Ist BDSM heute weiter verbreitet als in früheren Zeiten?

Wenn sie genau das will und sich dafür entscheidet, zu tun, was sie glücklich macht, dann ist genau das Emanzipation und Feminismus. Das beisst sich nur, wenn man nur oberflächlich draufschaut.
Ich musste das für mich auch erst herausfinden, um es als Feministin zu akzeptieren.

Sie

Ich könnte bei sowas wirklich fröhlich platzen. Bei meetoo geht es ums aufzeigen von sexueller Belästigung und die anderen Debatten darum, dass Frauen zum Beispiel immer noch im Job benachteiligt werden, oder der Mann/Vater bestimmen darf.

Wer das Gleichsetzt mit der einvernehmlichen Sexualität hat für mich absolut nicht verstanden, worum es bei den ganzen Themen überhaupt geht.

Dass diese Bilder auf die Allgemeinheit grotesk wirken, leuchtet mir ein. Wenn da Menschen offen (in Clubumgebung) ihre Neigung ausleben, ist die Sache schon sehr komplex und es bräuchte mehrerer Erklärungsebenen, die dann den ausgelebten (mentalen und physischen) Masochismus als unverstellte, befreite Sexualität zu verstehen geben. Das ist m.E. schwer zu vermitteln.

Würde das Menschen anlocken, die zuvor kein Neigungsempfinden verspürt haben, weil es ja um die Wahrnehmung eines Zulaufs in die Szene geht, fielen mir die erklärenden Argumente aus.

Bei einem Einsteigertreffen vor langer Zeit saßen drei beste Freundinnen und Kolleginnen (Anfang Zwanzig) und fragten explizit nach den Bedingungen, um passiv an GangBangs teilzunehmen. Ich war verblüfft.

Zu Fifty-Shades-of-grey kann ich nur r sagen, dass das kein BDSM für mich ist. Nettes Gespiele aber auch sehr zärtlich. Davor kommt liebevoller Slow-Blümchensex…

Meine erste Erkenntniss, meines ursprünglich 40 jährigen sklaven, es war früher in Spielbeziehungen zu den damals gebenden S/Mgeneigten Frauen in keiner Weise überwiegend üblich, den gewöhnlichen Sex mit einzubinden....Will schreiben, ich hatte eine Partnerin, Freundin wo diese auch hin und da einen reinen Masochisten wirklich kräftig, den Rohrstock hin und da kosten ließ, und dieser sich damit glücklich fand, wohl auch weil er wohl in jungen Jahren, schon das Geschlagenwerden bekam.

Und klar in FLR, ist dies wieder etwas anderes, als vielleicht eine reine Spielbeziehung wo Sie evtl. einfach mit Ihm, Ihr Spiel spiel spielen will

Eine spätere Lady die ich ca. zwei Jahre später kennenlernen durfte, hatte als gelernte Krankenschwester zu mir, auch anderen sklaven richtig Freude uns jede Lust, "in Leiden zu schenken"....Und damit meine ich nicht den körperlichen Akt....Und ja, auch wenn Sie später verzog, selbst eine gewerbliche Domina wurde. Sie verstand es auf ganz besondere Weise sich Respekt, tiefe Bewunderung zu verschaffen, egal ob man mal im Leiden, auch etwas feuchte Augen bekam......Ich danke dieser Frau noch heute, Sie kennengelernt zu haben, bzw. in dieser gemeinsamen Zeit schöne Sessions aber auch gemeinsame Unternehmungen, außerhalb des sklaveseins erlebt zu haben.

Heute als ein leicht ergrauter Mann, sklave sehe ich klar eine Veränderung, wie in vielen Bereichen des täglichen Lebends....Heute spielen viele die Dominante, sind es aber nicht aus der Seele heraus, um verantwortungsvoll, im Spiel Distanz, oder evtl. Nähe zum sklaven zu zelebrieren, sich dem Ziel, sich was besonderem zu stellen, was tiefe Nähe, seelische Anbindung, Zugehörigkeit von beiden verlangt....

