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Männer im Kreißsaal? Traumata/ Kein Sex mehr mit Partnerin?

Männer zum Selbstschutz raus aus dem Kreißsaal?

Dauerhafte Umfrage
*******n_ni Paar
26 Beiträge
Mein Mann wollte dabei sein, ich hab ihm aber offen gelassen, dass er jederzeit wieder rausgehen kann.

Für mich war er während der Stunden im Kreißsaal eine große Hilfe. Er hat nicht viel gemacht, aber seine Anwesenheit hat mir unglaublich viel Kraft gegeben. Er hat dann auch geguckt ob alles dran ist und die Nabelschnur durchgeschnitten (ich war ein paar Momente echt weggetreten).

Auch für ihn war es ein "schönes" Erlebnis. Ja, ich war laut und es gab auch einige Komplikationen. Aber der Moment als unser Kind geboren wurde, hat alles wieder wettgemacht. Das war unbeschreiblich schön und wir beide wollen es nicht missen.

Es klingt so kitschig - aber das war unser Wunder, solange erwartet und dann plötzlich da.

Unser Sexleben ist heute nicht anders als davor. Mein Mann hat kein Trauma.

Er ist allerdings auch etwas medizinisch interessiert und kann ganz klar zwischen Sexleben und medizinischem Problem trennen.

(Bsp.: Er hat einige Monate nach der Geburt meine Dammnarbe angesehen, weil ich immer das Gefühl hatte "da wäre was". Medizinisches Problem, fertig.)
@ Nys
Das hört sich wirklich sehr dramatisch und einleuchtend an was Du da beschrieben hast.

Weswegen ich aber "angeblich" schrieb hat folgenden Grund :
Meine Frau wurde wegen einer Schwangerschaftsvergiftung ins Krankenhaus gebracht.
Nach einigen Blutuntersuchungen wurde dann entschieden : "Wir leiten jetzt die Wehen ein (es war gegen 22 Uhr)... das kann bis morgen früh dauern."
Sie bekam ein Mittel zur Einleitung, und während wir auf dem Zimmer warteten kam dann gegen 23 Uhr (ohne weiter Untersuchungen) die Mitteilung : "Wir holen das Baby jetzt sofort"
Dann bekam ich im Zimmer neben dem Kreißsaal gesagt das ich ein Dokument unterschreiben müsste, indem ich mich einverstanden erklärt hätte, das sich im Falle eines Kollapses meinerseits erstmal niemand um mich kümmern kann. Was ich auch getan hätte.
Dann kam aber auch schon die nächste Schwester, die wohl mehr zu sagen hatte, holte meine Frau ab und entschied das ich draußen zu bleiben hätte, und fertig.

Ich bin kein Mediziner und habe keine Ahnung von den Hintergründen, da hast Du vollkommen recht.
Jedoch sorgte dieser ganze Ablauf bei mir für den Eindruck das es einfach möglichst schnell und bequem ablaufen sollte... vielleicht weil man sich nicht die ganze Nacht um die Ohren schlagen wollte um auf die "natürliche", eigentlich eingeleitete Geburt zu warten. (was wahrscheinlich Quatsch ist, da die Ärzte und Schwestern wohl kaum nach der Entbindung nach Hause gegangen sind)
Und vielleicht bin ich in meinem Urteil auch gnadenlos ungerecht, weil subjektiv und ahnungslos... das kann ich leider nicht beurteilen... und vielleicht gab es ja auch durchaus unaufschiebbare Gründe die für diese "Not-OP" sprachen, die kurz vorher einfach übersehen wurden um dann kurze Zeit später doch jemandem aufzufallen. Und vielleicht verdankt meine Frau genau diesem Umstand ihr Leben.

Allerdings fiel uns in den Tagen nach der Geburt auch auf, das in diesem Krankenhaus kaum eine, der zu der Zeit entbundenen Frauen, natürlich entbunden hatte, sondern fast bei jeder das Skalpell zum Einsatz kam...

