Hand aufs Herz - Was waren deine Fehler beim Online-Dating?

Ein Date in einem vollbesetzten Restaurant, in dem sie ihre sexuellen Vorlieben, darunter echt hartes Zeug, umfänglich und detailliert beschreiben musste. Sehr zum Schrecken der umliegenden Tische und zu meinem.

Das kann ich toppen: Ich wurde mal am Sonntagnachmittag in einem spießigen Café voller Rentner lautstark zu meinen Vorlieben befragt 😳

Danke sehr, @****yn . Das muss ich erst einmal vollständig verarbeiten 😅 Nur so viel: Ich kann das nachvollziehen.

Für mich ist ein wesentlicher Unterschied, dass im RL in der Regel nicht klar ist, ob ein Gegenüber grundsätzlich für „mehr“ offen wäre. Hier sind die Profile ja oft eindeutig. Insofern kann man chatten, ohne dass es eine diffuse Erwartungslage gibt.

Als Mann, der von sich behauptet, halbwegs vernunftbegabt und geerdet zu sein, stelle ich mir aber immer die Frage, was mein Gegenüber, dessen Profil ich attraktiv finde, eigentlich bei der Ansprache erwartet und wie ich dort ankomme. Im RL sieht man das ja schnell. Hier nicht. Ich weiß nicht, ob ihre Augen glänzen, ob sie ein Lächeln im Gesicht hat, oder ob meine halbseidenen Sprüche sie nur langweilen. Und kann mich dementsprechend auch nicht darauf einstellen.

Und dann endet es plötzlich oder auch nicht. Wenn es nicht endet - alles fein. Aber an das „es endet plötzlich“ muss ich mich erst noch gewöhnen, falls ich das jemals werde. In der Regel sind die Verabschiedungen in der Bar, auf dem Berg oder im Supermarkt deutlich freundlicher. Und da kann ich meine Geschlechtsgenossen dann doch irgendwie verstehen: Es ist das Henne-Ei-Thema, ich weiß schon, aber wer als Mann hier mal seine Erfahrungen mit Absagen gemacht hat, auch von Frauen, die augenscheinlich hohe Ansprüche an die Kommunikation mit ihnen selbst stellen, verliert etwas die Lust daran, sich beim nächsten Mal wieder Mühe zu geben.

So, dass sollte nicht wehleidig klingen, nachdem wir schon unseren armen Tonmeister so gedisst haben. Ich wollte aber noch mal awareness schaffen 😅

Ich glaube das immer noch - unter anderem.
Wenn ich z.B. auf eine Single-Party gehe, habe ich im Hinterkopf, dass mir vielleicht jemand begegnen könnte, der mir sehr gefällt und dass vielleicht mehr daraus wird.

Deshalb spreche ich trotzdem vor Ort mit anderen Menschen ohne spezielle Absichten, genau so wie hier auch.
Man kann ein Gespräch ja "mit"steuern, in die eine oder in die andere Richtung.

Für mich ist ein wesentlicher Unterschied, dass im RL in der Regel nicht klar ist, ob ein Gegenüber grundsätzlich für „mehr“ offen wäre. Hier sind die Profile ja oft eindeutig. Insofern kann man chatten, ohne dass es eine diffuse Erwartungslage gibt.

Ich erlebe das genau umgekehrt
Ich plaudere oder Tanze im RL und merke ob sie eine Kandidatin für mehr, an ihrer zugewandheit mir Gegenüber ist
Hier kann im Profil vieles stehen, es muss aber nicht an mich adressiert sein.

Da ich vor ein paar Tagen selbst zum ersten Mal in der Situation war, eine Frau anzuschreiben, weil ihr Partner mir das vorgeschlagen hat, hab ich ja jetzt etwas mehr Verständnis. Ich war zuerst ratlos und nachdenklich, ob ich wohl die richtigen Worte finde. Ich hab mich dann einfach vorgestellt und ihr zwei aussagekräftige Fotos geschickt, ein aktuelles Gesichtsfoto und eines in einem figurbetonten Kleid. Ich hab ihr ein Kompliment für ihr Aussehen gemacht und sie hat mir ein Treffen für den nächsten Tag vorgeschlagen. So einfach kann es gehen, vorausgesetzt die Optik passt. Was mir auf Fotos so wichtig ist, dass es Souveränität ausstrahlt. Ich kann über Bauch und sonstige Mängel eventuell hinwegsehen, unter der Voraussetzung, dass mir ein intelligenter Mensch gegenübertritt, der außer Sex auch noch andere Interessen hat, die er mit mir teilen möchte und in sich ruht. Für Sex alleine könnte ich ja theoretisch jederzeit in einen SC gehen, dazu brauch ich nicht den Joy Club.

