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Polyamor und verletzlich

********hoen Frau
13 Beiträge
Themenersteller 
Danke Euch, das klingt alles sehr ermutigend. Stolz darauf zu sein, so lieben zu können, klingt großartig.
*******use Paar
50 Beiträge
(Tempus schreibt)

Ich finde, Du bist nicht das Problem und Du hast eigentlich kein Problem, @********hoen . Das Problem ist diese weitverbreitete Unart des "Wasch' mich, aber mach' mich nicht nass - es könnte ja noch trockeneres Wasser geben." Sobald es über ein gewisses Maß an Nähe heraus geht, lassen sie ihr Gegenüber fallen wie eine heiße Kartoffel. Denn eine wirkliche Bindung oder Verbindung zuzulassen bedeutet ja dieselbe Arbeit und Energie zu investieren wie Du. Und da wir in einer Gesellschaft leben, in der höchstens das Ultimative gerade gut genug ist, wählen sie lieber den strategischen Rückzug auf Deine Kosten.

Du machst nichts falsch, wenn Du bist wer und wie Du bist. Und Du wählst auch nicht falsch. Anfangs sind sie meistens aufrichtig Feuer und Flamme. Man müsste schon in die Zukunft schauen können, um Abklemmer*innen gleich vorweg aussortieren zu können.

Das wichtigste könnte wohl sein, dass Du Dich mit Deiner Enttäuschung und Deinen verletzten Gefühlen nicht zu sehr einigelst. Mit Dir lieben Leuten reden, vielleicht auch mal bisschen Frust rauslassen (ich empfehle eine Runde Bewegung im Wald mit gelegentlichem Brüll-Stopp) und ganz viel Konzentration auf die schönen und positiven Momente, damit Du nicht resignierst und schlimmstenfalls dann einen kompletten Rückzug hinlegst.
********hoen Frau
13 Beiträge
Themenersteller 
@*******use *herz* Danke, das hilft und tut gerade wahnsinnig gut.
****ody Mann
12.749 Beiträge
Ich würde Menschen mit polyamorer Neigung durchaus von solchen unterscheiden, die schnelle Rückzüge und fliegende Wechsel als polyamor verkaufen. Hat aber mit Polyamorie nicht wirklich etwas zu tun, ist höchstens ein Schönreden von Bindungsproblematiken.
*****sin Mann
8.680 Beiträge
Ein Gedanke: Für Polyamorie brauchts Vertrauen. Viel Vertrauen. Und nicht nur VOM Gegenüber, sondern auch FÜR DAS Gegenüber.

Und wenn das nicht gegeben ist, macht das auch keinen Sinn, sich auf jemanden einzulassen, der z.B. das Vertrauen verspielt hat.

Vor allem als gebranntes Kind...
***si Frau
2.305 Beiträge
Vertrauen ist unabdingbar, gilt aber für alle Beziehungsformen.
*****sin Mann
8.680 Beiträge
Umso mehr bei welchen, wo es intimer werden könnte.
*********lebee Mann
1.485 Beiträge
Liebe kommt und geht . . .
. . . mal schnell, mal langsam, mal sanft, mal brutal . . .

@ Wie geht ihr damit um?
Ich habe für mich einmal das Bild des offenen Vogelkäfigs. Was gut ist, kommt wieder und meine Partnerinnen sollen möglichst das Gefühl der Freiheit haben, selbst wenn ich in der Zeit der Verbindung . . . verbindlich sein will und das auch erwarte.

Mehrere Partnerinnen, mit denen ich kuscheln, Haut spüren und Sex haben kann, erleichtern den Weggang einer einzelnen. Poly eben oder wie ich es nenne: Liberal monogam.

Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass das, was mir mit einer Partnerin passiert und weh tut, einen bestimmten Aspekt in mir spiegelt, den es näher anzuschauen gilt. Wenn der dann bearbeitet ist, tut‘s beim nächsten Mal weniger weh und irgendwann gar nicht mehr . . . nicht zuletzt, weil ich das Verhalten dann auch bei ‚Ihr‘ lassen kann und mir den Schuh nicht mehr anziehe.

