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Ich bi, Sie hetero und lieben uns - wie miteinander umgehen?

*****y87 Mann
29 Beiträge
Themenersteller 
Ich bi, Sie hetero und lieben uns - wie miteinander umgehen?
Hallo ihr Lieben!

Ich befinde mich derzeit in einem Dilemma. Ich bin bi, d.h. ich stehe sowohl auf Männer, als auch auf Frauen. Bei Männern ist die Neigung eher sexueller Natur, bei Frauen geht es mehr ums emotionale.

Vor einem Jahr habe ich in meiner Clique eine Frau kennengelernt. Wir haben uns sehr gut verstanden und über die Zeit auch ineinander verliebt. Als sich ein Freund in unserer Clique als schwul geoutet hat, habe ich nachgezogen und mich als bi geoutet - es wurde von allen sehr locker aufgenommen.

Da ich noch meinen Spaß mit Männern haben will, habe ich ihr eindeutig gesagt, das ich sie zwar sehr mag, aber derzeit keine Beziehung suche. So hatte sie auch ihren Spaß mit anderen Männern und ist zwischenzeitlich auch zu ihrem Ex zurückgekehrt, von dem sie jetzt aber wieder getrennt ist. Ab und zu haben wir, wenn wir etwas in der Runde getrunken haben, etwas rumgemacht, aber es wurde kein Sex daraus.

An Silvester kam ich dem einen schwulen Freund aus unserer Clique etwas näher, wir haben in der Bar, in die wir alle gegangen sind, rumgeknutscht. Sie saß nicht weit davon, hat es beobachtet und die ganze Zeit geweint - mir war das, besoffen wie ich war, aber relativ egal. Sie hatte ja auch ihren Spaß mit wem sie wollte.

Sie machte mir keine Vorwürfe und sagte, das es okay war, schließlich habe ich ihr eindeutig klar gemacht, das ich keine Beziehung derzeit will.

Es kommt noch hinzu, das ich nunmal bi bin und noch wenige sexuelle Erfahrungen habe. Das bedeutet, das ich es in einer Beziehung vielleicht eine gewisse Zeit ohne Männer aushalten würde, aber früher oder später würde ich darunter leiden, wenn ich darauf verzichte und quasi die Hälfte meines Ichs unterdrücke. Ihr ist es im Prinzip egal, das ich bi bin, aber sie würde es nicht wollen, das ich mit anderen Männern rummache, auch wenn es nur rein sexueller Natur wäre.

Das Problem ist: wir haben beide trotz allem Gefühle füreinander und wissen nicht, wie wir damit umgehen sollen. Wir akzeptieren natürlich gegenseitig, wenn der andere jemanden haben sollte, gleichzeitig sind wir trotzdem eifersüchtig. Jedes mal, wenn sie in die Disco geht, habe ich schon eine Höllenangst, das sie einen geilen Kerl kennenlernt und beide zusammen abhauen. Andersrum würde sie die Panik kriegen, wenn ich eine Frau hätte.

Die Dinge sind, wie sie sind, wir möchten nur einen Weg finden, wie wir damit umgehen sollen. Wenn sie demnächst einen Freund haben sollte, könnte ich mit dem jedenfalls nicht an einem Tisch sitzen und mit ihm plaudern *snief* Ich wäre rasend vor Eifersucht. Sie umgekehrt ja auch *snief* Im Endeffekt würde das bedeuten, das wir uns nicht mehr sehen können, wenn sie ihren neuen mit in die Clique einbringt. Ich müsste dem ganzen Freundeskreis fern bleiben.

Ich hoffe jemand, der vielleicht eine ordentliche Portion Lebenserfahrung oder so etwas ähnliches durchgemacht hat, kann mir bzw. uns wenigstens einen kleine Rat geben, was wir im Umgang miteinander tun sollen.

Vielen Dank schonmal!!

Grüße

beeboy
*hm* ehrlich gesagt verstehen wir das Problem nicht so ganz...

Ihr beide fühlt euch zueinander hin gezogen, seit eifersüchtig und wollt dennoch keine Beziehung eingehen!?? Hängt das lediglich mit deiner Bi-Neigung zusammen oder wollt ihr beide euch "noch mit anderen austoben"!???

lg
fellinlove
*******day Frau
14.277 Beiträge
Zunächst einmal finde ich Dein Outing sehr mutig *g* und auch, dass Du einen Weg suchst, um mit Neigung und Zuneigung umzugehen. Ich kenne einige Männer, die sich für die Variante "heimliches Doppelleben" entschieden haben und Höllenqualen leiden unter der permanenten Angst, dass es rauskommt.

