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Freundschaft mit mitschwingendem Machtgefälle

**********tchen Frau
3.827 Beiträge
Themenersteller 
Freundschaft mit mitschwingendem Machtgefälle
Seit geraumer Zeit beschäftigt mich folgende Thematik und ich wäre dankbar für Eure Impulse:

Kann eine Freundschaft bei einem mitschwingenden Machtgefälle längerfristig bestehen, z.B. wenn eine Anbahnungsphase für eine BDSM-Verbindung gescheitert ist oder im Rahmen eines nicht zielorientierten Kennenlernens von Anbeginn an spürbar war?

Falls Ihr solche Kontakte unterhaltet, welche Voraussetzungen müssen für Euch dafür erfüllt sein?

Angenommen, zwischen den beiden Parteien besteht ein Ungleichgewicht, weil die eine Person bereits eine BDSM-Verbindung hat und die andere Partei diese Sehnsucht in sich trägt: muss dieses Ungleichgewicht Eurer Ansicht nach erst beseitigt werden, um eine Basis für einen ausgewogenen, wohltuenden Umgang miteinander zu haben?

Können gewisse Reize, die Devotion/Dominanz beim Gegenüber auslösen, in der Interaktion in solch einer Konstellation erfolgreich ausgeblendet werden? Oder ist sogar ein spielerischer Umgang mit den Neigungen möglich?

Habt Ihr ähnlich gelagerte Erfahrungen gemacht? Wie geht Ihr mit solchen Kontakten um?
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von **********tchen:

Kann eine Freundschaft bei einem mitschwingenden Machtgefälle längerfristig bestehen, z.B. wenn eine Anbahnungsphase für eine BDSM-Verbindung gescheitert ist oder im Rahmen eines nicht zielorientierten Kennenlernens von Anbeginn an spürbar war?

Für mich ja.


Zitat von **********tchen:

Falls Ihr solche Kontakte unterhaltet, welche Voraussetzungen müssen für Euch dafür erfüllt sein?


Wenn es ein leichtes Machtgefälle gibt, eine BDSM-Verbindung aber ausgeschlossen ist, wäre mir sehr wichtig, dass dieses Machtgefälle nicht in intime Sphären vordringt und absolut oberflächlich bleibt, auch von keiner Seite her Versuche unternommen werden, es zu intensivieren. Ein leichtes Gefälle ist total ok, solange diese Grenzen eingehalten werden.


Zitat von **********tchen:

Angenommen, zwischen den beiden Parteien besteht ein Ungleichgewicht, weil die eine Person bereits eine BDSM-Verbindung hat und die andere Partei diese Sehnsucht in sich trägt: muss dieses Ungleichgewicht Eurer Ansicht nach erst beseitigt werden, um eine Basis für einen ausgewogenen, wohltuenden Umgang miteinander zu haben?


Zum einen glaube ich nicht, dass sich dieses Ungleichgewicht einfach so beseitigen lässt, wenn Menschen aufgrund ihres Temperaments, ihrer Neigung und dem speziellen Gegenüber in diese Dynamik rutschen. Man könnte sich vielleicht bemühen und permanent reflektieren, aber das ist voll anstrengend. Daher denke ich, es ist ok, wenn ein leichtes Gefälle da ist, es muss nicht zwingend weg.

Was anderes ist es aber, wenn eine der Parteien vom anderen mehr will. Angenommen, es herrscht ein leichtes Gefälle, aber die eine Seite will keine BDSM-Verbindung mit der anderen, die andere aber will und sehnt sich nach einer Verbindung mit dem Gegenüber, dann muss meines Erachtens ein Cut gemacht werden und Abstand rein. Das ist ja im Grunde wie die Friendzone, absolut toxisch.

Sehnt sich einer nur allgemein nach BDSM - nicht schlimm. Sehnt er/sie sich aber ausgerechnet nach BDSM mit dem jeweils anderen, der das ablehnt, funktioniert eine Freundschaft nicht.


Zitat von **********tchen:

Können gewisse Reize, die Devotion/Dominanz beim Gegenüber auslösen, in der Interaktion in solch einer Konstellation erfolgreich ausgeblendet werden? Oder ist sogar ein spielerischer Umgang mit den Neigungen möglich?

