Frostkönigin
Bei wechselnder Szenerie muss es so sein, kurz bevor man ertrinkt:Bin allein in einem Wasser mit unerreichbar fernen Stränden
Allein unter einem zu hohen Himmel, wo Sterne keinen mehr kümmern
In einem schilfig klitschig scharfen Grün
In dem es nur mein endendes Leben in von der Frau verordnetem Vegetarismus gibt
Als mich ein Frühlingsgewitter mit Winter überfällt:
Noch nie habe ich im Licht von zuckenden Blitzen so weit in eine Frau gesehen:
Schlagende Lichter, schüttender Ton von Falsettseufzern
Ausgelöst von der gegenseitgen Entzündungsreaktion unserer Geschlechtszellen
In Körpern wie leerstehenden Häusern in unbesetzten Ebenen
Wo keine Seele mehr wohnt
Als wäre ich verdammt eine Last zu ziehen, soll ich uns zu einem Orgasmus stoßen
Bleibe in ihrer gefrorenen Pussy wie in einer Schneewehe stecken
Nur damit mein Penis dem Frenulum entlang wie ein Eiszapfen gläsern bricht
Splittrig verfrostet im kalten Hauch gefrorener Vulvawände
Um schließlich mit ätzendem Sperma wie Teufelsgewichs
Ihr leeres Herz gegen jede Gefühlsregung zu veröden
Dass die Frostkönigin im nächsten Winter in eisigen Schauern
Mit versteinerten Augen
Ein totes Kind gebiert.