Was heißt denn überhaupt "bedingungslos"?
Dass ich diesen Menschen liebe, egal, was er tut?
Dass ich diesen Menschen selbst dann noch liebe, wenn er mir Gewalt antut?
Ich betrachte das romantisch-verklärte Konzept "bedingungslose Liebe" für eine schöne Umschreibung von "emotionale Abhängigkeit". Und die ist per se erstmal toxisch.
Aber was ist Liebe? Das vom Unbewussten erzeugte Gefühl, wenn die eigene Biologie bemerkt, dass der Genpool zusammenpasst?
Das vom Bewusstsein erzeugte Gefühl, wenn man erkennt, dass viele Eckmarker des anderen zu den eigenen passen?
Ein wenig von beidem?
Wofür liebe ich einen Menschen?
Für das, was er tut?
Für das, was er ist?
Oder für das Gefühl, das ich in seiner Gegenwart (oder durch das Wissen, dass er in meinem Leben ist) habe?
Ich halte "Liebe" für ein hochgradig egoistisches Konzept.
Ohne das negativ zu meinen.
"Ich liebe dich für das Gefühl, das du mir gibst."
"Ich liebe dich dafür, dass mit dir meine Welt ein Stückchen schöner ist."
Ich glaube, mit diesem Konzept von Liebe fährt man besser als mit Bedingungslosigkeit.