Der Wind ist ihr Hirte
Wie auf einer schier unendlichenGläsernen Platte liegen sie,
Flach und glatt,
Von oben voluminös und vielgestaltig.
Voller Schatten, grau
Von unten zu sehen,
Lichtdurchflutet und weiß
Die Engelssicht.
Federleicht scheinen sie -
Würden sie doch sonst herunterfallen!
Und dennoch füllen sie Tonnen,
Wenn sie fallen.
Ob sich ihr Gewicht
In Tonnen misst?
Ein geduldiger Blick
Lässt Leben erkennen.
Lässt glauben,
Jede sei ein eifrig
In Zeitlupe
Wuselnder Einzeller.
Sie schrumpfen
Und wachsen.
Man denkt sie atmen
Oder kämpfen.
Sie schließen sich zusammen
Oder gehen verloren
In der Weite
Der azurnen Himmelsweide.
Vom Winde verweht
Oder zur Herde geformt.
Von der Luft getragen,
Von der Erde gehalten.
Von Druckdifferenzen
Zum zürnenden Blitzesheim verflucht.
Von hohen Gipfeln ergriffen,
Von Baumwipfeln nicht erreicht.
Ihre trügerische Weichheit,
Ihre trickreiche Flauschigkeit
Lädt ein
Zum Fallenlassen,
Und doch fällt man
Am Ende nicht weich.
Copyright by Regina_clara, Mai 2023