Ich denke, das Anstrengendste für mein Gegenüber sind meine generellen Ansprüche an mich, das Leben und meinen Partner.
Ich bin keine Perfektionistin, aber wenn ich mal zu dem Punkt gekommen bin, an dem ich entschieden habe, dass etwas so richtig ist, dann kriegen andere, die das anders sehen oder machen, mindestens schräge Blicke ab oder müssen mit meiner inneren Zerrissenheit klarkommen, wenn ich es selbst nicht schaffe, mir gerecht zu werden.
Ich halte explizit diese Dinge aber naturgemäß für total gut - nur der Druck dahinter nervt.
ÖkoBewusstsein z.b. sollten wir alle viel mehr und konsequenter haben, da kann mir kein intelligenter Mensch was anderes behaupten. Der Druck, den ich mir selbst mache, ist aber ungesund, weil ich schon wirklich sehr weit gekommen bin auf diesem Weg und mich da eher selbst sabotiere…
Ich mag per se nur wenige Menschen (aus obigem Grund) und mein Desinteresse merkt man mir wohl oft an.
Ich polarisiere (ebenfalls aus obigen Gründen). Die meisten Menschen mögen mich entweder sehr gerne oder sie finden mich so richtig scheiße.
Ich leide am “Ja, aber…”-Symptom.
Ich rette Tiere. Das ist gut. Aber ich tu das auch, wenn wir es uns nicht leisten können und ich gar keine Kapazitäten habe. Dann muss ich schauen, wie ich die Armen an gute Plätze vermittle, was natürlich ebenfalls anstrengend ist und Zeit und Geld frisst.
Ich bin überempathisch. Ich kann nicht mit ansehen, wie Mütter ihre Babies weinen lassen oder ein Hund an der Kette hängt. Da ich inzwischen lernen musste, mich zu distanzieren, kann man mit mir nur dahin in den Urlaub fahren, wo keine gequälten Seelen am Straßenrand sitzen und man kann sich mit mir nicht mehr über aktuelles Tagesgeschehen unterhalten. Obwohl ich den Anspruch von Bildung und Informiertsein an mich habe (s.1.Punkt), packe ich die Nachrichten einfach nicht mehr. Ich kann nicht mehr, Krieg, Klima, Katastrophen
Da mein Hirn mit Kindern, Selbstständigkeit, Studium und sonstigem Leben so voll ist, kann ich auch nur noch wenig behalten - ich bin also tatsächlich ausreichend intelligent, aber an der reinen Allgemeinbildung hapert es inzwischen gewaltig.
Ich kann mir einfach nichts mehr merken und sortiere (zu) viel aus.
Mein projektorientiertes Hirn liebt alles Neue. Ich finde mich sehr in der Beschreibung des Scanners und muss mich unter enormen Kraftaufwand zwingen, Sachen auch dann zu beenden, wenn die erste Neugier befriedigt ist. Das ist eigentlich toll, ich bin offen, lernbegierig und kann super konzeptionieren, habe dauernd neue Ideen. Aber ich komme kaum zur Umsetzung, wenn ich mir das Springen nicht streng verbiete. Dadurch habe ich eine kleine, feine Sammlung abgebrochener Studiengänge und beruflicher Projekte, 17 tote Blogs, 2 angefangene Youtubechannels usw. Ich kann es inzwischen (v.a. weil meine Berufung inzwischen gefunden habe), aber es ist nicht immer einfach
Sonst nur Banalitäten.
• ich war früher total heftig chaotisch, inzwischen hab ich eher einen Ordnungsfimmel
• ich hab ein Pflanzensuchtproblem, sowie eine Saatgutkaufsucht
• ich habe eine Essstörung
• ich hasse es, Wäsche zu falten und Socken zu sortieren, was gravierend mit Punkt Ordnungsfimmel kollidiert
• mit Kindern, Hund, Stall und Garten sowie professionellem ÖkoGartenBusiness hab ich selten komplett saubere Klamotten an, irgendeinen Ketschup- oder Erdfleck gibts immer
• …
Btw: Ich neige zu Schachtelsätzen 🫣🤷♀️