Gut möglich also das ich, und das wir, himmelschreiend ungerecht und idiotisch denken, aber falls wir nochmal ein Kind bekommen, werden wir dieses Krankenhaus meiden wie der Teufel das Weihwasser. Zum Glück gibt es in Köln genügend Alternativen in denen die Kaiserschnitt-Rate auch wesentlich geringer ist (wie wir im Nachhinein in Erfahrung gebracht haben).

Ist wahrscheinlich alles ein wenig am Thema vorbei, aber musste raus... SORRY !
Ich bin kein Mediziner und habe keine Ahnung von den Hintergründen, da hast Du vollkommen recht.
Jedoch sorgte dieser ganze Ablauf bei mir für den Eindruck das es einfach möglichst schnell und bequem ablaufen sollte... vielleicht weil man sich nicht die ganze Nacht um die Ohren schlagen wollte um auf die "natürliche", eigentlich eingeleitete Geburt zu warten. (was wahrscheinlich Quatsch ist, da die Ärzte und Schwestern wohl kaum nach der Entbindung nach Hause gegangen sind)
Und vielleicht bin ich in meinem Urteil auch gnadenlos ungerecht, weil subjektiv und ahnungslos... das kann ich leider nicht beurteilen... und vielleicht gab es ja auch durchaus unaufschiebbare Gründe die für diese "Not-OP" sprachen, die kurz vorher einfach übersehen wurden um dann kurze Zeit später doch jemandem aufzufallen. Und vielleicht verdankt meine Frau genau diesem Umstand ihr Leben.

Jetzt muss ich mich einmal als Ärztin zu Wort melden:

Leider erschließen sich dem Laien nicht immer die Gründe einer ärztlichen Entscheidung. Und manchmal lässt es die Zeit auch nicht zu, die Angehörigen ausreichend aufzuklären, bevor ein Notfalleingriff bei einer Risikoschwangerschaft (!) erfolgt.
Jedoch ist es bedauerlich, daß nicht im Nachhinein das Gespräch mit den Angehörigen gesucht wird.
Denn dann müsste nicht so ein Negativeindruck haften bleiben.

Und, daß die Kaiserschnittrate an einer bestimmten Klinik höher ist als im Schnitt, mag auch damit zu tun haben, daß da z.B. eine Intensiveinheit für Neugeborene vor Ort ist.
Ich habe schon in 2 Kliniken gearbeitet, wo genau das der Fall war. Und die Sectiofrequenz war entsprechend höher, eben weil all die Risikoschwangerschaften dorthin überwiesen wurden.

Gruß, Nymphe
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Themenersteller 
Danke Nymphe,

so in der Art habe ich es den Beiden per Mail geschrieben *g*
Also die Kaiserschnitthäufigkeit hängt wohl auch damit zusammen, dass sich viele Frauen die Geburt einfach nicht antun wollen, schon fast Panik davor haben, wie ausgeprägt die auch immer sein möge.
Einige Ärzte mögen dem vielleicht eher nachgeben andere nicht. Von der Versicherungssituation und evt. Budgetüberlegungen mal abgesehen.

Wie weit diese Beweggründe legitim sind oder nicht sei einmal dahingestellt, es gibt sie, wie mir einige Frauen für sich selbst durchaus bestätigen.

Für mich war es schlicht ganz großes Kino und eine absolute Faszination, schon fast mystisch. Die Frucht unserer Liebe, ich weis klingt furchtbar verquast, kommt da heraus wo der Keim dazu gesäht wurde.

sie HAT mich übrigens beschimpft, geschlagen und gekratzt, aber da bekommt das Wort Welpenschutz doch eine schon fast wörtliche Bedeutung.

Ein bischen sauer war sie allerdings als ich mich mit dem Arzt dann beim Dammschnitt nähen über Knoten und die Eigensschaften der Nachgeburt unterhalten habe, bin nun mal auch sehr wissbegierig und interessiert, wenn man das schon mal so hautnah erlebt.

