Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM
23346 Mitglieder
zur Gruppe
CMNF
2693 Mitglieder
zum Thema
Switcher, eher devot/dominant259
Mir brennt schon seit längerer Zeit auf der Zunge.
zum Thema
Kann man dominant sein erlernen?116
Uns würden mal einige Meinungen und Erfahrungen zu unserer Frage die…
Dominant
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Ist BDSM heute weiter verbreitet als in früheren Zeiten?

*********k_typ Frau
7.360 Beiträge
Ich finde die Fragen von @******oom berechtigt - Zitat:

"Wann habe ich mit Bdsm angefangen?

In welcher psychischen Verfassung war ich
Wie sah mein soziales Umfeld aus
War ich glücklich außerhalb meiner Sexualität
Bzw habe ich dort etwas vermisst?"

Kann die jede/r hier wirklich offen, ehrlich und reflektiert beantworten?

Ich sehe all solche Fragen aber nicht nur im BDSM- und Spanking Kontext, sondern auch IM ALLTAG UND bei anderen Vorlieben, wie z. B:

• Wie zufrieden bin ich mit meinem Job, Gehalt, meiner Familie, Partner/in, Kind/ern, Eltern, Erziehung, Umfeld, Sexualität?
• Wann und in welchem Umfang greife ich zu Alkohol, Drogen, Tabletten, Pronos usw.?
• Welche Faktoren, Auswirkungen haben meine Gesundheit auf meine Sexualität, Beziehung, Psyche etc.?
• Was macht mich als Mensch tatsächlich glücklich und zufrieden?
• Welches waren meine tollen Erlebnisse, Erfahrungen? Was haben diese genauer mit mir gemacht, und warum hat bei anderen Erlebnissen manches gefehlt oder gar nicht gefallen bis zutiefst verletzt?
• Warum lernen wir aus "Fehlern", versuchen diese zukünftig zu vermeiden, andere weniger?
• Einige sind total gut im Verdrängen, machen sich selbst etwas vor, um negative Gefühle durch andere Dinge zu kompensieren...
• Spielt beim Analsex aktiv und/oder passiv Dominanz und Unterwerfung eine Rolle?
• Warum sind bei Dreiern insgesamt MMF beliebter als FFM?
• Spermaspiele sich auch recht breit gefächert wie BDSM und Spanking.....
• Warum gibt es bei einigen nun ein "Comeback" von Intimbehaarung, nur differenzierter als in den 70er- und 80er Jahren?
• Sollte man einige seiner Fantasien, Wünsche etc. real ausprobieren, ausleben, oder doch eher *kopfkino* bleiben lassen?

Ein interessantes Video zu BDSM von Katie Pain - Warum ich keinen BDSM mehr praktiziere:

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=video&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjAlP6hqpD_AhXOR_EDHdH7A74QtwJ6BAgJEAI&url=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3Daf1QsWHok5E&usg=AOvVaw3vvDttVFY9uMewAneyfCm6
*********erin Frau
343 Beiträge
Zitat von *******nge:
Vom Sein-Lassen und so ...

Mich graust es. Ich habs ehrlich probiert. Aber es graust mich...
Ich kann nicht Teil deiner Session werden... Ich kanns nicht! Ich habe keine Lust, deinen Körper wie einen Untergebenen zu behandeln, um anschließend Bottom-Nachsorge zu betreiben... Nur ich muss mich überwinden. Nur ich. Jedesmal... Bin mich diskret übergeben gegangen, um dich nicht noch weiter zu verletzen...
Seither ist dieses Bild da. Immerzu da. Ich krieg dieses Bild nicht aus dem Kopf...Ich könnte mich geißeln seither...


@ Samt_Zunge:
wenn dieser Text, den ich als äußerst bedenklich erachte, ernst gemeint ist (also keine Provokation darstellen soll), kann ich dir nur dringend einiges ans Herz legen:


SPRICH mit deiner Partnerin.
Sag ihr, dass du nicht damit zurecht kommst, dass sie ihre Neigung in eurer Beziehung auslebt. Weder mit dir noch mit anderen Menschen.


