Hand aufs Herz - Was waren deine Fehler beim Online-Dating?

Ja, @*********ret3, es schreckt ab.
Abschreckung kann manchmal auch eine Verkürzung des Auswahlverfahrens bedeuten, auf beiden Seiten.

Och, naja... Mein Partner hat bei unserem (BDSM-Spielbeziehungs-)Sondierungsgespräch offen gesagt, dass er eigentlich eine feste Beziehung sucht, nichts für nebenbei. Da ich in einer asexuell-offenen Beziehung lebte, war das grundsätzlich möglich, aber natürlich kann man bei einem Erstgespräch nur eine Orientierung über eine gewünschte Richtung gewinnen und nicht eine künftige feste Beziehung beschließen. Das entwickelt sich oder nicht. So sind wir auch verblieben: Grundsätzlich fanden wir beide etwas Festes besser als was Loses, aber das würden wir dann ja sehen mit der Zeit.
Und so kam es dann auch.

Nochmal zum Mitmeißeln: Die Treffen zielten schon auf Längerfristiges, also möglicherweise eine Partnerschaft.

Trotzdem fühlte man sich, als ob der Bär schon gehäutet werden soll, bevor er weder in Schussweite gekommen ist, noch überhaupt den Köder in der Bärenfalle gewittert zu haben!

Also wenn beide etwas Festes mit Perspektive suchen, und die Frau den Mann beim ersten Date fragt, ob er das auch wirklich ernst meint, dann finde ich das eigentlich total super. Denn für mich heißt das, dass sie Interesse an ihm hat. Ist doch toll!

Selbst wenn beide was Festes suchen, heißt das noch lange nicht, daß ein ernstes Interesse am Gegenüber besteht, sondern nur, daß beide was Ernstes suchen. Wenn der Beziehungsstatus das Ziel ist und nicht der dazugehörende Mensch, wird es gezwungen und ein Krampf.
Das ist dieses Gefühl, einer Spinne ins Netz zu geraten....

Den Satz schreib ich mir ab

Zu
... und ...
(Beim Meißeln sollte auch auf die Zwischentöne geachtet werden - deshalb besser "Morsen", als "Meißeln". Das ist nicht so laut. )

Dieses "ob man es denn auch ernst meint" würde ich nicht zwingend übersetzen in "ob man sich schon entschieden hat". Eine für mich bessere und im Wesentlichen doch etwas andere "Übersetzung" ist:
"Ob man ernsthaft daran interessiert ist, herauszufinden, ob ein gutes, längeres Miteinander denkbar, möglich und von Interesse ist." Da ist das Ergebnis der gegenseitigen Erkundungen nicht mit drin, aber das - ernsthafte - Interesse.

Also: Ob man es mit seinem Interesse und seinen Zielen ernst meint - und (beispielsweise) nicht nur auf den kurzen, schnellen, unverbindlichen Spaß aus ist.

Also nicht so viel Hektik mit der "Bären-Jagd" und vielleicht etwas mehr Vorsicht dabei, was aus den Äußerungen des jeweiligen Gegenübers für Schlussfolgerungen gezogen werden.

Ja, so würde ich das auch verstehen und habe daher gegen solch eine Frage keine Einwände. Im Gegenteil, ich würde mich über diese Frage sogar freuen.

Das mit der "Krampfigkeit" stimmt aber auch. Die meisten meiner Dates waren alles andere als unverkrampft...

Manchmal kann man (also ich) dem Gegenüber etwas von dem gefühlten Krampf nehmen, indem ich einfach locker (aber nicht betont locker - das wäre zu viel) bin und bleibe.

Manche Menschen setzten sich nun mal selber unter Druck, weil sie "endlich" Lösungen für ihre Wünsche und Erwartungen finden wollen bzw. Angst haben, etwas falsch zu machen, einen weniger guten Eindruck zu machen oder eben wieder enttäuscht zu werden.
Diesem Verhalten gegenüber zugewandt, offen, locker und mit Verständnis zu begegnen, kann da meiner Meinung nach durchaus helfen.

Das war sicher auch der Lebensphase zwischen 30 und 40 geschuldet, wo man noch die Gründung einer Familie angepeilt hat und die Frau in jedem Date den potenziellen Vater ihrer Kinder und der Mann in jedem Date die potenzielle Mutter der Kinder gesehen hat.