Auch dass Du Dich mit Deinen 22 Jahren ausprobieren möchtest, ist vollkommen nachvollziehbar *zwinker*

Was Deine Bekannte angeht: da hilft nix als das vielgerühmte Reden. Aber bevor Du das startest, solltest Du in Ruhe in Dich gehen und Dich fragen, was hinter Deiner Eifersucht steht. Ist das gekränkte Eitelkeit, weil Du den ganzen Spaß haben willst? Bist Du eigentlich eher der Typ für eine monogame Beziehung und weisst jetzt einfach nicht, wie Du mit der Bineigung umgehen sollst? Und dann frag sie, warum sie geweint hat. Vielleicht kommt sie mit Deiner Neigung nicht wirklich klar und kaschiert das durch lautstarke Toleranz, weil sie denkt, sie müsste partout damit klarkommen. Es gibt da viele Möglichkeiten, was dahinter steckt. Aber nur durch ehrliches Reden kommt Ihr dahinter.

Liebe Grüße

Sylvie *sonne*
Ich denke, du gehst das schon sehr gut an. Du reflektierst und verschließt nicht die Augen vor den Dingen.

Ich kann mich nur Sylvie anschließen - offen und ehrlich mit deiner Bekannten darüber reden. Über eure Wünsche, eure Bedürfnisse und auch über eure Ängste.
Nicht einmal, sondern immer wieder den Austausch suchen. Dabei weder den Kopf noch die Gefühle missachten.

Ein Gedanke noch zum Thema Beziehungen. Wenn du dich hier umsiehst wirst du feststellen, dass es neben dem "klassischem" Beziehungsmodell auch noch eine Menge anderer Wege gibt.
Das Wichtige ist meines Erachtens, dass ihr ein für euch individuell Passendes findet. Oder für euch entwerft.
Denn ihr seid beide einzigartig.

Und, da du nach Lebenserfahrung fragst, ihr seid sehr jung und werdet euch noch mehr oder weniger stark verändern/entwickeln.
Das bedeutet, was heute für euch passt, kann in einiger Zeit anders sein. Und aber auch umgekehrt.
Ob ihr euch in die gleiche Richtung entwickeln werdet? Wer weiß? Erwarten darf man dies wohl nicht. Dran arbeiten ist aber erlaubt. *g*

Offene und ehrliche Kommunikation, nicht erwarten sondern anbieten, reflektieren und verantwortlich handeln – soweit die (sicherlich lückenbehaftete) Kurzfassung.

Ich wünsche dir/euch viel Glück bei der Suche nach euren Wegen...

Liebe Grüße
Epykur
*****y87 Mann
29 Beiträge
Themenersteller 
Danke schonmal für eure netten Antworten.

Unsere Wünsche drücken sich im Prinzip wie folgt aus:

Wir möchten beide am liebsten zusammen sein - sie hat mich, ich hab sie und das wars.

Sie sagte früher immer, das sie wohl damit klarkommen würde, wenn ich auch mal mit einem anderen Mann Sex hätte. Dann hat sie an Silvester quasi live vor ihren Augen gesehen, was es bedeutet und es gefiel ihr so gar nicht. Das bedeutet auf eine "exotische" Art der Beziehung, wie sie unter anderem auch hier anzutreffen ist, wäre wohl nichts für sie.

Im Weg steht einfach noch meine starke Bi Seite, die ich noch ausleben möchte. Ich muss dazu sagen: ich war als jugendlicher relativ einsam und habe viele (auch nicht sexuelle) Erfahrungen verpasst, so dass ich in den letzten Jahren einiges aufzuholen hatte.

Hinzu kommt, das ich nicht unbedingt selbstbewusst bin und meine, ihr nicht zu genügen. Wenn ich in der Disco andere Typen sehe, die einfach toll aussehen, und um sie herum tanzen, dann denke ich mir: gegen die hast du niemals eine Chance. Deswegen habe ich auch noch Angst vor einer Beziehung.

Es gab eine Zeit, in der dachte ich sogar, ich wäre schwul. Dann habe ich sie kennengelernt und tja - mein Herz schmolz dahin, wie bei keiner anderen.

Ich glaube wir haben uns einfach zur falschen Zeit kennengelernt. Vielleicht wäre ich in ein paar Jahren reifer und könnte besser "trennen".