Ich habe mit den meisten meiner Freunde und Bekannten ein gewisses Machtgefälle, das ist aber eben oberflächlich und geht nie tief. Wenn ernsthaft Devotion in mir ausgelöst wird - für mich eine personenbezogene Unterwerfung und Hingabe - dann würde ich ein Paar-Verhältnis wollen und wäre das nicht möglich, würde ich aus dem Kontakt abhauen, das täte nämlich sonst weh und eine Freundschaft wäre nicht möglich.
********eser Mann
120 Beiträge
Meine Meinung: im Prinzip kann alles sein. Fakt ist: treffen sich 2 Menschen und tun sich gut, ist alles was füreinander machbar sein kann, auch möglich. Nicht nur in diesem Kontext. Sprache regiert zwar immer weniger die Welt, Ausnahmen bestätigen aber die Regel. Alles ist doch vereinbart...the sky is the limit.
*******ssa Frau
5.644 Beiträge
Freundschaft mit einem dominanten Mann dem ich mich neigungsmäßig in keinster Weise hingeben möchte ist schwierig, so meine Erfahrung.
Ich erwarte absolute Augenhöhe, schon der kleinste "Faux-pas", wie ein kräftiger Klapps aufn Arsch weil ihm grad danach war, er seine Dominanz nicht zügeln konnte, bewirkt dass ich nicht vertrauen kann und schafft Distanz, da ich mich in ständige Habachthaltung gedrängt fühle.
****na Frau
1.274 Beiträge
Ich bin keine Freundin ambivalenter Beziehungen.
Mit Freunden/Freundinnen unterhalte ich klare, eindeutige Beziehungen auf Augenhöhe ohne Machtgefälle.

Ich würde nach einer gescheiterten Anbahnung einer D/s-Beziehung mühelos zu einer Augenhöhe-Freundschaft wechseln können. Gelänge dies der anderen Person nicht, wäre es das für mich gewesen mit der Freundschaft.
****610 Frau
781 Beiträge
Freundschaft und leichtes Machtgefälle geht nach meiner Erfahrung.
Die Voraussetzung bei mir war absolute Offenheit. Was ist denkbar, wo sind die Grenzen. Absolut klare Rahmenbedingungen, damit sich keiner falsche Hoffnungen macht. Und sollte doch auf einer Seite mehr entstehen, ganz offen damit umgehen.
Es setzt voraus, dass beide sehr reflektiert sind und die Verbindung ein Vertrauensverhältnis hat, wo offen gesprochen werden kann - ohne Eifersucht.

Wenn das alles passt, kann eine tolle Freundschaft entstehen, bei der sogar das leichte Machtgefälle zum Flirten genutzt werden kann - beidseitig.
**********tchen Frau
3.827 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****yn:


Zum einen glaube ich nicht, dass sich dieses Ungleichgewicht einfach so beseitigen lässt, wenn Menschen aufgrund ihres Temperaments, ihrer Neigung und dem speziellen Gegenüber in diese Dynamik rutschen. Man könnte sich vielleicht bemühen und permanent reflektieren, aber das ist voll anstrengend. Daher denke ich, es ist ok, wenn ein leichtes Gefälle da ist, es muss nicht zwingend weg.

Was anderes ist es aber, wenn eine der Parteien vom anderen mehr will. Angenommen, es herrscht ein leichtes Gefälle, aber die eine Seite will keine BDSM-Verbindung mit der anderen, die andere aber will und sehnt sich nach einer Verbindung mit dem Gegenüber, dann muss meines Erachtens ein Cut gemacht werden und Abstand rein. Das ist ja im Grunde wie die Friendzone, absolut toxisch.

Sehnt sich einer nur allgemein nach BDSM - nicht schlimm. Sehnt er/sie sich aber ausgerechnet nach BDSM mit dem jeweils anderen, der das ablehnt, funktioniert eine Freundschaft nicht.

Ich habe mit den meisten meiner Freunde und Bekannten ein gewisses Machtgefälle, das ist aber eben oberflächlich und geht nie tief. Wenn ernsthaft Devotion in mir ausgelöst wird - für mich eine personenbezogene Unterwerfung und Hingabe - dann würde ich ein Paar-Verhältnis wollen und wäre das nicht möglich, würde ich aus dem Kontakt abhauen, das täte nämlich sonst weh und eine Freundschaft wäre nicht möglich.

