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Ist BDSM heute weiter verbreitet als in früheren Zeiten?

******yes Frau
2.470 Beiträge
Themenersteller 
Ist BDSM heute weiter verbreitet als in früheren Zeiten?
Hallo in die Runde,

vielleicht liegt es nur an meiner Wahrnehmung, aber ich habe in den letzten Jahren beim Onlinedating und auch auf Erotikportalen allgemein für mich festgestellt, dass Männer zum grossen Teil deutlich bis teilweise extremst dominant eingestellt sind.
Ständig ist die Rede davon eine Frau zu "benutzen", "vorzuführen", sie zu "bespielen" o.ä. Harte bis sehr harte Praktiken werden bevorzugt, so zumindest steht es in nicht wenigen Profilen zu lesen.

Ich frage mich : woher kommt das ? Ist das ein Phänomen, das durch die moderne Pornoindustrie befeuert wird ?
Wenn ich z.Bsp. erotische/pornografische Darstellungen und Texte aus vergangenen Tagen (teils auch 200+ Jahre alt) anschaue/lese ist (bis auf de Sade) nie die Rede von Unterwerfung, Atemspielen, Auspeitschen usw. De Sade war, soweit mir bekannt ist, in seiner Zeit so ziemlich der einzige weit und breit, der mit seinen sehr speziellen Vorlieben bekannt wurde. Casanova widerum war offenbar ein empathischer und liebevoller Lover, die Frauen liebten ihn nicht umsonst, vermute ich ohne ihn zu kennen.

Daher erscheint mir das Bedürfnis der Männer zu dominieren irgendwie "modern".

Wie seht Ihr das ? Bin gespannt auf Eure Beiträge.
*******ant Frau
31.194 Beiträge
@******yes

Nur ganz kurz, und nur zu "Dominanz":

Das Gejammer über 50 Shades ist mittlerweile oldschool.
Wer oder was Andrew Tate ist, willst du nicht wissen, falls du es leider schon weißt.

Später sicher mehr von mir.
Ich empfinde es anderes.

Richtig ist, dass unter dem Deckmänntelchen versucht wird an eine Frau zu kommen, diese Männer disqualifizieren sich aber extrem schnell, mit ein paar Fragen und schon wird es extrem dünne.
*********iette Frau
5.012 Beiträge
Ich denke, dass zum einen viele offener mit dem Thema BDSM umgehen und es daher einfach präsenter ist - und zum anderen dass viele Männer sich auch einfach nur als dominant bezeichnen, weil sie denken, so leichter an Frauen ranzukommen oder weil sie‘s einfach irgendwie geil finden.
******yes Frau
2.470 Beiträge
Themenersteller 
Joy hat mein Thema leicht umformuliert...naja....
******yes Frau
2.470 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********iette:
Ich denke, dass zum einen viele offener mit dem Thema BDSM umgehen und es daher einfach präsenter ist - und zum anderen dass viele Männer sich auch einfach nur als dominant bezeichnen, weil sie denken, so leichter an Frauen ranzukommen oder weil sie‘s einfach irgendwie geil finden.

Interessant...meinst Du damit, dass Frauen aufgrund des 50Shades-Zeitgeistes dadurch leichter ansprechbar sind ?
******yes Frau
2.470 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ant:
@******yes

Nur ganz kurz, und nur zu "Dominanz":

Das Gejammer über 50 Shades ist mittlerweile oldschool.
Wer oder was Andrew Tate ist, willst du nicht wissen, falls du es leider schon weißt.

Später sicher mehr von mir.

Nein, der Name ist mir unbekannt. Ich werde ihn nachschlagen. Danke.
Es ist für mich nicht vergleichbar. Heute besteht einfach mehr Zeit und die Möglichkeiten, auch diese Sexualität auszuleben und sie war früher sicherlich auch vorhanden, nannte sich Ehe und war nicht immer einvernehmlich.

