Ich denke, dass es weniger das Alter an sich, sondern der jeweilige Lebensabschnitt ist.
Manche Dinge verändern Prioritäten, insbesondere auch bzgl. der Zuordnung von Lebenszeit.
Ich kenne wenige Dinge, die das Leben so verändern, wie die eigenen Kinder. Übrigens ist das ein Moment, im dem man plötzlich ganz viele Menschen neu kennen lernt, beginnt im Geburtsvorbereitungskurs, geht über Kindergarten, Schule, Vereine der Kinder, deren Freunde...
Auch das führt dazu, dass der Kontakt zu "alten Freunden" ohne diese "neuen Interessen" sich reduzieren kann. Ok, kann, das heißt, man muss da aktiv etwas tun.
Menschen kann man immer kennen lernen. Der Joyclub ist eine Möglichkeit. Aber, wie immer im Leben, man trifft auf "alles". Und dann muss man eben filtern, teils unbewußt, teils bewußt.
Ich habe lange Zeit gesagt, dass ich aus der Wohnung gehen muss, um Menschen kennen zu lernen, denn in der Wohnung, vor meinem Fernseher, wen ich da kennen lerne, ist Einbrecher, die will ich nicht. Und daran ist in meinen Augen immer noch etwas dran.
Neue, oder auch "alte" Hobbys, das kann einiges bringen.
Und, man muss lernen, auf Menschen zu zu gehen. Irgendwo zu sitzen, jemanden sympatisch zu finden, und sich nur vorzustellen, wie man den / die Betreffende /Betreffenden anspricht, tja, wenn es nur dabei bleibt...
Wichtig ist, dass man nicht schnell gefrustet aufgibt. Es ist ein langwieriger, eigentlich nie endender Prozess. Man wird besser. Je öfter man sich mit Menschen, die man angesprochen hat, gut hat unterhalten können, um so einfacher fällt es, um so größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass man sich wieder trifft.
Und mitunter kann man in den eigenen Bekanntschaftskreisen auch Gesprächsthemen etwas steuern. Das muss nicht die Frage sein, ob jemand schon einen Weihnachstbaum hat.
Und dann muss man sich im klaren sein, dass Freundschaften kein Selbstläufer sind. Die muss man pflegen. Gerade bei Trennungen von Paaren musste ich oft beobachten, dass Kontakte zu gemeinsamen Freunden abrissen, und zwar zu beiden getrennten Partnern. Unsicherheit, wie man damit umgeht, das der andere erfahren könnnte... Eigentlich schade, hilft aber, mal darüber nach zu denken.
Kehrseite der Feststellung, dass es Gründe gibt, warum Freundschaften einschlafen oder abbrechen ist aber auch, dass es vielen so geht. Das bedeutet letzlich, dass es viele gibt, denen Freundschaften durchaus fehlen. Man muss sie nur finden. So, jetzt bin ich wieder fast am Anfang meiner Ausführungen.