@ Ich möchte eigentlich nicht auf neue Bekanntschaften, sich entwickelnde Freundschaften und fremde Haut verzichten, aber wie kann ich mich schützen, dass es mir nicht wieder so nah geht?
Dafür habe ich für mich das Bild ‚Ich liebe Dich . . . etc.‘ entwickelt.

Bei vielen steht ‚Ich liebe Dich . . . ‚ häufig für den Grossbuchstaben A.

Links und rechts stehen die Partner und der Querbalken symbolisiert die Hände, an denen sie sich festhalten. Geht einer weg, fällt der andere um (verletzt, enttäuscht, etc.)

Eine erwachsenere/reflektiertere Variante desselben ist der Grossbuchstabe H.

Da stehen sich zwei aufrecht (reflektiert, selbstbewusst, etc.) gegenüber. Geht einer weg, steht der andere immer noch.

In der Stufe ‚Ich liebe mich . . . ‘ wird es zunehmend egal, wie der andere sich verhält, weil Du dich selbst liebst und darüber hinaus genug Liebe für den anderen hast, ohne dass es Dir nahe geht, wenn sie nicht mehr auf Resonanz stösst. Passender Ausdruck dafür:

Isso bzw. es ist, wie es ist.

Und Du kannst erwartungsfrei Liebe annehmen, solange sie Dir entgegengebracht wird.

Die Stufen haben viel mit Haben oder Sein (Erich Fromm) zu tun.
In der dritten Stufe diffundierst Du dann langsam (Samadhi) . . . also lass‘ Dir Zeit damit . . . 🐬🙃🦋
*****777 Frau
259 Beiträge
Da ist natürlich verständlich das Du Dir das wünschst , wer hat das nicht schon erlebt!
Oder diesen Gedanken gehabt wie Du auch!
Geht für mich leider ( da es dann wohl nie so intensiv, tief geht) auch nicht ist wohl auch nicht erstrebenswert!
Es macht mich wohl aus als Mensch, auch wenn ich manchmal damit nicht klar komme oder auch gerne ablegen würde.
Weil es anders einfacher erscheint!
Als sehr gefühlsbetonte Frau mit Leidenschaft und Tiefgang ist mir die Polyamourie gedanklich und emotional nicht erschließbar, zumal für mich die tiefe Liebe mit allen erdenklich praktizierenden Facetten nur mit einem Partner möglich ist, den ich vollumfassend liebe. Hingegen ich jedoch das Prinzip der offenen Beziehung respektiere. Ist allerdings Liebe mit dem externen Bindeglied im Spiel, beginnt für mich persönlich die Sinnhaftigkeitsfrage. Familie baue ich mit meinem Liebesmenschen auf, Pflege übernehme ich bei meinem Liebesmenschen, finanzgebarende Maßnahmen obliegen mir und meinem Liebespartner. Externe Befriedigung ok, externe Liebe in meinem Sinne geht für mich nicht. Dennoch mag es jede/r so halten, wie es ihrem/seinem Gefühlsrepertoire zuträglich ist. Im Laufe meines Lebens habe ich erkennen können, dass nicht jedem Menschen das Empfinden und Schenken der wahren Liebe möglich ist. Wer polyamorös wirklich glücklich ist, dem ist auch vielleicht ein großes Glück geschenkt.
******h69 Mann
103 Beiträge
Wer liebt, akzeptiert verletzt zu werden,
Wer tief liebt akzeptiert tief verletzt zu werden.
Wer geboren wird akzeptiert zu sterben.
Wer nicht akzeptiert kann weder Lieben noch Leben
****ody Mann
12.749 Beiträge
Zitat von ******nly:

Im Laufe meines Lebens habe ich erkennen können, dass nicht jedem Menschen das Empfinden und Schenken der wahren Liebe möglich ist. Wer polyamorös wirklich glücklich ist, dem ist auch vielleicht ein großes Glück geschenkt.

"Auch zu lieben ist gut: denn Liebe ist schwer. Liebhaben von Mensch zu Mensch: das ist vielleicht das Schwerste, was uns aufgegeben ist, das Äußerste, die letzte Probe und Prüfung, die Arbeit, für die alle andere Arbeit nur Vorbereitung ist. Darum können junge Menschen, die Anfänger in allem sind, die Liebe noch nicht: sie müssen sie lernen. Mit dem ganzen Wesen, mit allen Kräften, versammelt um ihr einsames, banges, aufwärts schlagendes Herz, müssen sie lieben lernen."

