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Vorher sagen oder sehen lassen?

*****ann Mann
111 Beiträge
Themenersteller 
Vorher sagen oder sehen lassen?
Hallo

Ich habe einen Rollstuhl. Das ist so.
Aus gebenen Anlass
Was würdet ihr machen bzw handhaben.

Vorher sagen und Standard fragen kassieren. So was. Was hast den? Wie wirds besser eftl noch a wenig Mitgefühl “zeigen” und dann im inet verschwinden.
Oder
Drauf ankommen lassen als date ausmachen und nix sagen und da ne Persönliches Nein bekommen?
Wen überhaupt persönlich.

Wie seht ihr das?
*******ains Frau
382 Beiträge
Ich bin für Offenheit und Ehrlichkeit.


Wenn sich dann ein Großteil vorher selbst aussortiert anhand der Reaktionen oder dem Ausbleiben von weiteren Nachrichten hätte es mit diesen Menschen auch bei einer realen Begegnung wohl keinen "Erfolg" gegeben.

Zudem spielt ein Rollstuhl ja auch eine größere Rolle bei der Auswahl vom Treffpunkt, nützt ja nichts wenn man sich in einem Restaurant treffen will dass mit Rollstuhl nicht erreichbar ist *g*
******h15 Paar
2.818 Beiträge
Wenn du nicht nur zeitlich begrenzt auf den Rollstuhl angewiesen bist, sondern generell, würde ich es gut finden, wenn du das von Beginn an kommunizierst.

Ansonsten könnten eventuelle Date-Partner*innen vielleicht überfordert sein, wenn sie «ohne Vorwarnung» beim ersten Date damit konfrontiert werden. 😊
Wenn das für jemanden ein Ausschlusskriterium sein sollte, ersparst du dir und deinem Gegenüber mit einer von Anfang an ehrlichen Kommunikation auch unangenehme Situationen, könnte ich mir vorstellen.

Alles Gute für dich und liebe Grüße,
Sie vom Paar 🌷
********2104 Frau
250 Beiträge
Ich habe es direkt in meinem Profiltext erwähnt. Einige, mit denen ich geschrieben habe, könnten damit nicht umgehen. Wenn das beim 1. Treffen erst augenscheinlich wird, kann die Enttäuschung groß sein. Darauf hat wohl niemand hier große Lust
Schwierige Frage.
Ich bin zwar immer sehr für Offenheit und Ehrlichkeit, könnte aber prinzipiell jeden verstehen, der keinen Bock (mehr) hat, "es" vorher zu sagen.
Insbesondere, wenn es um ein Kennenlerntreffen geht.
*nachdenk*

Mal ein -vielleicht blödes- Beispiel und ich weiß nicht, ob ich es richtig rüber bringe:
Ich hatte länger mit jemandem geschrieben, wir waren uns sympathisch.
Kurz vor unserem ersten Treffen (zum Kaffee) schrieb er mir:
"Du, ich muss dir etwas sagen. Ich bin schwer krank. Ich habe Psoriasis, mein Rücken ist davon betroffen."

Meine Gedanken waren ungefähr:
Das würde ich nicht als schwer krank bezeichnen und: vor allem: wer sagt denn, dass wir überhaupt irgendwann so weit (Haut)Kontakt haben werden? Es ging doch nur um ein weiteres Kennenlernen?

Mich störte damals die mitschwingende Erwartungshaltung, und deswegen sagte ich das Treffen ab (und sagte ihm das auch so), nicht wegen der Psoriasis.