Wie äußert sich in deinen Freundschaften solch ein leichtes Gefälle, wenn ich fragen darf?

Ich habe lange gebraucht, um an diesen Punkt anzukommen, und zwar letztendlich festzustellen, dass ich von der Person, die bei mir das Bedürfnis auslöst, ihm meine Devotion bereitwillig zu Füßen zu legen, Abstand zu nehmen.
Hast du denn die Erfahrung gemacht, dass nach dem Verstreichen einer gewissen Zeit es möglich ist, sich mit der Person auf platonischem Boden zu begegnen? Wenn der Mensch als wertvoll genug erachtet wird, ihn im Leben zu behalten, siehst du da nicht einen Ansatz, dass dieser Hoffnungsschimmer zunehmend in den Hintergrund rückt und man nur noch die Aspekte genießt, die einem eine Freunschaft bringt?
**********tchen Frau
3.827 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ssa:
Freundschaft mit einem dominanten Mann dem ich mich neigungsmäßig in keinster Weise hingeben möchte ist schwierig, so meine Erfahrung.
Ich erwarte absolute Augenhöhe, schon der kleinste "Faux-pas", wie ein kräftiger Klapps aufn Arsch weil ihm grad danach war, er seine Dominanz nicht zügeln konnte, bewirkt dass ich nicht vertrauen kann und schafft Distanz, da ich mich in ständige Habachthaltung gedrängt fühle.

Wurdest du damit konfrontiert, dass du diese dominante Handlung eventuell provoziert hast? Hast du Signale gesendet, dass es o.k wäre, seinem Drang nachzugehen?
*******dor Mann
6.019 Beiträge
@TE/EP
Alles kann gelingen, alles kann scheitern zwischen Menschen. Man staunt, was da so alles geht und die Frage nach einer Bewertung ist wiederum genauso kompliziert.

Fragst du nach Glück? Das hängt ganz von den Menschen ab und wie gut sich sich und dem anderen zuhören können. Und erzählen.

Sybillinisch? Ja ....
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von **********tchen:

Wie äußert sich in deinen Freundschaften solch ein leichtes Gefälle, wenn ich fragen darf?

Das Gefälle rutscht so gut wie nie auf eine zugewandt-persönliche Ebene und hat nie eine Absicht. Heißt, es handelt sich um Männer und Frauen, mit denen ich keinerlei Neigung "auslebe". Sie sind einfach nur von ihrem Temperament her Menschen, die in vielen Situationen souverän die Führung übernehmen und ich bin an sich ein Mensch, der ganz gerne "mitgeht" und zurückhaltender ist. Wenn unsere Temperamente gut zusammenpassen, sieht das von außen einfach nur nach einem "tonangebenden" Freund und einem "mitlaufenden" Freund aus.

An mich direkt gewandte Dominanz, die mit Absicht nach mir greift, um mich auch wirklich zu dominieren, lasse ich nur bei jemandem zu, dem ich auch devot zur Verfügung stehen will. Bei allen anderen werde ich tatsächlich schnell stinkig, wenn ich bemerke, dass da so Versuche kommen, mich persönlich in eine Richtung zu schubsen, ich mag dieses "nach mir langen" nicht von jemandem, von dem ich mich nicht dominant "berühren" lassen will (damit meine ich mehr mental als physisch).


Zitat von **********tchen:

Hast du denn die Erfahrung gemacht, dass nach dem Verstreichen einer gewissen Zeit es möglich ist, sich mit der Person auf platonischem Boden zu begegnen?


Das funktioniert für mich nur, wenn gegenseitig keine sexuelle/romantische Anziehung besteht und keiner mit seiner Neigung den anderen direkt als Person ansprechen will.


Zitat von **********tchen:

Wenn der Mensch als wertvoll genug erachtet wird, ihn im Leben zu behalten, siehst du da nicht einen Ansatz, dass dieser Hoffnungsschimmer zunehmend in den Hintergrund rückt und man nur noch die Aspekte genießt, die einem eine Freunschaft bringt?