Ich kann dir aber sagen, dass es zwar wirkt, als hätte die harte Art zugenommen, das liegt aber mitunter an der Plattform.

Ich habe vor einiger Zeit einen ähnlichen Thread gestartet und ich kann dir sagen, es gibt noch sehr viele, die auf normal oder auch Kuschel stehen.
*********iette Frau
5.012 Beiträge
Zitat von ******yes:
Zitat von *********iette:
Ich denke, dass zum einen viele offener mit dem Thema BDSM umgehen und es daher einfach präsenter ist - und zum anderen dass viele Männer sich auch einfach nur als dominant bezeichnen, weil sie denken, so leichter an Frauen ranzukommen oder weil sie‘s einfach irgendwie geil finden.

Interessant...meinst Du damit, dass Frauen aufgrund des 50Shades-Zeitgeistes dadurch leichter ansprechbar sind ?

Zumindest scheinen das so einige Männer zu denken… Manchmal schreiben mir welche, die anscheinend wirklich meinen, nur weil sie dominant sind (oder sich so bezeichnen), müsse ich sofort auf sie abfahren, da ich ja auf dominante Männer stehe. Dass „dominant“ allein nicht alles ist, wird dann gerne vergessen *nachdenk*
*******ant Frau
31.194 Beiträge
Ich möchte mal für's Protokoll festhalten, bevor es weitergeht :

"Dominanz"
ist ein Begriff, der schon seit Urzeiten existiert.
Also nix, was BDSMer:innen gepachtet haben.

Beispielsatz?
"Im Frühjahr/ Sommer ist Grün dominant"
*****n_N Mann
9.742 Beiträge
Naja, ist der einzige Bereich in dem Mann noch Mann sein darf, ohne das die Gesellschaft erwartet, das ne Frau besser ist oder ihn durch ne Quote ersetzen will. *g*

Aber ich denke das deine Sicht sehr subjektiv ist..es ist wie die Fantasievorstellung das früher alle Männer Gentleman waren...waren sie nicht. *nein*
SM gab es fast überall und das schon seit ewigkeiten...Lange vor De Sade
Sadomasochistische Praktiken werden bereits auf einigen der ältesten Keilschrifttafeln der Welt beschrieben, verbunden mit Ritualen zu Ehren der Göttin Inanna. Diese belegen, dass die frühen sumerischen Stadt-Könige Rituale durchführten, in welchen sie sich der Göttin (bzw. deren Priesterin als Manifestation der Göttin) unterzuordnen hatten. Es wird auch auf alte Schriften wie Inanna und Ebih verwiesen, in welchen Rituale erwähnt werden, welche „von Schmerz und Ekstase durchdrungen“, was zur Initiation des Ensis (Stadtfürsten) und zu Reisen mit veränderten Bewusstseinszuständen führte.[137][138] Seit dem 9. Jahrhundert v. Chr. wurde in Artemis Orthia – einer der bedeutendsten religiösen Stätten der antiken griechischen Stadt Sparta – mit dem Kult der Orthia eine präolympische Religion praktiziert. Hierbei kam es zu regelmäßigen rituellen Flagellationen. Diese diamastigosis genannten Auspeitschungen wurden von den Priesterinnen an jungen heranwachsenden Männern durchgeführt. Diese Rituale werden von einer Reihe antiker Autoren erwähnt, darunter auch Pausanias.[139]

Eines der ältesten grafischen Zeugnisse sadomasochistischer Praktiken stammt aus einem etruskischen Grab in Tarquinia. In der Tomba della Fustigazione (Grab der Züchtigung, Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr.) sind zwei Männer dargestellt, wie sie eine Frau beim Liebesspiel mit einer Rute und mit der Hand schlagen.[140][141] Ein anderes Zeugnis über Flagellation findet sich im 6. Buch der Satiren des antiken römischen Dichters Juvenal (1. bzw. 2. Jahrhundert n. Chr.), sowie im Satyricon von Petronius, in dem zur sexuellen Erregung eines Delinquenten gepeitscht wird.[142][143][144]

