Obwohl man 'nem Profil diese gewisse Indikatorwirkung nicht absprechen kann. Drücken wir's mal menschennah aus: "Wenn man dem Clown 'ne Bühne gibt, wird's lustig."
Man kann halt nicht aus seiner Haut, und so fies das auch klingt, wenn man die Weltbevölkerung konsequent durchkategorisiert, ist das die faire Lösung schlechthin, wenn man den Beifang wieder über Bord gehen lässt.
Sicherlich kann man anhand dieser schematischen Vorstellung, die einem so ein Profil gewährt, nicht mit Gewissheit sagen, daß man da sein perfektes Gegenüber gefunden hat - das ist bei dem Blick durch's Schlüsselloch gar nicht möglich. Aber wenn sich einem dabei schon die Haare auf den Haaren auf dem Nacken aufstellen, dann ist's mit dem Rest eigentlich immer Essig.
Und dabei gehen wir gar nicht so sehr von der Optik aus. Klar, Bild ist irgendwo 'n Muß, aber auch eher unter der Perspektive, daß das viel über den Menschen aussagt wie er sich präsentiert. Es kommt halt nicht darauf an was man von sich schreibt, sondern was man dadurch von sich schreibt, daß man es auf eine gewisse Art und Weise schreibt. Lesen zwischen den Zeilen quasi. Und das gilt dann auch für's Foto.
Nichts ist unattraktiver als ein Profil, dessen Besitzer seine Persönlichkeit damit dermaßen "kanalisiert", daß er sämtliche seiner gutgemeinten Wünsche intimen Zusammenseins auf einmal durch das Nadelöhr des Verständnisvermögens presst. Wahrscheinlich kommt daher die treffliche Bezeichnung "Druck".
Aufregender, und daher eigentlich wirklich ausschließlich interessant ist es doch, wenn einem das Profil als Ganzes begegnet, und man sich an den überall durchblitzenden Facetten einer gutgelaunten Persönlichkeit gar nicht genug satt sehen kann, wenn man immer neues entdeckt, und beim reinen Informationsgehalt noch lange nicht Schluß ist.
Es lebe die Kreativität! ...und das Teetrinken, selbstverständlich.