Naja, von 'Meinungen' wimmelt es ja inzwischen überall. Jeder hat eine oder sogar mehrere - und das oft unbeleckt von gegenteiligen Informationen, die eigentlich allgemein zugänglich sind. Solche 'Meinungen' bieten halt auch manchmal schlicht ein bisschen Orientierung in einer Welt, in der sich massenhaft althergebrachte und bislang ganz gut funktionierende Glaubenssätze aufzulösen scheinen und durch schwerer verdauliche Gegebenheiten ersetzt werden. Sich da auf Bewährtes zu berufen oder sogar einfach die Augen und das Gemüt zu schließen kann dann auch dazu dienen, sich mit Änderungen und Neuerungen nicht beschäftigen zu müssen.
Das beobachtet mal allenthalben, in Hinsicht auf mehrere akute Thematiken.
Wenn also der Großteil aller Sexverkehrsteilnehmer:innen eine konventionelle Sexualität bevorzugen, dann ist das halt so. Ist halt nicht mein Ding, aber jede:r wie er oder sie oder es will. Was ich nicht verstehe ist der Punkt, warum sich so viele Mitmenschen an anderen Vorstellungen so arg stören. Geht die empfundene Verstörung wirklich so tief rein, mitten in die eigene Psyche und das eigene Selbstverständnis? Warum eigentlich?
Wenn jemand homosexuell ist oder sich als queer, genderfluid oder trans empfindet u/o bezeichnet, scheint das teils als persönliche Beleidigung aufgefasst zu werden, anstatt es einfach so hinzunehmen, weil es einem doch piepegal sein kann. Und das ist letztlich ein Problem für beide Seiten, denn die einen regen sich überflüssigerweise auf und die anderen können nicht leben und sich geben, wie sie möchten.
Selbst wenn es nur 'echte' Männer und 'echte' Frauen mit all den verschiedenen dazu existierenden Vorstellungen (Kleidung, mindset, Getue und Gehabe) gäbe, die ich persönlich teils als ulkig empfinde, könnte es mir immer noch wumpe sein, wenn Tante Droll (kennt die noch wer aus den Old Shatterhand-Filmen) mit Frauenkleidern und Perücke rumläuft (das allerdings wegen des vormals skalpierten Schädels). Kann sie doch machen, wen juckts?
Einfach mal locker durch die Hose atmen.