Sexuell hatte ich das Problem noch nie.
Wenn sich jemand in seiner Haut nicht wohlfühlte, hat der vorher von sich aus gesagt, dass er noch duschen möchte und wenn ich mal jemanden überfallen wollte, brauch ich mich ja auch nicht wundern, wenn er nicht nach Duschgel riecht.
Schwierig ist das eher im Bekanntenkreis für mich. Ich kenne zwei Menschen, die so extrem nach altem Schweiß riechen, dass sich der Raum in kürzester Zeit mit dem Geruch füllt. Das macht die Gespräche für mich extrem mühsam, weil ich an nichts anderes denken kann. Meinen Kindern geht's da ähnlich. Die sagen grad mal Hallo und sind bald wieder verschwunden. Wie ich das ansprechen soll, frag ich mich schon lange. Ich bin selten mit ihnen alleine und vor den anderen ist das undenkbar für mich. Vielleicht sollte ich mal das Gespräch suchen, war bisher aber zu feige.
Andere Bereiche:
Eine befreundete Familie hat ein Haus gebaut mit so einem Lüftungssystem, wo man angeblich nicht mehr die Fenster öffnen muss. Ich besuche sie nicht mehr. Ich kann in das Haus ohne Würgereiz nicht rein und Fenster öffnen für mich wollen sie nicht, weil dann das System nicht funktioniert. Das hab ich tatsächlich mal angesprochen und gesagt, dass ich mich zwar nicht auskenne, aber vermute, dass man trotzdem lüften soll. Zirkulation und Luftaustausch sind zwei ganz unterschiedliche Dinge, aber was weiß ich schon? Die haben ja irgendwo einen Filter.
Wenn wir uns treffen, dann nur noch bei uns.
Ähnlich schwierig für mich sind Besuche von Leuten, die inkontinent sind. Da stellt sich die Frage nicht, ob ich das ansprechen soll, ich hab aber trotzdem ein Problem mit dem Geruch und einmal einen Fleck auf meiner Bank zum Geschenk bekommen. Find ich nicht lustig, nehm ich aber hin, weil mir die Leute leidtun. Ich weiß, dass sie einsam sind (also die, die ich kenne) und will ihnen zumindest etwas Gesellschaft bieten. Bedeutet aber für mich, dass sie mich gerne aufsuchen und ich mit dem Thema öfter als mir lieb ist, konfrontiert werde.