Nein DAS Erlebnis hätte ich mir aus vielerlei Gründen niemals entgehen lassen und der Sex war danach eher inniger, soweit wir natürlich dazu kamen angesichts der kurzen Nächte im ersten Halbjahr. Der Gedanke ein Kind gemacht zu haben birgt schon eine sehr eigene Note, da geb ich der katholischen Kirche mal ausnahmsweise recht, auch wenn sie es wohl nicht so meinen.
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Themenersteller 
Ein bischen sauer war sie allerdings als ich mich mit dem Arzt dann beim Dammschnitt nähen über Knoten und die Eigensschaften der Nachgeburt unterhalten habe

ach, sie hätte sauer sein können, hättest du beim vernähen der epistomie gefragt ob der doc deine frau für 100euro noch 2 stiche enger macht *zwinker*
Lieber spät als nie...
Jedoch ist es bedauerlich, daß nicht im Nachhinein das Gespräch mit den Angehörigen gesucht wird.

Und deshalb vielen lieben Dank für dieses nachträgliche Aufklärungsgespräch deinerseits !
Und auch Dir, liebe Nys, einfach nochmal : Danke !

"Herr Ober, bringens den Damen von der Medizinischen ein paar Cocktails auf unsere Rechnung bittschön!"
(Für Nys natürlich nur alkoholfrei)
*prost*
Also die Kaiserschnitthäufigkeit hängt wohl auch damit zusammen, dass sich viele Frauen die Geburt einfach nicht antun wollen, schon fast Panik davor haben, wie ausgeprägt die auch immer sein möge.
Einige Ärzte mögen dem vielleicht eher nachgeben andere nicht.

Wenn diese Frauen wirklich wüssten, daß eine Op nun wirklich kein Geschenk ist .. vom Narkoserisiko ganz zu schweigen ( da spricht die Anästhesistin), dann würden sie lieber auf natürlichen Weg gebären, so wie die Frauen es schon seit tausenden von Jahren machen.

Und, die moderne Geburtshilfe bietet ja schon ein Mehr an Sicherheit, von dem unsere Urgroßmütter nur haben träumen können.

Die Kollegen , welche eine Sectio durchführen OHNE medizinische Indikation, die möchte ich nicht erleben, wenn sie sich bei Komplikationen vor dem Gutachter verantworten müssen.
Und, da habe ich schon Situationen miterlebt, die mit dem Verlust der Gebärmutter endeten .. weil es sonst die Frau das Leben gekostet hätte.

Gruß, Nymphe
3 Geburten als Mann miterlebt!
Hatte als Mann das Glück drei Geburten miterleben zu dürfen! Es war jedesmal für mich ein wunderbares Erlebnis und hat im Sexualverhalten absolut nichts nachhaltiges hinterlassen.
Trotzdem würde ich für viele Männer als Selbstschutz sagen, raus aus dem Kreißsaal!
Wenn man sich als Mann nicht von Anfang an der Schwangerschaft beteiligt (ich war bei den Verschiedenen Ultraschaluntersuchungen immer dabei habe mich auch durch verschiedene Lektüren auf die Geburt meines ersten Kindes vorbereitet) sollte man diesen Schritt nur nach reiflicher Überlegung machen.
Könnte mir schon gut vorstellen, dass hier Traumatisierungen entstehen können.
Man sollte sich schon fragen, kann ich meine Frau leiden sehen, kann ich Blut sehen, kann ich es mit ansehen wenn die Hebame einen Darmschnitt durchführen muß und noch vieles mehr.
Wie jedes Besondere bedarf auch die Geburt für den Mann ein gute Vorbereitung und Einstellung.
Ich glaube, das übersehen viele, vieleicht auch die Mediziner.
ja, ich habe schon zwei Geburten miterlebt und die Dritte steht kurz bevor. Es hat mit nicht traumatisiert.......!
Es war ein eizigartiges Erlebnis, das ich mit nichts vergleichen kann.
Ich bin dort geblieben, wo es am sichersten war, an der Seite meiner Frau, Hand gehalten, gut zugeredet und einfach für sie dazusein. Ich wollte mich auch nicht an die Stelle begeben, wo Hebamme und Arzt waren, das war nicht mein Platz, meinen Platz hatte ich und dort wurde ich auch gebraucht. Meine Frau wollte auch nicht auf mich verzichten, ein vertrauter Mensch, ein Stück zu Hause............Und ich war froh, das ich dabei war und würde es auch immer wieder sein!!

