„. . . es gibt natürlich keinen risikolosen Sex. Aber wer schon Erfahrung gesammelt hat mit Geschlechtskrankheiten ist deutlich vorsichtiger als der Großteil! Und von HIV habe ich noch am wenigsten Angst. Die Vermeintlich harmlosen unter den häufigsten Krankheiten bekommt mein leider auch mit kleinen Spielen.
Viele kennen die Symptome erst nicht, und dann werden sie auch gerne ignoriert.
Und den Vergleich mit einem Unfall im PKW ist der dümmste den ich je gehört habe!
Dann könnte man auch Sagen das Genitalherpes auch nichts schlimmes ist, das bekommst du auch nur ein Mal im Leben, und darfst du dann für den Rest des Leben behalten.
@*******eide
Das stimmt, diese Risiken gibt es. Sex ist voller gesundheitlicher Risiken. Aber wie willst du das ausschließen, wenn du auf Sex nicht verzichten willst? Du kannst das Risiko nur reduzieren. Es ist immer eine persönliche Abwägung zwischen dem, was Spaß macht, und dem, was riskant ist.
Willst du deine Spielpartner risikofrei machen, dann musst du sie zunächst von allen anderen Leuten fernhalten, also einsperren, und nach der notwendigen Wartezeit für wirksame Tests testen. Sind sie frei von Risiken, kannst du mit ihnen risikolos Sex haben. Wenn sie das nach der Zeit des Eingesperrtseins noch mit dir haben wollen. Wenn du sie weiterhin einsperrst, kannst du ständig risikolos mit ihnen Sex haben.
Wenn du sie aber laufen lässt und später wieder mit ihnen Sex haben willst, musst du ihnen vertrauen. Oder das Spiel beginnt von vorne.
Auch alle anderen Szenarien sind nicht risikolos.
Wenn eure Finger zuerst am Geschlechtsteil der fremden Person und dann an deinem oder an deinem Mund ist, kann über Schmierinfektion auch alles übertragen werden. Aber wer hält schon alle zwanzig Finger beim Sex fern?
Und so weiter und so fort.
Ich finde den Vergleich mit den Risiken im Straßenverkehr tatsächlich nicht verkehrt. Insbesondere, wenn man nicht auf Todesfallrisiko, sondern einfach beim reparierbaren Unfallrisiko bleibt. Das nehmen wir einfach so als gottgegeben in Kauf. Da redet niemand darüber. Die Tatsache, dass man sich bei dem Vergleich aufregt, bedeutet für mich nur, dass man sich unbewusst (!) dagegen wehrt, dort die vorhandenen Risiken wahrzunehmen. Sonst müsse man ja viel mehr Angst dabei haben. Denn gegen das Fehlverhalten der anderen kann man sehr wenig tun.
Hier beim Sex wird das Risiko, sich was unvorhergesehenes zu holen - obwohl es trotz aller Vorsicht genauso unvermeidlich sein kann - nicht akzeptiert. Da muss es mit aller Vehemenz einen Weg geben, das zu verhindern.
Man kann Risikoreduzierungsstrategien für sich definieren. Mit Testpflicht, Kondompflicht, Verzicht bestimmter Handlungen, etc. Viele wollen von der wirksamsten Methode, nämlich die richtige Auswahl des Kandidaten, seltsamerweise nichts hören, manche meinen, es sei diskriminierend. Aber es erfordert ein Kennenlernen, zu wissen, wie der Mensch tickt, ist er sorglos oder genauso risikobewusst wie ich und gibt er das nicht nur vor...
Egal. Ich behaupte, es gibt am Ende kein richtig oder falsch. Jeder muss sich bei dem, was er tut, wohl fühlen. Dann ist es für ihn richtig. Wichtig ist jedoch, und da werden wir uns am Ende einig sein, dass er sich gedanklich damit beschäftigt.
Ich gehe davon aus, dass du gegen Hepatitis A+B sowie HPV geimpft bist, oder?