Was dir schon klar ist, sonst würdest du ja nicht dauernd und fortwährend gegen deine eigenen Grenzen verstoßen: JA, das kann (wird vermutlich sogar) bedeuten, dass eure Beziehung ein Ende finden wird, ABER:


Was ist die Alternative dazu?

• du machst dich auch weiter zu einem emotionalen Wrack

• du wirst zuerst psychisch, dann auch noch körperlich krank (kotzen musst du ja bereits, wenn ich es so deutlich ausdrücken darf)

• dein Ekel vor der Neigung deiner Partnerin wird sich zunehmend in einen Ekel gegen sie generalisieren

-als Gegenmittel wirst du dich weiterhin selbst verbal/emotional geißeln (schreibst du ja sogar wörtlich)


Am Ende könntet ihr dann beide, erfolgreich zerstört, aus dem Ganzen herausgehen.


Quintessenz: Besser ein Ende mit Schrecken, als ein endloser Schrecken

Auch wenn man sich schätzt, liebt, anziehend findet... kann es sein, dass man dennoch im partnerschaftlichen Sinne nicht zusammenpasst.
*****One Frau
26.935 Beiträge
JOY-Team 
*putz* sorry... ich muss hier gerade ordentlich durchkehren und entschuldige mich bereits für die wertvollen Beiträge die leider mit Flöten *floet* gehen *tonne*

Hier nochmal die Eingangsfrage für einen Neustart:

Ist BDSM heute weiter verbreitet als in früheren Zeiten?

(Hier steht nicht geschrieben, dass es der Fall ist, sondern dass es sich um eine Wahrnehmung handelt, über die diskutiert und andere Wahrnehmungen geteilt werden können *zwinker* )

Let´s go.

Sonnige Grüße
Anni_One *knicks*
JOY-Team
Habe mich mal auf die Suche nach Statistiken und Berichten zum Thema "BDSM und andere Krankheiten" *ironie* gemacht und bin fündig geworden.

Der interessanteste Teil vorweg:

2013 führten Wismeijer und van Assen eine Vergleichsstudie zu den psychologischen Charakteristika praktizierender BDSMler durch. Die Ergebnisse zeigten, dass BDSMler weniger neurotisch, extrovertierter, offener gegenüber neuen Erfahrungen, weniger anfällig für Zurückweisung, weniger unsicher innerhalb ihrer Beziehung sind und ein subjektiv höheres Wohlbefinden empfinden als die Vergleichsgruppe ohne BDSM-Präferenzen.

BDSMlern geht es also psychisch besser, als dem Rest der Welt. Wenn das kein Grund zum Feiern ist. 😂😂😂

Wikipedia:

Eine zentrale Untersuchung zu dem Thema stammt von dem US-amerikanischen Sexualwissenschaftler Charles Moser und wurde 1988 im Journal of Social Work and Human Sexuality veröffentlicht.[87] Er kommt zu dem Schluss, dass es generell an Daten über die psychischen Probleme von BDSM-Anhängern fehlt, sich aber dennoch einige grundsätzliche Tatsachen herauskristallisieren. Er betont, dass es keinerlei Anzeichen dafür gibt, dass BDSM-Anhänger gemeinsame Symptome oder irgendeine gemeinsame Psychopathologie haben, und auch aus der klinischen Literatur kein konsistentes Bild von BDSM-Anhängern hervorgegangen ist. Moser weist darauf hin, dass nicht nachgewiesen werden kann, dass BDSM-Anhänger überhaupt irgendwelche besonderen psychiatrischen oder gar auf ihren Vorlieben beruhenden, spezifisch nur bei ihnen auftretende Probleme haben, die im direkten Zusammenhang mit ihrer Orientierung stehen. Moser kommt in seiner Arbeit zusammenfassend zu dem Schluss, dass keinerlei wissenschaftliche Grundlage existiert, die es begründen könnte, Personen dieser Gruppe Arbeits- oder Sicherheitsbescheinigungen, Adoptionsmöglichkeiten, Sorgerechte oder andere gesellschaftliche Rechte oder Privilegien zu verwehren.[87]