Hoffe, das war irgendwie verständlich.
******_75 Frau
3.339 Beiträge
Ich habe es bereits in meinem Profil stehen, wenn die Leute nur auf Bilder schauen und den Text nicht lesen, selber schuld.
Natürlich kommt mal die Frage nach dem Warum, aber das finde ich nicht schlimm. Ich bin der Meinung, wer nachfragt, hat auch interesse
**********o_ooo Mann
1.584 Beiträge
Berechtigte Frage, die ja für einige Themen gilt. Ich finde es gut, sowas ins Profil zu schreiben, aber nicht unbedingt so, dass es einen anspringt, sondern es irgendwie hübsch im Text zu verpacken - so dass es klar ist, wenn man das Profil liest, aber eben beiläufig und nicht nach dem Motto: „Achtung *achtung* Wen es stört, bitte weiter zum nächsten Profil!“
*******nder Mann
2.355 Beiträge
Ich habe auf einer anderen plattform mal das Experiment gemacht, meine Blindheit nicht zu erwähnen, sondern diese dann erst im Verlauf des Schreibens zu offenbaren. Die Erfahrungen damit waren gemischt. Einigen war es egal, und es kamen sogar Treffen zustande. Andere fühlten sich hintergangen und brachen den Kontakt ab. Aber da es eh recht schnell "entlarvt" wird, dass ich nicht gucken kann, spätestens wenn Bilder ausgetauscht werden, bin ich dazu übergegangen, das gleich im Profil zu schreiben. Wer es liest, weiß es, und wer mir trotzdem Bilder schickt, hat es nicht gelesen. Manche entschuldigen sich dann, wenn ich sie darauf hinweise, und von da ab ist es meistens ein guter Kontakt.

Nur einmal ist es vorgekommen, dass wir uns super sympathisch waren und ich erst beim ersten Telefonat erwähnte, dass ich blind bin. Daraufhin wurde mir vorgeworfen, ich würde die andere Person verar***en wollen, hätte das schon viel früher sagen müssen und würde falsche Tatsachen vorspiegeln. Natürlich kam es dann nicht zum Treffen.

Also ist meine erfahrung: Im Profiltext stehen haben, nicht prominent, sondern so beiläufig wie es auch von @**********o_ooo beschrieben wurde. Habe ich hier im JOY und auch auf der anderen Plattform gute Erfahrungen mit gemacht.
*****_91 Mann
346 Beiträge
@*****ann
Ich denke das ist etwas das du für dich selbst entscheiden musst. Du hast ja hier schon so einige Beispiele dafür bekommen wie andere Leute mit Behinderungen das für sich handhaben und einige Antworten mehr von Leuten die selbst keine Behinderung zu haben scheinen, aber dafür jede Menge Meinung. Vielleicht hilft dir das ja schon bei deinem Entscheidungsprozess.
Meine persönliche Meinung (als behinderter Mensch der seine Behinderung in der Tat bereits im Profil erwähnt) dazu ist folgende:
Du schuldest es niemandem deine medizinische Vorgeschichte zu offenbaren oder was für Medikamente du nimmst oder was für Tools du benutzt um dir zu behelfen im Alltag. Insbesondere nicht wenn es darum geht eine Person neu kennen zu lernen.
*****_91 Mann
346 Beiträge
@*****ann
Ich denke wenn du dich mit einer fremden Person spontan zum Sex treffen willst und es Dinge gibt von denen du möchtest das sie beachtet werden und du möchtest das ansprechen, dann solltest du das tun. Oder du möchtest dich ganz allgemein mit Leuten über das Thema austauschen oder warum auch immer ein Gespräch über deine Behinderung führen, dann fühl dich frei das zu tun.

Argumente die suggerieren es wäre unehrlich oder unmoralisch oder unfair oder dergleichen, nicht direkt sich mit einer Liste der eigenen Einschränkungen vor zu stellen, finde ich persönlich super unangebracht. Nicht jede wildfremde Person hat ein Recht darauf direkt persönliche Informationen über dich zu haben.
Wenn es darum geht einen Menschen ernsthaft kennen zu lernen, müsste allen klar sein das dies ein langsamer Prozess ist in dem nach und nach mehr erfahren wird und Mensch Stück für Stück mehr von sich Preis gibt. Ich erzähle dir nicht beim ersten Date von meinen traumatischen Kindheitserfahrungen oder davon wovor ich am meisten Angst habe, aber wenn die Chemie passt und du dich als vertrauenwürdig herausgestellt hast, dann rede ich vielleicht irgendwann mit dir auch über sehr private Dinge.
Wenn dich deine Behinderung nicht in deiner Kommunikationsfähigkeit einschränkt oder anderweitig für einen Austausch relevant ist, dann finde ich nicht das du diese erwähnen musst.
*****_91 Mann
346 Beiträge
So Lange Mensch hier nicht zwingend vor einem ersten Treffen angeben muss, wie viele gescheiterte Beziehungen und geschiedene Ehen Mensch bereits hinter sich gebracht hat, musst du auch nicht zwingend erwähnen das du eine Behinderung hast um mit jemandem einen Kaffee trinken zu gehen. Da ist meiner Meinung nach nichts dran gelogen oder verheimlicht, es ist einfach was es ist. Wir sind alle komplexe Wesen mit unseren individuellen Eigenarten und Beschränkungen. Die Erwartungshaltung das alle Menschen unversehrt und gleichartig belastbar sind halte ich für ignorant im besten Fall.

