Schade,
dass es doch wieder zu persönlichen Anfeindungen kommen musste. Ich bin der Meinung, dass es wenig erstrebenswert ist, einfach irgendeinen Beruf zu ergreifen, der mir genehm erscheint (in dem Fall hätt ich z.B. nicht Rechthaberei sondern Produktdesign gelernt) um mich dann nach einem Partner umzusehen, der für den notwendigen finanziellen Hintergrund sorgt.
Das heißt aber nicht, dass sich Frauen beschimpft fühlen sollen, die in ihrer Lebensplanung vor allem Kinder und Familie als wichtigsten Meilenstein sehen! Ich rede auch nicht der Kinderkrippe ab dem Abstillen das Wort. Beim ersten Kind haben z.B. wir beide Elternzeit genommen um die ersten Jahre gemeinsam zu meistern, ohne das Würmchen gleich abzugeben.
Ich kenne übrigens viele Frauen, die trotz guter Ausbildung und grundsätzlich interessanter beruflicher Tätigkeit lieber länger beim Kind bleiben würden, aber aus wirtschaftlichem Druck wieder arbeiten.
Viele Frauen haben jedoch keine sooo tollen Jobs, dass sie sich drum reißen, wieder ans Fließband oder im Discounter an die Kasse zurückzukehren. Die Mehrzahl der Berufe ist nun mal keine große Selbstverwirklichung, sondern Plackerei.
Das war hier aber gar nicht das Thema.
Viele Frauen, die gar keinen Kinderwunsch hegen oder die Kinder gerne in einen Hort geben, um schnell wieder arbeiten zu können, fahren nach meiner Erfahrung auf Karrieretypen ab, auch wenn die sich gar nicht hochgearbeitet sondern den Geschäftsführerposten "geerbt" haben. Dabei sind diese Leute - objektiv gesehen - weder äußerlich noch charakterlich anziehender als andere Männer.
Ich wollte einfach rauskriegen, was die Beweggründe sind. Der Ansatz, dass man solchen Leuten Kampfgeist, Energie und Durchsetzungsvermögen sowie einen weiten Horizont unterstellt, ist ja schon einmal ernst zu nehmen.
Ob man damit öfters daneben liegt, ist wohl die andere Frage. Nach meiner Erfahrung haben die echten Karrieristen nämlich oft einen sehr eingeschränkten Horizont und interessieren sich vor allem für ihr Arbeitsgebiet und evtl. noch für Autos und Uhren... wer am Tag 12 Stunden ackert und noch ein bisschen Ausgleichssport macht, hat schon rein praktisch wenig Zeit für Ausstellungen, Vorträge und philosophische Wälzer etc.
Trotzdem ist die unbewusste Erwartung, einen weltgewandten Alpha-Mann vor sich zu haben, doch eine gute Erklärung für die Attraktivität von Gutbetuchten oder Mächtigen.
Ich würde mich freuen, wenn hier jeder seine Meinung und seine Erfahrungen wiedergeben könnte, ohne Gefahr zu laufen, angegriffen zu werden. Nur so kann ein Erkenntnisgewinn für uns dabei rausspringen.