Eine australische Umfragestudie mit über 19.000 Antwortfragebögen kam 2008 zu dem Schluss, dass eine BDSM-Neigung und die Auslebung derer als reguläre sexuelle Spielart einer Minderheit anzusehen sei. Ein Zusammenhang mit psychologischen Traumata und Problemen mit Sexualität bestehe nicht.[127] Eine Untersuchung aus demselben Jahr bestätigte einen Zusammenhang zwischen dem Persönlichkeitsmerkmal Experience Seeking (Bedürfnis nach neuen und starken Reizen) und tatsächlich praktiziertem BDSM.[128]

2013 führten Wismeijer und van Assen eine Vergleichsstudie zu den psychologischen Charakteristika praktizierender BDSMler durch. Die Ergebnisse zeigten, dass BDSMler weniger neurotisch, extrovertierter, offener gegenüber neuen Erfahrungen, weniger anfällig für Zurückweisung, weniger unsicher innerhalb ihrer Beziehung sind und ein subjektiv höheres Wohlbefinden empfinden als die Vergleichsgruppe ohne BDSM-Präferenzen. Innerhalb der einzelnen Gruppen sind diese positiven Aspekte innerhalb der dominanten Personengruppe stärker ausgeprägt als bei den submissiven. Die übernommene Rolle lässt laut Wismeijer auch Rückschlüsse auf die Persönlichkeit zu; Menschen, die oft den dominanten Part übernehmen, erscheinen mental stärker. Sie sind innerhalb der Gruppe am ausgeglichensten, Switcher bewegen sich in der Mitte. Submissive bilden zwar innerhalb der Gruppe das Schlusslicht, schneiden aber laut der Studie immer noch besser ab als die Personen, die keine BDSM-Sexualpraktiken praktizieren. Wismeijer gab an, dass eine Studie allein nicht darüber bestimmen sollte, ob BDSM als Krankheit im DSM kategorisiert werden sollte, aber zusammen mit anderen Studien würden diese neueren Ergebnisse nahelegen, dass BDSM eher eine Wahl des Lebensstils sei, wenn auch möglicherweise eine seltsame.[129]

[87] https://de.m.wikipedia.org/wiki/BDSM#cite_note-moser-87

[127]
https://de.m.wikipedia.org/wiki/BDSM#cite_note-127

[128]
https://de.m.wikipedia.org/wiki/BDSM#cite_note-Benecke_2009-128

[129]
https://de.m.wikipedia.org/wiki/BDSM#cite_note-129

Quelle:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/BDSM
Der Mangel an Therapeuten liegt am Versorgungsgesetzt, nachdem sich gerichtet wird, wieviele Zulassungen es in Regionen gibt und hat nicht wirklich etwas mit BDSM zu tun.

Die Fragen kann ich auch umgekehrt stellen. Wie viele führen ein gesundes Leben und praktizieren BDSM aus Langeweile, damit mal was etwas neues passiert?

Aber jetzt konkret nachgedacht. Was soll denn BDSM bei Angst- Panik, BurnOut, Depressionen jetzt genau kompensieren?

Leben diese Menschen dann auf einmal Angstfrei? Sehen die Welt nicht mehr durch dunkle Wolken, oder können Bäume ausreißen?

Die Kindheit ist auf einmal rosarot?

Super. 👍 löst doch glatt dann das Problem mit der Wartezeit.
*********erin Frau
343 Beiträge
Zitat von ********ious:
Zitat von ******oom:
Die Frage war ja
Woher der grosse Zulauf im Bdsm kommt
Und ich bin der Meinung das das im Zusammenhang mit immer mehr Therapiebefürftigen steht.


Sorry- selten so einen hanebüchenen Unsinn gelesen! Unfassbar... *umfall*

zu Kommentaren des Herrn @******oom in diesem Forum passt folgender Spruch:

"Besser negative Aufmerksamkeit als gar keine."

