Loyalität bedeutet für mich, dass ich zu einem Menschen stehe.
Sie kann jedoch auf zweierlei Weisen falsch sein:
1. Wenn ich Loyalität mit "Gefolgschaft" verwechsle.
Das tun heute leider nicht wenige Menschen, auch schon bei Freundschaften.
Loyalität bedeutet, dass man für den anderen Menschen da ist, ehrlich ist und ihm zuverlässig begegnet.
Es bedeutet nicht, dass man diesem Menschen immer Recht gibt.
Von mir gegenüber loyalen Menschen erwarte ich, dass sie mir ehrlich und zuverlässig begegnen, mir auch mal sagen, wenn ich wirklich scheiße baue und mir eben nicht nur toxisch Zuspruch geben, obschon sie sehen, dass ich gerade gegen Wände renne, was mir nachhaltig nicht gut täte. Ich erwarte dennoch, dass sie mir den Rücken freihalten und für mich einstehen ohne jedoch meine Kämpfe automatisch mit führen zu müssen.
2. Wenn ich Loyalität bin, obschon man meine Loyalität nicht erwidert
Wenn mein Partner mich betrügt, belügt, verarscht und woanders schlecht macht, dann verliert dieser Mensch meine Loyalität. Diese zu verlieren sollte dennoch begründbar sein. Wenn das schon vorkommt, sobald dieser Mensch irgendeine Kleinigkeit tut mit der ich nicht einverstanden bin, dann war dort nie Loyalität, sondern der Wunsch nach oben genannter Gefolgschaft.
Zur Loyalität gehört für mich überdies, dass man miteinander spricht, wenn etwas hakt und kriselt. Siehe: Ehrlichkeit. Der Wunsch Dinge zu erhalten, sofern sie erhaltbar sind, ist bei meiner Definition von Paarloyalität immanent. Das bedeutet wiederum nicht, dass man bei jemandem bleiben sollte, selbst wenn alles dagegen spricht! Es bedeutet lediglich, dass diese Partnerschaft keine "Nutzgemeinschaft" ist, die man leichtfertig eingeht und sie schnell wieder abschüttelt, sobald der Partner einem nicht mehr "nutzt".
Loyalität bringe ich einem Menschen gegenüber auf, nicht einer Form der Beziehung.