In der Woche können wir uns nicht sehen, da sie in der Uni zutun hat und ich ebenfalls lernen muss, also chatten wir fast jeden Tag. Letzten Freitag war sie kurz angebunden und ist in die Stadt gefahren, tja - ich will gar nicht wissen zu wem. Ich konnte jedenfalls die ganze Nacht kaum schlafen und hab mir nur Bilder in meinem Kopf ausgemalt, welcher Typ sie gerade wohl flachlegt.

Am Samstag darauf sind wir dann mit unserer Clique was essen und trinken gegangen und irgendwann, als wir schon wieder was intus hatten und die Hemmungen fielen, sagte sie mir wieder das sie mich liebt und sie wollte mit mir kuscheln und mich küssen. Ich habs nicht wirklich zugelassen, weil es sie im Endeffekt nur noch mehr verwirrt usw.

Komplizierte Geschichte. Ich wünschte ich wäre hetero.

Edit: wir sprechen schon miteinander und haben über alles in irgendeiner Weise schon gesprochen. Wir sind offen zueinander und im Endeffekt liegen die Karten auf dem Tisch. Die Sache ist nur die, das wir uns notfalls nicht aus dem Weg gehen können, sondern uns in einem Freundeskreis befinden - wir wären gar nicht in der Lage, uns zu "entlieben" oder dem Partner des anderen auf Dauer nie zu begegnen.

Ich dachte, in mich Durschnittstypen und "halbschwulen" würde sich nie eine Frau verlieben und ich mich nie in eine Frau - von wegen...
Mein Senf...
Wir möchten beide am liebsten zusammen sein - sie hat mich, ich hab sie und das wars.
Dann tut das doch einfach. Jetzt und hier scheint mir das richtig.


Sie sagte früher immer, das sie wohl damit klarkommen würde, wenn ich auch mal mit einem anderen Mann Sex hätte. Dann hat sie an Silvester quasi live vor ihren Augen gesehen, was es bedeutet und es gefiel ihr so gar nicht. Das bedeutet auf eine "exotische" Art der Beziehung, wie sie unter anderem auch hier anzutreffen ist, wäre wohl nichts für sie.
Es ist etwas anderes, den Partner mit wem anders 'alleine' zu sehen, oder vielleicht zu dritt etwas zu machen. Wäre evt. eine Option für später.?


Im Weg steht einfach noch meine starke Bi Seite, die ich noch ausleben möchte. Ich muss dazu sagen: ich war als jugendlicher relativ einsam und habe viele (auch nicht sexuelle) Erfahrungen verpasst, so dass ich in den letzten Jahren einiges aufzuholen hatte.
Das klingt, als ob dein Herz sich auch mal 'ausleben' möchte.
Was ist dir wichtiger? Herz oder die Bi-Seite?
Was ist dir dringender?
Was ist ist schwieriger zu finden? Liebe oder Abenteuer?


Hinzu kommt, das ich nicht unbedingt selbstbewusst bin und meine, ihr nicht zu genügen. Wenn ich in der Disco andere Typen sehe, die einfach toll aussehen, und um sie herum tanzen, dann denke ich mir: gegen die hast du niemals eine Chance. Deswegen habe ich auch noch Angst vor einer Beziehung.
Dann denk mal über dich nach. Aus meiner Sicht hast du deinen Altersgenossen einiges voraus:
Reflexion.
Und Einfühlungsvermögen.
Und den Willen, es richtig zu machen.

Ich fasse das mal unter dem Oberbegriff Reife zusammen.
Und damit hast du das, was für eine Beziehung wichtig ist, bereits in dir. Klar, da kann man noch dran feilen. Und zwar ein Leben lang.
Aber wenn du auf einen Tag wartest, an dem du glaubst, dass du es jetzt geschafft hast, jetzt bereit ist, jetzt... Nein, das ist kein Tag, der da kommt. Es ist deine Einstellung.


Ich glaube wir haben uns einfach zur falschen Zeit kennengelernt. Vielleicht wäre ich in ein paar Jahren reifer und könnte besser "trennen".
Du hast nach Lebenserfahrung gefragt:
Weist du, wie oft ich das schon gehört und erlebt habe? Fast immer. Es gibt keine falsche Zeit.
Man lernt ein Leben lang, sofern man dafür offen ist. Und die Zeiten ändern sich. Das kannst du nicht aufhalten.
Also, tue dass, was für dich und den Menschen, den es tief mitbetrifft, das Richtige für diese Zeit ist.

