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Ally – Haltung statt Label
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Für wen bist du ein Ally?

********reme Mann
51 Beiträge
@*********_I_78

Das klingt, als habest du mich missverstanden. Es ist nicht so, dass ich eine Erwartung an "Allies" hätte. Es ist vielmehr so, dass "Allies" von mir erwarten, ihre politische Ideologie zu teilen, nur weil ich zufällig trans bin. Das nervt.
@********reme ich habe dich schon richtig verstanden daher mag ich die Diskussion über Allies nicht. Endet immer gleich, wie furchtbar sie doch sind.
********2409 Mann
735 Beiträge
Sehr sehr gut geschrieben
Zitat von *********_I_78:
@********reme ich habe dich schon richtig verstanden daher mag ich die Diskussion über Allies nicht. Endet immer gleich, wie furchtbar sie doch sind.

Pauschalisieren ist natürlich immer blöd. Aber hier ist wieder der komische Fall, dass man normalerweise auf Betroffene hören soll. Hier spricht ein Betroffener aber ausgerechnet seine Meinung ist für viele müßig. Ein Dialog ohne Labels ist da besser, denke ich.
@****91 bin ich grundsätzlich bei dir. Hier wird nur nach Allies gefragt und was sie machen. Hinzugehen und zu sagen, sie nerven, finde ich unschön. Verstärkt für mich nur die Fronten.

Wenn ich jetzt sage, ich bin eine, bin ich also nervig, wenn ich mich nach besten Wissen und Gewissen für andere einsetze, außer ich mache es so, wie andere es wollen.
*******uld Mann
2.150 Beiträge
Aus dem verlinkten Artikel:
Was ist ein Ally?

Menschen, die sich für die LGBTQIA+ Community einsetzen, ohne selbst zu ihr zu gehören, gelten als Allies – Verbündete. Sie zeigen Unterstützung, indem sie zunächst ihre eigenen Privilegien als cisgeschlechtliche und heterosexuelle Personen anerkennen. Zu wissen, dass sie selbst aufgrund ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung in der Regel keinen Angriffen ausgesetzt sind, ist der erste Schritt, um die Herausforderungen von queeren und trans Menschen anzuerkennen.

Im zweiten Schritt geht es darum, die Welt der anderen zu verstehen und dafür Interesse zu zeigen: Wie möchte dein Gegenüber angesprochen werden? Welche Hürden begegnen der Person im Alltag? Respekt und Verständnis gehen Hand in Hand.
...
Das bedeutet und heißt (auch) für mich effektiv:
Nehme jeden Menschen als Menschen war und nicht (vorwiegend) als Teil einer Minderheit.
Schränke das Gegenüber nicht (deshalb) ein, sei offen und zugewandt.

Das bedeutet und heißt (auch) für mich effektiv nicht:
Entschuldige dich wiederkehrend dafür, dass Du nicht zu einer Minderheit gehörst.

Ziel ist für mich nicht, die Bedeutungen der Mehrheiten und Minderheiten umzudrehen oder anders zu gewichten.
Ziel ist für mich, Mehrheiten und Minderheiten ihre Grenzen, Folgen und Einschränkungen zu nehmen (also aufzulösen), dort wo es (mir) möglich ist.

Das ist meine Antwort zu:
Zitat von *********tion:
...
  • Für wen verstehst du dich als Ally?
  • Wie versuchst du, marginalisierte Menschen zu unterstützen?

...

********reme Mann
51 Beiträge
Zitat von *********_I_78:
@****91 bin ich grundsätzlich bei dir. Hier wird nur nach Allies gefragt und was sie machen. Hinzugehen und zu sagen, sie nerven, finde ich unschön. Verstärkt für mich nur die Fronten.

Wenn ich jetzt sage, ich bin eine, bin ich also nervig, wenn ich mich nach besten Wissen und Gewissen für andere einsetze, außer ich mache es so, wie andere es wollen.

Es geht hier überhaupt nicht um das Label. Es geht um das totale über's-Ziel-hinausschießen. Es geht darum, dass Nichtbetroffene, die oft gar keine Ahnung haben, bestimmen, dass die Betroffenen ihre Hilfe brauchen. Das finde ich unschön. Ich muss von niemandem gerettet werden. Und der Versuch mich gegen meinen Willen zu retten, ist tatsächlich die einzige Übergriffigkeit, die ich je wegen meiner Transidentität erfahren habe.

