„Da ist als wenn man jemand sagt, er brauche keine Angst haben, die Person hat sie aber!
WiB
Das "klassische" Problem! Wie mit dieser Angst umgehen? Und WER muss WAS tun?
Beispiel:
Zwei Menschen wollen über eine hohe Brücke gehen. Über diese Brücke laufen vor den Augen dieser beiden Menschen viele andere Menschen über die Brücke, in beide Richtungen. Die Brücke scheint also sicher zu sein.
Einer dieser beiden Menschen hat aber Höhenangst und sagt "Ich gehe niemals über diese Brücke, da ich Angst davor habe."
Der Andere: "Du brauchst keine Angst zu haben. Du siehst an den anderen Menschen, die Brücke ist fest und es fällt auch niemand runter. Du kannst deine Angst überwinden, denn sie besteht nur in deinem Kopf."
Welche Möglichkeiten gibt es nun?
1. Der Mensch mit der Höhenangst arbeitet an seiner Angst und beide haben damit die Möglichkeit über diese Brücke zu gehen. Ob gleich oder zeitnah, sei mal dahingestellt. Damit hätten beide ihr Ziel erreicht.
2. BEIDE bleiben für immer auf der Seite der Brücke, die sie eigentlich hinter sich lassen wollen. Damit haben beide verloren.
3. Der mit der Höhenangst bleibt alleine zurück und der Andere geht alleine über die Brücke. Damit kommt wenigstens einer weiter, aber beide haben SICH verloren.
Und dieses Beispiel ist für mich nicht mal konstruiert, sondern ganz real aus meiner Beziehung. Meine Frau stellt sich ihrer Höhenangst. Sie ging schon des Öftern mit meiner Unterstützung, und der unserer Kinder, ganz bewusst über hohe Brücken und ähnliches, um zu lernen, mit ihrer Angst umzugehen und nicht immer der Hemmschuh für andere zu sein.
Ich habe somit Verständnis, für Menschen, die vor etwas Angst haben. Aber ich habe wenig Verständnis dafür, dass damit für ewig(!) alle anderen ausgebremst werden, aus Angst(?) sich mit seiner Angst zu beschäftigen.
Ja, es gibt viele Menschen, die nur langsam und mit sehr kleinen Schritten aus ihrer Phobie herauskommen können. Aber auch diese kleinen Schritte sind möglich. Sie sollten auch für sich selbst getan werden. Ein Festklammern an einen anderen Menschen, z. B. den Partner, hilft keinem. Der Partner kann und sollte ein verständnisvoller Begleiter AUS der Angst sein. Aber nicht ein weiteres Opfer der Angst.