Wenn jemensch hingegen in seinem Profil bereits angeben möchte das er sich betrogen fühlen würde wenn er nicht in der ersten Nachricht zu hören bekommt ob die andere Person voll funktionsfähige Arme und Beine und Rücken etc hat und Mensch bitte zudem ein psychologisches, sowie medizinisches Gutachten vor dem ersten Date einreichen sollte, dann finde ich sollte diese Option bestehen.
Auch sollte Mensch auf seinem Profil angeben dürfen wenn Mensch es als Zeitverschwendung erachten würde, sich mit einer behinderten Person zu unterhalten, geschweigedenn zu treffen.
Gerne erwähnt auch sonst auf eurem Profil ob ihr euch von Behinderungen eingeschüchtert oder verunsichert fühlt oder ob es einfach ‚nicht euer Ding‘ ist oder ob ihr von einer Behinderung in einer ganz bestimmten Weise erfahren möchtet, weil das eben einfach eure Vorliebe ist.

Abschließend: Ein Kaffee-Date mit einer behinderten Person ist keine Zwangsehe, keine vertraglich geregelte Angelegenheit und sicherlich keine Suche nach einer Krankenpfleger*in. Du kannst dich unterhalten und dann immer noch sagen du möchtest keinen Sex mit dieser Person, wie das in allen anderen Fällen eben auch ist.
Wenn ich mich aber mit jemandem zum Kaffee verabrede, mit dem Ziel, zu prüfen, ob eine sexuelle Anziehungskraft vorhanden ist, interessieren mich sicherlich nicht die fünf geschiedenen Ehen oder die Medikamenteneinnahme. Aber ich könnte vielleicht doch vorher wissen wollen, ob und was bei einem körperlich eingeschränktem Gegenüber möglich ist und ob dies meiner Vorstellung von Sex entgegenkommt (schreibt jemand, die mit einem Rollerfahrer Erfahrungen hat).

Daher finde ich deine Argumentation @*****_91 ein wenig unrund
*****ann Mann
111 Beiträge
Themenersteller 
.
Drei Leute vier Meinungen.
Ich habe das mal stehen gehabt,
Irgendwelche treffen 0,0
Es sei noch erwähnt das ich mit geschrieben worten schlecht bin.

Also nicht behindert ( im Rollstuhl oder schwere Einschränkungen) sagt will ich vorher wissen.
Behindert geteilt Mehrheit nicht sagen.

Beim Treffen zum sex ist es klar.
Sollte ich das ganze ined gedöns einfach sein lassen.
Wäre zumindest billiger für mich, aber irgendwie will ich das auch nicht.



Nun bin aber immer noch nicht schlauer.
Leider war aber auch irgendwie klar. *g*
Können sich gerne mehr
Leute melden. Würde mich wirklich interessieren!
*****_91 Mann
346 Beiträge
Zitat von ******_me:
Wenn ich mich aber mit jemandem zum Kaffee verabrede, mit dem Ziel, zu prüfen, ob eine sexuelle Anziehungskraft vorhanden ist, interessieren mich sicherlich nicht die fünf geschiedenen Ehen oder die Medikamenteneinnahme. Aber ich könnte vielleicht doch vorher wissen wollen, ob und was bei einem körperlich eingeschränktem Gegenüber möglich ist und ob dies meiner Vorstellung von Sex entgegenkommt (schreibt jemand, die mit einem Rollerfahrer Erfahrungen hat).