Heute wird SM eher aus Mode, weniger aus der inneren, wirklichen Neigung zelebriert, oder nur als jemand, der nur vor dem PC, seinen Spaß sucht, was ich so nicht nachvollziehen kann, denn für mich steht der nette menschliche Kontakt, ohne jegliche Zwang für beide Seiten höher, als eine reine Onlinesache, wo viel nichtmal den Mut besitzen, sich wo neutral kennenzulernen.

Und, deswegen sollte es auch altersmäßig eher in gleicher Richtung gehen, sonst käme ich mir persönlich blöd vor, wenn auch der evtl. Gesprächsstoff zueinander fehlen würde.

Obwohl ich mich da wirklich Frage ist „Wie kann S/M aus der Mode zelebriert werden“ oder „Demütigen“. Der „normale“ Reflex ist in der Regel Abneigung, bis Wut bzw. sich wehren.

Eben, das dürfte bei den Nichtgeneigten in etwa so laufen wiedersehen neue Stellungen nach dem Kamasutra (an dem ja auch weit mehr dran ist als nur Sex) zu versuchen, um die Langeweileim Schlafzimmer zu vertreiben.

Zwischen der Erkenntnis eine Neigung in sich zu haben und diese letztlich im BDSM offen auszuleben, können Jahrzehnte liegen. Der letzte Impuls kann dann durchaus von außen kommen (Medien).

Dem schliesse ich mich an. Mann findet es geil was er da sieht und möchte das einfach ausprobieren.
Ob es dann irgendwann zur Passion oder versteckten Neigung wird oder nicht das wird Mann dann wohl herausfinden.

Es gibt ja so bekannte Psychologie-Experimente die zeigen, dass in jedem ein kleiner Sadist steckt. Sicher und und unbestritten. Das ist in der Sexualität nicht anders, wenn man mit solchen Praktiken experimentiert. Natürlich kann sich daraus auch eine Vorliebe entwickeln. Ein nice2have also.

Unter einer Neigung hingegen verstehe ich ein MUSS! Also eine klar definierbare sex. Abnormalität. Aber das gibts ja nun nicht mehr. Heute ist ja alles ganz normal.

Dieses MUSS unterschreibe ich nicht pauschal.

Woran machst du das fest?

Meine letzte Bekanntschaft hat sich in Wohlgefallen aufgelöst, weil sie zwar daran interessiert war und da durchaus ihre Vorlieben hatte- mehr aber nicht. Dafür stand ficken ganz oben, bei mir praktisch gar nicht mehr auf der Liste. Mir reicht quälen, misshandeln und benutzen völlig aber eben nicht auf der Vorlieben-Ebene. So war kein Konsens zu finden. Wenngleich ich sonst auf keinerlei sex. Handlungen verzichten wollte. Aber eben nicht so.

Und ja, ich bediene das wahrscheinlich klassischste Klischee des BDSM ever und das wird auch seine Gründe haben. Aber das sind mit Sicherheit nicht die Gründe, warum BDSM heute salonfähiger ist.

Das ist keinesfalls sicher und auch nicht unbestritten!

Du meinst die Milgram-Versuche, bei denen es darum ging, ob Versuchspersonen auf Anordnung von Autoritätspersonen, in diesem Fall der wissenschaftliche Versuchsleiter, Personen im Nebenraum (von Schauspielern dargestellt) durch fiktive Stromstöße für ein "Vergehen bestraften" und weit über ein erträgliches Maß die Stromspannung erhöhten.

Nicht alle waren "gehorsam", ca. die Hälfte weigerten sich ab einem bestimmten Level, die Spannung der Stromstöße zu erhöhen.
Es zeigte sich, dass Personen, die die persönliche Verantwortung für ihr Verhalten hoch empfanden, das Experiment eher abbrachen und dem Versuchsleiter widersprachen.

Der methodische Aufbau der Versuche wurde zudem von anderen Wissenschaftlern kritisiert, da bestimmte Voraussetzungen künstlich gestellt waren.

Dieses MUSS kann ich auch auf keinen Fall unterschreiben. Es gibt immer Nuancen die sich ändern lassen und die man verhandeln kann. Sonst ist aus meiner Sicht einfach keine Beziehung möglich.
Wir machen Kompromisse um einen gemeinsamen Nenner finden zu können.

