Ach ich liebe ja unseren Sozialstaat und seine Menschen!
Gerade wenn es um Pflege daheim geht...
Da wird ständig mit irgendwelchen Knüppeln geschmissen - wenn es nicht die Pflegekasse ist, dann ist es jemand aus der Familie und wenn Du ausgebrannt bist, dann wird besonders gern nachgetreten.
Warum ich das weiß? - Ich erdreiste mich mein eigenes Kind, welches nicht auf den ersten Blick krank oder behindert ist, seit seinem fünften Lebensjahr "zu pflegen". Es ist "nur" eine Lernbehinderung, aber lt. meiner Familie bilde ich mir die ein - klar, logo, so eine kinder- und jungendpsychiatrisches Gutachten wird immer erfunden und auch das Wiederholungsgutachten nach ein paar Jahren dichtet sich was zusammen, genauso wie wiederholt durchgeführte IQTests
- deswegen darf ich mir kein Lob für Erfolge, keinen gestärkten Rücken und auch kein Nachfragen nach Fortschritten oder auch mal Rückschritten erlauben / erwarten. Aber selbst ist man Ortsvorstand eines Sozialverbandes. ... Da hilft nur Rückzug und auf das Wesentliche besinnen.
Und wie gesagt, ich begleite "nur" einen jungen Menschen mit Lernbehinderung und eingeschränkter Alltagskompetenz. Keine Krampfanfälle, keine lebenswichtigen Medikamente, kein Absaugen, kein Durchbewegen, keine InkoVersorgung............. ABER ich weiss, wer das in unserer Familie zunehmend brauchen wird und sich meine Unterstützung in den letzten Monaten verspielt hat. Ich habe nämlich auch einen Menschen, von dem man sagt, er wäre mein Bruder.... und der wird eines Tages von mir zu hören bekommen, dass ER sich doch nicht so anstellen soll.
Leider hatte ich den Teil des TE, wo es darum geht, dass sich seine Frau in der Pflege um ihre Mutter aufreibt und der Bruder (also dann wohl Schwager) immer noch mehr fordert wohl überlesen. Daher jetzt der Rat an den TE
@****ed holt Euch eine professionelle Pflegeberatung mit ins Boot, Adressen bekommt man bei der Pflegekasse oder im Netz - die Pflegekasse ist selbst sogar zur Pflegeberatung verpflichtet. Wenn ein Pflegegrad vorliegt, dann nimm am nächsten Pflegeberatungseinsatz (je nach Pflegegrad halb- oder vierteljährlich nötig) teil und sag klar, was Sache ist. Und dann gönn Deiner Frau - die hoffentlich als Hauptpflegeperson mit entsprechend viel Stunden im Gutachten des medizinischen Dienstes aufgeführt und bei der Pflegekasse hinterlegt ist - einen Antrag auf Kur / REHA für pflegende Angehörige. Hier bekommt man Hilfe über das Müttergenesungswerk (Entschuldigung für die Fremdwerbung, aber es ist nun mal Fakt, dass dies die richtige Anlaufstelle ist).
Sei für Deine Frau da und erkläre schlichtweg, dass die Pflege dann so wohl nicht sicher gestellt ist, weil sie mit ihrer Gesundheit spielt! - Damit kannst Du ein Fass aufmachen und der Herr Schwager wird ganz schön schauen. Und auch Deiner Schwiegermutter muss jemand klar machen, dass Deine Frau auch noch ein Leben haben darf!
Klingt hart - aber ich bin wie erwähnt in der Thematik schon ein paar Jahre länger drin....