Daher finde ich deine Argumentation @*****_91 ein wenig unrund

@******_me
Dich mit jemandem zu treffen um heraus zu finden ob eine sexuelle Anziehungskraft besteht, beinhaltet das evaluieren von Kompatibilität. Das kann (und sollte vielleicht) neben sexuellen Vorlieben, Wünschen, der Frage nach Verhütung und ob ob jemensch sexuell übertragbare Krankheiten hat, sowie diverse andere Dinge, eben auch köperliche Möglichkeiten/Einschränkungen beinhalten. Dafür wäre ein erstes Treffen geeignet.

By the way, mich würde es definitiv interessieren ob die Person mit der ich mich treffe fünf mal geschieden ist (oder sich momentan in einer festen monogamen Beziehung befindet), insbesondere wenn es sich explizit nicht nur um ein Sexdate handelt.
*****ann Mann
111 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******_me:
Aber ich könnte vielleicht doch vorher wissen wollen, ob und was bei einem körperlich eingeschränktem Gegenüber möglich ist und ob dies meiner Vorstellung von Sex entgegenkommt (schreibt jemand, die mit einem Rollerfahrer Erfahrungen hat).

Ich möchte dich nicht persönlich angehen. Genau das werde ich tun. Ist aber nicht böse gemeint.

Steht sich die wie genau möchtest Du wissen behinderte Ausweis “aG”
ICD-Code
Z99.3: Langzeitige Abhängigkeit vom Rollstuhl oder sonst was offizielles

Oder
Hab einen rollstuhl? Einfach

Nur mal so ich war gestern fuzo.
Da sind mir einige behinderte untergekommen

Einer sah aus wie brad Pitt im Rollstuhl
Einer hatte ein bein und einen arm
Einen hat man 10 Meter gegen den wind
Ein paar konnten laufen aber man hatz innen angesehen
Da wahren bestimmt einige dies mit der Psyche hatten. Zwänge Depressionen manisch borderline usw usw
Brillen Hörgeräte stocke und was nicht alles
Wenn jemand adipös ist.
Wenn jemand einfach ein bisschen blöd ist

Und was es noch so alles gibt.




Wo zieht ihr die Grenze zum nicht behindert?

PS ist wirklich nicht böse gemeint
****ot2 Mann
10.737 Beiträge
Politische Korrektheit hin oder her.

Ich glaube nicht, dass man sich damit einen Gefallen tut, wenn man schwerwiegende Behinderungen wie Rollstuhlabhängigkeit, Blindheit oder Taubheit in einem Kennenlernprofil verschweigt.

Irgendwelche Absagen mit zweifelhafter Begründung nach einem ersten Date sind doch noch verletzender als ein nicht zustande gekommenes Date.
Der Rollstuhl als Synonym für ein körperliches Gebrechen gehört unzertrennlich zu dir. Deshalb ist die sofortige Offenlegung für mich persönlich vorrangig.
*******l80 Mann
894 Beiträge
Also ich denke du hast viele Meinungen und Tipps gehört, ob du es vorher sagen solltest oder nicht...
Vielleicht ist das beste Argument es vorher zu sagen, dass du selbst für dich dann Zeit und unangenehme dates sparen kannst mit Menschen die damit ein Problem haben sollten.

Wenn du aber mit deiner Frage andeuten willst, ob du eine moralische Verpflichtung hättest es vor einem date zu sagen, so kann ich diese beim besten Willen nicht sehen. Ein erstes date ist immer zum kennenlernen und beide Parteien müssen davon ausgehen bei diesem date neue Dinge über das gegenüber zu erfahren, die sie positiv oder negativ beeinflussen und erst zeigen ob und wie der Kontakt weitergeführt wird. Natürlich können hier Leute gerne sagen, ich würde es gerne vorher wissen, ich würde auch gerne sehr viel, aber ich für meine Interpretation, habe kein Recht darauf dies zu wissen.
Das ist das selbe wie wenn ich 5 mal geschieden und in einer monogamen Beziehung bin, auch das muss ich vor dem ersten date nicht sagen. In diesem Fall hätte ich erst eine moralische Verpflichtung es zu sagen, bevor es zum Sex kommt, und mein Gegenüber keinen Sex mit einer Person haben will, die eben 5 mal geschieden ist oder gerade in einer monogamen Beziehung ist, denn sonst könnte mein Gegenüber keine informierten Konsens geben, aber dies ist eine komplett andere Situation.