Man spricht da auch von 'Lernaufgaben'. Und die kommen immer zur richtigen Zeit. *g*


Komplizierte Geschichte. Ich wünschte ich wäre hetero.
Bist du aber nicht. Und das ist gut und richtig so für dich.
Wenn du das nicht verleugnest, dich nicht verleugnest, wirst du deinen Weg finden.
Deinen wunderschönen, anstrengenden und holprigen Weg.


Ich dachte, in mich Durschnittstypen und "halbschwulen" würde sich nie eine Frau verlieben und ich mich nie in eine Frau - von wegen...
Klingt doch toll. *g*
Viel Glück...
Da du nach Lebenserfahrung gefragt hast, kann ich ja meine Meinung auch mal kund tun...
Sicherlich hätte ich vor ein paar Jahren auch noch Probleme damit gehabt, wenn ich mich in einen Mann verliebe, der sich dann als bi outet und diese Seite, die ja zu ihm gehört, auch ausleben möchte.
Heute sehe ich das alles viel entspannter und habe kein Problem damit, wenn sich einer meiner Partner, der bi ist, auch mit Männern trifft. Das ist etwas, das ich ihm nie geben kann. Für mich stellt sich nur die Frage, was dem Menschen gut tut, den ich zu lieben glaube.
Wahrscheinlich würde ich es einfach mal ausprobieren mit einer Beziehung zu ihr. Natürlich dürft ihr die Kommunikation dabei nie vergessen. Vielleicht war es ja auch das Küssen selbst (mit dem anderen Mann), was deine Freundin so verwirrt hat. Für viele Frauen (mich eingeschlossen) ist küssen eine äußerst intime Handlung, die mit Zuneigung einhergeht.
Ihr könntet euch mehr darüber unterhalten, dass du als Mann in der Lage bist, emotionales und sexuelles zu trennen. Das fällt Frauen oft sehr schwer und kommt meistens erst mit einer gewissen Lebenserfahrung, weil ja die Umstände bekanntlich auch die Menschen formen. Es steht hier glaube ich schon...aber MMF scheint mir da als Option. Jeder von euch könnte seine Leidenschaft mit dem Objekt seiner Begierde ausleben. Es würde von ihr allerdings einiges abverlangen. Sie müsste sich lösen von dem Denken, dass es nur eine glückliche Beziehung zwischen Mann und Frau gibt. Auf Dauer würdest du in dieser Beziehung sicherlich nicht glücklich sein, denn du hast ja schon erkannt, dass dir dann etwas fehlt. Wenn die Liebe da ist, wird sie dir schon entgegenkommen, denke ich. Vielleicht braucht sie auch die Bestätigung, dass du sie liebst, auch, wenn du dich mit Männern triffst.
*****y87 Mann
29 Beiträge
Themenersteller 
Hmm - also ich glaube für eine Beziehung, in der ich ab und zu mal was mit Männern mache wäre sie nicht reif... sie würde es vielleicht noch hinnehmen, wenn ich es einfach tue und ihr nichts davon sage - aber ganz ehrlich: das ist doch keine schöne Beziehung.

Vielleicht würde es ihr in ein paar Jahren nichts ausmachen - aber ich würde natürlich niemals von ihr verlangen, das sie quasi auf mich wartet.

Irgendwann, in zwei, drei Jahren, wenn ich mich ausgetobt habe und bereit für eine Beziehung bin, ist es dann wohl zu spät.
*******day Frau
14.277 Beiträge
Irgendwann, in zwei, drei Jahren, wenn ich mich ausgetobt habe und bereit für eine Beziehung bin, ist es dann wohl zu spät.

Wenn, hätte, könnte... die Entscheidung kann Dir niemand abnehmen.

Du kannst es jetzt versuchen und eventuell dran scheitern.

Du kannst es jetzt lassen und Dich noch eine ganze Weile fragen, was wohl gewesen wäre wenn...

Frag sie, auf was sie sich einlassen kann und wo ihre NoGos sind. Am besten, wenn ihr allein seid und kein Alkohol im Spiel ist *zwinker*
Wenn du tatsächlich bi bist, dann wird es dir nicht nutzen, ein oder zwei Jahre zu warten. Du wirst dich ja immer wieder in der selben Situation befinden. Entweder probierst du es aus, ob eine Beziehung mit ihr funktioniert, oder aber sie ist nicht die Richtige für dich. *smile*
*****y87 Mann
29 Beiträge
Themenersteller 
Krass gesagt, aber es hört sich einleuchtend an *g* Ich mag sie sehr, weil es mal wirklich eine Frau ist wie ich sie mir immer irgendwie vorgestellt hab.

