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Frustfick - wie haltet Ihr es damit?

****p35 Mann
8.067 Beiträge
Themenersteller 
Okay, also ich verstehe den hier dezent aufkommenden Ärger über kleine Missverständnisse oder Umdeutungen und über die daraus gefühlte Notwendigkeit, alle Worte auf die Goldwaage legen zu müssen ebenso, wie die andere Perspektive, dass es eben gewisse Triggerformulierungen gibt und Aussagen somit konkretisiert werden wollen.

Gleichsam verstehe ich die Intention mancher hier, den Begriff "Frustfick" noch enger einzukreisen (und bspw vom gegenseitigen "Abreagieren" zu unterscheiden... s. Seesterndebatte); dennoch will ich den Diskurs über Frustsex auch nicht totdefinieren - die unterschiedlichen Begriffsauffassungen sind m. E. bisher alle berechtigt.

Vielleicht hilft es also hierbei zur weiterhin themenorientierten und konstruktiven Diskussion, sich durchaus auf einige Grundsätze der Betrachtungen nebst Begriffsdefinitionen zu einigen und dann nicht alles als Angriff (Aggression) oder "Trollen" zu verstehen, was andere aus ihrer Perspektive idw ergänzend sagen, sondern als bereichernd.

Einige Grundsätze in meinem Thema (Diskurs-Definitionen):

1.
Der hier betrachtete Sex (Frustfick) ist von allen Beteiligten her einvernehmlich.

2.
Aggression ist im kommunikativen Sinn einfach als "Angehen" auch in jedem Sex enthalten.

3.
Wut (oder Frust) und andere Gefühle sind nicht per se destruktiv, sondern es geht um den Umgang damit.

Ich denke wirklich, dass hierin eine Ursache liegen könnte, aneinander vorbei oder miteinander zu diskutieren.

Im täglichen Umgang etwa (also umgangssprachlich) wird insbesondere Aggression (aber auch Wut, Ärger, Trauer...) nicht selten negativ konnotiert, sozialwissenschaftlich ist jedoch bereits jede alltäglich nötig vorkommende Ansprache (auch freundlich), jedes Aufeinanderzugehen bereits als Aggression bezeichnet (vgl. spz. Grenzziehung).
Ohne zu aggredieren könnte Kommunikation im Grunde nicht funktionieren.
Weiterhin gibt es auch Aggression nach innen (gegen sich selbst) - das halte ich im Zusammenhang mit Frust für erwähnenswert; solche Autoaggression wird nicht selten mitverantwortlich für Depression gezeichnet.

Der langen Rede kurzer Sinn:
Ja, es gibt auch liebevolle oder konstruktive Aggression; kann auch Frust (Wut...) in solche führen?
Wie sind weiterhin Eure Erfahrungen damit?
*******Jule Paar
330 Beiträge
Zitat von ****p35:

Ja, es gibt auch liebevolle oder konstruktive Aggression; kann auch Frust (Wut...) in solche führen?
Wie sind weiterhin Eure Erfahrungen damit?

Frust und Aggression sind für mich (ich bin kein Soziologe und verwende daher eher die "Alltagsdefinitionen") verschiedene Erscheinungsformen. Zum - längerdauernden, nicht momentanen - Frust hatte ich ja bereits etwas geschrieben.

Wenn ich mich aggressiv fühle, ist mir der Sinn nicht nach Sex, sondern zunächst nach Herumbrüllen oder vergleichbarem "Austoben". Immerhin schaffe ich es, "herumzubrüllen" und nicht jemanden anzubrüllen, und sogar zu brüllen: "Das geht nicht gegen dich, sondern ich finde die Situation zum K...". Mit dieser Ansage finde ich dann sogar oft Verständnis, und wenn ich mich dann ausgetobt habe, freue ich mich auch mal über "Trostsex" oder einfach auch nur eine Umarmung.

Umgekehrt hatte ich schon Sex mit Frauen (Vorsicht, jetzt kommt ein Trigger), die Phantasien ausleben wollten, die doch recht nahe an "Rape play" gingen. Auf so etwas habe ich mich nur in absolut geschützten Umgebungen eingelassen - das Risiko, dass eine eher Unbekannte zur Polizei rennt und das Spiel als Realität darstellt, möchte ich nicht eingehen. Mein erster Gedanke war: "Das möchtest du nicht in real erleben", mein zweiter Eindruck war dann, dass man als Mann nur mitspielen sollte, wenn man eigentlich überhaupt keine Neigung zu so etwas hat und keine Gefahr besteht (bei mir besteht sie nicht), daran "Geschmack zu finden". Sonst macht man sich selbst zum Monster. Ich würde allen, die nicht genau wissen, was sie da tun, davon abraten.