Ist zwar eigentlich nicht das Thema, aaaber es sind einfach Dates. Ob der andere etwas langfristiges will, kann man abfragen. Bekommt man eine ehrliche Antwort
Ist das wichtig? Joa, schon irgendwie aber nicht kontrollierbar.
Gibt es eine Garantie, das es deshalb mehr als einmal wird? Nö.
Und das muss nichtmal an den Absichten des anderen liegen...kann dann danach trotzdem nicht passen.
Also größter Fehler ever beim online Dating: erwarte nie mehr Verbindlichkeit als bei einer offline Begegnung.

Ich war schon immer skeptisch mit Menschen, die sehr früh beim Kennenlernen schon von Beziehung oder gar Liebe sprechen. Wobei ich da gar keinen Unterschied zwischen früher (offline) und heute (online) oder Frau und Mann sehe, weil es sowas früher wie heute und bei allen Geschlechtern gibt.

Für mich sind das einzelne Schritte. Erstes Kennenlernen (ggf. online), erstes Treffen (ggf. schon Flirt), tieferes Gespräch (ggf. schon Sex), und DANN kann man mal überlegen, was daraus werden könnte, also wenn man den Menschen zumindest mal etwas näher kennengelernt hat.

Natürlich ist es hier möglich, schon im Profil anzugeben, ob man letztlich eine feste Beziehung sucht oder ONS oder Spielbeziehungen, 3er, whatever. Aber was genau mit der konkreten Person daraus wird, kann man doch ernsthaft erst später sagen.

Was mich zB immer auch wundert, ist wenn Leute im Joy vor einem realen Kennenlernen schon denken/hoffen, dass beim Treffen sexuell was geht - also nur aufgrund von Bildern und Mailsmalltalk. Finde ich befremdlich. Für mich geht das nur Schritt für Schritt,

und ich halte es für einen Fehler, hier zu schnell voranzupreschen. Aber das ist meine persönliche Einschätzung. Auch, als ich es hier mal probiert habe, hat das nicht geklappt. Das will ich aber nicht verallgemeinern, weil es sicher Joyclubber gibt, die Erfolg haben damit, direkt viel zu versprechen.

Generell habe ich zudem die Erfahrung gemacht, dass zu zielorientierte Profile und Mails ein Fehler sind - also zumindest für mich. Ich habe vielmehr festgestellt, dass ich über den Joy viele Frauen kennengelernt habe, mit denen sich etwas entwickelt hat, was am Anfang gar nicht im Sinne eines Ziels absehbar war, und was mir somit durch zu starke Zielorientierung entgangen wäre.

Ich merke das u.a. am auch folgendem: Öfter liest man im BDSM/Fetisch-Forum/Gruppen-Bereich von Männern, die ihre Erfolglosigkeit beklagen. Und wenn man in die Profile schaut, dann zeigen sie oft NUR, dass der Mann ein totaler Latex+BDSM-Fan ist, und sonst nix. Und viele Frauen und Paare beklagen Mails, wo Männer direkt in der ersten Mail schreiben, dass sie jemanden für Latex+BDSM (oder eben Sex) kennenlernen wollen. Ich habe also den sehr starken Eindruck, dass diese so stark erkennbare Zielorientierung nicht gut funktioniert.
Das erinnert mich auch ein wenig an mein Flirtenlernen damals noch offline und in Discos: Da war immer die Rede von Typen, die "ein F auf der Stirn haben", was Frauen sehen können und deshalb eben nicht funktioniert. Diejenigen aber, die nicht so zielorientiert geflirtet haben, hatten viel mehr Erfolg.

Und ich habe diese Erfahrungen selbst genauso offline wie online gemacht: Wenn ich früher in die Disco gegangen mit mit der Vornahme, eine abzuschleppen, hat es unter Garantie nicht funktioniert. Wenn ich aber einfach nur tanzen und mich gut unterhalten wollte, hatte ich oft 2 Telefonnummern und ggf. auch einen ONS.
Und genauso online: Als ich Frauen direkt auf Rollenspiele angesprochen habe, ist nie was zurückgekommen, und ich bin erst zu Rollenspielen gekommen mit Frauen, nachdem ich sie kennengelernt hatte. Ist eigentlich die gleiche "Lektion", aber viele müssen sie online neu lernen.