Salonfähiger wird es deswegen, weil wir im WWW die viel größere Möglichkeit haben uns auszutauschen und zu sehen ich bin mit meiner Vorliebe nicht alleine. Diese Größe der Möglichkeit kann aber gleichzeitig zum Problem werden, weil es als Neuling überfordern kann wenn man gerade frisch ein Thema entdeckt hat und noch nicht viel probiert hat.

Dem würde ich auch gar nicht widersprechen. Für mich lesen sich manche Aussagen „Das ist gerade Mode“ als würde man das dann halt einfach auch machen.

Das nenne ich eine Vorliebe, bzw. diese bedienen zu können.


Hier ging es dann über die Grenzen des aktiven Part, also auch über dessen Vorliebe hinaus.

Ungefähr in diesem Bereich siedele ich auch den heutigen, salonfähigen BDSM an, wo es immerzu heißt- es soll ja allen Spaß machen!

Und jetzt frage ich mal salopp- wozu braucht man dazu auch nur irgendwas wie eine Neigung? Und was ist es dann mehr als ein sex. Experiment in ungewohnte Gefilde aber eben nicht in die Tiefe dessen, was man wirklich bedarf? Sadismus/Masochismus fängt an, wo nicht geneigte aufhören.

Warum denn auch nicht?
Einfach machen tun alle Anfänger😁

Ich stelle mit Neigungssex extrem starke Nähe her, so schräg das klingen mag. Ich habe das aber auch schon über einige Jahre mit ausuferndem Vanillasex gehabt, wenn damit richtige Intimität daherkommt.

D.h. tiefgreifendes Nacktsein, wobei ich immer der aktivere Part sein muss.

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So schräg ist das garnicht.Eher pfiffig.

Ich werde gerade ein wenig missverstanden. ☺️ Natürlich kann, sollte, könnte was auch immer jeder das machen.

Mir widerstrebt nur die Aussage, sie machen das, weil es Mode ist, weil man dass halt jetzt macht.

Es kann gefallen. Aber, weil man es halt momentan macht, es ist halt In, kann in meinen Augen nicht funktionieren und daher die Frage, die ich mir stelle „Wie kommt man darauf, diese Aussage zu treffen?“ das als Begründung zu nennen.

Auch wenn ich keine Hardlinerein bin: Meine Neigung habe ich mir (wie viele andere) nicht ausgesucht. Die war einfach da, seit meiner Pubertät.
Mir wäre es sogar lieber, diese Neigung wäre gar nicht vorhanden, weil dann einiges einfacher wäre und mir so manche Zeit mit quälenden Grübeleien erspart geblieben wäre.

50SOG kenne ich nicht, weder das Buch noch den Film, interessiert mich auch absolut nicht. Ich habe mein eigenes Kopfkino, immer schon.

Das waren Leute dabei, denen buchstäblich schlecht geworden ist.
Der Versuch zielte auf Autoritätshörigkeit ab und hat mit BDSM-Vorlieben nun so gar nichts zu tun.

Eher (aber auch nur sehr begrenzt) könnnte man da Stanford Prison nennen, wo die Wärter einfach mal im als zunächst noch spielerisch empfundenen Rahmen Schikanen ausprobiert haben.

Es gibt ja immer wieder Studien und Versuche in diese Richtung.

Es hat aber wohl auch gezeigt, dass es Menschen für sich besser verarbeiten konnten, als es generell für okay befunden wurde, diese Handlungen zu tätigen.

Was @*****_54 sagt ist im Grunde das, was ich auch meinte, auch @****al , dass es aber ein Automatismus gibt, bei denen Menschen einfach nicht können.

Ich finde die Leitmedien absolut grotesk. So eine Hingabe, die eine Sub bewegt, sich öffentlich demütigen lassen, hingegen bewundere ich.
"Wozu hast Du denn den Napf da zuhause, ich dachte Du hast keine Haustiere?" --- "Falls mal eins zu Besuch kommt!" (taxierender Blick, dann weiter im Text)