Nur - warum sollte ich das dann machen? Schön, es schmeichelt, wenn mein Schauspieltalent derart geschätzt wird, dass sie abgeht wie die berühmte "Schmitz' Katze" und einen heftigen Orgasmus erlebt, das mache ich doch gern einmal für eine Freundin. Aber es bringt mir selbst eben nichts.

Also belasse ich es gern beim "klassischen" BDSM, und der funktioniert auch nicht, wenn ich aggressiv bin. Ich muss ja auf den submissiven Part sehr gezielt eingehen. Aggressionen behindern das nur.

Da ich Switcher bin, kenne ich beim BDSM auch die passive Seite. Und dabei ist es mir in der Tat möglich, im "Subspace" einigen gefühlsmäßigen Dreck nach oben befördern zu lassen, und wenn ich diese Knoten dann sehe, kann ich sie auch lösen (das klingt jetzt nach so einer bestimmten Sekte, ist aber nicht so gemeint, denn ich habe keine Neigung, mit Blechdosen in der Hand irgendwelche Pseudotherapien über mich ergehen zu lassen).

Dies ist natürlich meine persönliche Erfahrung, die auch andere haben könnten.
**********_moon Mann
286 Beiträge
Ich empfehle "oberlehrerhaft" zur Lektüre:

Konrad Lorenz: "Das sogenannte Böse"!
Untertitel: zur Naturgeschichte der Aggression.

Dem, so finde ich, ist bzgl. der hier stattfinden Diskussion wissenschaftlich oder wissentlich nicht mehr viel hinzuzufügen.
****54 Mann
3.849 Beiträge
Herr Lorenz hat zwar Grundsteine der Verhaltensforschung gelegt. Aber in sehr vielen Punkten ist er inzwischen widerlegt. So auch in seinen verallgemeinerten Aussagen zur Aggression und zum "Triebkessenmodell".
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Themenersteller 
@****54 Hm... *nachdenk* ...inwiefern wiederlegt?
Ich weiß nur, dass zB auch in der Psychotherapie noch immer Bezug genommen wird auf das Lorenz'sche "Dampfkesselmodell", welches besagt, dass spz Aggressionen nicht zu unterdrücken sind und stattdessen im pädagogischen Sinne Ersatzventile propagiert werden (bspw Sandsackboxen, um Wut auch ohne Schädigung anderer Personen an eben umgelenkt auf Sachen rauszulassen, damit sich die Gefühle nicht anstauen müssen).

Meine Überlegung zielt eben thematisch hier genau darauf ab:
Kann auch Frustsex zu einem derart konstruktiven Ventil werden?
******ron Mann
4.644 Beiträge
Zwischen
Zitat von *******Jule:

Was verstärkt Frust eher? Sex mit einem realen Menschen zu haben, oder zu masturbieren? Na also. Tut Sex weh? Wenn untenrum alles ok ist: Nein. Benutzt man jemanden damit auf üble Weise? Wenn der Spaß gegenseitig vorhanden ist: Nein.
Und
Zitat von *******Jule:

Und selbst wenn nicht? Sex tut doch nicht weh, und man kommt in blöden Zeiten mal runter von der Couch.

Steht ganz viel Zeug, vor allem wie toll dein Sex ist, dass du dich von deiner Frau trenntest wie und wo du Deine jetzige Partnerin kennen lerntest usw...
Und das Frustsex nicht weh tut. Vielleicht wäre es angebracht, zu schreiben, dass Dir Frustfick nicht wie tut. Bei mir ist das nicht wie bei Dir. Bei Frust bekomme ich keinen hoch 😉

Dass ich Deinen sechsten Satz vergessen bzw überlesen hatte, tut mir leid. Ich hoffe Du bist nachsichtig und merkst Dir, dass es am Ende vielleicht besser ist im Fazit nach so einem langen Text Deine Kernaussage zu wiederholen um Missverständnissen zu vermeiden. In diesem Fall: Frustfick ist dann OK, wenn es allen Beteiligten Spass macht.
**********_moon Mann
286 Beiträge
@ Mnn

Da irrst Du leider definitiv.

