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Beziehungsmensch versus Egomensch

**2 Mann
6.233 Beiträge
Achja, die liebe Gertud.

Nun, auch Gertruds Mund ist nicht nur zum Küssen da - oder um sich lediglich das selbstgekochte Essen reinzuschaufeln.
Sprechen ist eine vorzügliche Eigenschaft - auch ohne im Kopf eine Vorwurfssammlung anzulegen um sie dann, wenn der Knoten platzt, abzulaichen - ohne sinnhaften Effekt natürlich.
Ich vermute Gertruds Mund wurde ihr nicht verboten - und sie hatte, ebenso nur eine Vermutung, die Gelegenheit VOR dem Ja-Wort zu sprechen, zu fragen....
Gertud ist nicht Ilsebil - oder doch?
********k_BW
854 Beiträge
Zitat von *******ter:
Zitat von *******aft:
Beziehungsmensch versus Egomensch
Hast Du auch manchmal das Gefühl, dass Du ganz viel Beziehung, ganz viel Offenheit Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit für den Partner bereit hältst, und dieser sie gar nicht abruft?

Dass er/sie so in seiner/ihrer Welt versunken ist. dass dein Angebot noch nicht mal bemerkt wird?

Wie gehst Du damit um?

Das klingt für mich nach einem Vorwurf und dem baldigen Beziehungsende.

Getrud (geb. Jedermann) und Hans Ganz führen eine harmonische Beziehung. Sagt sie. Er schweigt.
Wir sind doch glücklich, oder? Er nickt.

Gertrud legt ihrem Mann täglich die Sachen raus. Weil er sich nicht anziehen kann! Dabei kneift sie ihrem Göttergatten in die Wange.

Gertrud wäscht fast täglich aber mindestens einmal die Woche. Abends bügelt sie.
Weil er das nicht kann!

Gertrud kocht jeden Tag für ihren Hans, damit der was anständiges zu Essen hat und weil er das ja nicht kann!

Gertrud hat sich auch um die Kindererziehung gekümmert.

Gertrud wird ihrem Mann vorwerfen, dass er sie nie unterstützt hat. Immer ist alles an ihr hängen geblieben. Aber nun ist Schluss damit. Gertrud lässt sich scheiden und das Silber von Tante Erika nimmt sie auch mit.

Finde den Fehler.

Äh… Hans kann’s , Gertrud nicht ?
Gertrud ist eine Frau ?
Hans ist sportlich , über 185cm und älter als sie und hat viel Geld ?
Finde sonst keine Fehler . Nur eine typische Frau .
**********lerin Frau
1.031 Beiträge
Zitat von *******aft:
Beziehungsmensch versus Egomensch
Hast Du auch manchmal das Gefühl, dass Du ganz viel Beziehung, ganz viel Offenheit Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit für den Partner bereit hältst, und dieser sie gar nicht abruft?

Dass er/sie so in seiner/ihrer Welt versunken ist. dass dein Angebot noch nichtmal bemerkt wird?

Wie gehst Du damit um?

Ich habe von meinem Vater gelernt (und es später in der Fachliteratur zu Beziehungen hundertfach wiedergefunden), dass eine gesunde Beziehung immer auch auf gesunde Weise um das Spannungsfeld Nähe/Distanz kreist. Beide Menschen spüren sowohl ihre eigenen Nähe- wie auch ihre eigenen Autonomiebedürfnisse.

Es gibt jedoch oft auch ungesunde Formen des Miteinanders, in denen einer von beiden seine eigenen Autonomiebedürfnisse kaum bis gar nicht wahrnehmen kann. Dieser Mensch (A) spürt dann ständig nur Nähebedürfnisse, ist bereit für den anderen, würde jederzeit zur Verfügung stehen, sobald der andere auch nur ein kleines Zeichen sendet, dass er endlich bereit dazu ist ...

A kommt überhaupt nicht dazu, auch mal die eigenen Autonomiebedürfnisse wahrzunehmen. Der unausgesprochene Beziehungsdeal zwischen beiden lautet nämlich: B übernimmt die Verantwortung sowohl für die eigenen Autonomiebedürfnisse wie auch die Autonomiebedürfnisse von B. Umgekehrt muss B sich niemals mit den eigenen Nähebedürfnissen auseinandersetzen, weil B die Verantwortung sowohl für die eigenen wie auch für Bs Nähebedürfnisse übernimmt.

*

In einem gesunden System hat (innerhalb dieser Polarität) jeder die Verantwortung für zwei Bedürfnisse: Die eigenen Nähe- und die eigenen Autonomiebedürfnisse.