Wer wirklich einen wertvollen Beitrag leisten möchte, ist einfach nett und höflich. Das ist absolut genug.
**********o_ooo Mann
1.584 Beiträge
Alle Menschen gleich zu behandeln und aktiv zu werden, wenn man sieht, dass andere das nicht tun, sind zwei Paar Schuhe.

Ich versuche mitterweile andere darauf hinzuweisen, wenn sie sich rassistisch, sexistisch, ableistisch, homophob, transphob oder sonst wie marginalisierten Gruppen gegenüber herablassend verhalten. Das gilt auch für "schlechte Witze" u.ä.
@********reme lamm ich verstehen, absolut. Warum sie Allies genannt werden, erschließt sich mir nur nicht.
*****_Oo Frau
1.138 Beiträge
Ich würde mich selbst nicht als Ally bezeichnen, aber wenns drauf ankommt bin ich wohl einer. Ich hatte das grosse Glück in meinem Leben am Rande einer queeren Community mitzuschwimmen durch das lange Leben in WGs. Wir waren wild, frei, wunderbar.
Und eine wilder queerer Haufen. Ich habe viel gelernt. Und das was hier einige ja auch ansprechen: andere sind zuerst einmal Menschen in Ihrer Gesamtheit und keine Reduzierung auf irgendeine Minderheit oder Sexualpräferenz. Und wenn Vorurteile geäussert werden, agiere ich gerne als Botschafter für Inklusion.
**********o_ooo Mann
1.584 Beiträge
Zitat von *********reme:
[...] Es geht hier überhaupt nicht um das Label. Es geht um das totale über's-Ziel-hinausschießen. Es geht darum, dass Nichtbetroffene, die oft gar keine Ahnung haben, bestimmen, dass die Betroffenen ihre Hilfe brauchen. Das finde ich unschön. Ich muss von niemandem gerettet werden. Und der Versuch mich gegen meinen Willen zu retten, ist tatsächlich die einzige Übergriffigkeit, die ich je wegen meiner Transidentität erfahren habe.

Wer wirklich einen wertvollen Beitrag leisten möchte, ist einfach nett und höflich. Das ist absolut genug.

Was sagst du denn zu den ersten beiden Absätzen aus dem verlinkten Artikel Ally – Haltung statt Label:

Was ist ein Ally?

[...] Zu wissen, dass sie selbst aufgrund ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung in der Regel keinen Angriffen ausgesetzt sind, ist der erste Schritt, um die Herausforderungen von queeren und trans Menschen anzuerkennen.
Im zweiten Schritt geht es darum, die Welt der anderen zu verstehen und dafür Interesse zu zeigen: Wie möchte dein Gegenüber angesprochen werden? Welche Hürden begegnen der Person im Alltag? [...]
Allyship geht aber auch leiser: Normalisiere, was bei trans und non-binären Personen häufig stigmatisiert wird. Gib doch selbst einmal deine Pronomen in deiner E-Mail-Signatur oder sozialen Netzwerken an.

Was ist ein Ally nicht?
Als Ally trittst du nicht als Retter:in auf, der oder die von der LGBTQIA+ Community gefeiert wird. Setze zudem nicht voraus, dass dir jede:r die queere Welt und den eigenen Lebensweg erklären will. Ally zu sein, ist kein Label. Indem du Haltung und Solidarität zeigst, setzt du dich nicht über Grenzen von Betroffenen hinweg. Du willst in einer konkreten Situation unterstützen? Frage, ob und wie die diskriminierte Person das möchte. Sprich mit und nicht nur über die Menschen, mit denen du dich verbunden fühlst.

Entspricht das eine Verhalten, dass du dir von einem Menschen wünschst (unabhängig davon, ob wir diese Person nun "Ally" nennen oder nicht)?
**********erfly Frau
4.111 Beiträge
Ich bin wirklich ein aufgeschlossener Mensch, ich akzeptiere jeden so wie er ist und sein will. Ich verteidige andere Menschen wenn ich das Gefühl habe dass sie ungerecht behandelt oder gemobbt werden, das hab ich schon als Kind im Kindergarten gemacht wo es die Begriffe Allis und LGBTQIA+ gab.
Ich brauch dafür keinen Begriff oder Bezeichnung und will auch nicht dass mich das zu etwas "besonderen" macht, weil ich einfach tue was mir meine Eltern beigebracht haben.