Schon seltsam, selbst Leute, die uns nur einen Abend zusammen sehen sagen sofort, das zwischen uns was läuft, obwohl wir nichts machen... und es sind sich auch alle einig das wir gut zusammen passen.

*heul*
Dann probiert es doch einfach. Ist immer noch besser, als nur darüber zu reden. Vielleicht funktioniert es ja.
Wichtig ist, dass ihr miteinander redet. Über alles. Vielleicht ergibt sich dann der Rest von selbst.

Ich drück dir jedenfalls die Daumen *smile*
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Kann mooseontheloose nur zustimmen. Du hast das selbe Problem wie wir Polys: mit einem Partner auf Dauer und Garantie, daß da nicht noch Gefühle für jemand anderen entstehen, geht das einfach nicht. Sprich wir brauchen auch Partner, die uns annehmen, wie wir sind und nicht erwarten, daß wir uns verrenken. Darauf läuft es auf Dauer aber hinaus und so etwas zu unterdrücken schadet jeder Beziehung, Gefühle hin oder her.
Die bitterste Lektion als Poly ist leider: Liebe ist nicht genug.
Wenn Du den anderen nicht so nehmen kannst, wie er ist, wird das immer nur Leiden bedeuten und nie wirklich stabil.

Ich finde es sehr beeindruckend, wie ehrlich und reflektiert Du Dich hier äußerst und auch Deiner Bekannten gegenüber. Aber ich persönlich denke, Du hast Dir selber schon die Antwort gegeben, daß ihr zwei einfach nicht zusammen paßt. Bei uns in der Poly-Gruppe habe ich das jemandem auch gerade erst gesagt: es macht keinen Sinn, in der falschen "Szene" Partner zu suchen. Das ist, als ob man sich als Hetero in einen homosexuellen Menschen verliebt, passiert, ist traurig, aber macht einfach keinen Sinn.
Ich würde deswegen das mit ihr ad acta legen endgültig und vergessen. Wenn sie irgendwann vielleicht so weit ist wie mooseontheloose - was wirklich wichtig ist, das muß nicht sofort gelebt werden, das übersteht auch lange Pausen. Stattdessen würde ich Dir empfehlen, mal auf bi-Stammtischen vorbeizuschaun, dort triffst Du Menschen, die genauso fühlen und vielleicht auch Partner, die Dich annehmen, wie Du bist.
*****y87 Mann
29 Beiträge
Themenersteller 
Ich habe ihr nun vorgeschlagen, das wir einfach mal etwas Abstand zueinander gewinnen, weil ich nicht möchte, das wir uns quasi gegenseitig dabei zuschauen, wie der andere mit jemandem ein Date hat, denn genau das passiert so ähnlich derzeit und das verletzt den jeweils anderen immer sehr.

Normalerweise chatten wir jeden Tag miteinander und sehen uns dann am Wochenende innerhalb der Clique - mir geht es einfach darum, das wir uns natürlich am WE sehen können, aber ansonsten mal ein wenig Funkstille herrscht, damit vielleicht jeder etwas zur Besinnung kommt und sich auf etwas anderes konzentrieren kann.

Beziehungstechnisch wäre es schwierig zwischen uns, deswegen werden wir eine Lösung so einfach nicht finden und deswegen möchte ich, das wir wenigstens lernen, damit umzugehen, wenn der andere einen Partner finden sollte. Ich mag sie sehr und möchte sie als Freundin niemals verlieren.

Sie ist von meiner Idee leider nicht begeistert und traurig und wohl auch etwas wütend. Mir erschien es als gut, wenn jeder mal etwas Luft zum atmen bekommt und nicht immer dieses ewige hin und her herrscht.

Wünscht mir Glück, denn sie sagte, das sie mich vielleicht dann lieber nie wieder sehen will *snief* Ich hoffe sie meinte es nicht ernst.
Klingt so, als wärst du erheblich reifer als sie.
Ich wünsche dir trotzdem Glück bei dem, was du vorhast.

Zu sagen, sie will dann gar keinen Kontakt finde ich ein bisschen kindisch. Aber das ist vielleicht das Alter *smile*
*****y87 Mann
29 Beiträge
Themenersteller 
Sie hat mir heute zwei Mails geschrieben und es klang alles nicht mehr so negativ. D.h. sie wollte mich nur die nächste Zeit nicht sehen, damit sie sich an den fehlenden Kontakt gewöhnt. Wir haben tatsächlich fast jeden Tag miteinander gechattet. Dann hat sie halt für sich realisiert, das es mit uns wohl tatsächlich nichts wird und deswegen war sie traurig.