Also als Tipp würde ich das Argument für dich bringen, dass du die selber unnötige und unangenehme dates ersparen kannst.

Aber sicher hast du aus meiner Sicht überhaupt keinen moralischen Imperativ hier dies vorher zu tun...

Viele Grüße
Alex
*******110 Mann
1.075 Beiträge
Ich muss zugeben, das ich das Verständnis für die Fragestellung nicht habe.
Schon allein aus Gründen meines Selbstschutzes als Eingeschränkter...muss eigentlich jeder gleich mit bestimmten Tatsachen konfrontiert werden.
Am Ende bleibt es unter Verschluss und man trifft sich...und plötzlich hat man die allergrößte Hürde noch vor sich. 🤔 Wäre mir viel zu riskant. Hier wird man aus den unterschiedlichsten Gründen in die falsche Richtung gewischt. Da käme dann höchstens eine weitere Option dazu.
Am Ende bin ich voll rappelig, und dann...Tschö noch vor der Bestellung...oha. Absolute Enttäuschung.
Hier im JC punktet man als Mann pauschal sowieso nur mit Persönlichkeit. Die darf ich durchaus auch haben mit Rollstuhl. 🤷🏻‍♂️
Ich persönlich habe einmal eine Rollstuhlfahrerin zum Kaffee-Kennenlernen gedatet, hier über den JC, es hat zwar dann doch nicht gepasst, aber ihre Einschränkung hat keinesfalls den Ausschlag gegeben.
Wahrscheinlich hab ich ihr dann nicht gefallen. 🙂
Aber ganz klar auch hier gilt: Was erhoffe ich mir vom Gegenüber?
Die allerwildeste Sexnacht wäre es nicht unbedingt, wenn einer der Beteiligten, egal welcher Art, körperlich...ich sage mal...unflexibel ist.
Aber darüberhinaus ist doch ganz viel drin. 🤷🏻‍♂️
Das Hauptproblem ist eher, das so oft über den allerersten Eindruck entschieden wird...aber den Mechanismus kann man hier sowieso nicht kippen.
*****a_S Mann
8.132 Beiträge
JOY-Angels 
Man kann meiner Meinung nach keine Grenze angeben, ab der man eine Behinderung angeben sollte, und ebenso gibt es eh keine moralische Verpflichtung dazu. Ich würde mich eher fragen, ob ich mir das antun möchte, auf ein Date zu fahren und zu bemerken, dass das Gegenüber erkennbar enttäuscht ist, weil ich im Rollstuhl sitze, mir gegenüber aber freundlich ist, und dann war es am Ende nur ein "freundliches Date", was aber wegen des Rollstuhls gescheitert ist. Ich kann mir vorstellen, dass das wehtut. Und ich kann mir auch vorstellen, dass das passieren kann, wenn man es verschweigt.

Ich würde sagen: Lieber weniger Dates, aber die jenigen wissen in der Hinsicht, worauf sie sich einlassen und sind definitiv nicht darüber enttäuscht, als mehr Dates, auf denen es aber zu solchen Enttäuschungen und daher traurigen Erfahrungen kommt. Aber letztlich muss man selbst wissen, was der eigenen Psyche guttut.
***61 Paar
1.851 Beiträge
Wir haben es im Profil stehen was fehlt und auch einige Bilder.
*********ually Frau
534 Beiträge
Ich würde das vielleicht über ein Foto lösen. Du bist ja nicht dazu verpflichtet, lang und breit deine Krankengeschichte zu erzählen und irgendwie in eine Rechtfertigungshaltung zu kommen. Aber dein Rollstuhl gehört zu dir. Ein Foto aus deinem Alltag zeigt das.