Nein. Zumindest nicht, solange man mit demjenigen regen Kontakt hat. Dafür müsste für mich ein gewisser Abstand her, der zeitlich so lange dauert, dass man an denjenigen nicht mehr in diesem Kontext denkt und bei dem Thema auch völlig das Interesse an ihm verloren hat. Ansonsten würde sich das Bedürfnis für mich nur auflösen, wenn ich plötzlich feststelle, dass derjenige/diejenige einen Charakter hat, der mich abstößt und dann mag ich mit dem Menschen generell ncihts mehr zu tun haben.

Damit sich Begehren wirklich auflöst, brauche ich Abstand und das eine ganze Weile. Ich rede da von rund zwei Jahren in meinem Fall, wo der Kontakt wirklich sehr reduziert sein muss.
*******dor Mann
6.019 Beiträge
PS: die Ausgangssituation des EP ist allerdings schwierig. Sie braucht Klarheit, von Spielereien würde ich abraten.
**********tchen Frau
3.827 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****na:
Ich bin keine Freundin ambivalenter Beziehungen.
Mit Freunden/Freundinnen unterhalte ich klare, eindeutige Beziehungen auf Augenhöhe ohne Machtgefälle.

Ich würde nach einer gescheiterten Anbahnung einer D/s-Beziehung mühelos zu einer Augenhöhe-Freundschaft wechseln können. Gelänge dies der anderen Person nicht, wäre es das für mich gewesen mit der Freundschaft.

Wie gelingt es dir, zu einer Augenhöhe-Freundschaft zu wechseln? Du schreibst sogar, dass es dir "mühelos" gelingt. Also nahtloser Switch, sozusagen einfach die vorherigen Empfänger-Antennen für Dominanz ausschalten?
****yn Frau
13.440 Beiträge
Manchmal funktioniert das, wenn man für jemanden instant nichts mehr empfindet, sobald er sich als "nicht verfügbar" rausgestellt hat.

Bei mir funktioniert das definitiv, wenn es um romantische Neugier geht, also gaaaaaanz frühe Schwärmerei-Gefühle, die gerade erst knospen. Sobald ich mitkriege, dass jemand zB. vergeben ist, oder anderweitig definitiv nicht an mir interessiert, ist mein Interesse von einer Sekunde auf die andere weg.
**********tchen Frau
3.827 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****610:
Freundschaft und leichtes Machtgefälle geht nach meiner Erfahrung.
Die Voraussetzung bei mir war absolute Offenheit. Was ist denkbar, wo sind die Grenzen. Absolut klare Rahmenbedingungen, damit sich keiner falsche Hoffnungen macht. Und sollte doch auf einer Seite mehr entstehen, ganz offen damit umgehen.
Es setzt voraus, dass beide sehr reflektiert sind und die Verbindung ein Vertrauensverhältnis hat, wo offen gesprochen werden kann - ohne Eifersucht.

Wenn das alles passt, kann eine tolle Freundschaft entstehen, bei der sogar das leichte Machtgefälle zum Flirten genutzt werden kann - beidseitig.

Eifersucht war meine Archillesferse und der innere Kampf mit den Dämonen, den Minderwertigkeitskomplexen. Es gelang mir nicht, in dem Kontakt nicht den Verlust einer möglichen BDSM-Verbindung zu sehen und das Scheitern nicht als Abwertung meiner Person, also dass ich dafür nicht als "gut genug" erachtet wurde.
**********tchen Frau
3.827 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******dor:
@TE/EP
Alles kann gelingen, alles kann scheitern zwischen Menschen. Man staunt, was da so alles geht und die Frage nach einer Bewertung ist wiederum genauso kompliziert.

Fragst du nach Glück? Das hängt ganz von den Menschen ab und wie gut sich sich und dem anderen zuhören können. Und erzählen.

Sybillinisch? Ja ....

Hast du denn in deinem engeren Dunstkreis solche Personen, wo an dich (subtil) der Wunsch herangetragen wird, sich der Devotion anzunehmen? Wo du aber aus diversen Gründen dieses Angebot nicht annehmen kannst/magst, wie auch immer?
*******ssa Frau
5.644 Beiträge
Zitat von **********tchen:
Zitat von *******ssa:
Freundschaft mit einem dominanten Mann dem ich mich neigungsmäßig in keinster Weise hingeben möchte ist schwierig, so meine Erfahrung.
Ich erwarte absolute Augenhöhe, schon der kleinste "Faux-pas", wie ein kräftiger Klapps aufn Arsch weil ihm grad danach war, er seine Dominanz nicht zügeln konnte, bewirkt dass ich nicht vertrauen kann und schafft Distanz, da ich mich in ständige Habachthaltung gedrängt fühle.