@ 08 15

Von etwas anderem war auch nur in Deiner Wahrnehmung die Rede.
****54 Mann
3.849 Beiträge
Zitat von ****p35:
@****54 Hm... *nachdenk* ...inwiefern wiederlegt?
Ich weiß nur, dass zB auch in der Psychotherapie noch immer Bezug genommen wird auf das Lorenz'sche "Dampfkesselmodell", welches besagt, dass spz Aggressionen nicht zu unterdrücken sind ...

Um das hier nicht zu weit zu treiben verweise ich auf wikipedia unter dem Stichwort 'Instinkttheorie'. Das Kapitel 'Die Instinkttheorie aus heutiger Sicht' fasst die Kritik zusammen. Niemand muss irgendwas tun, um dem Samenstau Entlastung zu verschaffen. Der baut sich auch von alleine ab. Auch neurobiologisch ließ sich die aus heutiger Sicht methodisch unwissenschaftlich hergeleite Schussfolgerung nicht belegen. Das ist wohl das Schicksal von Wegbereitern. Ist Freud ja nicht anders gegangen.

Wenn darauf noch unkritisch Bezug genommen wird, wäre ich sehr vorsichtig, mit welcher Intention das geschieht.
[...] dass Dir Frustfick nicht wie tut. Bei mir ist das nicht wie bei Dir. Bei Frust bekomme ich keinen hoch 😉 [...]

So. Und nachdem ich jetzt drölfzigfantastilliarden Mal in den Benachrichtigungen entweder "Faustfick" oder "Frühstück" missgelesen habe:
Mein Frühstück bekomme ich entweder nicht runter- und wenn doch, kommt es mir kurz vor dem Losgehen wieder hoch.
Kein Arzt konnte mir bisher weiterhelfen, und (warmer) Apfelkuchen leider auch nicht.

(Bitte, gerne).

Geschätzter @****p35 :
Deine Fragestellung beinhaltet mMn zu viele Definitionsdifferenzen und ist mMn au a Weng zu "akademisch",
zwangsläufig, vong Rezeptiong her.
*g* .
******836 Mann
1.360 Beiträge
Frustficken hat mir (in der Ehe) noch nie etwas gebracht, im Gegenteil. Ja, ok, n paar Minuten, aber nur für mich. Für "uns" war's meistens nur eine Katastrophe! Hätte ich dann besser mit Handarbeit gemacht. Dann wär's bald wieder "vorüber" gewesen.
Meine Meinung
**********16034 Mann
3.319 Beiträge
Frustfick gibt es bei mir nicht. *nono*
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Themenersteller 
Geschätzte @*******ant ,
bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob wir das gleiche meinen, aber ich gebe zu, dass mein Thema durchaus auch ein bisschen provokant offen ist für verschiedene Definitionen (oder - wie ich es nenne - Sichtweisen). - ähm, ja... *zwinker* ...
...und wg akademisch: Vielleicht sogar mal interessant, aber bei mir schlicht deshalb, weil ich's nicht besser kann *nixweiss*
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.722 Beiträge
Zitat von ****p35:
Geschätzte @*******ant ,
bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob wir das gleiche meinen, aber ich gebe zu, dass mein Thema durchaus auch ein bisschen provokant offen ist für verschiedene Definitionen (oder - wie ich es nenne - Sichtweisen). - ähm, ja... *zwinker* ...
...und wg akademisch: Vielleicht sogar mal interessant, aber bei mir schlicht deshalb, weil ich's nicht besser kann *nixweiss*

Naja - durch die Bezeichnung dieser Art von Ärger-Trauer-Enttäuschung-abreagieren-Sex als Frustf*** hast du die negative Konnotation, die im Thema vorherrscht, doch gleich mitgeliefert.

Etwas stört mich auch die geäußerte Unterstellung mancher Beitragsschreibenden, dass der/die/das „objektifizierte“ Gegenüber beim FF bar jeder Sympathie benutzt wird.
Ich kann akzeptieren, dass es für manche nur das Schwarz/Weiß Vereinigung aus Liebe vs. seelenloses F*** wandelnder Geschlechtsteile gibt; nur: was spricht dagegen anderen ihre 1001 shades of Grey zu lassen?

Ich verstehe nicht, warum manche von der eigenen Meinung abweichende Positionen derart vehement bekämpfen müssen?!
Lasst den anderen doch ihre Ansichten!
Vielleicht hülfe Sex ja doch gegen die hier herrschende grunz-Aggression?