Ich hab ihr erstmal nicht geantwortet, aber die Mails zur Kenntnis genommen.

Wir werden sehen, wie es in der nächsten Zeit läuft - wir sind noch beide jung und haben echt noch viel zu lernen...
Du gehst so erwachsen mit dem Thema um, dass es mir regelrecht unheimlich erscheint. *smile*

Vielleicht braucht sie auch erst mal den Abstand, um eine Entscheidung zu treffen. Möglicherweise findet ihr ja doch noch zueinander. Aber da müsste sie sehr an sich arbeiten, was uns Menschenkindern ja im allgemeinen nicht leicht fällt.
*****y87 Mann
29 Beiträge
Themenersteller 
Naja, was heißt an sich arbeiten. Ihr empfehlt mir ja im Prinzip, ich solle mich nicht verbiegen und meine Bi Seite nicht verstecken. Dann kann man von ihr auch nicht verlangen, das sie uneingeschränkt darauf klar kommt.

Ich hab ihr ja gesagt: irgendwann, zu einem späteren Zeitpunkt würde es mit uns vielleicht klappen - aber nicht jetzt... und mit Sicherheit auch nicht in zwei Jahren. Bevor wir so eine relativ komplizierte Beziehung starten können, müssen wir wenn dann beide an uns arbeiten, und das braucht vor allem viel Zeit und Erfahrungen - und die muss man vielleicht erstmal alleine sammeln. Sie kann ja jetzt nicht einfach auf mich warten, bis ich mal soweit bin.

Sie hat halt die Vorstellung a la Desperate Housewives: Liebe, Beziehung, Heiraten, Kinder, Häuschen und Hund... - natürlich etwas übertrieben ausgedrückt. Aber im Endeffekt läuft es auf sowas ähnliches hinaus.

Ich will sogar auch Kinder und mir eine vernünftige Zukunft aufbauen, absolut. Aber sag das mal einem 22 Jährigen, der heute mit einer Frau und morgen mit einem Mann poppen will und gefühlsmäßig so gar nicht weiß, wo er hingehört *schiefguck*

Dabei denken viele, das Bi Leben müsse ja total toll sein, weil man quasi die "doppelte Auswahl" hat usw. - von wegen. Ich bin in so ziemlich allen Angelegenheiten so zwiegespalten wie mein Sternzeichen:

http://www.das-sternzeichen.de/zwilling.html

Wer mich kennt, muss sich das mal durchlesen. Das passt wie die Faust aufs Auge *g*
Hmm - also ich glaube für eine Beziehung, in der ich ab und zu mal was mit Männern mache wäre sie nicht reif... sie würde es vielleicht noch hinnehmen, wenn ich es einfach tue und ihr nichts davon sage - aber ganz ehrlich: das ist doch keine schöne Beziehung.
Vielleicht kann sie sich ja dennoch irgendwie mit der Situation arangieren, wenn sie "damit klar kommt"!??

Denn, wenn wirklich nur deine Bi-Neigung der Grund ist, das ihr keine Beziehung einzugeht, solltet ihr vielleicht mal in aller Ruhe über das Thema reden... Vielleicht findet ihr ja eine Lösung (z.B. das du dich nur mit Männern triffst, wenn sie nicht mit dabei ist oder dies nur machst, wenn sie mit dabei sein kann) mit der ihr beide Leben könnt!?? Eine Lösung wird sich aufjedenfall finden, wenn ihr wirklich zusammen sein wollt... Und wer weiß, vielleicht braucht sie auch einfach nur ein bischen Zeit um mit der (für sie!) ungewohnten Situation klarzukommen...

lg
fellinlove
emotionale Sicherheit
Aber sag das mal einem 22 Jährigen, der heute mit einer Frau und morgen mit einem Mann poppen will und gefühlsmäßig so gar nicht weiß, wo er hingehört

Gefühlsmäßig? Wo liegen Deine Gefühle?

Meiner bisherigen Erfahrung nach ist die herunterbrechbare Basis einer Beziehung die EMOTIONALE Sicherheit, die von beiden Seiten sowohl gegeben als auch angenommen können werden muss.
Für beide Richtungen ist Vertrauen und Selbstbewusstsein nötig und jeder Partner muss wissen, dass der andere beides so gut es IHM möglich ist in die Beziehung einbringt - GEBEND, nicht fordernd. Daraus erwächst dann wiederum Vertrauen und Selbstbewusstsein - ein sich selbst verstärkender Prozess in einer funktionierenden Beziehung *zwinker* (Liebe....)