Ich plädiere (auch wenns schwer fällt, derartigen Nonsens unkommentiert stehen zu lassen) für KEINE Aufmerksamkeit. *troll*
Zitat von *********erin:
zu Kommentaren des Herrn @******oom in diesem Forum passt folgender Spruch:

Andererseits sieht man doch wieder, dass alles für etwas gut ist. Hätte er nicht solche Thesen verbreitet, hätte ich nicht gesucht und herausgefunden, dass es BDSMlern laut einer wissenschaftlichen Studie psychisch besser geht, als Nicht-BDSMlern. (Siehe meinen letzten Post)
*********nnen Paar
907 Beiträge
Höre mir auf mit studien..jeder ist selber für sein wohl und gesundheit.das eh nur ein wort ist verantworlich
*****y87 Frau
9.905 Beiträge
Fragt man auch nachdem Umfeld, wenn man auf Blowjobs steht? *lol* Oder ob Swinger aus einem schwierigen Elternhaus kommen? *lol*

Wie gesagt, beim dating schaue ich nicht nach dominant oder ob er BDSM mag. Meine besten Erfahrungen hatte ich mit Männern, die sogar BDSM unter geht gar nicht stehen hatten. Da war das SM einfach super.
Zitat von **********llies:
BDSMlern geht es also psychisch besser, als dem Rest der Welt. Wenn das kein Grund zum Feiern ist

Wenn du dich schon auf die Suche machst, dann solltest du die Studie selbst lesen. Für diese Studie füllten 902 BDSM- und 434 Kontrollteilnehmer anonym Online-Fragebögen aus - in einer BDSM Community - bdsmzaken.nl

Es ging um den Zusammenhang zwischen dem Praktizieren von BDSM und dem subjektiven Wohlbefinden. Im Abspann heißt es dann auch, dass die Ergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren wären.


Wie du jetzt eine Relation zwischen 902 BDSMer aus Holland und dem Rest der Welt herstellst, erschließt sich mir nicht?
***le Mann
349 Beiträge
Zitat von ******ver:

Es ging um den Zusammenhang zwischen dem Praktizieren von BDSM und dem subjektiven Wohlbefinden. Im Abspann heißt es dann auch, dass die Ergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren wären.

Immer noch besser als "Ich war drei Mal aufm BDSM-Stammtisch und konnte mit meiner Küchenpsychologie erkennen, dass die alle krank im Kopf sind."
Zitat von ***le:
Immer noch besser als "Ich war drei Mal aufm BDSM-Stammtisch und konnte mit meiner Küchenpsychologie erkennen, dass die alle krank im Kopf sind."

Auch diese "Erkenntnis" wäre dann mit Vorsicht zu interpretieren *zwinker*
*********nnen Paar
907 Beiträge
krank sind zur zeit viele.denke mal nach.
Zitat von *******kull:
Meine besten Erfahrungen hatte ich mit Männern, die sogar BDSM unter geht gar nicht stehen hatten. Da war das SM einfach super.

Vermutlich, als sie deine Getränkerechnung gesehen haben? *lol* Geschickt du bist. 😀

(Entschuldige bitte, es kam gerade über mich)
...dark
****ody Mann
13.318 Beiträge
Ich bin in Studien durchaus auf Zusammenhänge zwischen BDSM und psychischen "Besonderheiten" gestoßen und durch das eingegrenzte Guckloch der BDSM-Plattformen und Freundeskreise erscheint es mir, als würden Borderline, Narzissmus, soziale Einschränkungen, Traumata, Selbstwertprobleme, Näheproblematiken und anderes im BDSM eine Rolle spielen, bzw. deren Kompensation. Ist mein Eindruck.

Für besonders starke Verbindungen steht BDSM aus meiner Sicht nicht, zumindest nicht langfristig.

Der häufig genannte Begriff der Horizonterweiterung durch einen dominanten Mann steht sinnbildlich für therapeutische Effekte, die ich selbst eher im Bereich der kurzzeitigen Schmerzunterdrückung ansiedeln würde. Es gibt viel mehr Distanz als Nähe. Nähe ist m.E. zeitweise der Abtörner schlechthin oder der Ladenhüter.

Viele Menschen, die sich im BDSM tummeln, sind zumindest irgendwie schräg. Ich bin das auch. Manche sind defizitär, was in der Nische BDSM nicht immer sofort auffällt. Die allerwenigsten sind bösartig.