(Rainer Maria Rilke)

Das polyamore Lieben kann aus meiner Sicht nicht einfacher sein als das monoamore. So wie ich es sehe, etwas für Könner in Sachen Liebe. Zumindest muss man lieben können.
Freue dich, dass du so lieben kannst..
*********Seil Mann
1.518 Beiträge
Zitat von ********hoen:
Ich mag Nähe und Sex und investiere gern Gefühle. Eigentlich bin ich unfähig keine Gefühle zu entwickeln. Nun ist es aber so, dass ich mich damit auch verletzlich mache.

Ja, kenne ich auch so. Ist meiner Erfahrung nach unvermeidbar.

Zitat von ********hoen:
Wie geht ihr damit um? Ich möchte eigentlich nicht auf neue Bekanntschaften, sich entwickelnde Freundschaften und fremde Haut verzichten, aber wie kann ich mich schützen, dass es mir nicht wieder so nah geht?

Meiner Erfahrung nach ist es nicht möglich, beides unter einen Hut zu bekommen.
Das Eine ist der Preis für das Andere.
Ich hatte viele Jahre kein Problem damit, diese "kleinen Trennungen" relativ leicht zu verarbeiten, indem ich mir jedes Mal bei der Verarbeitung des Trennungschmerzes klar gemacht habe, dass das eben nun der Preis ist.
Aber irgendwann kam der Punkt, dass es mir zu nahe gegangen ist. Das ist bei mir zufällig zeitlich mir diesen komischen Lockdowns zusammen gefallen und seitdem hat sich das "Problem" einfach nicht mehr ergeben.
*****ats Mann
9 Beiträge
Ich denke dazu gibt es eine gute Allegorie die das ein wenig beleuchtet (und wie alle Allegorien natürlich auch nicht perfekt ist).... Man könnte dazu viele Dinge nehmen, ich nehme Musikinstrumente... Ich habe eine Gitarre. Nur eine. Wenn ich spielen will, nehme ich die. Ich ziehe neue saiten auf, stimme sie, pflege sie, behandle sie wie eine Göttin. Jetzt bekomme ich noch eine, noch eine andere, und noch eine.... Je nachdem was ich tun will, was ich spielen will, habe ich jetzt die Möglichkeit, jeweils die passende Gitarre dazu zu wählen. Und auch, wenn sich die Sammlung erweitert, mal eine als deko an die Wand zu hängen oder herzugeben wenn sich andere als eher geeignet erweisen. Auch das ist polyamorie... Du willst nicht nur einen Partner, weil du einfach findest oder fühlst dass ein Partner nicht alle deine Bedürfnisse erfüllt. Wenn jetzt polyamore Menschen auf polyamore Menschen treffen besteht immer die Möglichkeit, als deko zu enden (und nur aus Nostalgie ab und zu bespielt zu werden) oder hergegeben zu werden weil du nicht die/der einzige bist, sondern eine/r von vielen. Was dann genau passiert ist natürlich der jeweiligen Persönlichkeit geschuldet... Ist es ein beziehungs-Messi der einfach alles behält auch wenns verstaubt oder jemand der gerne alles was nicht genau passt sofort entsorgt.
********hoen Frau
13 Beiträge
Themenersteller 
Dabei geht es aber immer noch um die Art und Weise. Mein Verständnis sagt, wenn ich jemanden mag/mochte, dann ist die Person es mir doch Wert Klartext zu reden.

Einfach zu ignorieren, blocken und zu verschwinden ist doch feige. Oder seh ich das falsch?

