„„Ich möchte niemandem die Identität absprechen, wie gesagt. Nur bin ich davon auch indirekt/direkt betroffen, wie andere sich labeln oder identifizieren.
Nein, du bist davon betroffen, dass andere unter DEINER Identifizierung etwas bestimmtes verstehen, und nicht auf das hören, was DU darunter verstehst. Also genau das selbe Problem wie bei vielen genderqueeren Menschen. Denn DU stehst eben, auf was du stehst (und das ist ok), nur andere verlangen, dass du auf etwas anderes zu stehen hast. DAS ist dein Problem - nicht, dass sich irgendwer als Frau identifiziert.
Wie sich andere Menschen identifizieren betrifft dich nicht. Das Problem entsteht erst, wenn irgendjemand aus dieser Identifizierung irgendwas ableitet, was da eigentlich nicht drin steckt - etwa aus "ich bin eine Frau" dann "ah, die janaOlli steht dann sicher auf dich!". DA entsteht das Problem (das nicht nur dich betrifft) - aber das ist nicht die Schuld des Menschen, um den es geht.
„Ich denke, dass es eher ein lesbisches Problem ist, weil gefühlt alle in lesbische Spaces kommen, obwohl lesbische Frauen homosexuell sind.
Und trans Frauen sind Frauen, und ich kenne auch lesbische Frauen, die (auch) auf trans Frauen stehen.
Im Übrigen: ich stehe auf Frauen, aber finde trans Frauen auch in der Regel nicht attraktiv (mit wenigen AUsnahmen). Mir geht's da also wie dir, was die Präferenz angeht. Ich werde also den Teufel tun, das zu verurteilen. Würde ich aber auch sonst nicht denn: die Präferenz sucht man sich ja nicht aus.
Nur was ich mich frage: wieso sollten bestimmte lesbische Frauen nicht in Spaces für Lesbische Frauen dürfen, nur, weil sie vielleicht einen Penis haben oder mal hatten? Klar kann es sein, dass manche lesbische Frauen nicht auf sie stehen. Aber du stehst auch sonst nicht auf JEDE andere Frau, oder?
Wie definierst du denn "homosexualität", oder "lesbisch"? "steht auf Menschen die sich wie frauen verhalten", oder "steht auf Menschen, die wie Frauen aussehen", oder "steht auf Menschen, die eine Vulva haben"? Alles das kann (aber muss nicht) auf trans Frauen genausop zutreffen wie auf cis Frauen. Und alles das sind gültige Definitionen für "steht auf Frauen". Und bei jeder lesbischen Frau werden die Kriterien ein bisschen anders sein.
Kannst du mir also einen rationalen Grund nennen, warum lesbische trans Frauen nicht in safe spaces dürfen?
Und falls es dir um nicht-binäre Menschen geht: wenn trans Frauen dürfen, wo ziehst du dann die Grenze? Welche Kriterien muss man erfüllen, um da rein zu dürfen? Reicht "nicht 100% Mann" vielleicht?
„ Von mir wird neuerdings erwartet eine Genitalpräfenz zu nennen und es kommt stellenweise zu einer Abwertungen der weiblichen Homosexualität indem homosexuellen Frauen unterstellt wird sie wären sexistisch weil uns das Geschlecht wichtig ist, bis hin zu Unmenschen hingestellt.
Das passiert auch heterosexuellen Männern. UNd genderqueeren Menschen die gynesexual (="steht auf Frauen" - hetero- oder homosexuell ist ja auf nicht-binäre nicht anwendbar, darum gibt es den begriff, analog zu "androsexuell") sind. Wurde mir auch schon vorgeworfen.
Und meine antwort ist immer die selbe: ich stehe auf Frauen, aber eben nicht auf ALLE Frauen. Das liegt nicht daran, dass manche Frauen trans sind und andere nicht, sondern das liegt daran, dass mir manche Frauen gefallen und manche nicht.
Und bei dir ist das eben genauso. Dass dir viele trans Frauen nicht gefallen ist eben so, aber das liegt eben daran wie sie aussehen / sich verhalten / riechen / sonstwas.>
Darüber hinaus finde ich Genitalpräferenzen sinnvoll. Ich stehe ganz klar nicht auf Penisse, also kommuniziere ich das auch - dann weiß jede Bescheid. Andere Menschen stehen aber auch auf Frauen mit Penis, vielleicht sogar besonders - ließt man auch oft genug. Was also ist schlimm daran, da genau zu sein und genaue angaben zu machen?