• Nicht das Kleingedruckte in den AGB zu lesen und auf moderierte Seiten reinzufallen.
• sich auf langes Schreiben einlassen
• darauf warten dass das Gegenüber vielleicht doch irgendwann mal Zeit für ein reales Treffen hat

Die Lernkurve ist dabei sehr steil gewesen, umgekehrt proportional dazu die Erwartung und Hoffnung. Aber so ist das nunmal . Da half nur Nachjustieren. Und Konsequenz.

Weiß nicht welche ich mache, es sagt einem ja im Normalfall niemand, warum es noch nicht einmal mit der Kontaktaufnahme geklappt hat.
Dementsprechend bin ich auch unschlüssig, was ich daraus lernen soll.

Vermutlich ist das Online-Dating an sich schon der erste Fehler. Wobei es bei anderen ja klappt, also muss man ja doch irgendwas verkehrt machen.

Ein "Fehler" meinerseits war Online-Dating sehr ernst zu nehmen. Mittlerweile glaube ich, dass die Wahrscheinlichkeit als "normaler" Mann interessante Menschen kennenzulernen, im echten Leben höher sind als online. Ich habe schon viele Joy Dates gehabt und bin auch dafür dankbar. Aber das Verhältnis reingesteckter Aufwand & tatsächliche Dates ist so ungleichmäßig, dass das Erlebnis mehr Frust als Glückseligkeit erzeugt.

Mittlerweile habe ich eine "Whatever" Mentalität. Es kommt wie es kommt. Eine neue klassische Situation in meiner Erfahrung ist Bilder zu tauschen, die Frau SAGT, dass sie immer noch Interesse hat und meldet sich doch später nicht mehr --> Ghosting. Bei solchen Situationen denke ich mir mittlerweile einfach "Ciao und das Leben geht weiter". Früher habe ich solche Situationen viel zu ernst und persönlich genommen.

Fazit: Online-Dating soll nicht als "Hauptmarkt" fürs Dating, sondern als Nebenlösung genutzt werden. Meines Erachtens gilt das zumindest für die meisten Männer und darunter zähle ich 😁 Wie es bei Frauen aussieht, kann ich nichts sagen.

Wenn das bei Dir so ist, dann ist es doch super! Wenn das bei mir auch so wäre, würde ich keinen Gedanken an Online-Dating verschwenden. Tatsächlich aber habe ich außerhalb des Internets noch nie eine Frau privat kennengelernt. Wenn ich also nicht solche Möglichkeiten nutzen würde, hätte ich nicht die kleinste Kleinigkeit mit einer Frau erlebt.

Daher kann ich mich auch so schlecht vom Thema "Online-Dating" trennen, auch wenn der Aufwand im Bezug auf die Erfolge seit geraumer Zeit praktisch gegen unendlich läuft.

Ich habe - zumindest aus Schilderungen aus meinem Bekanntenkreis - den Eindruck, dass man heute um Online-Dating nicht mehr herumkommt. Fast alle aus meinem Bekanntenkreis nutzen das und haben dadurch Dates oder auch ihren aktuellen Partner kennengelernt. Und diejenigen wenigen, die sich dagegen wehren (meist ältere Internet-Skeptiker, die sagen, dass das doch früher auch ohne ging), beklagen, kaum noch Dates zu haben.
Und Statistiken scheinen das zu unterstützen: Die unter 50-jährigen nutzen zu über 70% Online-Dating und die über 50-jährigen immer noch über 30%. Und von den Paaren, die sich in den letzten Jahren gebildet haben, haben sich über 30% online kennengelernt.

Meine Erfahrungen als jemand aus der Kinky-Szene ist allerdings, dass vor allem die Kombination aus Partybesuchen und real Netzwerken mit Onlinedating und online Netzwerken gut funktioniert. Oft ist es bei mir zB oft so gewesen, dass ich über reale Bekannte neue Online-Kontakte bekommen habe oder andersherum usw..
Und klar @*******rwrd es weist einen niemand direkt auf Fehler hin. Aber wenn man seit Jahren datet und verschiedenes ändert an Profil, Mailen und generell kontakten, dann stellt man schon fest, was gut funktioniert und was nicht.

Dochdoch, dazu habe ich früher teilweise sehr ausführliche Rückmeldungen erhalten...