Ansonsten: ich hatte in den vergangenen Tagen mehrfach Sex (und schöne Tantramassagen) und mir geht es mit tatsächlich besser als es mir ohne ginge.
grunz-Aggression?
Herrlich, *top2*.
****mi Frau
3.119 Beiträge
JOY-Angels 
Mit einer Form von Frustfick könnte ich leben, wenn auch nur in Ausnahmefällen und im Gegenteil kann diese sogar sehr schön und befriedigend sein, allerdings hat sie nichts mit ( oder vielmehr gegen ) eine Person zu tun…

Ich meine jede und jeder hat mal einen schlechten Tag, auf Arbeit gab es Ärger, etwas ist schiefgelaufen, oder man grübelt z.B. die Lösung eines Problems nach und kommt nicht weiter.
Wenn dann der Partner diesen Frust spürt und auf einen zukommt, und meint:

„Hey… ich kann dir bei deinem Problem vielleicht nicht helfen, ich weiß aber das du es lösen wirst, und vertraue dir.“

Wenn jemand dann für den anderen da ist und ihn ihn dem Arm nimmt und man sich einfach fallenlassen kann, kann das schon unglaublich helfen mal seine Gedanken zu unterbrechen und kurz alle Sorgen, Wut, Schmerz, Angst loszulassen.
Das Problem wird es nicht lösen, das muss einem dabei klar sein, die kann man am Ende nur selber bewältigen, aber man kann dadurch vielleicht mal kurz durchatmen und durch den gewonnenen Abstand womöglich sogar einen anderen Blick aus die Situation bekommen….
Blöd wird es dann wenn man sein Problem und den Frust nicht löst und versucht immer auf diese Weise damit zu umgehen, das schadet am Ende allen Beteiligten….

Wenn es speziell allerdings nur darum geht sich von Jemanden und seinen Gefühlen abzulenken, wird das nicht auf Dauer funktionieren ( gleiches gilt, auch für Arbeit, Partys, Drogen, etc. )…
Früher oder später holen einen solche Dinge wieder ein, und potenzieren sich womöglich sogar je länger man versucht sie zu unterdrücken und nicht betrachten zu wollen.
Man kann vor vielem weglaufen aber da Gefühle ja nunmal ein Teil von einem selbst sind, kann man dem ganzen auf Dauer nicht entgehen…
@****mi
Völlig d'accord! Was das mit dem "in den Arm nehmen" betrifft. *g*
finde ich gut wenn es dazu nutz beim sex frust abzubauen ist das super entspannend, meist ist dann im liebesspiel viel kraft vorhanden was auch sehr schön sein kann
****54 Mann
3.849 Beiträge
Zitat von ****mi:
Das Problem wird es nicht lösen, das muss einem dabei klar sein, die kann man am Ende nur selber bewältigen, aber man kann dadurch vielleicht mal kurz durchatmen und durch den gewonnenen Abstand womöglich sogar einen anderen Blick aus die Situation bekommen….

Der Abstand ergibt sich aber nur, wenn sich der Frust nicht auf das Verhältnis zum Sexpartner im Allgemeinen oder im Besonderen richtet. Im letzten Fall schafft der Frustfick mit einem Dritten sicherlich mehr Abstand, auf den man sich sonst vielleicht nicht eingelassen hätte. Mal ohne Bewertung als eine besondere Art des Frustficks in den Raum gestellt.
****mi Frau
3.119 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ****54:
Zitat von ****mi:
Das Problem wird es nicht lösen, das muss einem dabei klar sein, die kann man am Ende nur selber bewältigen, aber man kann dadurch vielleicht mal kurz durchatmen und durch den gewonnenen Abstand womöglich sogar einen anderen Blick aus die Situation bekommen….

Der Abstand ergibt sich aber nur, wenn sich der Frust nicht auf das Verhältnis zum Sexpartner im Allgemeinen oder im Besonderen richtet. Im letzten Fall schafft der Frustfick mit einem Dritten sicherlich mehr Abstand, auf den man sich sonst vielleicht nicht eingelassen hätte. Mal ohne Bewertung als eine besondere Art des Frustficks in den Raum gestellt.