LG Frank
*********ndDU Mann
56 Beiträge
also ...
... ich(m) war bei der Geburt dabei, wobei ich es auch vermieden hab, mir einen genaueren Überblick, genau wegen diesem Thema, zu verschaffen. Ich hab meiner Frau beigestanden und ihr von der Seite her Händchen gehalten und so war es für uns beide schön und ich würde es so jedesmal wieder machen.
Freunde von uns, da hat er alles aufgenommen, das muss ich für mich nicht haben, aber wenns gefällt und der Mann das aushält, ok.

LG
Reiterin+Lecker
*******k69 Mann
1.249 Beiträge
Jederzeit wieder!
Hallo,
ich war auch bei allen drei Geburten dabei, bin nicht umgefallen, wurde von meiner Frau auch weder geschlagen, noch beschimpft.
Ich war neben ihr und habe ihre Hand gehalten bzw. meine Finger zerquetschen lassen *zwinker* , ihr immer wieder mal die Stirn kühl abgewischt, zu trinken gegeben....
Und dennoch habe ich einen guten Blick auf das Geschehen gehabt und auch immer das Geschlecht des Kindes gesehen, bevor es Hebamme oder Arzt gesagt hatten.
Es geht beides gleichzeitig.
Meine Frau fand es hilfreich, dass ich dabei war und auch die Hebamme profitierte davon, dass ich mich an die vorangegangenen Geburten erinnern konnte.
Die Frau selber bekommt ja einiges nicht mit und vergisst vieles schnell wieder (steht ja unter selbstproduzieren Drogen: Endorphine).

Und noch eine Frage an die EP:
so wie ich bereits im eingangsposting geschrieben habe, auf grund des berichts von rtl.
Was hat das Wort BERICHT mit RTL zu tun?
RTL ist ein effekthaschender Unterhaltungssender und hat mit Berichterstattung so viel gemein, wie eine Schnecke mit Springreiten.
*******2335 Frau
368 Beiträge
dass die jungs vom anblick "traumatisiert" werden kann ich mir vorstellen, aber sie gänzlich aus dem kreissaal zu verbannen finde ich dann ein bisschen zu einfach. am besten lässt man sie draussen warten und wenn das baby da ist informiert man freunde und bekannte darüber dass das baby da ist und ELTERN und baby wohlauf sind *ggg*
nee nee, familienplanung hat man zusammenbeschlossen, vor der zeugung haben sie sich auch nicht gedrückt und dann kann man glaube ich erwarten, dass sie ihren frauen auch beistehen, wenn das baby kommt, es ist ja nicht so als ob die meisten frauen keine angst vor der geburt hätten oder täglich versuchen eine melone durch ein schlüsselloch zu bekommen *zwinker*
dabei sein, händchen halten, unterstützen, aber nicht unbedingt am fussende und alles mit ansehen ist doch ok. zwingt sie ja keiner hinzugucken...glaube ich...
****e73 Frau
219 Beiträge
Die Geburt
des eigene Kindes ist das schönste was man erleben kann .
Ich glaube nicht, dass man als Mann heute noch offen sagen kann, dass man nicht alles sehen will. Es wird einfach erwartet, dass man im Kreißsaal voll dabei ist.

Wenn ein Mann vor der Geburt sagt, dass er lieber draußen bleibt, wird er sich intensiv rechtfertigen müssen. Ich denke, einige gehen dann lieber rein, um sich keine Blöße zu geben. Eine wirklich freie Entscheidungsmöglichkeit sehe ich da nicht, in der ganzen Welt der Geburtsvorbereitung und Erwartungen.