Ich selbst bin überfordert mir den ständig neuen Begrifflichkeiten, ich gehe auf jeden Menschen offen und neutral zu egal wie er aussieht, wen er liebt, wie er lebt.
Ich bin wirklich noch nicht alt, aber ich fühle mich manchmal uralt weil ich z.B. erst vor kurzem Google fragen musste, was eine Cis-Frau ist ...
********reme Mann
51 Beiträge
Entspricht das eine Verhalten, dass du dir von einem Menschen wünschst (unabhängig davon, ob wir diese Person nun "Ally" nennen oder nicht)?


Nein. Das hier beschriebene Verhalten wäre mir persönlich höchst unangenehm. Der Fehler besteht ja schon darin, mich überhaupt als diskriminierte Person zu labeln. Das bin ich nicht. Ich bin keinerlei Angriffen ausgesetzt. Also muss mich auch niemand mitleidig engagiert fragen, welche Hilfe ich brauche.

Ich möchte, wie viele transsexuelle und behinderte Bekannte von mir, einfach nur normal behandelt werden und finde es unangenehm, wenn so ein übertriebener Eiertanz aufgeführt wird, als ob ich jeden Moment an der kleinsten Meinungsverschiedenheit zerbrechen könnte. Ich möchte nicht permanent auf meinen Sonderstatus hingewiesen werden.

Ich möchte genauso wie jeder andere Mensch unterstützt, gebraucht, kritisiert, veralbert, missverstanden und gemocht werden.
Würde das Ganze aus der Mitte der GEsellschaft erwachsen, Ok ... aber von Oben aufgedrückt ist und bleibt es Meinungsdiktatur.
*****hia Frau
140 Beiträge
War zwar eine andere Thematik, aber in Abwandlung von "Das ist nicht links - das ist logisch" (Moritz Neumeiner) kommt mir die ganze Zeit der Gedanke: "Das ist nicht Ally - das ist selbstverständlich"
****3or Frau
4.679 Beiträge
Zitat von *******_cgn:
Würde das Ganze aus der Mitte der GEsellschaft erwachsen, Ok ... aber von Oben aufgedrückt ist und bleibt es Meinungsdiktatur.

Ach je … genau. Wenn im pride month verschiedene Aspekte vorgestellt und beleuchtet werden, ist das Diktatur.

Es kommt aus der Mitte der Gesellschaft. Richtig aus der mittigen Mitte. Oder jedenfalls wäre mir neu, dass die queer community plötzlich oben an der Hierarchie der Gesellschaft steht.
Zitat von *******_cgn:
Würde das Ganze aus der Mitte der GEsellschaft erwachsen, Ok ... aber von Oben aufgedrückt ist und bleibt es Meinungsdiktatur.

Unter Diktatur geht's halt nie... Ist doch Blödsinn. Die LGBTQ+ Bewegung kommt aus der Mitte der Gesellschaft. Von Leuten, die für ihre Rechte gekämpft haben. Was gerade "von oben" aufgedrückt wirkt, ist eine, größtenteils, akademische Bewegung, die mMn zu autoritär vorgeht, aber weit entfernt von einer Meinungsdiktatur ist.
Mein Problem mit dem Ansatz ist, dass die Gesellschaft in Gruppen unterteilt wird und bestimmte Gruppen mit bestimmten Attributen (oft verkürzt mit privilegiert und marginalisiert) belegt werden. Ich sehe die Gesellschaft als Ansammlung von Individuen, die, in ihrer individuellen Freiheit, sowieso geschützt gehören. So wie unser GG es möchte und hinter dem ich fest stehe. Deswegen brauche ich weder eine Community, noch Allies. Ich brauche eine stolze demokratische Gesellschaft.
*****_Oo Frau
1.138 Beiträge
Ich brauche schon eine Community und ein Netzwerk. Die Gesellschaft ist weit weit davon entfernt Menschen der LGBTQIA+ Gemeinde inklusiv oder auch nur neutral zu behandeln. Ich halte auch den PRIDE month für völlig legitim. Gerade weil damit ein Focus gesetzt wird und ne prima Gelegenheit geschaffen ist, einzelne Themen breit öffentlich zu diskutieren.
Eine Netzwerk bietet Hilfestellung und Unterstützung und da die Community eben noch nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, auch absolut notwendig.
**********erfly Frau
4.111 Beiträge
@********reme