In diesem anderen, erschreckend häufigen System hat auch jeder die Verantwortung für zwei Bedürfnisse: Die Nähebedürfnisse von sich selbst und die Nähebedürfnisse des anderen (der seine eigenen Bedürfnisse in der Richtung deswegen nie spüren muss und ehrlich glauben kann, vor allem Autonomie zu brauchen), und der Gegenpol übernimmt die Verantwortung für die Autonomiebedürfnisse sowohl von sich selbst wie auch dem Gegenüber (das so ehrlich glauben und sich einreden darf, vor allem Nähebedürfnisse zu verspüren, und sich den eigenen Autonomiebedürfnissen nie stellen muss).

*

Wie ich also damit umgehe, wenn ich mich ertappe, dass ich ganz, ganz viel Nähebedürfnis für einen anderne Menschen habe – das aber in der Grundstruktur des Systems zwischen ihm und mir nicht erfüllt wird und nicht erfüllt werden kann, weil er sich dafür viel zu sehr ändern müsste?

Ich frage mich, ob ich gerade dabei bin, in so ein ungesundes System zu rutschen. Ich prüfe gründlich: Wo überall spüre ich mich selbst im Moment zu wenig und ruhe mich darauf aus, dass der andere schon dafür sorgen wird, dass es keine zu enge symbiotische Verschmelzung wird, in der ich mich zu sehr auflöse?

Meist merke ich dann ganz erstaunt: Fuck, ich brauche tatsächlich im Moment eigentlich wahnsinnig viel Raum für mich selbst, ich hab mir das bloß nicht eingestanden, weil ich ja wusste, ich kriege eh nicht alles an Nähe, was ich anzubieten glaube, der andere schützt mich davor zu viel Autonomie aufzugeben. Wie nett von ihm! Aber schöner wäre es doch, wenn ich da für mich selbst sorgen würde und ihm diese Last abnehme, damit er auch mal wieder Raum hat, sich selbst vollständig zu spüren, inklusive der eigenen Nähebedürfnisse, wie auch immer sie aussehen.

Und dann treffe ich mich mit Freund:innen (andere Form von Nähebedürfnis), konzentriere mich auf meine Hobbys (ganz viel geben dürfen) und suche nach all den Dingen, wo ich mein Leben spüre und genieße.

*

Im ersten Moment macht mir das jedes Mal etwas Angst, als ob ich den Partner damit im Stich lasse. Innerhalb dieser Betrachtungsweise tue ich das ja tatsächlich: Ich löse mich aus der Verstrickung, die besagt, dass ich permanent Nähebereitschaft signalisieren muss, damit der andere an dieser Stelle keinen Mangel mehr verspürt. In dem Moment, wo ich meinen eigenen Autonomiepol auf schöne und gesunde Weise stärke, kann ich nicht mehr gleichzeitig die Verantwortung für den Nähepol meines Gegenübers übernehmen. Und das kann sich tatsächlich wie ein Verrat anfühlen, wie ein Verstoß gegen die unausgesprochenen Regeln einer Beziehung, und es kann ein wenig Angst machen.

Wenn die Beziehung ein gutes Fundament hat, wird es in eine gute Richtung funktionieren. Wenn das Fundament scheiße ist, wird mein Gegenüber dann anfangen, zu sticheln und gemein zu sein und mir meinen Autonomiepol zu vermiesen, damit ich wieder meine unausgesprochene "Pflicht" erfülle, ständig nähebereit zu sein, ohne Nähe zu bekommen. Beides schon erlebt.

Seit ich mir das alles wirklich klar gemacht habe, achte ich viel mehr darauf: Ist mein Gegenüber jemand, der diese Balance hinbekommt, der sowohl eigene Nähe- wie auch Autonomiebedürfnisse wahrnehmen, ausdrücken und respektieren kann?
******001 Frau
1.917 Beiträge
In cb hatte recht viel Glück in meinen Beziehungen. Fast alle waren langfristig.
bin auch seit Ewigkeit verheiratet.
Zu vielen Ex halte mich etwas Kontakt.
Bin auch eine unmöglich wählerische Zicke, bis ich mich jemanden entscheide vergeht Zeit.
Vermutlich sehe oder beachte ich einfach Beziehungsunfähige Männer nicht.