Genau das schrieb ich ja, der Abstand bezog sich nicht auf Probleme in der Beziehung sondern auf den Frust im Alltag… 😉
Sex nur allein mit Jemanden um meine Beziehungsprobleme damit zu verdrängen oder Liebeskummer zu betäuben finde ich den falschen Ansatz, vor allem wenn man am Ende an den Umständen und an der Situation nichts ändert wo man eigentlich schauen müsste….
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.722 Beiträge
Sex nur allein mit Jemanden um meine Beziehungsprobleme damit zu verdrängen oder Liebeskummer zu betäuben finde ich den falschen Ansatz, vor allem wenn man am Ende an den Umständen und an der Situation nichts ändert wo man eigentlich schauen müsste…

Ach - mir hat der Frustf*** aus Unzufriedenheit mit meiner Beziehung das lange notwendige Ende selbiger gebracht.

Für mich war es also genau der richtige Ansatz, um die Umstände und meine Situation zu ändern. *mrgreen*
Ich habe mich gerade gefragt wie sich mein gegenüber dabei fühlt wenn ich Sex mit ihm habe weil ich frustriert bin.Und was für eine Begegnung wird das wohl werden ?

Ich benutze den anderen um meinen Frust abzuladen?,ich glaube das wird nicht wirklich ein prickelndes Erlebnis.Wenn ich nicht breit bin den anderen zu sehen und zu fühlen sondern ihn nur benutze wird es nicht unbedingt mir helfen den Frust abzubauen ich glaube da kommt dann noch eher was an Frust dazu.

Frust verändert man dadurch indem man den Ursachen auf den Grund geht und dem begegnet und nicht indem man ihn versucht zu verdrängen..........
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ng12:
[...] Frust verändert man dadurch indem man den Ursachen auf den Grund geht und dem begegnet und nicht indem man ihn versucht zu verdrängen..........
So allgemein gesprochen kann ich das nicht bestätigen, habe das selbst schon manchmal anders erlebt: Zuweilen muss ich Frust - naja, vlt nicht verdrängen im klassischen Sinn, aber zumindest - fürs erste mal emotional überwinden oder lösen, was mir nicht immer mit sofortiger und logikdominierender Problemlösung allein möglich ist, sondern mitunter sogar ausschließlich durch emotionales aufarbeiten oder Beiseitestellen; um einen neuen Blick auf frustrierende Probleme zu bekommen und via erst dadurch möglichen Ideen für Lösungsansätze dafür sorgen zu können, dass der Frust nicht wieder kommen muss (weil das Problem mit freiem Kopf dann besser lösbar erscheint).
Weiterhin: Selbst eine evtl. Objektifizierung oder ein Benutzen des Gegenübers muss ja in dem Moment des Geschehens nicht zwingend unangenehm sein für das Gegenüber oder für einen selbst, dazu gibt's einige konkrete Beispiele (evtl. Rollenspiele, Fetische...). Hierbei geht es m. V. n. bzogen auf Fairness wie bereits vorab diskutiert einfach um Ehrlichkeit und die Art der Formulierung, eben darum, den Frust nicht auf die/den SexpartnerIn zu projezieren. Nein?

Zitat von *******ool:
[...] Naja - durch die Bezeichnung dieser Art von Ärger-Trauer-Enttäuschung-abreagieren-Sex als Frustf*** hast du die negative Konnotation, die im Thema vorherrscht, doch gleich mitgeliefert. [...]
Sehe ich nicht so: Ob meine Gefühle negativ oder positiv für mich (und mein Gegenüber sowie unsere Beziehung) sind, hängt weniger von den Gefühlen als vielmehr von meinem Umgang mit den Gefühlen ab (so ähnlich wurde das ja auch hier schon beschrieben). -> Wenn ich meine Angst, Wut, Enttäuschung oder auch Frust... auf mein Gegenüber projeziere, erlebe ich das meist als negativ für die Beziehung, aber das muss ich nicht zwingend tun, sondern kann auch die Aggresionen auf Sachen projezieren und mein Gegenüber dann an der Energie teilhaben lassen, die ich in meiner Wut aufgebaut habe; vlt zeigt mein Gegenüber (ohne sich gegen einen Vorwurf verteidigen zu müssen) dann sogar Verständnis, schimpft mit oder vermag mich noch anders zu trösten - das kann vielleicht sehr verbindend für die Beziehung und für einen selbst befreiend sein. Oder meintest Du es noch anders?
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.722 Beiträge
@****p35
*ja* ich meinte es anders!

Mir geht es um das Wort „Frust“ als Begriff - das ist negativ konnotiert.
Und mit der Wahl unserer Worte steuern wir eben auch die Rezeption anderer im Bezug auf die Inhalte unseres Themas.