Die Dame aus dem verlinkten Video merkt an, im BDSM Liebe gesucht zu haben. In einem Bereich, dessen Hauptwährung Distanz ist, muss man viel Glück haben, um auf Liebesfähigkeit zu stoßen. Meine Erfahrung. Zumindest dürfte sich der verstärkte Zulauf in das BDSM nicht vorrangig mit Nähebedürfnis begründen lassen. Liebe ist aber nicht unmöglich. *g*
Wenn ich das als Grundlage nehme, dann würden hier mehr als die Hälfte der User lügen, denn ich sehe verstärkt auf Profilen, dass schon eine lange Verbindung mit ihren Herrn, Dom was auch immer existiert, oder mit Sub.

Ich habe mich hier per CM auch schon mit einigen ausgetauscht, weil ich Fragen zu bestimmten Dingen hatte und dann sind die Meisten davon dazu noch erstklassige Hollywood Schauspieler. Selten so klar verständlich, differenzierte, tolerante Gespräche geführt.

Es tummeln sich auch Blindgänger unter ihnen, sicherlich.
Zitat von ****ody:
Ich bin in Studien durchaus auf Zusammenhänge zwischen BDSM und psychischen "Besonderheiten" gestoßen und durch das eingegrenzte Guckloch der BDSM-Plattformen und Freundeskreise erscheint es mir, als würden Borderline, Narzissmus, soziale Einschränkungen, Traumata, Selbstwertprobleme, Näheproblematiken und anderes im BDSM eine Rolle spielen, bzw. deren Kompensation. Ist mein Eindruck.


Zitat von ****ody:
Viele Menschen, die sich im BDSM tummeln, sind zumindest irgendwie schräg.

Vielleicht ist es aber auch einfach so, dass diese Menschen reflektierter sind und zu ihren "Eigenarten" oder "Pathologien" stehen und sich damit auseinandersetzen.

Wie war das Zitat?

Du solltest keine Angst vor Menschen haben, die zum Therapeuten gehen, sondern vor Menschen die das nicht tun.
*****sin Mann
8.903 Beiträge
Reflektiert? Manche vielleicht. Habs leider schon anders erlebt. Vor allem in den hiesigen beiden Anfängergruppen. Liegt aber sicher eher an anderen Verständigungsschwierigkeiten zwischen denen und mir. Oder auch daran, dass sie so tief in ihrer Welt drin sind, dass sie den Blick nach draußen vergessen, dass BDSM vielfältig ist.
******ngr Mann
3.912 Beiträge
Das wollte ich auch schreiben.
Ich erlebe auch unter Menschen, die in der LGBTQI+-Community unterwegs sind, weil sie eben dazugehören, vermeintlich häufiger psychische Erkrankungen.

Dafür kann es aber ganz viele Ursachen geben.
Die Lesart, dass man aufgrund von bestimmten Neigungen, einer bestimmten Sexualität oder einer bestimmten sexuellen Identität verstärker psychische Erkrankungen aufweist, oder gar wegen dieser Erkrankungen diese Neigungen, etc. entwickelt ist in meinen Augen etwas sehr viel zu kurz gedacht.

Da landen wir dann wirklich bei dem eigentliche Kern des Spruchs "Traue keiner Statistik".
Bei dem Spruch geht es weiterführend nicht darum, dass die Werte der Statistik gefälscht sind, sondern die Auswertung subjektiv gefärbt sein kann, da die statistischen Kennzahlen am Ende noch immer von einem Menschen interpretiert werden müssen.

Ich nehme mal ein sehr stumpfes und bewusst überzogenes Beispiel:
Unter Vergewaltigungsopfern finden sich mehr Traumapatientinnen.
Werden nun also Traumapatientinnen häufiger vergewaltigt oder ist eher das Trauma ein Ergebnis der Vergewaltigung? Wenn man dieselbe Logik anbrächte könnte man durchaus sagen, dass offenbar Menschen mit psychischen Erkrankungen in Form eines Traumas in ihrem Leben häufiger vergewaltigt wurden.

Jeder klar denkende Mensch würde dieses Beispiel für total bresig halten, weil jedem Menschen sofort klar ist, dass das Trauma natürlich von der Vergewaltigung herrührt.