Kann nur der Sichtweise zustimmen- eine gesunde und lebendige Beziehung lebt von der Nähe und Distanz. Die komplette Verschmelzung, die man ab und an im Bekanntenkreis sieht …. finde ich ohne Frage sehr komfortabel, aber äußerst befremdlich…
Ganz simple ausgedrückt- mir wäre es zuuuuu langweilig.

Wenn man die Dramen/Trennungen im Bekanntenkreis hinterfragt- fast immer sind es ähnliche Gründe.
Die Partner können mit einander nicht sprechen, grenzen einander zu sehr ein und als folge- werden uninteressant für einander.
@******001
Wenn Dinge immer gut ausgehen do wie bei Dir dann ist das kein Glück.
Genausowenig ist es Pech wenn es immer blöd läuft.

Es ist einfach das Ergebnis davon das du wohl für Dich gut wählen kannst wer zu Dir passt oder eben nicht.
******001 Frau
1.917 Beiträge
@******oom
Ja,
das stimmt höchstwahrscheinlich.

Augen UND Verstand auf bei Partnerwahl.
Ein Quäntchen Glück ist aber immer dabei😊
Das Glück ist auch nur eine Hure
Sie geht da hin wo es am meisten zu holen gibt

Ich kenne welche da scheint es wohl sehr viel zu holen.

Aber ich halte mich an den den großen Sportphilosophen Marcel Reif.

Immer Glück ist kein Glück und immer Pech kein Pech.
**********berer Mann
7.320 Beiträge
Zitat von ******oom:
Das Glück ist auch nur eine Hure
Sie geht da hin wo es am meisten zu holen gibt

Ich kenne welche da scheint es wohl sehr viel zu holen.

Verstehe ich nicht. Wie meinst du das? *nachdenk*
****ody Mann
13.240 Beiträge
Dort, wo es um Sex und Lustmaximierung geht, habe ich teilweise ausgeprägte Formen von Egozentriertheit und Egoismus angetroffen, die sich als total aufopferungsvoll verkaufen wollten. Wie seltsam.
********ngel Frau
875 Beiträge
Ich kenne das ebenfalls sehr gut. Man gibt und gibt, und das nicht nur körperlich. Aber das Gegenüber bringt nichts mehr mit ein. Da ist es für mich immer an der Zeit gewesen, zu überdenken ob das für mich noch Sinn macht. Und meistens habe ich die Flucht ergriffen, was aber nicht von Anfang an so gewesen ist, sondern sich mit den Jahren entwickelt hat.

Und ja kommunizieren kann man viel und ist auch wichtig, aber irgendwann ist Feierabend, da mag ich einfach nicht mehr!

In meiner jetzigen Partnerschaft ist dies anders, mein Herzmensch und ich sind da auf der gleichen Wellenlänge. Und das tut so unfassbar gut!!
****99 Mann
59 Beiträge
Zitat von *******aft:
Beziehungsmensch versus Egomensch
Hast Du auch manchmal das Gefühl, dass Du ganz viel Beziehung, ganz viel Offenheit Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit für den Partner bereit hältst, und dieser sie gar nicht abruft?

Dass er/sie so in seiner/ihrer Welt versunken ist. dass dein Angebot noch nichtmal bemerkt wird?

Wie gehst Du damit um?

Ich würde mir die vielleicht schmerzhafte Frage stellen, ob ich hier nicht ein Geschäft laufen habe. Ein Geschäft in dem Sinne, dass ich eigentlich etwas anbiete, um etwas zu bekommen. So ein Verhalten wird immer zu Enttäuschung führen. Die Antennen für das Nicht-Gesehen-Werden werden immer feiner, die kleinen Verletzungen kommen aufs Konto ("ich habe so viel getan!") und es wird immer schwieriger, die eigenen Bedürfnisse zu kommunizieren - man ist ja permanent im Gefühl, dass die eigenen Bedürfnisse keinen Platz haben.

