Für mich war früher wenig besser. Früher ist man mit Leuten wie mir meist noch schlechter umgegangen als heute.
Früher wurden Leute wie ich zeitlebens in eine Psychiatrie gesperrt, weil wir der Gesellschaft peinlich waren. (Das ging in der DDR noch bis tief in die 80er)
Ich war damals auch unglücklicher als heute. Denn wäre das so weiter gegangen, hätte ich dieses Alter niemals erreicht.
Ich bin gnadenlos gemobbt wurden, eben nur weil ich anders denke und anders spreche.
Heute ernte ich oft "nur" Unverständnis.
Aber eben nicht immer, seit ich offen damit umgehe.
Und der Schaden, der damit früher angerichtet wurde, den schlepp ich eben auch zeitlebens mit mir rum.
Kann im Grunde nur noch damit irgendwie umgehen.
Und was Inklusion und Barrierenabbau angeht, ist zwar schon einiges getan worden, aber noch nicht genug. Die größten Barrieren sind (leider) in den Köpfen der Gesellschaft. Vor allem bei Dingen, die man nicht wirklich sieht/ die nicht offenkundig sind.
Vor allem in der Kommunikation mit den Menschen/ von den Menschen mit mir merke ich das am meisten.
Heute werden immer noch häufig die Augen verschlossen, wenn es um solche Sachen geht, die nicht in dieses (über)positive Bild passen. (Welches m.E. stellenweise schon fast toxisch ist.)
Alles was anders ist oder nur negativ wahrgenommen wird, wird heute immer noch arg bekämpft ohne zu schauen, was da eigentlich dahinter steckt. Und das macht mich sauer, ängstlich und betroffen.
Nur soviel dazu: Jeder hat gute und schlechte Seiten oder besser gesagt hat mehr als nur ein Gefühl und ist mehr als eine momentane Wahrnehmung von außen.