Warum bringe ich das Beispiel sinnbildlich und überspitzt dennoch?
Weil all das hier mit Leidensdruck einhergehen kann. Eine BDSM Neigung zu besitzen wird gesellschaftlich nicht als "normal" angesehen. Es kann also sein, dass ein devoter Mann der in einem erzkatholischen Dorf in Bayern lebt eine Depression entwickelt, weil er sich "widernatürlich" fühlt, sich wegen seiner eigenen Neigung schämt und diese vor seiner Umwelt verbergen muss. Dann ist dieser Mensch seine Neigung nicht wegen der Depression. Er hat auch seine Depression nicht wegen der Neigung, er hat sie eher wegen den Begleitumständen, die er durch die Neigung in seinem soziokulturellen Umfeld durchlebt.

Zusätzlich beschäftigen sich Menschen, deren Sexualität von der "Norm" abzuweichen scheint stärker mit dem "warum" ihrer Selbst.
Vielen Menschen in unserer Gesellschaft täte es gut sich mehr mit sich selbst zu beschäftigen. Dann würden auch sehr viele Vanillas feststellen, dass sie schwer therapiebedürftig sind.
Es fällt dort nur weniger auf, weil der patriarchale Vater in Ostwestfalen, der nach 9 Stunden auf der Arbeit, die ihn geistig auslaugt, als normal angesehen wird, obschon jeder weiß, dass er Abends gerne 2, 3 Bierchen kippt um den Tag abschließen und mit seinem Leben klarkommen zu können, während er sich mit seinen Kindern kaum beschäftigt und seine Frau regelmässig verbal rund macht. Am Wochenende geht er dann zum Spiel der Jugendfussballmannschaft seines Sohns und schreit pöbelnd den Schiri an, was er als "dominantes Verhalten" für sich interpretiert.
Wenn sich jemand so nonkonsensual und abhängig in einem BDSM Kontext bewegt, dann gibt es gleich viel mehr Menschen die ihm sagen, dass er nicht etwa dominant ist, sondern einfach mal sein Leben ändern und sich Hilfe suchen sollte.

Dasselbe gilt für Menschen aus anderen alternativen Subkulturen und eben auch der LGBTQI+-Community, die sich zwangsweise mit sich selbst auseinandersetzen mussten, weil sie feststellten, dass das Leben als heteronormative Person nichts für sie ist, oftmals weil sie lange darunter litten und versuchten dazuzugehören, denn etwas anderes wäre ja "abnormal".

Am Ende gibt es natürlich auch die Menschen, die BDSM toxisch benutzen und darüber versuchen ernste psychische Erkrankungen zu unterdrücken, bzw. diese zu kompensieren. Ich hatte mal ein Date mit einer Person, die mir direkt sagte, dass sie Borderlinerin sei, was sie auch nicht therapieren lässt (sie wäre halt so --> Sie hat sich also mit der Borderlinediagnose identifiziert, was ich schwer problematisch finde) und deshalb braucht sie mal harte BDSM Sessions um "klar zu kommen". Da war ich weg. Sofort.

Meiner Wahrnehmung nach sind diese Menschen aber nicht die Mehrheit.
Und es gibt sie auch in anderen Bereichen. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal des BDSM.
Zitat von ****ody:
Nähe ist m.E. zeitweise der Abtörner schlechthin oder der Ladenhüter.

Denke, das ist eine selektive Wahrnehmung. Wenn ich z.B. auf der Suche nach einer passenden Spielbeziehung war, sind mir nur Beziehungswüsche begegnet. Und wenn ich Sehnsucht nach einer Beziehung hatte, nur die, welche spielen wollten.

Anzumerken wäre, dass die mögliche Auswahl an Partner im BDSM begrenzt ist, alleine durch Altersgruppe, Region & Mobilität und den Kink im BDSM. Im Sinn der Eingangsfrage konnte ich über die Jahre keinen großen Zulauf (im SM) registrieren.
******arp Mann
3.256 Beiträge
Zitat von ****ody:
Die Dame aus dem verlinkten Video merkt an, im BDSM Liebe gesucht zu haben. In einem Bereich, dessen Hauptwährung Distanz ist, muss man viel Glück haben, um auf Liebesfähigkeit zu stoßen. Meine Erfahrung.

