Das Sinnvolle an einer intensiven und robusten Jäger- und Sammler-Epoche beim Kennenlernen ist der Blick über die erste Sympathie hinaus: Was kann sich tatsächlich mit dem Anderen entwickeln, wenn wachsende Intensität dazu führt, im Verlangen danach zu sein, dass es bleibt?
Wodurch trage ich dazu bei? Werde ich darin wahrgenommen, oder ist vermeintliches Interesse oberflächlich?
Wird die Begegnung in ihrer Besonderheit gelebt (...oder müsste ich das Besondere hineinlegen)?
Zeige ich, was für mich Bedeutung hat?
Gibt es Resonanz, oder ist da nur ein Echo?
Wer sich durch irgendwelche Konzepte leiten lässt, erweist sich regelmäßig im Kontakt, wie ebenso in der Wahrnehmung der/des Anderen, beschränkt.
Die Vielzahl der LiebhaberInnen gleicht den Mangel nicht aus.
Das Gute am Schmerz der Ent-Täuschung ist, dass die eigenen Ansprüche zum Ausdruck kommen und die Richtung weisen.
Es gibt allerdings auch Menschen, die Anderen derart auf die Nerven gehen, dass denen im Gehen dazu keine Worte (mehr) einfallen. Die Einen lassen sich leicht triggern, die Anderen achten nicht darauf, wie und wann sie das tun. Blinde Flecken in der Optik sind üblich. Ungehaltene Ratlosigkeit auch.
Im Zeitalter der Gereiztheit, des schwarzen Humors und der Comedy darf nicht verwundern, wenn die Fähigkeit, sich konstruktiv auszudrücken, allgemein nicht besser geworden ist. Wir tun täglich unser Bestes: Wer ghostet, zeigt sich immer noch von seiner besten Seite.
Dabei kommt es nicht so sehr auf die/den Einzelne/n an. Es wäre vieles deutlich erfreulicher, wenn in den Communities ein niveauvoller Austausch stattfände ...sowas färbt stets ab.