Von meiner Seite kann ich da ein schiefes Gleichnis herstellen, weil ich dick bin. Ganz früher hatte ich dann nur Gesichtsfotos von ganz oben aufgenommen, auf denen ich 30 Kilo leichter aussah. Und die Dates haben sich alle nicht gelohnt. Ganz im Gegenteil, ich habe diese enttäuschten/angewiderten Blicke abbekommen, wie sie @*****a_S auch beschreibt.

Seitdem hat sich viel getan. Ich bin mit mir fein. Früher habe ich noch in mein Profil geschrieben, dass ich dick bin. Aber das fühlte sich nach einer Weile wie eine Rechtfertigung an - und ich muss mich nicht rechtfertigen dafür, wie und wer ich bin. Heute zeige ich einfach Ganzkörperfotos. Alle wissen, worauf sie sich einlassen und ich muss keine Angst mehr haben, dass mein Gegenüber mich eklig findet oder ungehalten reagiert.

Mir ist das aber natürlich auch schon umgekehrt passiert. Wenn jemand Fotos zeigt, auf denen er nicht so aussieht, wie er wirklich aussieht, oder wenn er bei der Größe schummelt oder seinen Rollstuhl verschweigt, dann ist es in der Regel nicht das Merkmal, das mich stört. Mich stört nicht, dass er 10 cm kleiner ist, oder eine Brille trägt oder einen Rollstuhl nutzt. Mich stört, dass ich getäuscht wurde. Und das macht eine engere Beziehung für mich von Anfang an unmöglich.

Ja, mit offenen Karten spielen hat Nachteile, insofern man weniger Interesse bekundet bekommt. Aber nach meiner Erfahrung hat es mehr Vorteile, weil die Anfragen, die man bekommt, wirklich realistisch zu Kontakt führen können, und weil man sich sehr, sehr viel Sorgen und Kummer erspart.
*****hen Frau
267 Beiträge
Definitiv sagen. Sonst könntest du du deine und ihre Zeit verschwenden. Das ist für beide Seiten ärgerlich.
*****a_S Mann
8.132 Beiträge
JOY-Angels 
@*********ually So sehe ich das auch. Und ja, natürlich sind Vergleiche, dass man sein Gewicht, sein Alter oder seine Neigungen verschweigt oder drastisch schönt, schief und nicht ernsthaft vergleichbar damit, im Rollstuhl zu sitzen, aber zumindest kann man an diesen viel "leichteren" Fällen sehen, dass der Effekt beim Date ein ähnlicher ist: Man bekommt mehr Dates, aber es ist die Frage, ob sich die pure Quantitäts-Steigerung lohnt, angesichts der Enttäuschung, die man erzeugt, denn: Die Anzahl der Dates steigert sich ja vor allem um die, die sich ansonsten nicht mit einem getroffen hätten, wenn sie die verschwiegene Information gehabt hätten. Die Frage ist also: Will man die wirklich treffen?

Und klar: Es gibt natürlich einen gewissen Anteil an Menschen, die sich mit der Information nicht getroffen hätten und dann auf dem Date aber so begeistert sind, dass sie einen doch wiedersehen wollen - trotz des Rollstuhls und obwohl eine so wichtige Information verschwiegen wurde. Die Frage ist allerdings, wie groß dieser Anteil ist, und ob es sich lohnt, dafür möglicherweise viele beiderseitig enttäuschende Dates zu machen.
*********ually Frau
534 Beiträge
Zitat von *****a_S:

Und klar: Es gibt natürlich einen gewissen Anteil an Menschen, die sich mit der Information nicht getroffen hätten und dann auf dem Date aber so begeistert sind, dass sie einen doch wiedersehen wollen - trotz des Rollstuhls und obwohl eine so wichtige Information verschwiegen wurde. Die Frage ist allerdings, wie groß dieser Anteil ist, und ob es sich lohnt, dafür möglicherweise viele beiderseitig enttäuschende Dates zu machen.

@*****a_S Nach meiner Erfahrung ist dieser Anteil verschwindend gering. Und wenn, sind das sehr oberflächliche Begegnungen (O-Ton: "Wenn ich schon mal hier bin, können wir ja wenigstens ficken."). Da muss man für sich die Entscheidung treffen, ob einem das reicht.
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