„Kann ich gut verstehen.
Wäre dennoch schön, wenn auch verstanden werden würde, dass nicht alle Menschen ,das nun angepasste Geschlecht sofort " verstehen" , erfassen können,sehen, erleben.
Wer nicht davon betroffen ist,
Kann sich vlt nicht wirklich hinein
versetzen.
Ich würde den ernsthaften Versuch, sich in eine Transfrau hineinversetzen zu wollen ,es verstehen zu wollen ,auch ihre Nöte, ihre Qual, bis zu diesem erlösenden
Schritt der OP,
nachzuvollziehen ,
wohlwollender anerkennen.
Ja, ich glaube in einem Forum mit sehr vielen gleichzeitigen Stimmen fällt das manchmal schwer. Aber ich glaube der ehrliche Versuch wird von den meisten durchaus positiv anerkannt.
Also aus versehen falsch bezeichnen ist eine ganz andere Ebene als absichtlich und wenn das erkannt wird, wird es bestimmt auch anders behandelt.
Das selbe immer wieder zu erklären ist natürlich auch emotional anstrengend, also da sind viele trans Menschen erschöpft, gerade wenn sie dann auf ihre Versuche auch immer wieder Ablehnung ernten.
Aber ganz im Prinzip sind wir bei Empathie und gegenseitigem ehrlichem und wertschätzendem Interesse an dem Punkt wo wir lernen und auch unsere Gesellschaft besser machen können.
Mit anderen Worten ich bin da bei deinem Wunsch dabei.
„„Letztlich ist biologisches Geschlecht nicht an einem Punkt fest zu machen und auch nicht unveränderlich. Ich erwähnte ja schon Pubertät und Wechseljahre und deren Auswirkungen.
Darum finde ich es schwierig, wenn man versucht mich und andere trans Frauen krampfhaft biologisch als Mann zu definieren, als wäre das eine eindeutige Aussage. Wenn wir mit den Kategorien arbeiten wollen und es auf einen Begriff für alle biologischen Faktoren (unter anderem endokrin, chromosomal, anatomisch) runterbricht, dann bin ich biologisch eine trans Frau.
Ich habe eine vielleicht etwas naive Frage und ich meine sie wirklich ehrlich:
Warum ist es für Transmenschen so wichtig, sich in die Frau-Mann-Kategorie einzureihen?
Warum dürfen sie nicht einfach ein eigenes drittes Geschlecht bilden und stolz darauf sein?
Wenn ich genau überlege, fühle ich mich hauptsächlich als "Ich".
Das reicht mir eigentlich.
In Zeiten von Geburt, Schwangerschaft und Stillzeit habe ich mich sehr erfüllt und glücklich gefühlt, aber gleichzeitig war das ein deutlich anderes "Ich". Das war sicher den entsprechenden Hormonen geschuldet.
Dieses andere "Ich-Gefühl" habe ich genauso immer noch beim Sex mit einem Mann.
Aber darüber hinaus bin ich im Alltag einfach wirklich nur "Ich" und brauche keine weitere Identifikation als Frau.
Wie fühlt denn eine Frau? So wie ich?
Es gibt eine Menge Frauen, die mir so fremd sind, dass ich kaum glauben kann, dass wir "Geschlechtsgenossinnen" sind. Und dann gibt es andere andere Menschen, die ich weitaus besser verstehe, die keine Frauen sind.
Also es ist wichtig, weil unsere Gesellschaft dem Gewicht beimisst. Und weil oft sich im Rahmen des passenden Geschlechts verhalten zu können und dabei auch entsprechend behandelt zu werden, den großen Unterschied im Wohlbefinden ausmacht. Zusammen mit Hormonen und körperlichen Veränderungen. Die Threaderstellerin hat das ja schon sehr anschaulich in diesem Thread beschrieben, wieviel besser es ihr geht und das kann ich bestätigen.
Also man fühlt eine Euphorie durch das richtige Geschlecht, wo vorher eine Dysphorie war.
Es ist natürlich schwerer vorzustellen, wenn man von Anfang an richtig eingeordnet wurde. Aber es fühlt sich für viele dauerhaft falsch an, im falschen Geschlecht unterwegs zu sein.
Also vergleichbar vielleicht, wenn man seine Stimme zum ersten mal Aufgenommen hört und mitkriegt, wie sie anders klingt als im eigenen Kopf. Dieses Gefühl der Diskrepanz halt für sehr viel soziale Interaktionen und auch den eigenen Körper.
Darum ist es, gerade früh in der Transition, sehr wichtig für uns.
Was nicht heißt wir feiern jedes Geschlechterklischee oder trans Frauen freuen sich über Sexismus oder trans Männer über die einschränkenden Erwartungen an Männer. Viele trans Menschen haben eben auch sehr bewusst eine Geschlechterrolle gefunden in der sie sich wohl fühlen und gönnen das allen anderen auch, ohne Diskriminierung.
Für manche wird das eigene Geschlecht auch weniger wichtig mit der Zeit, die seit der Transition vergeht. Es haben sich ja auch ein paar hier im Thread gemeldet, die gesagt haben das trans etwas ist das in ihrer Vergangenheit liegt. Während ich es aktiv als Teil meiner Geschlechterrolle verstehe. Ich denke das ist auch ein Teil davon zu finden, was einem gut tut.