Du warst aber quasi schon vorselektiert durch den Mann + du bist ne Frau.
Was nettes Schreiben + Kompliment + der Bilder in meinem Profil = 0 Ergebnis.

Aber ehrlich gesagt glaube ich mittlerweile gar keine Fehler gemacht zu habe.
Ich habe mich einfach so gegeben wie auch im RL.
Und wenn es halt nicht funktionierte dann lag es einfach daran das ich nicht der Typ war der gesucht wurde.

Ich habe aber such immer ein Update aus dem Reallife wo mir bestätigt wird sowie natürlich ab und an hier auch das mein Typ sehrwohl gefragt ist.
Ich bekomme halt den Ruhrpottler nicht aus den Klingeln von daher bin ich halt nur für eine bestimmte Gruppe Menschen "ertragbar"

Fehler eingestehen müsste ich dann wenn ich nur im www und dann immer erfolglos umher wandern würde.

Mein größter bisheriger Fehler war es dem ganzen nicht ausreichend Zeit zu geben. 2018 als ich mich angemeldet habe bin ich naiv davon ausgegangen, dass ich jemand kennenlernen kann und dann mich aus der Onlinewelt zurückziehen kann. Dann hab ich verstanden, dass sich Zeit zu nehmen die Sache viel mehr entspannt. So bin ich immer wieder im Forum aktiv, schreibe Beiträge, mache auf mich aufmerksam und komme so mit einer Menge Leute in Kontakt. Ich bin froh, dass ich an diesem Punkt angekommen bin. Mittlerweile kann ich mir nicht mehr vorstellen, dass ich mich einfach so hier wieder löschen werde. Danke für alle die ich bisher kennenlernen durfte.

Ja wattn nu? Optik oder Intelligenz?

Wie dem auch sei, du hast ein Positivbeispiel, ich könnte Negativbeispiele beisteuern. Und das liegt hoffentlich nicht daran, dass ich hässlich wie die Nacht bin.

Meine Fehler beim Online-Dating? Ich glaube inzwischen, es ist ein Fehler, nach 1-2 Wochen miteinander schreiben schon ein Treffen in freier Wildbahn zum Beschnuppern vorzuschlagen. Scheinbar bin ich da zu forsch.

@****yn bringt mich mit ihren letzten Beiträgen darauf, hier auch noch mal etwas tiefer zu betrachten, dass es ja nicht nur um die eigenen Fehler geht, die wir machen, sondern auch die Auswirkungen der Fehler, welche andere Menschen vor uns gemacht haben und die sich dann auf das auswirken, was wir vorfinden und erleben.

Dass ich andere hier zu verschiedenen Themen anschreibe, die nichts mit diesen speziellen, eindeutigen Interessen zu tun haben und dann aber den latenten Verdacht spüre, dass genau das als Fall angesehen wird, dies kommt schon vor.
Ich habe mich allerdings darauf eingestellt und lasse dann die Zeit und den Zufall für mich arbeiten:
Entweder es wird bemerkt, dass es eben doch anders als gewohnt ist oder der Kontakt bricht dann eben ab.
Dann ist es eben so. Dann hat eben möglicherweise das Agieren mit letztlich eindeutigen Zielen bei vielen der bisherigen Kontakten zu einem Generalverdacht geführt, der sich dann eben auch hier mal wieder ausgewirkt hat.
Es besteht dann ja immer noch die Chance, dass das Gegenüber über längere Zeit mitbekommt, dass es eben auch Ausnahmen gibt.

Manche anderen haben sich aber auch immer noch ein Gespür dafür erhalten, wer eben doch nicht - verdeckt - so "eindeutig" unterwegs ist, sonst hätte es wesentlich mehr entsprechend reservierte Reaktionen gegeben.

Nun ist es bei mir nicht so, dass ich gar kein Interesse an Frauen hätte, es steht nur nicht im Vordergrund und ist nicht das, was mich (auch) hier hauptsächlich zum Agieren antreibt. Es ist für mich auch nicht unbedeutend, welche Ziele und welche Interesse ich von der Gegenseite erfahre - oder meine, zwischen den Zeilen lesen zu können.
(Es ist also durchaus möglich interessiert zu sein - und trotzdem zuallererst den Mensch als Mensch zu sehen, statt als passendes Objekt zur Erfüllung der eigenen erotisch-sexuellen Wünsche usw.)

