„„[...] Dann sucht man das Gespräch, stellt sich den Fakten und schaut was man an der vorliegenden Situation irgendwie beeinflussen und ändern kann. [...]
Dann nochmal konkreter an Dich meine Frage: Wie soll denn der TE anders seine Grenzen ansprechen, die für eine Veränderung der Gesamtsituation zu kommunizieren nötig sind?
Anmerkung: Er hat selbst keinen direkten Einfluss auf die Familiensituation seiner Freundin, ist ohne Angehörigenstatus zu keinerlei Entscheidung befugt außer der über sein eigenes Leben.
Das ist schon ein bisschen kniffelig, da gebe ich Dir recht. Besonders wenn man die Emotionen und die Rahmenbedingungen berücksichtigt, die zwangsläufig die Anspannung verstärken.
Aber ganz generell finde ich für mich folgendes sehr hilfreich.
• Man überlegt sich, was man in der aktuellen Situation empfindet. Ohne Vorwürfe. "Ich fühle mich soundso, weil dasunddas und ich möchte gerne die Situation verändern!" Man muss wirklich ganz ehrlich sein, was man fühlt und was man möchte und sich überlegen, was man von sich aus tun kann und möchte um die Situation zu verändern.
• Dann schaut man hin, was man eigentlich genau an der Situation verändern kann. Man wird in diesem Fall einen pflegerischen Aufwand nicht mehr komplett loswerden. Aber man kann sich überlegen was einen das Leben etwas leichter machen kann. Wie man anfallende Belastungen aufteilt, wo man Unterstützung braucht, sich vllt auch beraten lassen kann. Wenn man mit ins Boot holen kann.
• Dann sucht man das Gespräch, idealerweise in einem ruhigen Moment und fragt einfach mal, wie es dem Gegenüber mit der Situation so geht. Was er gerne verändern würde, was er sich vorstellen kann, was das Gegenüber braucht, um es etwas einfacher zu empfinden. Dann fragt man einfach, was gibt es was ich für dich tun kann um es Dir leichter zu machen.
und im Idealfall findet man einen Konsens im weiteren Gespräch, wertschätzend und gemeinsam. Man signalisiert das man sich Gedanken gemacht hat, Ideen gesammelt hat und zeigt das das Gegenüber nicht alleine in dieser Situation ist. Und das man etwas dafür tun möchte um etwas zu verändern.
Erfahrungsgemäß führt diese Art der Kommunikation eher zu einem Erfolg, als die gute, alte "entweder/oder" Nummer.
Und P.S. wenn mir das blöde, übergriffige Gerede von Angehörigen von Partnern/ Familie oder Freunden extrem gegen den Strich geht, habe ich mich in den letzen Jahren dazu entschieden, es mir es einfach nicht anzuhören. Man ist nicht automatisch mit allen Menschen und deren Ansichten konforn, aber niemanden zwingt einen sich dem auszusetzen. Nur weil ein Partner Familie hat, darf man trotzdem Grenzen ziehen.