Graaahhh! Diese immer wieder kehrende und scheinbar unvermeidlich Distanz ist eine rote Flagge für mich! Menschen die diese Distanz benötigen, sollten sich dringend mit ihrer Neigung, Bedürfnissen what ever auseinander setzen! Sie grenzen sich im BDSM zunächst vom Gegenüber als auch von sich selbst ab. Die Beteiligten sowie BDSM itself sind hier nur noch Mittel zum Zweck. Zu welchem?

Unabhängig davon schließen sich BDSM und Liebe nicht persé aus. Eher umgekehrt. Liebe ohne BDSM ist mir möglich, langfristig aber schmerzlich. BDSM ohne Liebe ist mir auch möglich, es ist aber nicht dasselbe.

Ich weiß natürlich das manche Menschen eine gewisse Distanz brauchen, vor allem auch in solchen Dingen. Das ist ok aber damit kann ich nicht umgehen. Meine Währung ist Nähe und selbstverständlich auch Liebe. Und damit bin ich wohl kaum einer von wenigen.
***le Mann
349 Beiträge
Zitat von *****nti:

Ich nehme mal ein sehr stumpfes und bewusst überzogenes Beispiel:
Unter Vergewaltigungsopfern finden sich mehr Traumapatientinnen.
Werden nun also Traumapatientinnen häufiger vergewaltigt oder ist eher das Trauma ein Ergebnis der Vergewaltigung? Wenn man dieselbe Logik anbrächte könnte man durchaus sagen, dass offenbar Menschen mit psychischen Erkrankungen in Form eines Traumas in ihrem Leben häufiger vergewaltigt wurden.

Jeder klar denkende Mensch würde dieses Beispiel für total bresig halten, weil jedem Menschen sofort klar ist, dass das Trauma natürlich von der Vergewaltigung herrührt.

Und hättest du von Psychologie und Traumatologie wirklich Ahnung, wüsstest du, dass entgegen deiner Schilderung dieses doch "ach so klaren" Sachverhalts beides richtig ist: Menschen, die durch sexuelle Gewalt traumatisiert sind (insbesondere wenn diese im Kindesalter stattfand), sind auch später statistisch häufiger Opfer von sexueller Gewalt. Stichwort Retraumatisierung, Reinszenierung.

Sorry, dass ich das so deutlich sage, aber ich persönlich finde es "bresig", wenn man fabuliert, obwohl das Fachwissen dann doch nicht so groß zu sein scheint - insbesondere bei einem so sensiblen Thema!

Zitat von *****nti:
Das wollte ich auch schreiben.
Ich erlebe auch unter Menschen, die in der LGBTQI+-Community unterwegs sind, weil sie eben dazugehören, vermeintlich häufiger psychische Erkrankungen.

Im Unterschied zur Thematik BDSM vs. psych. Grunderkrankungen ist es aber gesichert, dass Mitglieder der LGBTQI-Community häufiger an Depressionen und Angststörungen erkranken. Warum das so ist? Nicht wegen der sexuellen Orientierung, sondern aufgrund der Diskriminierungserfahrungen.
*****sin Mann
8.903 Beiträge
Zitat von ***le:


Zitat von *****nti:
Das wollte ich auch schreiben.
Ich erlebe auch unter Menschen, die in der LGBTQI+-Community unterwegs sind, weil sie eben dazugehören, vermeintlich häufiger psychische Erkrankungen.

Im Unterschied zur Thematik BDSM vs. psych. Grunderkrankungen ist es aber gesichert, dass Mitglieder der LGBTQI-Community häufiger an Depressionen und Angststörungen erkranken. Warum das so ist? Nicht wegen der sexuellen Orientierung, sondern aufgrund der Diskriminierungserfahrungen.

Der letzte Satz gilt auch weitestgehend für uns Autisten, die oftmals weit weniger unter ihrem Autismus leiden, sondern eher darunter, wie von Seiten der Normalos (Nichtautisten) mit ihnen umgegangen wird: Ignoranz, Ausgrenzung, Unverständnis und Diskriminierung. Und das führt oft zu Traumata, Angstzuständen und Depressionen. (Nur zu Info: Nicht der Autismus ist eigentlich die Krankheit, sondern die Nachwirkungen dessen durch falschen Umgang)

Und das auch eher deswegen, weil immer noch veraltete Ansichten, gefährliches Halbwissen im Umlauf ist oder die meisten nicht den Hauch einer Ahnung haben, was das Spektrum angeht.