Im Kamasutra werden vier Schlagarten beim Liebesspiel, die für Schläge zulässigen Trefferzonen des menschlichen Körpers und die Arten der lusterfüllten Schmerzenslaute des Bottoms dargestellt. Die Textsammlung weist ausdrücklich darauf hin, dass Schlagspiele genauso wie Kneifen und Beißen beim Geschlechtsverkehr nur in gegenseitiger Übereinstimmung stattfinden dürfen, da sie nicht von allen Frauen als lustvoll empfunden werden. Aus dieser Sicht dürfte das Kamasutra den ersten schriftlich überlieferten Text über SM-Praktiken und -Sicherheitsregeln darstellen.[145] Andere Quellen verwenden eine wesentlich weiter gehende Definition und schildern BDSM-ähnliches Verhalten in noch früheren Epochen und aus ganz anderen Kulturräumen, beispielsweise die mittelalterlichen Flagellanten oder die Gottesgerichte einiger amerikanischer Indianervölker.[146]

Einige Autoren sehen das mittelalterliche Phänomen der höfischen Liebe in all seiner sklavischen Unterwerfung und Hingabe als einen zumindest teilweisen Vorläufer von D/s.[147] Das erste gedruckte Werk zum Flagellantismus ist das 1639 erschienene Tractus de usu flagrorum in re Medica et Veneria (lat. für Eine Abhandlung zum Gebrauch der Peitsche in Medizin und Sexualität) des deutschen Arztes Ioannes Henricus Meibomius.[148] 1749 erschien John Clelands Roman Fanny Hill in dem ebenfalls Flagellationsszenen beschrieben werden. Mit Erscheinen des Buches wurde die Flagellation auch europaweit als sexuelle Spielart bekannt, die Franzosen bezeichneten die erotische Flagellation als le vice anglais, die englische Sünde.[149] Berichte über auf Flagellation spezialisierte Bordelle reichen bis zum Jahr 1769 zurück. Das erste bekannte SM-Möbelstück ist das Berkley-Horse[150] das 1828 von der Londoner Domina Theresa Berkley entworfen wurde[151] und ihr ein Vermögen einbrachte.[152]
Quelle: Wikipedia

Von "modern" kann daher kaum die Rede sein.
@*****n_N ein devoter Mann, ist kein Mann? Ein Mann darf immer Mann sein, dass hat doch nichts mit besser oder schlechter zu tun.
******yes Frau
2.470 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ant:
*Ich möchte mal für's Protokoll festhalten, bevor es weitergeht* :

"Dominanz"
ist ein Begriff, der schon seit Urzeiten existiert.
Also nix, was BDSMer:innen gepachtet haben.

Beispielsatz?
"Im Frühjahr/ Sommer ist Grün dominant"

Ich meinte nicht das Wort an sich...sondern die Bedeutung auf männliches Verhalten / Vorlieben beim Sex.
**83 Frau
906 Beiträge
Als ich aktiv einen dominanten Mann suchte - und genau wie @*********iette reicht nur dominant alleine doch nicht - hatte ich das Gefühl, die berühmte Nadel im Heuhaufen zu suchen.

Ist vermutlich einfach auch ein Beobachtungsfehler. Wir meinen, es gibt viel mehr von denen, die nicht zu uns passen... Stimmt ja auch. Und ist uns einmal eine Häufung aufgefallen, registrieren wir diese verstärkt. Ganz nach dem Motto "Schon wieder ein Dom/Hardcoreswinger/Gebundener, obwohl ich genau die Sorte Mann so gar nicht brauche."

Wurde vermutlich weniger passieren, wenn Profile gelesen und beachtet würden *schweig* *undwech*
*********ebell Mann
2.720 Beiträge
Ich habe das Gefühl, dass in der Mehrheit der Fauenprofile irgendein SM-Bezug vorhanden ist - und es widert mich an.