Schau auf dich und deine Bedürfnisse, kommuniziere diese, aber stelle dem Partner keine Falle, diese erahnen und erfüllen zu müssen. Natürlich kannst du auch jemanden suchen, der gleich bedürftig ist und dein System aus Co-Abhängigkeit komplettiert. Die Frage ist dann nur: wie viel Liebesbeweis, wie viel Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit kannst du ertragen, wenn du spürst, dass dir gegeben wird um von dir zu bekommen?
Die Wahrscheinlichkeit, dass du dich dann ziemlich schnell in deine Welt verabschiedest, ist riesig.
****us Mann
309 Beiträge
Ich lasse mir keine Lebenszeit rauben und durch eine andere Person „unglücklich“ werden? Nee, dazu ist mir mein Leben und meine Zeit zu kostbar.
********k_BW
854 Beiträge
Zitat von ****us:
Ich lasse mir keine Lebenszeit rauben und durch eine andere Person „unglücklich“ werden? Nee, dazu ist mir mein Leben und meine Zeit zu kostbar.
Das ist eine sehr aktuelle Einstellung zur Sache . Alles eitler Sonnenschein, ziehen die ersten Wolken an , wird Schluss erschrecken und weitergezogen….
Egoismus ist mir fremd , auch wenn ich ihn mir gegenüber immer häufiger antreffe . Dadurch wird es für mich aber nicht leichter . Ein Ego zu befriedigen liegt mich einfach nicht
Ich bin ein Bezihingsmensch , mit allen vor und Nachteilen , Freuden , Konflikte und was es noch so alles mit sich bringt . Zusammen kann vieles einfach schöner sein. Man muss sich aber auch bemühen .
****ody Mann
13.240 Beiträge
Mallorca, eine Insel, zwei Urlaube. Ich kann einen tollen Plan machen, um die zauberhafte Nordwestküste zu erkunden und der andere braucht das gar nicht, weil ihm El Arenal und der Ballermann vollkommen ausreicht. Letzterer setzt sich durch, ohne dass ich ein Veto einlege.

Es wäre Zeit, die Beziehung zu überdenken und mein Kommunikationsverhalten gleich mit.
Oder man macht ein Kompromiss und macht Urlaub in Cala Ratjada.
****Wo Paar
2.788 Beiträge
Noch besser wäre einem Konsens zu finden indem jeder hinterfragt welches Bedürfnis denn befriedigt werden soll. Möglicherweise winkt ein kleines Wunder....;-)
Zitat von ****99:
Zitat von *******aft:
Beziehungsmensch versus Egomensch
Hast Du auch manchmal das Gefühl, dass Du ganz viel Beziehung, ganz viel Offenheit Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit für den Partner bereit hältst, und dieser sie gar nicht abruft?

Dass er/sie so in seiner/ihrer Welt versunken ist. dass dein Angebot noch nichtmal bemerkt wird?

Wie gehst Du damit um?

Ich würde mir die vielleicht schmerzhafte Frage stellen, ob ich hier nicht ein Geschäft laufen habe. Ein Geschäft in dem Sinne, dass ich eigentlich etwas anbiete, um etwas zu bekommen. So ein Verhalten wird immer zu Enttäuschung führen. Die Antennen für das Nicht-Gesehen-Werden werden immer feiner, die kleinen Verletzungen kommen aufs Konto ("ich habe so viel getan!") und es wird immer schwieriger, die eigenen Bedürfnisse zu kommunizieren - man ist ja permanent im Gefühl, dass die eigenen Bedürfnisse keinen Platz haben.

Schau auf dich und deine Bedürfnisse, kommuniziere diese, aber stelle dem Partner keine Falle, diese erahnen und erfüllen zu müssen. Natürlich kannst du auch jemanden suchen, der gleich bedürftig ist und dein System aus Co-Abhängigkeit komplettiert. Die Frage ist dann nur: wie viel Liebesbeweis, wie viel Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit kannst du ertragen, wenn du spürst, dass dir gegeben wird um von dir zu bekommen?
Die Wahrscheinlichkeit, dass du dich dann ziemlich schnell in deine Welt verabschiedest, ist riesig.

Oh, wow.
Zumindest dem ersten Abschnitt stimme ich voll und ganz zu.
*hutab*

Bei mir ganz persönlich !! gehen immer dann die "Och nö- lass' mal"- Glocken an (für einen Alarm reicht es nicht, dazu bin ich zu phlegmatisch- pragmatisch), wenn jemand m/w/d in irgendeinem Zusammenhang, der noch nichtmal mich direkt betreffen muss, von
"Invest/ Investment/ investieren" schreibt oder spricht.

Das genau ist nämlich für mich ein großes, rotes Tuch. Wo ich schon von vorne herein weiß:
Diametraler könnten unsere Ansätze gar nicht sein.

Ich habe gerade keine Ahnung, inwieweit das OT ist oder auch nicht.
Wir brauchen mMn dringend Regen, 😅
Zitat von ****us:
Ich lasse mir keine Lebenszeit rauben und durch eine andere Person „unglücklich“ werden? Nee, dazu ist mir mein Leben und meine Zeit zu kostbar.

Liebe geht manchmal nonkonforme Wege.

