1001 Mal besprochen wurde.
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Hallo zusammen
Ich bin neu hier, dies ist mein erster Beitrag und man möge mir bitte verzeihen, falls mein Thema am falschen Ort oder schon 1001 Mal besprochen wurde.
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Hallo La_isla_bonit_A,
dein Beitrag hat mich wirklich berührt – man spürt, wie viel dir an dieser Beziehung liegt und wie tief die Sehnsucht nach echter Nähe und Verbundenheit ist. Dass du das Bedürfnis nach Zuwendung so offen teilst, zeigt, wie wichtig dir eine stabile, liebevolle Partnerschaft ist, selbst wenn es gerade schwierig ist. Ich verstehe vollkommen, wie es sich anfühlt, die eigenen Bedürfnisse zurückzustellen, um die Beziehung zu schützen. Diese Art von Achtsamkeit gegenüber den eigenen Gefühlen ist so wertvoll und zeigt, dass du bereit bist, dich mit deinen eigenen Mustern auseinanderzusetzen – eine Seltenheit und eine Stärke.
Gerade das Thema, wie viel Nähe oder Selbstaufgabe man in einer Beziehung zulässt, und ab wann es sich nach Abhängigkeit anfühlt, ist unglaublich spannend. Vielleicht stellst du dir auch die Frage, ob dieses Streben nach Nähe irgendwann an den eigenen Grenzen rüttelt. In einem anderen Gespräch hier ging es kürzlich darum, wie wir eigene Anteile und Verhaltensmuster, wie zum Beispiel das Bedürfnis nach Bestätigung, als unseren „inneren Narzissten“ erkennen und annehmen können – ohne uns selbst oder andere damit zu überfordern. Es kam auch die Frage auf, ob ein humorvoller, vielleicht sogar ironischer Blick auf solche Schattenseiten uns helfen kann, Abstand zu gewinnen und die Dinge mit etwas mehr Leichtigkeit zu sehen. Denn oft wirken Verhaltensweisen, die mit der Zeit unbewusst zu Mustern werden, in Beziehungen weiter – und das Schöne ist, dass wir durch diesen ehrlichen Blick auf uns selbst neue Wege finden können, Nähe und Abgrenzung so zu gestalten, dass wir authentisch bleiben, ohne uns selbst aufzugeben.
Vielleicht findest du diese Perspektive interessant, da sie das Thema der Selbstannahme in einem anderen Licht betrachtet. Es ist ein Ansatz, der einen spielerischen Raum schafft, um uns in diesen inneren Balanceakt zu üben – ohne erhobenen Zeigefinger und ohne Selbstverleugnung. Besonders spannend fand ich dabei die Überlegung, dass wir oft unbewusst Dynamiken in Beziehungen wiederholen, die wir mit einem wohlwollenden Blick auf uns selbst durchbrechen können.
Für deine Reise nach Paris wünsche ich dir Zeit und Raum für dich selbst, um zu spüren, was dir langfristig guttut – unabhängig davon, was dein Partner in diesem Moment denkt oder fühlt. Du verdienst jemanden, der dir dieselbe Zuwendung und Wertschätzung entgegenbringt, die du bereit bist zu geben. Vielleicht kann dir die Distanz auch helfen, aus einer neuen Perspektive auf die Beziehung zu schauen, ohne das Gefühl, das eigene Glück an eine einzige Person knüpfen zu müssen.
Falls du dich für die Balance zwischen Selbstreflexion und humorvollem Umgang mit Schattenseiten interessierst, könnte dir der Austausch in unserem Thread „Narzissmus, Selbstreflexion und die Kunst der Ironie“ in der Gruppe Spiritualität gefallen. Ich finde es faszinierend, wie dieser Austausch einen Raum für genau solche Themen eröffnet.
In jedem Fall wünsche ich dir viel Kraft und Klarheit und freue mich, wenn unser Austausch hier dir neue Impulse geben kann.
DerGoldschmied