Es wird sich bestimmt kein Mann hier offen äußern, dass ihn die Erlebnisse traumatisiert haben.
war einfach ein Erlebniss
Ich war bei der Geburt unseres Sohnes auch dabei und ich muss sagen es war ein überwältigendes Erlebnis und ich bedauere jeden Mann der das nicht miterleben durfte oder darf oder will und ich habe auch zwischen die Beine geschaut und gesehen wie unser Baby herauskam, ein bleibendes Erlebnis
****e73 Frau
219 Beiträge
Man hat das Kind zusammen gemacht und dann kann man es auch zu zweit sehen wie es zur Welt kommt.
Soo schlimm ist das auch nicht !!!!!
Also...
... ich bin auch der Meinung, dass DIE VÄTER (ich spreche jetzt nicht von Männern!) im Kreissaal nichts verloren haben, und kann mich da den Ausführungen von Nys nur anschließen.

Dabei geht es meiner Meinung nach gar nicht so sehr um den Anblick von Blut, eventuell Exkrementen usw., sondern ich glaube, dass sich bei einem Mann leicht im Unterbewußtsein ein Schuldgefühl der Frau gegenüber festsetzt.

Schließlich ist er ja daran 'schuld' dass sie jetzt solche Schmerzen aushalten muß, und er kann ihr in der schweren Stunde nichts davon wieder abnehmen. Vielleicht denkt er beim nächsten Sex nicht wirklich wieder daran, aber irgendwo in den Tiefen des Unterbewußten sind diese Gefühle sicher noch da.

Und dann ist es ja noch eine Frage, ob das Geschehen während der Geburt die Frau bezüglich des Sex danach ganz unbelastet läßt. Steckt es jede Frau so einfach weg, dass ihr Partner ihre psychischen und physischen Reaktionen während der Geburt erlebt, dass er mitbekommt, wie sie schreit oder dass sie ihren Stuhl nicht mehr halten kann?

Eigentlich ist es ganz einfach: wenn es gut wäre, dass der eigene Partner während der Geburt dabei ist, dann wäre das über die Jahrtausende schon üblich gewesen. War es aber nicht. Und es sieht ja jetzt so aus, als wenn es eine vorübergehende Erscheinung über 40/50 Jahre sein oder bleiben würde. Versuch und Irrtum.

Dass bis jetzt immer noch der größere Teil der Väter dabei ist, ist, glaube ich, auf den öffentlichen Druck zurückzuführen. Wenn es an den werdenden Vater herangetragen wird, gehört wahrscheinlich mehr Mut dazu, zu sagen, dass man es NICHT miterleben möchte, als dazu, mit in den Kreissaal zu gehen.

Ich habe zwei, jetzt bereits erwachsene Kinder und war bei beiden Geburten nicht dabei. Und habe trotzdem ein sehr gutes, ja inniges Verhältnis zu beiden Kindern.


tassilo
*******k69 Mann
1.249 Beiträge
Einspruch
Soo schlimm ist das auch nicht !!!!!
Da muss ich Dir widersprechen.

Es ist nicht unbedingt einfach, zu sehen, wie die Frau die man liebt (sonst wäre man ja nicht in der Lage) Schmerzen hat, wie sie sich zeitweise quält... und man selbst muss daneben stehen und kann nicht wirklich helfen.
Man muss es schaffen, in der Hinsicht eine Distanz zu wahren, da man ansonsten eben nicht helfen kann. Nicht mit-leiden, sondern sich sagen "Gut, sie hat Schmerzen, das gehört dazu. So funktioniert die Welt."
Aber genau das, ist etwas, was nicht unbedingt einfach ist und auch nicht jeder kann (egal, ob Mann oder beste Freundin).

Aber ich denke, das kann nur jemand verstehen, der schon in einer solchen Lage war. Wenn ein geliebter Mensch Schmerzen hat und man selbst relativ hilflos ist...
Hilflos ..
.. muss sich der zusehende Vater zwangsläufig fühlen.

Und genau das Gefühl hat sich mir auch bei der Entbindung mitgeteilt.
Deswegen wollte ich auch nie mehr, sollte ich noch ein Kind bekommen, den Vater dabeihaben.

Er sollte dasein, um das Baby in Empfang zu nehmen, aber dabeisitzen und mitanschauen wie ich mich plage.. und versuche, nicht allzusehr meine Schmerzen herauszuschreien, damit ich ihm damit kein schlechtes Gewissen mache..?
Nein, das wollte ich kein zweites Mal so haben.