Wurdest du damit konfrontiert, dass du diese dominante Handlung eventuell provoziert hast? Hast du Signale gesendet, dass es o.k wäre, seinem Drang nachzugehen?

Absolut nicht, nein.

Und als Erklärung kam, dass die Situation grad zu verlockend gewesen sei, wofür ich nichts kann nur weil er bestimmte Situatuonen als frech oder unduldam empfindet:

ich befinde mich als Freundin/Bekannte nicht in der sub-Rolle.
*********Seil Mann
1.563 Beiträge
Zitat von **********tchen:
Kann eine Freundschaft bei einem mitschwingenden Machtgefälle längerfristig bestehen, z.B. wenn eine Anbahnungsphase für eine BDSM-Verbindung gescheitert ist oder im Rahmen eines nicht zielorientierten Kennenlernens von Anbeginn an spürbar war?

Ja, das geht schon.
Gerade mit Leuten, die ich im Rahmen von BDSM-Stammtischen kennengelernt und regelmäßig wieder getroffen habe, hat das über Jahre hinweg sehr gut funktioniert.

Zitat von **********tchen:
Können gewisse Reize, die Devotion/Dominanz beim Gegenüber auslösen, in der Interaktion in solch einer Konstellation erfolgreich ausgeblendet werden? Oder ist sogar ein spielerischer Umgang mit den Neigungen möglich?

Sowohl, als auch, je nachdem wie es in die Situation passt.
Erfordert allerdings auch ein bisschen Gelassenheit auf beiden Seiten, weil sowas natürlich auch reichlich Spielraum für Missverständnisse bietet.
Zitat von **********tchen:
muss dieses Ungleichgewicht Eurer Ansicht nach erst beseitigt werden, um eine Basis für einen ausgewogenen, wohltuenden Umgang miteinander zu haben?

Mit meinen Spielbeziehungen pflege ich durchaus noch einen freundschaftlichen Umgang. Funktioniert eigentlich nur, wenn jeder wieder einen neuen Partner hat. Solange der Ex-Spielpartner keine neue Verbindung hat, meide ich weitgehend den persönlichen Kontakt.

Hätte für meine Sub einen faden Beigeschmack, wenn da noch die Ex-Sub (als Single) im engeren Freundeskreis/Freizeit involviert wäre.
*******987 Frau
9.010 Beiträge
Ich habe ein paar Freunde, die in gewissem Rahmen über mich verfügen dürften, wenn sie wollten. Das hat sich so ergeben und das wird sich auch nicht ändern. Aber an erster Stelle steht meine Herrin und sonst niemand. Und wenn sie sagen würde "nein, Finger weg!", würden diese Freunde das auch respektieren und weiter meine Freunde bleiben.
Wie funktioniert das: die drei sind mir wohlgesonnen und würden mir nicht schaden. Das wissen sowohl ich als auch meine Herrin. Deshalb geht das. Und sie haben sozusagen die älteren Rechte, obwohl meine Herrin nur über mich bestimmt. Ich glaube, jemand neues könnte nicht so eine Art von Freundschaft mit mir schließen, da ich ja meine Herrin habe.
*******dev Frau
19.240 Beiträge
Ich habe Freunde, mit denen ich auf Stammtischen oder Fesseltreffs in spielerischer Art innerhalb eines ganz leichten Machtgefälles flirte.
Das passt für mich deshalb, weil beiden klar ist, dass es eben genau nur auf dieser freundschaftlichen Ebene ist und bleiben wird!

Würde ich mich nach mehr sehnen, er dies aber schon abgelehnt haben, würde ich mich von dieser Art des Umgangs zurückziehen.
So lange, bis ich für mich selbst geklärt habe, dass die Hoffnungen umsonst sind!
****az Mann
4.483 Beiträge
Ich versuche das mal zu verstehen.
Also da sind zwei Menschen, die sich kennenlernen, wovon einer der beiden eine D/s Beziehung mit der anderen Person will, diese aber nicht, weils grad nicht passt, warum auch immer. Und daraufhin verbleiben die beiden als Freunde bzw als platonischer Kontakt mit Machtgefälle? Und das soll in dem Zustand bleiben ohne es zu vertiefen, auch wenn Person B "verfügbar" wäre?