Und so weit ich mitbekommen habe, sind viele Autisten oft auch trans und oft auch bei den BDSMlern (Auch wenn ich letztere unter den BDSMlern selten gesehen habe. In den Stammtischen in Leipzig war ich der Einzige. )
Es gibt einen Zusammenhang von kindlich erlernter Gewalt zu Partner die Gewalt ausüben, ich wüsste jetzt aber nicht, das es auch eine verstärkte Tendenz gibt, dass dies in sexueller Lust endet.

Zum anderen, wenn sich genau die Krankenbilder von psychischen Krankheiten angeschaut wird, dann ist eine Begleitungerscheinung auch eine verminderte Libedo. Ein Mensch mit Panikattacken denkt in eben dieser sich nicht, das jetzt Sex geil wäre, des Weiteren vermeiden sie sogar Dinge, die Angst und Panik auslösen, wenn BDSM eben das tut.

Einem depressiven ist zum Teil der Gang zum Kühlschrank zu viel und alleine das Aufstehen fällt schwer (je nach Schwere der Depression). Die Menschen machen sich garantiert nicht regelmäßig fertig, um auf Playparues zu spielen.
********Love Frau
1.526 Beiträge
Das Thema könnte von mir sein *raeusper* *danke*
Da ich selbst im BDSM-Pornobereich als Fotografin und Screenlayouterin gearbeitet hab, und auch durchs Modeln/Fotografieren damit Berührung hatte...

Mein Ex-Boss (ein bekannter BDSM Darsteller) sagte immer sinngemäß, 50 SoG ist Mainstream-HausfrauenSM und hat mit dem Wirklichen nicht viel/nur oberflächlich zu tun, und das bestätige ich selbst so, die privat damit wenig bis nix am Hut hat, sich mit der "Materie" aber bestens auskennt.
Ich hab in 3 Jahren SM-Porno-Dreh Dinge gesehen, die möchte man als Vanilla nicht wirklich sehen, bzw. steht da und denkt "WHAAAATtF" *umpf* *oh* *oh2* 🙈

Wenn man sich für Geschichte interessiert, weiß man, das früher sehr vieles im Verborgenen praktiziert wurde - man sprach einfach nicht drüber, das ist heute anders, aber teilweise auch gut so.

Du hast aber Recht, das gewisser Film, schon auch seeeehr viele angetriggert und dafür geöffnet hat, auch mal in diese Richtung zu "probieren".
Stelle auch fest, das diese "Lebenslustweise" immer mehr wird, ja gar heute teilweise Salonfähig ist.

Für Vanillas ganz schwer da noch jemanden zu finden, der das alles nicht brauch. Mir fällt auch immer mehr auf, das die "Praktizierenden" es auch schlecht außenvor lassen können und es irgendwann doch ein Muss wird mit einzubauen. Mich schreckt das auch sehr ab, und ich geh mit diesen Leuten schon ungern überhaupt was ein. 🤷🏼‍♀️ (Schon so erlebt, da war der Sex genial und aufeinmal soll man auf die Knie gehen, wird am Hals gepackt, ...) *nene*
Sorry, geht gar nicht!

Allerdings muss ich auch sagen, das dieser Bereich aber auch so viele Facetten hat, das nicht alles nur in Vanillasaugen bizzar oder "gewalttätig" ist.

Letztendlich muss halt jeder selber wissen auf was er steht und was nicht. Ich für mich würde mir wieder mehr Liebe, Gefühl und Augenhöhe und weniger Hiebe und Unterwerfung/Dominanz wünschen. Was wiederum alles zusammen auch nicht unbedingt ausschließt, aber für viele nicht zusammen geht. 🤷🏼‍♀️ Für mich ist ein Dom und eine Sklavin nicht auf Augenhöhe, geht für mich schlicht weg nicht, Paare die das praktizieren evtl. aber schon.

Lange Rede kurzer Sinn...
Es wird mehr darüber gesprochen, es wird mehr öffentlich auch in Werbung damit "gespielt" und die Welt/Menschen haben das so hinzunehmen, ob's nun gut oder schlecht für einen selbst ist. 🤷🏼‍♀️

*my2cents*
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.