„Mann und Frau hatten primär den Sinn und Zweck allen klarzumachen, dass sie den gleichen Bausatz haben. Habe ich Bausatz Frau oder Mann darf ich auf die und die Toilette, Umkleide, Party usw.
Ja, nur, es gehört eben mehr zu einem Menschen als ein Bausatz, und es kann für viele Menschen nachweisbar psychisch ungesund sein, auf einen Bausatz reduziert zu werden.
Selbst, wenn es viel einfacher wäre, wenn man die Tatsache ignoriert - es wäre menschenverachtend, jetzt, wo man weiß, und auch ganz gut erforscht hat, welche AUswirkungen das hat, einfach so zu tun, aös hätte man das nie rausgefunden.
„Homosexuelle Frauen werden in ihrer Existenz angegriffen, weil manche Leute aktuell versuchen Homosexualität neu zu definieren und das enthält meiner Meinung Anteile der Konventionstherapie, die verboten ist.
WIeso? Niemnand erwartet, dass du auf trans Frauen stehst. Nur kann man eben denken, du stündest vielleicht darauf, wenn du keine genaueren Angaben machst.
Homosexualität ist im Übrigen genauso definiert wie immer: Frauen, die auf Frauen stehen, und Männer, die auf Männer stehen. Nur was eine "Frau" ausmacht, das hat sich eben ein wenig geändert.
In meinen AUgen ist es absolut ok, nach wie vor einfach nur zu sagen "Ich stehe auf Frauen". Denn wie gesagt: egal, wer diese Aussage trifft, NIEMAND steht auf ALLE Frauen. Total unabhängig von trans-Themen.
„Auch dass man homosexuellen Frauen sagt, es gäbe Genitalpräferenzen oder tatsächlich Geschlechtspräferenzen innerhalb der Homosexualität. Das ist rein biologisch nicht wahr, wenn man homosexuell ist.
Ja, nur ist homosexualität nichts biologisches, sondern etwas Psychisches / Soziales. Genau wie eben auch das Gender. Oder willst du behaupten, du stehst auf Vulven, egal wer dranhängt? DAS wäre biologisch - und vermutlich falsch.
Es GIBT lesbische Frauen, die auf trans Frauen genauso stehen. Ich kenne da sogar mehrere Paare. Es ist also schlichtweg falsch u behaupten, homosexuelle Frauen stünden IMMER nur auf cis Frauen.
Also ist klar: die sache ist einfach (und war schon immer) komplexer als "ich stehe auf Frauen". Früher hatte man das vielleicht nich t auf dem Schirm, und man hatte keinen WOrtschatz dafür. Jetzt gibt es den. Man muss ihn nicht verwenden (aber dann bleiben manche Dinge halt unklar), man kann aber.
„Vor allem wenn gewisse Menschen vorher hetero gelebt haben, nun als NonBinär oder Trans mit männlichem Bausatz in weiblich homosexuelle Spaces gehen, mit dem Argument: Frauen und NoBinäre Lesben können auch einen männlichen Bausatz haben. Hä?
Jo, aber, also, psychisch nachgewiesen ist das eben genau so.
Lass uns doch mal ein Gedankenexperiment machen. Behalten wir Männer und Frauen mal als rein bioplogische Begriffe bei, und führen für das Gender (nachweislich ein Teil des Selbstbildes der meisten Menschen) die Begriffe Wrau und Nann ein. Soweit klar?
Jetzt gibt es Frauen, die sind auch Wrauen, und stehen nur auf Frauen die auch Wrauen sind.
Es gibt Frauen, die sind Wrauen, und stehen auf Frauen (Bausatz) aber egal ob sie Wrauen oder Nänner sind.
Es gibt Frauen, die sind Wrauen, und stehen auf Wrauen, egal ob diese Frauen oder Männer (Bausatz) sind.
Wer davon gilt als homosexuell, und wie heißen die Präferenzen der anderen?