Du schreibst, dass ihr euch gegenseitig verletzt, dass ihr eure Emotionen nicht im Griff habt, versucht, sie in den Griff zu bekommen und da sehr viel Energie reinsteckt.

Hatte ich so auch mal. Sehr nervenaufreibend, das Ganze.

Meine letzte neunjährige Beziehung hatte ein sehr schwaches Fundament emotionaler Sicherheit - auch wenn ich es lange nicht wahrhaben wollte...
Er war auf merkwürdige Art eifersüchtig und suchte meine Eifersucht als Liebesbeweis. Komischerweise schwärmte er aber immer für andere Frauen, was ich als Aufmerksamkeitsheischerei und Unreife abtat. Ich wusste, er würde mich nie betrügen - aber die erste Frau, für die er schwärmte und die ihn AUCH wollte, ist nur vier Tage nach unserem Beziehungsende seine neue Freundin geworden.

In meiner jetzigen Beziehung erfahre ich die oben beschriebene emotionale Sicherheit. Dabei haben wir sowohl sexuellen als auch emotionalen (tief freundschaftlichen) Kontakt zu anderen Menschen - aber wir können uns des anderen "sicher" sein. Sicher in dem Sinne, dass wir wissen, dass das Vertrauen und das Selbstbewusstsein des Partners oberstes Gut und schützenswert ist.


Worauf ich hinauswill und es vermutlich nicht so ganz schaffe....

Ich lese aus deinen Worten heraus, dass du im Prinzip Gefühle für deine Freundin hast, die in dir eine Bereitschaft für eine Beziehung wecken - deshalb setzt du dich so mit dem Thema auseinander. Die Tiefe deiner Gedanken und Philosophie läßt mich die Tiefe deines Verständnisses einer guten Beziehung erahnen. (Verständnis ohne gelebte Erfahrung bringt aber nix....) Und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass du den Menschen vor dir hast, mit dem du es gerne VERSUCHEN würdest, es zu erfahren.

Ich muss aber ganz klar sagen: EMOTIONAL läßt du sie in der Luft schweben - und DAS verletzt.

Der größte Unterschied zwischen meiner ersten Beziehung und meiner jetzigen ist, dass sich mein jetziger Partner umfassend zu mir bekennt. Vor jedem, vor mir, vor sich. Vor den übrigen sexuellen Partnerinnen, vor jedem der es nicht wissen will..... *zwinker*

DAS schafft Vertrauen.

Die Frage ist vielleicht gar nicht so sehr deine bisexuelle Neigung, sondern die emotionale Sicherheit, die du IHR geben kannst. Sprich: Reichen DEINE Gefühle für eine Beziehung??????????????????

Ob sich DANN daraus eine Liebe entwickelt, die auch auf ihrer Seite ungeahntes Vertrauen und Selbstbewusstsein erwachsen lassen kann, die dir letzlich die Auslebung deiner bisexuellen Neigung (zu der du natürlich richtigerweise stehst!) ermöglicht - das zeigt nur das EXPERIMENT. Du musst nur wissen, ob du es eingehen möchtest.

Wenn du ihr aber von vornherein nicht zuTRAUST, mit deiner bisexuellen Neigung umzugehen, dann solltest du vielleicht Abstand davon nehmen, vom falschen Zeitpunkt zu sprechen, das schafft auch für eine Freundschaft keine gute emtionale Basis.

Ich hoffe, das war nicht zu dogmatisch, idealistisch und romantisch, ich tendiere manchmal dazu...

*blume*
*****y87 Mann
29 Beiträge
Themenersteller 
@******ine:

Doch es ist schon ein wenig "romantisch" ^^ Ich merke Frauen wollen einfach lieber eine Beziehung haben.

Ich traue es übrigens nicht nur ihr, sondern auch mir nicht zu. Wie gesagt, sie hat mit sowas überhaupt keine Erfahrungen und ich bin total am Anfang. Ich will nicht irgendwann einer von den Männern werden, die heimlich sich mit Männern treffen und Sex haben, denn das hab ich auch schon oft mitbekommen.

Insofern spreche ich schon von einem falschen Zeitpunkt.