Würde das nicht heißen, dass einer oder beide aus diesem Machtgefälle dann eine sexuelle Erregung ziehen? Weil genau das für mich ein Kernaspekt von BDSM Dominanz bzw BDSM Devotion ist: die sexuelle Erregung aus der Position im Machtgefälle.

Jedenfalls weiß Ich nicht, ob mir das gefallen würde. Oder zumindest würde Ich es anders bezeichnen. Mit den meisten meiner Kontakte liegt es mir einfach mehr zu führen, weil mich diese ständige Unentschlossenheit nervt. Oder weil der Kontakt sonst versiegen würde, weil die andere Person von sich aus keine Gespräche oder Vorhaben initiiert.
Dieses Führen ist für mich aber kein D/s. In diesen Fällen mach Ich es einfach aus der Not heraus, weil Ich grad Bock auf gemeinsame Zeit mit dieser Person habe.
Wenn das nicht so wäre, würde bei mir Gleichgültigkeit herrschen, und Ich würde mich einfach mit mir selbst oder jemand anderem beschäftigen.
*******987 Frau
9.010 Beiträge
Zitat von ****az:
Mit den meisten meiner Kontakte liegt es mir einfach mehr zu führen, weil mich diese ständige Unentschlossenheit nervt.
Ich bin bei sowas auch oft Führung, da ich sehr ungeduldig in manchen Aspekten bin und dann einfach pragmatisch entscheide, anstatt sich weiter im Kreis zu drehen. Aber sowas meine ich gar nicht.
****ody Mann
13.055 Beiträge
Ja, ich habe solch eine Freundschaft mit Machtgefälle, das seit den ersten Minuten des Kennenlernens besteht. Der Auslöser hat m.E. einen starken Bezug auf meine vertextete SMige Gedanken- und Gefühlswelt und er wurde in einigen Treffen noch verstärkt. Sie ist ein Wesen, das schon ewig und ziemlich radikal mit SM und D/S verbunden ist, anders als ich.

Wir sind nicht des anderen Beuteschema, da war aber womöglich mehr als das, wir erkannten uns am "Geruch" oder hatten schnell eine Seelenverbindung, whatever. Wir stammen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Lebenswelten. Sie bat mich, ihr Mentor zu sein und wir wurden intime Freunde.

Sie siezt mich, es war damals mein Wunsch. Alles an ihr, Sprache, Haltung, Habitus drückt ihre Devotion mir gegenüber aus. Unsere Verbindung überdauerte mehrere meiner Beziehungen, aber erst mit meiner jetzigen Partnerin kam es zu Treffen zu dritt. Mittlerweile haben sich beide Frauen auch schon ohne mich getroffen.

Es ist für mich eine ganz wichtige Freundschaft, besonders wegen der nicht-körperlichen Intimität. Ich bin nicht jemand, der Devotion einfordert oder braucht. Es fühlt sich in ihrem Fall aber richtig an.
*****kua Frau
4.564 Beiträge
JOY-Angels 
Ja, natürlich kann es in einer schönen Freundschaft ein Machtgefälle geben. Der größte Teil meiner Freundschaften hat dieses.

Einfach, weil es sich so ergeben hat. Vielleicht lerne ich auch überwiegend Menschen näher kennen, die sich dadurch komplettiert sehen.
****sum Mann
4.786 Beiträge
Kann eine Freundschaft bei einem mitschwingenden Machtgefälle längerfristig bestehen, z.B. wenn eine Anbahnungsphase für eine BDSM-Verbindung gescheitert ist oder im Rahmen eines nicht zielorientierten Kennenlernens von Anbeginn an spürbar war?

Nein, solange das Machtgefälle noch mitschwingt, würde das mit mir nichts werden. Entweder ich würde "mehr" wollen, oder sie würde mich nerven.

Falls Ihr solche Kontakte unterhaltet, welche Voraussetzungen müssen für Euch dafür erfüllt sein?

Es müsste eben dieses latente Machtgefälle komplett abgeklungen sein und beiderseits keinerlei romantisches Interesse mehr bestehen. (und über die Gründe, aus denen es nicht geklappt hat, muss zumindest Gras gewachsen sein)
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