Und... wäre das einfacher als das, was wir jetzt haben? Ich behaupte: Nein. Die Begriffe NICHT zu ändern bringt also nichts. Das einzige was etwas bringen würde ist, das Gender als Konzept zu leugnen. Das ist aber dummerweise wissenschaftlich recht akzeptiert als existent also... kann man es zwar verleugnen, aber es existiert trotzdem. Hilft es da wirklich, es einfach nicht zu benennen, ohne, dass das an den Tatsachen was ändert?
„Die Sache mit der Genitalpräfenz kommt vorrangig von Frauen die bisexuell sind, die mit trans Lesben zusammen sind, die männliche Geschlechtsmerkmale haben worunter eben auch die männliche Intimzone zählt oder Lesben die von sich sagen die werden manchmal mit Männern intim, was eindeutig Bisexuell ist. Aktuell hat sich der Begriff der bisexuellen Lesbe noch nicht durchgesetzt.
"Bisexuelle Lesbe" macht auch k0einen sinn. Entweder man steht auf Männer und Frauen (bisexuell), oder nur auf Frauen ("lesbisch"). Und jemand, der auf trans Frauen steht, ist nicht bisexuell, denn sie steht nicht auf Männer.
Im Übrigen: bisexuell heißt immer auch, dass man NICHT auf nicht-binäre Menschen steht (denn die sind in "bi", kommt ja von "zwei", nicht enthalten). Das ist eh sehr selten, denn die meisten Menschen werden auf viele nicht-binäre Menschen aufgrund derer Genitalien oder des Verhaltens oder des Aussehens (oder Kombinationen darauf) trotzdem stehen.
„Ich weiß gerade nicht, ob ich etwas dagegen hätte, wenn Lesben sich in Zukunft einteilen in pansexuelle, bisexuelle und homosexuelle Lesbe. Dann wäre die Frage, wenn jemand mit Penis (ohne oder mit Hormonumstellung) nur auf Vaginas steht mit Bausatz Frau seit der Geburt, ob die sich dann nicht eher heterosexuelle Lesbe nennen sollten. Das Gleiche mit Nonbinären.
Das ergibt alles keinen Sinn.
Was es braucht sind eben neue, eindeutige Begriffe. Und die gibt es - nämlich indem man eine Genitalpräferenz mit angibt. Das hat sich halt so durchgesetzt, weil es einfacher ist, als neue Worte zu erfinden (kann man aber auch tun, wenn du willst).
Ich stehe auf Frauen mit Vulven.
Wieso ist es für dich schwerer, zu sagen, dass du auf Frauen mit Vulven stehst, als zu sagen, dass du eine "homosexuelle Lesbe" bist?
Dann sollte sich das für alle durchsetzen. Nicht nur für lesbische Frauen. Jeder sollte in Zukunft eine Genitalpräferenz angeben.
Naja, es macht sogar sehr viel Sinn Lesben in Zukunft in heterosexuell, bisexuell, homosexuell einzuteilen. Es ist auch kein Zufall, dass sich vor allem lesbische Frauen mit sowas beschäftigen müssen.
Bisexuelle Lesbe wäre denn wenn sie mit beiden Geschlechtern intim wird.
Pansexuelle Lesbe mit allen Geschlechtern.
Wie das mit NonBinären ist, weiß ich nicht. Wird deutlich komplizierter.
Wenn ich auf eine Veranstaltung für lesbische Frauen gehe, weiß ich nicht wie das sein wird, wenn in Zukunft auch Penisträger sind und eben Menschen mit eindeutig männlichen Merkmalen, was nun mal mit Homosexualität nichts zutun hat.
Es wird noch viel mehr lesbische Frauen geben, die homosexuell sind, die mit Verhaltensauffälligkeiten leben müssen, Identitätskrisen und ein Gefühl im Leben nie ankommen zu dürfen oder sich ständig selbst zu betrügen.
Lesbisch war mal eine feste Definition. Das ist heute nicht mehr der Fall. Und homosexuell heißt, dass man romantisch und sexuell auf Frauen ausgerichtet ist, auf cis Frauen oder NonBinäre queere, die eben den gleichen Bausatz haben. Ziemlich verwässertes Label geworden ohne klare Message. Mir persönlich geht es übrigens nicht nur um die Intimzone. Wie gesagt ist eine (von der Geburt an) Frau mehr als nur die Intimzone und Identität.