Ich denke wir schauen einfach mal, was die Zeit bringt. Hoffentlich wird es nicht allzu chaotisch.
Ich glaube nicht, dass die emotionale Sicherheit hier das Problem ist.
Sie wird einfach ein Problem damit haben, dass sie dir "nicht genügt". Manchmal ist Liebe nicht genug. Jedenfalls die Liebe zu einem Menschen. Sie wird sich -wenn sie ernsthaft an dir interessiert ist- mit dem Thema auseinander setzen. Es ist ganz sicher ein Problem für sie zu sehen, wie du einen Mann küsst, ggf. Sex mit ihm hast. Du zeigst ihr dann etwas, mit dem sie nicht konkurrieren kann; sie hat keinerlei Vergleichswerte. Ich glaube, dass macht es auch so schwer für sie, weil sie dir nicht geben kann, was du brauchst. Das Bestreben der Liebenden ist es ja, dem Anderen zu geben, was er braucht und zu nehmen, was man selbst benötigt. Im Prinzip bringst du eine für sie unbekannte Größe ins Spiel. Und das ist so schon nicht leicht.
Außerdem kommt hinzu, dass sie wirklich verstehen muss, dass du beides brauchst. Frauen und Männer.
Ich denke wir schauen einfach mal, was die Zeit bringt. Hoffentlich wird es nicht allzu chaotisch.

Ich wünsch dir/euch von Herzen alles Gute!!!

Blume
*****y87 Mann
29 Beiträge
Themenersteller 
Danke danke, ich merke, hier treiben sich sehr nette Leute rum! Wird schon alles irgendwie mit der Zeit. Aber es ist immer schön, wenn man mit jemandem darüber spricht, der schon etwas mehr erlebt hat *g*
Ich finde es sehr interessant und recht mutig, dass du sagst "ich habe die Frau super gern und ich weiß, dass sie mich ebenfalls mag, aber ich möchte im moment lieber alles ausleben was sich ergibt, anstatt mich zu binden".

denn vermutlich ist es ziemlich schwer, für dich, diese entscheidung gegen eine beziehung zu treffen, und für sie, diese entscheidung zu akzeptieren.

eine frage, die mir aber in den kopf gesprungen ist. ist es denn generell so wichtig die bi-seite auszuleben? ich stell mir das verlangen nach mann UND frau im grunde genauso vor wie das verlangen anch bloß einem geschlecht.
und wenn man eine beziehung eingeht, dann doch (oftmals) auch mit dem treuegedanken im kopf "ich habe einen partner, ich brauche keinen anderen" (alle offenen beziehungen oder dergleichen mal demonstrativ weggelassen).

ist es etwa so schwer als bisexuell veranlagte person dieses verlangen in einer beziehung genauso runterzuschrauben? oder vergleiche ich hier birnen mit äpfeln?
denn ich habe das gefühl - und das kann ja tatsächlich eine absolute verallgemeinerung sein, aber dann bitte ich gerne um aufklärung^^ -, dass es oft heißt "ich bin bi, in einer beziehung und kann meine neigung nicht ausleben, was soll ich tun? trennung? fremdgehen?" daraus entwickelt sich dann ja so eine ähnliche fragestellung wie der thread hier.

ist das verlangen nach beiden geschlechtern etwa stärker ausgeprägt als bei heterosexuellen menschen? oder ist die masse der heterosexuellen nur so groß, dass das problem "ich will sex mit dem anderen geschlecht und bin in einer beziehung, was soll ich tun?" einfach gar nicht so oft angesprochen wird? gar nicht so relevant ist? gar nicht so oft auftritt?

mal so als thema in den raum gestellt *g*

ansonsten denke ich, dass es im grunde nur richtig ist keine beziehung in dieser situation einzugehen. damit wäre beiden ncihts gebracht. auf der anderen seite muss jegliche neue veränderung, wenn sie nun zb einen mann kennenlernt, absolut legitim sein..
und ich, von eigenen erfahrungen ableitend, überrascht, wenn der kontakt so normal wie eh und je wäre.

denn die situation schreit doch im grunde nach "wir wollen einander, wir wissen das, aber ein verlangen erstickt jede hoffnung" - ich wüsste nicht wie ich als junge frau völlig neutral und vor allem rational auf einen kerl treffen würde, von dem ich weiß, dass er mich unglaublich gern hat, aber nicht mit mir zusammen sein will.

in dem sinne hoffe ich auch, dass sich das nicht zu chaotisch entwickelt und sich die gefühle auf ein freundschaftliches maß reduzieren lassen.
aber bleibt nicht immer der hintergedanke, dass es doch eigtl gepasst hätte? bis auf die eine sache?

ich mach hier schluss *g* sonst wird das noch ein roman.

viel glück, beeboy!
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