Oft sträubt sich alles in mir gegen folgende Glaubensgrundsätze:

• "Survival of the fittest"
• "Jeder ist seines Glückes Schmied"
• "Aber jeder, wie er mag".

Finde ich ganz persönlich sowohl fantasie- wie auch gnadenlos.
Wobei ich Ersteres sogar weit schlimmer finde.
****ody Mann
13.240 Beiträge
Zitat von *******ant:

Bei mir ganz persönlich !! gehen immer dann die "Och nö- lass' mal"- Glocken an (für einen Alarm reicht es nicht, dazu bin ich zu phlegmatisch- pragmatisch), wenn jemand m/w/d in irgendeinem Zusammenhang, der noch nichtmal mich direkt betreffen muss, von
"Invest/ Investment/ investieren" schreibt oder spricht.

Der eine liebt und gibt aus Liebe und der andere investiert. Ich komme immer wieder auf den Begriff der Beziehungsökonomie.
*******exe Frau
2.646 Beiträge
Am besten geht man nur eine Beziehung ein, wenn man keine Bedürfnisse hat; wenn der andere tatsächlich nur eine Bereicherung des eigenen Lebens ist, weil man ansonsten in sich selber ruht....
Der andere ist nicht dafür da, eigene Bedürfnisse zu erfüllen - soweit die Theorie.

Früher hatte ich - ohne mir dessen bewußt zu sein - monumentale Defizite/Bedürfnisse noch aus der Kindheit, die ich von jedem Partner erfüllt wünschte... Leider kam noch die Doktrin dazu: Sei immer lieb und tu das, was der andere will, dann hast du Ruhe. Erfüll die Wünsche nicht und du bekommst Prügel - oder spürst andere Konsequenzen. Eine böse Mischung... Ich habe zu viel erlebt, mir ist vieles bewußt geworden und ich habe meine Konsequenzen gezogen.

Rein nach dem ersten Absatz wäre ich nun beziehungsfähig, weil ich keine Bedürfnisse mehr habe, quasi unabhängig bin - aber jetzt mag ich halt nicht mehr. *zwinker*

Bin ich ein Beziehungsmensch oder ein Egomensch? Keines von beiden. Ich bin Single, aber sicher kein Egomensch.
********2020 Frau
60 Beiträge
Der erste Absatz der Vorschreiberin bringt es meines Erachtens auf den Punkt.
Wer mit sich selbst zufrieden ist und den Partner als "Tüpfelchen auf dem i" sieht, wird sein Gegenüber nicht für sein Glück verantwortlich machen (und Erwartungen haben, die dieser nicht erfüllen möchte oder kann).

Nach der Trennung von meinem langjährigen Freund und Partner suchte ich vor zwanzig Jahren eine "klassische Beziehung" und praktizierte fünf Jahre lang Try-and-Error. Es setzte mich jedes Mal unter Druck, wenn der Mann, den ich grad kennenlernte, bereits in den ersten Tagen und Wochen die I-love-you-Platte auflegte. Spätestens, wenn ich merkte, dass ich den Wünschen des Gegenübers nicht entsprechen konnte ("Lass dich mal fallen, gib Dich mir ganz hin", entsprechende Buchtipps), zog ich die Reißleine.

Ich bin gut - wenn man mich lässt. Freiwilligkeit in der Liebesbekundung und anderen Dingen sind mir sehr wichtig. Wenn mir ("Egomensch...?") mein Sexualpartner ans Herz wächst, bin ich überraschender Weise gern bereit, alles Mögliche ganz von allein für ihn zu tun. Umgekehrt finde ich es super, dass er für mich wirbelt und mir mein Leben noch schöner macht - würde es aber nicht von ihm fordern oder erwarten.
Ein Partner darf mir nicht im Weg sein, Arbeit oder mentalen Stress bereiten. Umgekehrt soll er sich auch nicht für mich verbiegen oder gar leiden.
Wenn es wirklich passt, Bedürfnisse konform gehen, tritt der Idealfall ein: man bereichert sich gegenseitig.
*****k76 Mann
777 Beiträge
Zitat von ********2020:
wenn der Mann, den ich grad kennenlernte, bereits in den ersten Tagen und Wochen die I-love-you-Platte auflegte