Aus:
LEXIKON DER PSYCHOLOGIE

Frustration

Frustration, in mehreren Zusammenhängen eingesetzter Begriff, beschreibt den Zustand bei Versagungs-, Enttäuschungs-, Mißerfolgserlebnissen aufgrund unbefriedigter oder nicht zu befriedigender oder enttäuschter Erwartungen (z.B. Unterbrechung einer zielgerichteten Handlung infolge einer Störung). Die Ursachen von Frustration können sowohl in der Person des Frustrierten als auch in seiner Umwelt liegen. Frustration bezeichnete zunächst in psychoanalytischem Kontext das emotionale Resultat einer verhinderten Triebreduktion (Triebtheorie) und schuf dadurch einen ersten engen Bezug zur Aggression. Allgemein- bzw. alltagspsychologisch verwendet beschreibt Frustration hingegen das komplexe Erlebnis einer wirklich erlittenen oder auch nur als solcher wahrgenommenen Benachteiligung. Dies rückt Frustration einerseits in die Nähe sozialpsychologischer Ansätze der (Un-) Gerechtigkeit und birgt andererseits eine Verbindung zum motivationspsychologischen Begriff der Erwartung.

Ganz unabhängig von der Bedeutung, die wir einem Gefühl beimessen mögen …

DAS wollte ich mit dem, was ich schrieb, sagen - nicht mehr und nicht weniger.

Aus diesen Gründen wundert es mich nicht, dass hier im Thema die Stimmen lauter sind, die diese Art von Sex negativ bewerten oder die armen „Opfer“ bemitleiden.
*****ara Frau
7.715 Beiträge
@****p35 wie äußert sich denn dein Frust?

Das ist mein Zugang:
Bin ich wütend frustriert, dann tobe ich mich für mich aus, bis die negative Energie weg ist. An Sex oder BDSM denke ich da nicht - das wäre eine unbefriedigende Ego Nummer, weil ich in meiner Wut mein Gegenüber nicht "lesen" kann.
Bin ich traurig frustriert, wäre Sex nur ein Ablenken von der Verarbeitung dieses Zustandes.
Der Frust wäre in beiden Fällen für mich nur verdeckt, aber nicht weg/abgearbeitet.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Themenersteller 
@******ool Frustfick - wie haltet Ihr es damit?
Das ist n. m. V. gar nicht so anders, als ich es meinte, allein ich denke dies gern für mich weiter.
Nochmal: Ich vermute eben, es geht bei der Frage, wie ich Frust oder Trauer oder Aggression oder...oder... konnotiere (bzw. bewerte) vielmehr um den Umgang mit den Emotionen, als um die Gefühle selbst. Speziell der von Dir zitierte Text aus dem Lexikon der Psychologie beschreibt ja auch erstmal nur objektiv (die negative Bewertung von sogar enttäuschten Erwartungen oder unbefriedigten Bedürfnissen verstehe ich daraus dann eher subjektiv). Am Beispiel: ...

Zitat von ******ara:
wie äußert sich denn dein Frust? [...]
Sehr unterschiedlich: Ich kann mich traurig oder autoaggressiv zurückziehen, mich austoben, in den Sandsack hauen, schimpfen und zetern mit der ganzen Welt, Türen knallen lassen, Sport machen, essen (oh je), wie bereits vorab beschrieben auch Sex haben, ... manches davon hilft mir in der konkreten Situation, mit dem subjektiv als negativ wahrgenommenen Gefühl Frust für mich konstruktiv umzugehen, anderes schafft mir destruktiv eher neue Probleme (zB soziale Missverträglichkeiten) oder hilft mir zumindest selbst nicht bei der Suche nach einer Problemlösung.
-> Ich denke also, es geht bei der Bewertung primär um den Umgang mit meinen Gefühlen.

Zitat von *******ool:
[...] Aus diesen Gründen [weil Begriff "Frust" an sich schon negativ konnotiert sei] wundert es mich nicht, dass hier im Thema die Stimmen lauter sind, die [bei Frustsex] [...] die armen „Opfer“ bemitleiden.
Könnte ebenfalls - und so verstehe ich es bisher tatsächlich - auch am Umgang mit den Gefühlen liegen oder vlt auch an der erschwerten Vorstellungsfähigkeit, dass Sex und negative Gefühle miteinander vereinbar sein könnten.

Deshalb ja mein Thema.
Ich selbst hatte schon auch auf konstruktive Weise Sex, wenn es mir zunächst emotional nicht gut ging.
Wie ist das bei Euch allen so?
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