Du sprichst mir aus dem Herzen. Du schreibst so viele Dinge die ich genau so sagen würde.
Normalerweise trage ich mein Herz auf der Zunge und spreche aus was ich grade denke, ohne viel darüber nachzudenken, ob sich jemand auf den schlip getreten fühlt. .
Bei diesem Thema bin ich aber extrem vorsichtig geworden, mit dem was ich sage und schreibe. Ich befürchte als Cis-Hetero-Frau in eine (politische) Ecke gestellt zu werden, in die ich überhaupt nicht gehöre.
********reme Mann
51 Beiträge
@*****_Oo

Es gibt sicher stellenweise noch Homo- und Transfeindlichkeit in der westlichen Welt. Auch wenn sie meiner Erfahrung nach in den Medien viel, viel größer aufgeblasen wird, als sie tatsächlich ist.
Außerdem werden Statistiken natürlich verfälscht, wenn "misgendern" als Hasskriminalität zählt und jede echte Straftat, die zufällig einer queeren Person geschehen ist, gleich darauf bezogen wird.

Aber selbst, wenn man davon ausgeht, dass bei der Akzeptanz noch Luft nach oben sei (rein hypothetisch), bewirkt so ein political-correctness-Monat doch eher das Gegenteil.
Die Menschen, mit denen ich spreche, die erfahren noch täglich Homo- und Transfeindlichkeit und ich habe es hier auf Joy schon erlebt.

Das wäre laut ihren Aussagen noch harmlos, was hier geschrieben wird. Ich höre Geschichten aus dem Alltag, da bekomme ich Bauchschmerzen.
*****_Oo Frau
1.138 Beiträge
Ich sehe den Monat eher sls Plattform, um Diskussionen und Gespräche eiiner breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auch innerhalb der Gemeinde übrigens. Hat für mich nichts mit Political Correctness zu tun, sondern eher was mit Movement. Gerne auch grassroot.
*****EIZ
1.112 Beiträge
Pride Month - Allies - Haltung statt Label ... alles Ideen die wohlgemeint sind, die aber leider hier nie anschlagen werden.

Das Interesse von CIS-geschlechtlichen Personen ist meines Erachtens hier gar nicht gegeben, auch wenn hier oft beteuert wird, dass nur der Mensch gesehen wird und jeder als gleich gesehen wird. Noch nicht mal rudimentäres Interesse gibt es. Interesse zeigt sich für mich in erster Linie darin, dass auch mal nachgefragt wird, dass man neugierig ist. Stattdessen sind doch alle hier nur mit sich selbst beschäftigt - in weiten Teilen nur Ignoranz.

Ist ja auch nicht verwunderlich. Die meisten User hier wollen ein möglichst unkompliziert einen wegstecken. Das merkt man doch schon daran, dass noch nicht mal die Profiltexte gelesen werden und sich das Interesse allenfalls an Wichsvorlagen bezieht. Dafür ist der "Tranny" noch gut, dass der angebliche Stockhetero sich einen drauf runterholt. Verlogene Sch......

Das ist ja auch nicht schlimm - aber wenigstens sollten die angesprochenen Personen mal die Eier haben dazu zu stehen. Das meiste was man hier lesen kann, sind AFD-Parolen und -Programmatik die 1:1 übernommen und nicht ansatzweise hinterfragt wird. Also alles in Allem wird nicht mehr als Schaumschlägerei und heisse Luft dabei herauskommen - zumindest hier.

Hindert mich das daran zu mir zu stehen? Nein! Ich brauche keine Alies, ich habe gelernt allein klar zu kommen, da weiß ich zumindest, dass auf mich Verlass ist - und Mitleid und tröstende Worte brauche ich auch nicht. Ich möchte zeigen, dass ich trotzdem da bin, mich selbst lieben kann, obwohl andere mich ablehnen, möchte weder eine Sonderbehandlung noch selbsternannte Allies und Pseudo-Buddies. Gleichbehandlung gab es nie und wird es nie geben.
Fällt euch eigentlich auf, dass ihr das Gleiche macht, was ihr kritisiert, wenn ihr über Allies herzieht?
*****EIZ
1.112 Beiträge
Zitat von *********_I_78:
Fällt euch eigentlich auf, dass ihr das Gleiche macht, was ihr kritisiert, wenn ihr über Allies herzieht?

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