„Ich weiß nicht ob es Gender Euphorie ist, aber ich hatte in letzter Zeit immer wieder Situationen, die ein Glücksgefühl in mir ausgelöst haben:
... das Gefühl glatter Haut auf Armen und Beinen nachdem ich sie epiliert hatte...
... wenn meine lockigen Haare auf meine Schultern fallen...
... wenn ich in Situationen, in denen meine weibliche Seite im Vordergrund steht, als Frau angesprochen werde...
... das Gefühl und der Anblick im Spiegel wenn ich einen schönen BH und String trage...
... und - nachdem ich mit dem männlichen Aspekt meiner Persönlichkeit genauso zufrieden bin wie mit dem weiblichen - der Anblick meines 1-2 Tage Barts im Spiegel 😊
Sehe ich ähnlich wie Du. Bei mir ist die "Euphorie" auch eher von "innen" ausgelöst.
Ich liebe sowohl meinen Bizeps und meine Muskeln, meine Kraft, meinen Dreitagebart, aber auch eben das was "eigentlich" bei einem "richtigen" Mann nicht passend erscheint bzw. Hass und Abneigung bei Menschen auslöst, die einfach nicht über den eigenen Tellerrand schauen möchten oder können oder in gesellschaftlichen Zwängen gefangen sind.
Ich mag meine glattrasierten femininen Schenkel, den für einen "Mann" ausladenden aber knackigen Pfirsichpopo und meine weiblich anmutenden Füße. Ich verstecke das nicht, weil ich es ja an mir liebe, auch wenn andere Menschen das nicht nachvollziehen können. Ich fühle mich eigentlich nur komplett, wenn ich beide Teile meiner Persönlichkeit uneingeschränkt leben kann. In den letzten Jahren habe ich viel mit Kleidung eperimentiert und habe erstaunt festgestellt, dass mir männliche Kleidung aber auch weibliche Kleidung sehr gut steht. Besonders Miniröcke, kurze Shorts, Heels und Netzstrümpfe und Nylon haben es mir angetan.
Meine Ambivalenz bezieht sich natürlich auch auf charakterliche Eigenschaften, meine Kriegermentalität, meinen Beschützerinstinkt, meine Vatergefühle aber auch meine Empathie, meine sensiblen Antennen und auch meine Zärtlichkeit.
In meinem Alltag gibt es sowohl Frauen, die das unterstützen, den Aspekt meiner Persönlichkeit mögen aber auch welche, die das (offen) ablehnen. Die letzteren werde ich mich aber nie komplett öffnen/ öffnen können. Sie werden dafür aber auch nur an der Oberfläche meines Wesens kratzen können.