MIR hat das alles gar nicht geholfen, im Gegenteil.

Gruß, Nymphe
********edes Paar
11.318 Beiträge
JOY-Team 
Mein Mann war bei der Geburt auch dabei. Einige Monate war er hin- und hergerissen, entschloss sich aber dann doch, dabei sein zu wollen.

Und klar hatte er eine Funktion:

Er ist eine vertraute Person, die einen auch ohne grosse Worte versteht und damit Sicherheit gibt.
Er hat die Kommunikation zwischen mir und den Ärzten/Hebammen unterstützt, weil er mich gut kennt.
Er war Tröster, Anfeuerer, Streichler, Liebhalter, Mutmacher - er war auch der mit dem herrlich kalten Waschlappen und den massierenden Händen *gg*
Er war meine Burg!
Er hat das Ganze über 36 Stunden mit mir zusammen durchgestanden!

Das Erlebnis hat unsere gemeinsame Grundlage wesentlich verbreitert. Eine Traumatisierung fand nicht statt - er war ja auch nicht nur der Zuschauer, sondern einer der Beteiligten. Ich finde, das ist ein Unterschied.

Grundsätzlich sollte aber kein Mann für seine Entscheidung, wie sie auch immer ausfällt, kritisiert werden. Auf die zukünftigen Eigenschaften als Vater lässt eine Entscheidung gegen die Anwesenheit im Kreissaal eh keine Rückschlüsse zu.

Zu guter Letzt: Beim ersten Sex "danach" waren wir beide sehr vorsichtig, haben uns herangetastet - und als wir merken, dass alles funktionierte ..... *pimper* *grins*

LG
Sie v. Arschi_medes
Eigentlich ist es ganz einfach: wenn es gut wäre, dass der eigene Partner während der Geburt dabei ist, dann wäre das über die Jahrtausende schon üblich gewesen. War es aber nicht. Und es sieht ja jetzt so aus, als wenn es eine vorübergehende Erscheinung über 40/50 Jahre sein oder bleiben würde. Versuch und Irrtum.

Sehr schlüssiges Argument. In fast allen Kulturen haben sich traditionell doch eher die Frauen um die Gebährende geschart, es war geradezu eine Bastion der Frauen, in denen Männer nichts verloren hatten.

Das ist ein starkes Indiz dafür, dass das heutige "Mehrheit der Väter ist dabei" wohl eher ein vorübergehendes kulturelles Phänomen ist. Je existenzieller Verhaltensweisen sind, desto mehr sind sie nämlich stammesgeschichtlich und nicht kulturell geprägt. Und was ist existenzieller als eine Geburt?

Trotzdem finde ich, sollte es einfach bei der Möglichkeit bleiben zu wählen ob der Vater mit möchte, alles andere wäre nicht zeitgemäss. Ich bin jedenfalls froh um die Erfahrung, aber das mag für die Bevölkerungsmehrheit vielleicht nicht gelten (der JC ist auch kein repräsenativer Schnitt).
Frauen waren über die Jahrtausende auch dem Manne untertan, wahrscheinlich ist DAS dann auch ein vorübergehendes Phänomen bis die "natürliche" Ordnung wieder einkehrt.

Echt ein stichhaltiges Argument.
*******k69 Mann
1.249 Beiträge
@arschi_medes
Danke für deine Ausführung!

besser kann man es eigentlich nicht sagen!



@*******oll

ähnliches wie jonathanseagull wollte ich auch noch sagen.
Deine so stichhaltige Argumentation wirkt in meinen Augen nur lächerlich.
Ihr beiden müsst das ja auch nicht so sehen. Ihr seid damit übrigens gut aufgehoben in der Mehrheit derer, die den dauerhaften (!) kulturellen Einfluss auf die menschlichen Verhaltenweisen komplett überschätzen.

Und stellt mich nicht in eine rückwärtsgewandte Ecke, ihr superprogressiven Bescheidwisser, sondern lest lieber komplett: Ich plädiere für die unbeeinflusste Wahlmöglichkeit der Väter! Und bin froh, dass ich diese damals hatte!
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