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Ein "sachliches Abklopfen" verfälscht lt. VS die Botschaft, die daraus entsteht.
Wäre die Frage, was das Ergebnis von der beschriebenen Vorgehensweise von
@*****kua bisher war. Ob auch die Gegenseite die Reaktion gut nehmen konnte.
(Ich hab's auch nicht einschätzen können. Wenn Du es freundlicherweise an nem Beispiel erläutern magst? Danke
)
Ein Beispiel:
Mein Mann (wir leben in einer Fernbeziehung) hat nach all den Wirrungen um Covid offensichtlich total verpeilt, dass ich, wie jedes Jahr, meinen Haupturlaub um seinen 50. Geburtstag genommen habe (war aber besprochen und auch im gemeinsamen Kalender fixiert).
Das habe ich, nachdem ich ihn Covid-bedingt ein Jahr nicht gesehen habe, quasi auf gepackten Koffern feststellen müssen: er hat seinen Urlaub offensichtlich schon verbindlich spontan mit jemand anderem geplant.
Mir zog es den Boden unter den Füßen weg - in der Geschichte sind noch weitere komplizierende Faktoren versteckt, die ich hier aber zwecks Übersichtlichkeit nicht anführe.
Option 1) - ich mach am Telefon Luft.
Option 2) - ich gebe meiner Überraschung Ausdruck und vermelde schon einmal, dass ich darüber lieber in Ruhe und va vis-a-vis sprechen möchte, er aber keine Angst davor haben muss und jetzt erstmal (ironiefrei) erholsame Tage haben soll.
Warum? Mein Mann hat mich nicht „vergessen“, weil ich ihm nicht wichtig bin, sondern weil er wirklich durch seinen Stress so zermürbt war, dass er wirklich an nichts denken konnte und einfach „ja“ zu einer Urlaubseinladung gesagt hatte, weil er ja frei hatte. (Für mich bestand zu keinem Zeitpunkt eine Möglichkeit, einfach dazu zu kommen.)
Soll ich ihm also die offensichtlich nötige Rekreationszeit vergällen und ihm Angst machen? Mit Entzug drohen?
Ich habe also meinen Urlaub erst einmal selbst angetreten, sein Geschenk mitgenommen, mich um mich gekümmert und mich eben später mit ihm, nach Rückkehr, getroffen.
Als ich ihm ein paar Tage später relativ abgeklungen meine Verzweiflung und Enttäuschung erläuterte, da ich mich so übergangen sah, war er natürlich zerstört. Mein Schmerz, zu diesem Zeitpunkt bereits weitestgehend rationalisiert, wurde von seinem übertroffen, als er erkannte, welche Scheisse er da unbedacht gebaut hatte. Es ging aber nicht ums Sühnen.
Zu keinem Zeitpunkt war dies ein Gespräch, das unsere Liebe in Frage gestellt hätte. Es handelte vorwurfsfrei vielmehr um psychische Belastungsgrenzen und persönliche Gewichtungen. Und nicht zuletzt, wie es weitergehen soll mit ihm und mir und was nie wieder passieren darf - den Konsens justieren. Dass Liebe wirkliches Vergeben möglich macht und gerade das aus einer Sicherheit kommt, die jeder von uns in sich trägt und die geliebt wird am anderen.
Sowas sind für mich Beziehungsgespräche.
Bis jetzt, mit einem Ruhepuls von 60, immer gerne von meinen Partnern angenommen.