Zitat von ******yes:
Ständig ist die Rede davon eine Frau zu "benutzen", "vorzuführen", sie zu "bespielen" o.ä. Harte bis sehr harte Praktiken werden bevorzugt, so zumindest steht es in nicht wenigen Profilen zu lesen.

Du liest zu wenig Frauenprofile. Ich denke, die Männer passen sich nur an das an, was die Frauen erwarten, in der Hoffnung endlich mal eine ab zu bekommen - und spielen dann sich und anderen etwas vor, wovon sie glauben, dass es das ist, was sie leisten sollen. Dabei scheitern sie nicht selten und dann kommt es auf allen Seiten zu lauten Klageliedern.

Und was die allgemeine Schattierungsdiskussion angeht:
https://www.ruhrbarone.de/lydia-benecke-shades-of-grey-ist-sexuelle-gewalt/138760/
******yes Frau
2.470 Beiträge
Themenersteller 
Als "Vanillafrau" erlebe ich immer wieder mal, dass mich Männer anschreiben, die aufgrund ihres Profiltextes oder ihrer gelisteten Vorlieben ausgesprochen dominant erscheinen. Darauf hingewiesen, dass ich in dieser Richtung gar nicht unterwegs bin, relativieren sie dann und versuchen sich gefühlt herauszureden (ich mag es lieber wenn jemand mit Rückgrat zu sich und seinen Vorlieben steht, aber egal). Auf meine anschliessende Frage, wie sich ihre Dominanz denn dann äussert, können sie mir selten etwas handfestes antworten. Formulieren dann was von "ich gebe gern den Stellungswechsel vor" oder ähnliches....aber das Profil deutet, sagen wir, fast schon "übergriffig wirkende" Praktiken an.

Das passt für mich dann gar nicht zusammen. Dominant sein wollen, aber nichtmal klar ausdrücken können was dies für ihn denn eigentlich ist. Für mich ist das Fazit dann "hat er in den Pornos aufgeschnappt die er sich öfter reinzieht".
******yes Frau
2.470 Beiträge
Themenersteller 
@*********ebell : Das wird dann wohl ein separater Thread...die Vereinbarkeit von modernem Feminismus und devotem Sexualleben...hochinteressant. Passt hier aber nur marginal zum Thema.

Also, Du sagst es ist ein Nachfragemarkt vorhanden ? Die Frauen wollen das und die Männer reagieren....hmm.....und ich dachte, es hätte was mit übersteigertem Testosteronspiegel zu tun.
*********79_71 Paar
3.522 Beiträge
Nein, heute ist es nur leichter mit anderen Menschen mit ähnlichen Neigungen und Interessen zu finden. Das weite Internet macht es möglich. Davor war man darauf angewiesen, daß man auf entsprechende Kellerpartys eingeladen wurde, sofern man es ohne Internet schaffte mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen.
*******ant Frau
31.194 Beiträge
Naja, ist der einzige Bereich in dem Mann noch Mann sein darf, ohne das die Gesellschaft erwartet, das ne Frau besser ist oder ihn durch ne Quote ersetzen will. *g*

Trotz Grinsesmiley:
Könntest du bitte deine Beiträge (oh ja, ziemlich viele, wenn ich so re(!) - kapituliere(!!!)
*lach*) mit dem *ironie*- Schild kennzeichnen?
Danke.
*****n_N Mann
9.742 Beiträge
Zitat von *******eyn:
@*****n_N ein devoter Mann, ist kein Mann? Ein Mann darf immer Mann sein, dass hat doch nichts mit besser oder schlechter zu tun.
Du solltest weniger in meine Worte reininterpretieren!
Die Frage der Te bezog sich ausschließlich auf Männer, die Dominant sind und darauf habe ich mich bezogen.
******a79 Frau
1.280 Beiträge
Ich denke, gerade online ist es bei vielen nur eine Masche , um möglichst ans Ziel zu kommen.
Bei ein paar Nachfragen oder spätestens beim Kontakt vis-a-vis entlarfen diese Personen sich meistens ganz von selbst.

