„„Eure Erfahrungen zur gelebten Sexualität in den USA
Liebe Joyler,
Ich stehe schon länger vor einer etwas gegensätzlichen Tatsache und würde gern erfahren ob es hier Personen gibt die damit Erfahrung haben.
Die USA beschreibt sich ja als Land der unbegrenzten Möglichkeiten und auch dass alles möglich ist.
Ein sehr großer, wenn nicht der größte Teil der Porno Industrie befindet sich übern Teich.
Im Gegensatz dazu scheinen die Amerikaner sehr prüde zu sein wie beispielsweise dass es keine gemischte Sauna gibt bzw generell wenig Sauna oder FKK.
Wie sind eure persönlichen Erfahrungen? Habt ihr was mit mitbekommen oder vllt drüben sogar gelebt ?
Bin sehr gespannt !:)
Ich habe in der USA an der Ostküste gelebt. Davor war ich noch nie dort, nicht mal zum Urlaub.
Wow, ich weiß noch, wie aufgeregt ich war, endlich in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu reisen, zu studieren und dort leben zu dürfen. Auch im Bezug auf das Sexuelle, der Erotik usw.
Was bei mir zuvor bis dahin ankam war, dass die USA so offen ist, was diese und so viele anderen Themen anbetrifft. Alles was ich bis dahin kannte, war das, was mir hier halt durch Internet, TV, Nachrichten usw. so vermittelt wurde/wird. Persönliche Erfahrungen kannte ich auch, aber es waren immer nur Erfahrungen aus Urlaubszeiten und nicht von Menschen, die dort auch mal gelebt haben.
Was das Berufliche angeht, haste da als einen von hier tatsächlich tolle Chancen und Möglichkeiten, denn wir geniessen hier ein Ausbildungssystem, welches dort nicht so vorzufinden ist und hoch anerkannt ist, es werden einem Türen mit Handkuss eröffnet, wovon man hier nur träumen kann.
Was das Sexuelle und Erotische anbetrifft, bin ich ganz schnell auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Dazu muss ich sagen, dass da doch ein wesentlicher Unterschied zwischen der Ost- und Westküste besteht, wie auch schon zuvor mal genannt, es kommt darauf an, in welcher Stadt und wo du in den USA bist.
Trotz allem musste ich dort vorsichtig sein, denn die Gesetzeslage ist dort sehr viel strenger als bei uns und dieses Wissen hat mich diesbezüglich persönlich eingeschränkt in meiner Offenheit und genervt, war nie wirklich frei im Kopf und musste auf jeder Party mir immer genau überlegen, wie ich mich verhalte, was ich sage und mache. Denn da biste ganz schnell mal im Jail, ist nur ein kurzer Anruf, wegen für eine im europäischen Sinne „Lappalie“.
Und ich rede hier von Partys, auf denen Menschen der NewYorker und Boston-Szene, Brown, Yale, Risd (an der ich vertreten war) usw. anzutreffen waren.
Paradox war, ich habe so oft dort sexuelle Avancen erlebt, mit Anmachsprüchen, die sowas von geil waren und ich dachte, wie krass ist das denn. Wenn ich dann auf aber auf eben diese Damen zuging, sie dann doch im Nachhinein ganz schön prüde und oberflächlich waren, und mir mit einem Augezwinkern mitteilten, dass dies alles doch nicht so ernst gemeint war, das kannte ich so nicht. Ein Spielen, welches den Damen einen Kick gibt, es sei ihnen gegönnt, ich kanns nachvollziehen.
Um es für mich auf den Punkt zu bringen,
, 90 Prozent der Amis, die ich kennengelernt habe, waren prüde und oberflächlich, sei es weiblich oder männlich, und das ist auch ok.
Ich als "Ausländer" dort, hatte in dieser Zeit irgendwann gezwungenerweise fast ausschliesslich intensive, auch erotische Kontakte nur mit anderen "Ausländern" dort (Schweiz, Schweden, Finnland, Kolumbien) obwohl ich integriert war und ich alltäglich bis zuletzt tolerant ohne Vorurteile aktiv bemüht und offen allen Amis gegenüber war. Ich wurde respektiert, bekam Anerkennung und Zustimmung, aber sobald es etwas tiefergründiger und emotionaler wurde, wurden die Schotten dicht gemacht.
Diesbezüglich so viele ???? bis heute
Eines habe ich für mich gelernt, meine dort real gemachten Erfahrungen, im Allgemeinen und auch was das Zwischenmenschliche sexuell erotische betrifft, hatten wenig mit dem Bild zu tun, was ich voher davon hatte.
Ich bin wieder gerne in D zurück, ich möchte nicht tauschen mit den mir auch liebgewonnenen Menschen dort, an der so reichen Ostküste.
Hier bin und fühle ich mich freier und ich bin so was von happy hier leben zu dürfen.
Ich muss ich mir keine Sorgen und Gedanken machen, dass dies später vielleicht gegen mich verwendet wird, wenn ich von Herzen angemessen flirte und meine ehrliche Zuneigung unbedarft kundtue.
Ich betone, dies hier ist meine persönliche Erfahrung, welche hier auch explizit nachgefragt wurde und nicht allgemeingültig ist und kenne mittlerweile auch Menschen, die andere Erfahrungen in den USA gemacht haben.