Nebenbei passt zu einer anderen Beobachtung, die hier einige nach ihren Mitteilungen schon gemacht haben, zu den Auswirkungen des Sich-eher-Verschließens wegen der gemachten Erfahrungen:
Dass es für die Betroffenen mit Kontakten in der näheren Umgebung weniger gut läuft, aber dafür gut bzw. besser mit Kontakten, die eher unerreichbar weit weg wohnen. Weil bei den Kontakten in der Nähe dann eher die Vermutung mit im Raum steht, dass es wieder nur um eindeutige Interessen geht. Bei weit weg wohnenden Kontakten schiebt sich das nicht so (oft) in den Raum und "vergiftet" dadurch nicht den Austausch.

Also kommen zu den eigenen Fehler auch noch die Fehler anderer aus der Vergangenheit dazu.
(Sich deshalb den Elan nehmen zu lassen, wäre allerdings eine weiterer Fehler.)

(Wenn ich mal so weit bin, dass ich keine Fehler mehr mache, dann bin ich wohl so weit, dass ich einfach nichts mehr unternehme. )

Im RL wird kaum noch angesprochen, weil es zu oft als sexuelle Belästigung angesehen wird, es wird sich schlichtweg gar nicht mehr getraut.

Online ist die Wahrscheinlichkeit, auf entsprechenden Seiten, Gleichgesinnte zu treffen, ist da wesentlich höher. Ich verstehe die Abgrenzung aber auch nicht wirklich, das im RL ansprechen okay ist, online aber negativ bewertet wird.

Im RL käme 1:20 in Frage, so ist das Online auch. Online sind die Ansprüche aber auch extrem hoch. Manche Profile sind länger als ein Buch und da soll ein Mensch noch durchsteigen, was erlaubt ist und was nicht!?

Ich achte sehr darauf, wie sein Profil aufgebaut ist und zu lang mit zu Vielen Informationen und Verboten ist genauso uninteressant, wie ein fast leeres.

Alleine der Artikel schreckt mich schon ab.

Wenn die Ansprüche im Profil nicht so daher-geschrieben sind, sollten sie auch offline bestehen.

Du meinst der Anforderungskatalog besteht im RL ebenfalls, wann ein Mensch überhaupt in Erwägung ziehen darf „Hallo“ zu sagen?

also, wer keine frau ansprechen so kann, ohne dass das unter belästigung laufen kann, sollte wohl tatsächlich lieber den mund halten.

online sind sie halt ungehemmter & verstecken sich hinter verpixelten profilbildern.

Das ist einer der Punkte, das es so hingestellt wird. Da reicht manches mal schon ein freundliches Hallo, live erlebt.

Die Berichte von Männern dadrüber, sind teilweise echt nicht schön. Ist aber ein anderes Thema

vielleicht sind es viele männer auch nicht gewohnt, klare grenzen aufgezeigt zu bekommen. heutzutage kommt ein deutliches nein & dann können viele damit nicht umgehen, wenn ihnen nicht der bauch gepinselt wird. hat vielleicht auch damit zu tun, dass "ich hab einen freund" eher akzeptiert wird als "ich bin nicht interessiert"...

Auf das "Hallo" sagen würde ich es nicht unbedingt beziehen, aber auf das mögliche Interesse an einem Gegenüber.
Was ich ins Profil an Interessen usw. schreibe, gilt für mich auch offline.
Letztendlich ist online ja nur ein anderer Weg der Kommunikation. Der Mensch (ich) bleibt der gleiche.

Das manche Menschen auch offline für Kontakte, die über das rein Oberflächliche hinausgehen, einen kompletten Katalog "zusammengetragen" haben, sehe ich als real an.

Mir ist das zu einseitig, weil es sehr viele gibt, die ein Nein durchaus akzeptieren. Wenn Frau das denkt und generalisiert, dann sollte sie wirklich an sich arbeiten, anstatt auch unschuldige anzupampen.

Ich meine aber den Katalog, bevor überhaupt Hallo gesagt werden darf.

ein "nein, kein interesse" ist kein anpampen, darum geht es ja. es ist nur kein "tut mir echt leid du, aber ich will hier mit meiner freundin quatschen, vielleicht ein andermal, lie dass du fragst", wenn sie ihn eigentlich nur loswerden will.

Wenn die "Katalog"-Verfasser es mit ihrem "Katalog" ernst nehmen (würden), dann sollten die gleichen Regeln gelten.
Dass dies eventuell nicht der Fall ist, sagt in diesem Fall einiges über den "Katalog" bzw. den Verfasser aus.

Ich kenne es aber auch anders und wie gesagt, live erlebt. Da wird teilweise ein Ton an den Tag gelegt, der nicht schön ist. Das ist für mich anpampen.