Dass sich Gefühle ändern, Bedürfnisse und auch Gelüste, steht außer Frage. Aber dann ist es doch nur fair, mit offenen Karten zu spielen....
Interessanterweise macht mein Mann (auch polyamor) diese negativen Erfahrungen selten.
Ich aber immer, mir drängt sich leider doch der Verdacht auf, dass viele Männer nicht gelernt haben über Gefühle zu sprechen.
Denn sonst könnte man so eine Trennung oder Enttäuschung besser verarbeiten, wenn jetzt nicht wie so oft einfach geghostet wird.
Da ich jetzt über 7 Jahre offen/poly lebe muss ich leider sagen, dass sich das wohl nicht mehr ändern wird. Ich werde jetzt die Beziehung so weiterleben als sei ich monogam.
*****k76 Mann
770 Beiträge
Es gibt Männer, die Gefühle zeigen und darüber reden können! Es kommt auch bei Frauen vor, dass sie sich einfach nicht mehr melden...
Zitat von *****k76:
Es gibt Männer, die Gefühle zeigen und darüber reden können! Es kommt auch bei Frauen vor, dass sie sich einfach nicht mehr melden...
Mag ja sein, meiner Erfahrung nach waren aber alle Männer so außer meinem Mann.
Und ich bin hier mit genug Frauen in Kontakt denen es ebenfalls seit Jahren so geht.
Irgendwann muss man ja mal die Notbremse ziehen, das wird sonst echt ungesund für die Psyche. Polyamore sind in der Minderheit da ist es nochmal um einiges schwerer Partner zu finden.
********wise Frau
435 Beiträge
Zitat von ********ul84:
Zitat von *****k76:
Es gibt Männer, die Gefühle zeigen und darüber reden können! Es kommt auch bei Frauen vor, dass sie sich einfach nicht mehr melden...
Mag ja sein, meiner Erfahrung nach waren aber alle Männer so außer meinem Mann.
Und ich bin hier mit genug Frauen in Kontakt denen es ebenfalls seit Jahren so geht.
Irgendwann muss man ja mal die Notbremse ziehen, das wird sonst echt ungesund für die Psyche. Polyamore sind in der Minderheit da ist es nochmal um einiges schwerer Partner zu finden.

ich kann gar nicht sagen, wie effing ermüdend es ist, immer wieder gegen eine monoamore Partnerin ausgetauscht zu werden, sobald eine auftaucht.
Und das dann oft auch noch mit "kann doch jetzt nicht so schlimm sein für Dich, Du hast doch Andere" als wäre das ein Ding der Quantität und Jeder ersetzbar easy. "Hauptsache irgendwer vögelt sie"
*****ora Frau
271 Beiträge
Zitat von ********hoen:

Die Gefühle entstehen ja, wie @*****k76 geschrieben hat nach einer gewissen Zeit. Man versteht sich anscheinend gut und alles läuft prima. Und plötzlich wird ohne Angabe von Gründen, oder fadenscheinigen Erklärungen der Kontakt abgebrochen. Wohlbemerkt nach etlichen Treffen und m.E.n. auch gegenseitiges Interesse und Sympathie.

Typischer Verlauf der sogenannten "F+". Kenne ich nicht anders. Und nach jeder dieser Erfahrungen geht ein weiteres Stück Fähigkeit zu Vertrauen den Bach hinunter.
*****k76 Mann
770 Beiträge
Zitat von *****muc:
Typischer Verlauf der sogenannten "F+

Woran liegt das Deiner Meinung nach? Die andere Person empfindet mehr Gefühle, als sie wollte? Der anderen Person sind die Gefühle des anderen zuviel?
****ity Paar
16.586 Beiträge
Da waren wohl die Freundschaft + Rahmenvereinbarungen, nicht richtig geklärt.
*********Seil Mann
1.518 Beiträge
Zitat von ****ity:
Da waren wohl die Freundschaft + Rahmenvereinbarungen, nicht richtig geklärt.

Wenn sich Gefühle an Rahmenvereinbarungen halten, dann sind es keine Gefühle, sondern eiskalte Berechnung. *roll*
********lack Frau
19.248 Beiträge
@********hoen

Es gibt Menschen, die lieben das Gefühl verliebt zu sein.
Da geht es "eigentlich" nicht um den Menschen als solches.
Und Liebe braucht Zeit, das wollen sie nicht und handeln dann eben so,
wie von Dir beschrieben.
Aber ich denke, für Dich ist es besser, wenn sich da schnell die Spreu von Weizen trennt,
denn je mehr Zeit investiert ist umso weher tut es.

BTW
Ich finde dieses oft beschriebene Gefühl "Schmetterlinge im Bauch" und "Kraft um Bäume aus zu reißen" eher gruslig. Wärme im Bauch und Menschen, die Bäume pflanzen statt sie aus zu vernichten, sind mir da wesentlich lieben!
WiB
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