In der Realität treffe ich leider eher auf das Gegenteil… wirklich dominante Männer sind eine seltene Ausnahme.

*my2cents*
Zitat von *****n_N:
Zitat von *******eyn:
@*****n_N ein devoter Mann, ist kein Mann? Ein Mann darf immer Mann sein, dass hat doch nichts mit besser oder schlechter zu tun.
Du solltest weniger in meine Worte reininterpretieren!
Die Frage der Te bezog sich ausschließlich auf Männer, die Dominant sind und darauf habe ich mich bezogen.

Ich schließe mich @*******ant an und es hat nichts mit Interpretation zu tun, sondern ist ganz einfach der Schluss von Aussagen wie „ist der einzige Bereich wo Mann noch Mann sein darf“ gerade weil von dominant die Rede ist. 😉

Wie gesagt, nix mit interpretieren
*********ebell Mann
2.720 Beiträge
Zitat von ******yes:
Also, Du sagst es ist ein Nachfragemarkt vorhanden ? Die Frauen wollen das und die Männer reagieren....

Naja, wenn ich aktiv über Frauenprofile wusel und nach jemand passendem Ausschau halte (ich habe die "Mission" eine zweite Frau für meine Freundin zu suchen - gar nicht so leicht, aber challenge accepted), dann lese ich nahezu überall SM hier, Atemkontrolle dort, ohne blaue Flecke isses ja nichts gewesen und überhaupt muss Frau sich ja auch immer schön unterwerfen können müssen.

An der Stelle darfst du dir dann bildlich vorstellen wie ich etwa 20 Mal genervt augenrollend weiter klicke und mir dann denke, dass ich doch lieber den Abend mit der PS5 verbringe als mit dem Durchklicken verstörender Profile. 🤷‍♂️
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Zitat von *******yes:
Ist BDSM heute weiter verbreitet als in früheren Zeiten?
Hallo in die Runde,

vielleicht liegt es nur an meiner Wahrnehmung, aber ich habe in den letzten Jahren beim Onlinedating und auch auf Erotikportalen allgemein für mich festgestellt, dass Männer zum grossen Teil deutlich bis teilweise extremst dominant eingestellt sind.
Ständig ist die Rede davon eine Frau zu "benutzen", "vorzuführen", sie zu "bespielen" o.ä. Harte bis sehr harte Praktiken werden bevorzugt, so zumindest steht es in nicht wenigen Profilen zu lesen.

Ich frage mich : woher kommt das ? Ist das ein Phänomen, das durch die moderne Pornoindustrie befeuert wird ?
Wenn ich z.Bsp. erotische/pornografische Darstellungen und Texte aus vergangenen Tagen (teils auch 200+ Jahre alt) anschaue/lese ist (bis auf de Sade) nie die Rede von Unterwerfung, Atemspielen, Auspeitschen usw. De Sade war, soweit mir bekannt ist, in seiner Zeit so ziemlich der einzige weit und breit, der mit seinen sehr speziellen Vorlieben bekannt wurde. Casanova widerum war offenbar ein empathischer und liebevoller Lover, die Frauen liebten ihn nicht umsonst, vermute ich ohne ihn zu kennen.

Daher erscheint mir das Bedürfnis der Männer zu dominieren irgendwie "modern".

Wie seht Ihr das ? Bin gespannt auf Eure Beiträge.

Also, zuerst einmal ist das, was du beschreibst, nur ein kleiner Teil von BDSM. Ich fühle mich grad an Alice Schwarzer erinnert, die im letzten Jahrhundert propagiert hat, weiblicher Masochismus sei "Kollaboration mit dem Feind". Und was ist mit schwulen oder lesbischen BDSM-Beziehungen? Was ist mit FemDom- bzw. FLR-Beziehungen, in denen die Frau das Sagen hat? Und die Switcher, wo bleiben die?