In "The Big Bang Theory" war "Ich liebe Dich" der Grund, dass es zwischen Leonard und Penny mal wieder auseinanderging! 😄
*********orget Frau
913 Beiträge
Lebe auch in einer lieblosen Ehe! Kann mich aber nicht zum gehen aufraffen. Der Gedanke bei Null schon wieder anzufangen ,in meinem alter ,mit Kind ,macht mir Angst. Ich weiß, das bleiben nicht sinnvoll ist, aber ich habe halt hier mein Ausgleich gefunden. Ist hier bei den Männern zwar wie die berühmte,,Suche nach der Nadel im Heuhaufen!" aber ich habe auch Männer hier gefunden bei denen ich einfach für ein paar Stunden, das bekomme was ich brauche. Die es nicht hin bekommen, landen in meinem Buch unter ,,Taugen nichts!" und bleiben ONS.😎😎😎
********ngel Frau
875 Beiträge
Ein "zu frühes" bekennen der Gefühle für einander, gibt's da für mich so nicht. Oki nach wenigen Tagen hingegen? Na ich weiß nicht.
Aber was ist so schlimm dran, wenn der Mensch den ich kennenlerne immer mehr mit der Zeit, recht schnell sagt und dazu steht,dass er einen mag und das eben mehr am entstehen ist?
Das ist doch vollkommen in Ordnung! Und auch dazustehen, das es evtl anders bei einem selber ist, ist wichtig und richtig!
Kommunikation wie immer wichtig!

Bei meinem Herzmenschen und mir war es so, dass wir beide auf nichts tiefergehendes aus waren. Und siehe da nach guten drei Monaten, war beiden klar 'hey da sind Gefühle im Spiel, verdammt gut.' und wir haben uns da wirklich sanft rangetastet um das, was offensichtlich war für alle und jeden um uns rum, uns gegenseitig einzugestehen!

Das nach fast zwei Jahren Single sein, es jemand geschafft hat, mich so zu erreichen, wahnsinn! Wir ergänzen uns einfach, kommen aber auch ohne den anderen zurecht!
*******uld Mann
2.174 Beiträge
Zitat von *******exe:
Am besten geht man nur eine Beziehung ein, wenn man keine Bedürfnisse hat; wenn der andere tatsächlich nur eine Bereicherung des eigenen Lebens ist, weil man ansonsten in sich selber ruht....
Der andere ist nicht dafür da, eigene Bedürfnisse zu erfüllen - soweit die Theorie.
...
Es ist für mich keine Theorie. Aber eben auch ein Zustand, der erst einmal erreicht werden muss.
(Entsprechend selten ist das Ganze für mich zu erleben.)
Zitat von *******exe:

Bin ich ein Beziehungsmensch oder ein Egomensch? Keines von beiden. Ich bin Single, aber sicher kein Egomensch.
Mir gefällt die Gegenüberstellung im EP auch nur bedingt.
Es gibt für mich nicht nur Beziehungsmensch und Egomensch. Es gibt für mich auch andere Zustände.
Gerade dann, wenn ich von dem Anderen eher weniger erwarte und mehr geschehen lasse, sitze ich ggf. zwischen Beziehungsmensch und Egomensch. Also mit dem Leben des zuerst Zitierten.

Denn dass Folgende aus dem EP hat sehr wohl mit Erwartungen und Bedürfnissen zu tun - und kann für mich im Extremfall sogar Beziehungsmensch und Egomensch gleichzeitig sein. Ich "schütte" dann (im Extremfall) das Gegenüber mit meinen Beziehungserwartungen, Projektionen, erwarteten Reaktionen und damit aufgestellten Wünschen regelrecht zu.
(Wie geschrieben: im Extremfall - nicht im reinen Anbieten bzw Zeigen ohne dass da ein gefühlter Handel oder dergleichen daraus wird.)
Zitat von *******aft:
Beziehungsmensch versus Egomensch
Hast Du auch manchmal das Gefühl, dass Du ganz viel Beziehung, ganz viel Offenheit Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit für den Partner bereit hältst, und dieser sie gar nicht abruft?
...
Für mich sind die Möglichkeiten nicht binär: Beziehungsmensch oder Egomensch.
Die Welt erscheint mir bunter - und manchmal auch komplexer.
Es nicht selbst zu komplex, nicht zu sehr eine Art Handel werden zu lassen, das liegt auch an uns.

Wer sich neben Beziehungsmensch und Egomensch nichts vorstellen kann, den frage ich beispielsweise, wie er einen Menschen sieht, der durchaus offen und zugewandt ist, aber eben eher in sich ruht, als zügig auf andere zuzugehen und Beziehungen zu knüpfen. (Der viel auf sich zukommen und/oder gewähren lässt.)
Beziehungsmensch passt dann nicht, Egomensch auch nicht.
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