Ja, ich denke auch, dass man sein Profil, hier oder sonstwo, schon immer mal wieder aktualisieren, anpassen und auf dem neuesten Stand halten sollte - einschließlich Bilder. Und auch aufgrund dessen, was ich so in diesem Thread las tat ich das durchaus; nahm ein paar gute Tips mit.
Dating-Portale finde ich total legitim neue Menschen kennenzulernen. Sicher gibt es die Gefahr der Riesenauswahl und man denkt bzw. gar auch direkt sieht, dass es da durchaus noch (potenziell) bessere Matche gibt ... und man am Ende niemandes findet. Oftmals habe ich schon hier und anderswo, wo es um richtige Partnersuche geht, den Eindruck, dass viele selbst im fortgeschrittenen Alter noch immer auf den Prinzen mit dem weißen Schimmel warten.
Traurig ist natürlich aber, wenn sich viele IRL dann total anders als im Profil geschrieben herausstellen und somit insgesamt als Zeitverschwendung.

Das ist ja wirklich toll. Mit konstruktiver Kritik kann man arbeiten. Denn auf jahrelanges "try&error" habe ich jetzt nicht soviel Lust. Also bei den vielleicht 10%, die sich zu einer Absage-Mail durchringen können, steht dann auch nicht immer unbedingt eine Begründung mit dabei. Einmal war es der Beziehungsstatus - kein Single - da perspektivisch eine Beziehung gewünscht war. Das ist ja voll in Ordnung, ist ja auch nichts was sich ändern ließe oder ein Fehler wäre.

Was ich allerdings noch nicht probiert habe, ist, überdurchnittlich gut auszusehen.

Also ich sage nicht, dass man komplett auf Online Dating verzichten soll bzw. dass es seine Berechtigung nicht hat. Klar leben wir in einer sehr digitalen Welt, was auch dazu führt, dass Online Dating sich auch etabliert hat. Mein Hauptpunkt ist, dass man nicht alle seine Eier im gleichen Korb haben soll. Sprich neben Online-Dating soll die reale Welt eine höhere Prio haben. Aber am Ende ist jeder Mensch sowieso anders. Einige haben online mehr Erfolg und andere eher offline. Man soll einfach beiden Welten eine Chance geben

Najaaaaa... Aber nicht dann, wenn es sich eher um sehr ungewöhnliche Einzelauffassungen handelt. Also wenn man im Restaurant bei der Pizza was umbestellt hat oder dergleichen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man die wirklichen Gründe, warum ein Flirt nicht erfolgreich ist, aus Höflichkeit nicht erfährt. Und ich würde es selbst genau so machen. Wenn ich bei einem Date (oder schon hier im Mail-Vorfeld) merke, dass mir eine Frau zu langweilig ist, mir ihr Gesicht nicht gefällt, sie mir zu dick ist, etc., warum muss ich sie denn unnötig verletzen und ihr das direkt sagen? Also habe ich in diesen Fällen eher "ausplätschern lassen" oder eben gesagt, dass es "nicht passt" oder ich im Moment keine Zeit für mehr hätte etc.. Und ich habe auch noch nie erlebt, dass eine Frau dann nachgehakt hat im Sinne von "Das ist doch nicht der wahre Grund!" Wohl schlicht, weil der eben klar war, dass sie der wahre Grund wohl verletzt hätte, und das muss doch nicht sein. Und zusätzlich: Ich habe auch noch nicht erlebt, dass ein Kennenlernen mit mir deshalb schief gegangen ist, weil die Frau einen Fehler gemacht hat, den sie ausbügeln könnte*, sondern meist schlicht, dass sie mir nicht gefallen hat. Und anders herum würde ich das auch so sehen. Insofern habe ich nie gesagt bekommen: Daran hat es gelegen, dass ich dich nicht (wieder) treffen will.

*Ich erinnere mich doch an einen Fall: Da habe ich eine Frau getroffen zum Spaziergang, wir sind lang gelaufen, und die hat nur von sich erzählt. Und immer, wenn ich mal versucht habe, von mir zu erzählen, dann hat sie das nicht interessiert und sie hat sofort eine passende Story von sich erzählt. Also OK, der habe ich das nicht als Feedback gegeben, und ich denke im Nachhinein, dass ich das vielleicht mal hätte machen sollen, denn vielleicht hätte sie ja wirklich gedacht: Oh nein, ist mir gar nicht aufgefallen - daran muss ich was ändern! Naja, ist mehrere Jahre her, jetzt schreib ich ihr das nicht mehr.