Dann ist BDSM noch so sehr viel mehr als DS, Dominanz und Submission (Unterwerfung). Es ist auch Sadismus und Masochismus, wobei durchaus der masochistische Partner das Sagen haben kann. Oder es ist einfach "nur Bondage", wo der eine den anderen in seine Seile nimmt, und beide sind glücklich damit, ganz ohne Machtgefälle.

Weiters: Auch dominante Männer wollen nicht einfach eine Frau vorführen und benutzen. Das kann dazu gehören, muss aber nicht. Die Frau muss sowieso zustimmen - oder zumindest vorher eine Zustimmung geben zu dem, was er mit ihr machen wird - und kann diese jederzeit zurückziehen. Wie bei Sex auch, ganz ohne BDSM. Und für alles, was jemand will, gibt es jemanden, der das auch will. Sonst findet es nicht statt. (Und wenn doch, ist es einfach eine Straftat, kein BDSM.) Sobald es alle Beteiligten wollen, geht es auch niemanden mehr was an.

Und zu guter Letzt noch auf deine Frage:
Nein, ich glaube nicht, dass BDSM so viel mehr geworden ist. Nicht von dem her, was die Leute wollen. Es ist mehr in die Wahrnehmung geraten, vor allem durch das Internet (unter anderem hier). Aber auch seit den 1990ern mit Film und Fernsehen, das war schon lange vor 50 Shades of Grey: 9 1/2 Wochen, Basic Instinct, Tokyo Decadence waren Filme mit viel BDSM drin. Die haben Leute zum Nachdenken gebracht und ihnen Lust gemacht. Dann Fernsehsender mit Spätnachtprogrammen, in denen Swinger und andere Völkchen gezeigt wurden, unter anderem auch BDSM. Oder sogar Talkshows in den Nachmittagsprogrammen.

Somit ist "ein bisschen BDSM" im Mainstream angekommen, wie es heute ganz normal ist einen Swingerclub zu besuchen, wenn man Lust drauf hat. Man muss ja deswegen nicht swingen. Und beim BDSM muss man nicht vorführen oder verleihen. Immer das, was einem Spaß macht und wo alle (natürlich erwachsenen) Beteiligten freiwillig und einvernehmlich dabei sind!

PS. De Sade hat mit der Realität so gut wie nichts zu tun. Das ist Fiktion, ebenso wie die Geschichte der O oder eben 50 Shades of Grey. Es gibt ja auch eine BDSM-Version von Dornröschen ...
Wenn du Erfahrungsberichte lesen willst, die wirklich passiert sind, dann lies die Bücher von Claudia Varrin oder Sina Aline Geißler. Oder hier im Forum bzw. in den BDSM-Gruppen.
Andrew Tate hat übrigens ebenfalls absolut nichts mit BDSM zu tun - den könnte man tatsächlich mit de Sade vergleichen. Nur dass er heute lebt.
******001 Frau
1.904 Beiträge
Ich muss gestehen,
dass ich genaue Gegenteil davon tagtäglich beobachte.

Es gab Zeiten, wo ich dachte, dadas jeder “dominanter” Mann eigentlich insgeheim ein Switcher ist und nur davon träumt als Sub benutzt zu werden.
Zum verrückt werden….

Vor 5 Jahren kannte ich das Wort BDSM nicht, obwohl ich immer schon dominant war. Lustig, nicht war.

Ich mag keine Switcher. In meinen Augen- seltsame Männer. Nicht meins.

Ich würde behaupten- man sieht, worauf man sich konzentriert. Ich bin froh einen dominanten Mann zu finden, der wohl mit mir keinerlei Dominanz😊😊 Das klappt sehr gut.

Alles wird zwischen 2 Personen entschieden.
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